Küstenwanderung Tamaduste – Fortaleza / SL - EH 3

Die Küstenlandschaft, die durch Lava eines Vulkanausbruchs, der ältere Landzonen überflutet hat, entstanden ist, wird Islas bajas (tiefliegende Inseln) genannt. Das Gebiet wird vom 490 Meter hohen rötlichen Vulkankegel Montaña del Tesoro überragt.

Tamaduste ist ein malerischer Küstenort an der Nordostküste El Hierros, der unterhalb von Valverde in unmittelbarer Nähe zum Inselflughafen liegt. Gelegen unterhalb einer majestätischen vulkanischen Steilwand, präsentieren sich die weißen Häuser des Ortes inmitten einer kargen Landschaft, umgeben von unwirtlichem Lavageröll, das aufgrund seiner Beschaffenheit auch Malpaís genannt wird.

Tamaduste ist bekannt für die geschützt liegende Bucht Charco del Tamaduste, die ein traumhaftes Meerwasserbad mit ruhigem Wasser beherbergt. An der rund 30 Meter hohen Steilküste gibt es zahlreiche faszinierende Lavaformationen, Felstore, Klüfte, vorspringende Felsen sowie die beeindruckende Felsinsel Roque de las Gaviotas - auch bekannt als Möwenfelsen - mit wunderschönen Basaltsäulen. Im Nordosten von El Hierro prallt der Atlantik unentwegt gegen die Felsküste an.

Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich am Ende des Ortes Tamaduste, genauer gesagt am Wendeplatz der Calle de Malpaís. Von hier aus startet der gut gekennzeichnete Pfad, welcher von Begrenzungssteinen eingerahmt ist und über scharfkantiges Lavageröll in Richtung Norden entlang der Küste verläuft. Leider sind die ersten 100 Meter der Strecke nicht sehr schön, hier scheinen die Lavafelder von Baufahrzeugen zerstört worden zu sein. Es lohnt sich jedoch, weiter zu gehen, der Rest der Tour ist umso reizvoller.

Direkt zu Beginn der Wanderung, am Felskap Baja de Guillermo, erblickt man im grauen Lavagestein faszinierende Höhlenformationen, die durch Einbrüche entstanden sind und aus denen Gischt emporsteigt. Kurz darauf führen aus groben Lavabrocken angelegte Treppen einen Abhang hinauf. Oben angekommen, befindet man sich auf dem höchsten Punkt der Wanderung.

Der Pfad schlängelt sich sanft durch die Lavafelder entlang der Küste und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Klippen. Gelegentlich zweigen kleine Pfade ab, die zu den Klippen führen. Obwohl sie von den einheimischen Fischern genutzt werden, sollten diese aufgrund der Gefahr eines Absturzes vermieden werden.

Bald wird eine kleine Bucht erreicht, welche von stark erodierten Felsformationen und Höhlen, die vom Meer ausgewaschen wurden, geprägt ist. Abhängig von den Gezeiten ragen zusätzliche Lavariffe aus dem Ozean empor.

Am Aussichtspunkt Mirador Roque de las Gaviotas befindet sich eine Sitzbank, die einen wunderbaren Blick auf den Vogelfelsen bietet, der circa 50 Meter vor der Küste dem Meer und den brandenden Wellen trotz. Im unteren Abschnitt des von den namensgebenden Möwen bewohnten Felsens lassen sich zahlreiche kleinere, säulenartige Basaltformationen ausmachen.

Der Weg setzt sich noch etwa 1 Kilometer  durch die Lavafelder fort. Anfangs führt er entlang der Küste, doch später entfernt sich der Pfad von den Klippen. Auf Höhe der spektakulären Felsformation Los Puentes kehrt der Weg zur Küstenlinie zurück. Nahe der vorgelagerten Felsgruppe mit zahlreichen Basaltbögen kann man zum Stein- und Felsstrand Playa Fortaleza absteigen.