Der Name hat seinen Ursprung in der Sprache der Guanchen, die diese Region auch schon vor der Eroberung durch die ­Spanier bewohnten. Chinamada ist eine der ältesten Siedlungen im Anaga und die Einzige, in der nahezu alle Häuser in den Fels geschlagen wurden. Zu sehen sind in der Regel nur die zumeist weißen, oft mit bunten Blumen geschmückten ­Vorderseiten.

Erst Anfang der 1990er Jahre wurde der Weiler in den Bergen durch eine asphaltierte Straße an das Verkehrsnetz angeschlossen, mit ihr kam auch die Elektrizität. Das Telefon ließ noch länger auf sich warten. Als Folge des späten Einzugs der Moderne leben nur noch wenige Menschen dauerhaft in der abgeschiedenen Höhlensiedlung.

Wie bei vielen anderen Örtchen im Anaga, umgeben auch Chinamada terrassierte Felder, auf denen die Einwohner Gemüse und Obst anbauen. Ein Spaziergang ab der Kirche führt in etwa 10 Minuten auf einem gut ausgeschilderten Weg zum Aussichtspunkt Mirador Aguaide. Von dort blickt man über die zerklüfteten Schluchten zur Nordküste der Insel. Eine weitere geologische wie botanische Sehenswürdigkeit ist der Roque de los Pinos, ein urzeitlicher Vulkandom mit im Anaga seltenem Bewuchs von Kanarischen Kiefern.