Jerez – Maurische Bauwerke, Sherry, Pferde und Flamenco
Jerez de la Frontera ist ein faszinierendes Reiseziel, das eine einzigartige Mischung aus maurischer Architektur, köstlichem Sherry und lebendigem Flamenco bietet. Die Stadt, deren Name aus dem Arabischen stammt, ist berühmt für ihren Sherry. Ein Besuch in einer der zahlreichen Bodegas, in denen man die feinen Aromen des Jerez probieren kann, ist ein Muss. Bei einem Bummel durch die Straßen beeindrucken maurische Bauwerke wie der Alcázar und die Kathedrale von Jerez
Aber Jerez hat noch mehr zu bieten: Die edlen andalusischen Pferde sind ein weiterer Stolz der Region. In der Königlichen Hofreitschule kann man die Kunst der Pferdezucht und -dressur hautnah erleben. Und wenn die Sonne untergeht, erwacht die Stadt zu leidenschaftlichem Flamenco. Die Rhythmen und Melodien erzählen Geschichten von Tradition und Emotion und laden dazu ein, in diese kulturelle Vielfalt einzutauchen. Die Schönheit und der Charme von Jerez verzaubern - hier trifft Geschichte auf Genuss!
Umrahmt von malerischen Landschaften, durchzogen vom Fluss Guadalete, bietet Jerez eine perfekte Kombination aus Genuss, Kultur und Natur. Die Vielfalt dieser einzigartigen Stadt lädt zum Entdecken ein! Die fruchtbaren Böden rund um Jerez eignen sich hervorragend für den Weinbau und tragen zur Herstellung einiger der besten Sherrys der Welt bei.
Die Stadt liegt zwischen Bergen und der Küste, wobei ein Teil des Gebiets zum Naturpark „Los Alcornocales“ gehört. Dieser Park bietet nicht nur eine beeindruckende Flora und Fauna, sondern auch zahlreiche Wanderwege mit unvergesslichen Ausblicken.
Die vom Fluss Guadalete durchzogene Landschaft bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch fruchtbares Ackerland, das für die renommierten Weine und Olivenöle der Region bekannt ist. Bei einem Besuch der Lagunen Las Canteras und El Tejón kann man die vielfältige Flora und Fauna hautnah erleben.
Jerez: Kultur, Kathedrale und maurischer Charme
Jerez, eine Stadt voller Geschichte und Kultur, zieht mit ihrer maurischen Altstadt Casco Antiguo zahlreiche Besucher in ihren Bann. Die engen Gassen und Plätze, gesäumt von Palmen und blühenden Pflanzen, laden zu einem entspannten Bummel ein. Ein absolutes Highlight ist die beeindruckende Alcazaba, eine maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert, die liebevoll restauriert wurde. Hier kann man in die Vergangenheit eintauchen und die strategische Bedeutung dieser Festung erahnen.
Ein weiteres Highlight ist die ursprünglich von den Arabern erbaute Kirche, die Kathedrale von Jerez. Das beeindruckende Bauwerk vereint verschiedene Stilepochen und erzählt auf faszinierende Weise die Geschichte der Stadt. Besonders in der Sakristei erwartet den Besucher ein wahres Kunstwerk: Das Gemälde "La Virgen Niña" von Francisco de Zurbarán zieht mit seiner detailreichen Darstellung und seiner tiefen Emotionalität alle Blicke auf sich.
→ Mehr zur Kathedrale von Jerez
Aber Jerez hat noch mehr zu bieten: Die Real Escuela de Arte Ecuestre ist ein Muss für jeden Besucher. Hier kann man die eleganten Kartäuserpferde bewundern und die andalusische Reitkunst hautnah erleben. Nicht verpassen sollte man auch die berühmten Weinkellereien, in denen man den köstlichen Sherry probieren kann. Für Motorsportfans ist der Circuito de Velocidad das perfekte Ausflugsziel. Die Vielfalt dieser Stadt verzaubert jeden Besucher!
Jerez und der Sherry
Sherry wird seit Jahrhunderten in Jerez de la Frontera hergestellt. Der Name Sherry hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Heute lautet die offizielle Bezeichnung "Jerez-Xérès-Sherry". Ein Besuch im Sherry-Dreieck mit Verkostung ist ein Muss. Im August gibt es spannende Ausstellungen im Atalaya-Museum zum Thema Sherry. Bodegas in Jerez wie Gonzalez Byass, Pedro Domecq und Sandeman können besichtigt werden. Führungen mit Weinverkostung werden wochentags angeboten.
→ Mehr über Jerez und Sherry gibt es im Artikel: Xeres, Jerez oder einfach Sherry?
Flamenco
Jerez ist ideal, um Flamenco zu erleben. Das Festival ist eines der wichtigsten der Welt und bietet zwei Wochen lang phänomenale Musik und Tanz von international bekannten Künstlern.
Das Centro Andaluz de Flamenco befindet sich gegenüber der Kathedrale im Barrio de Santiago. Die Fundación Andaluza del Flamenco befindet sich im Palacio de Pemartín an der Plaza de San Juan. In Jerez de la Frontera kann man Flamenco in der Bar Arco de Santiago oder in der Taberna Flamenca erleben.
Jerez gilt als die Wiege des Flamenco und hat eine lange Liste von Vertretern dieser Kunst hervorgebracht: Antonio Chacon, Manuel Torre, los Sordera, los Morao, la Tia Piriñaca, Agujetas, Tio Borrico, La Paquera und viele andere.
Pferde, Reiten und die Feria del Caballo in Jerez
In Jerez de la Frontera ist das Reiten nicht nur ein Hobby, sondern ein Teil der Lebensart. Die Stadt ist bekannt für ihre tief verwurzelte Reittradition, die sich in der alljährlichen Feria manifestiert. Dieses spektakuläre Fest, das im Mai stattfindet, ist ein wahres Paradies für Pferdefreunde. Hier können prachtvoll geschmückte Pferde und ihre Reiter bewundert werden, die in farbenfrohen Trachten durch die Straßen ziehen. Ein Highlight sind die beeindruckenden Vorführungen der Real Escuela del Arte Ecuestre, wo dienstags, donnerstags und freitags die majestätischen Cartujano-Vollblüter in Aktion erlebt werden können. Diese edlen Tiere zeigen nicht nur ihre Schönheit, sondern auch die Kunst des Reitens in Perfektion.
Aber nicht nur während der Feria dreht sich alles um die Pferde. Die jährlichen Pferderennen im August in Sanlúcar de Barrameda ziehen zahlreiche Besucher an und gehören zu den wichtigsten gesellschaftlichen Ereignissen der Region. Wer die Faszination des Reitsports und die Leidenschaft der Andalusier hautnah erleben möchte, ist bei dem Spektakel gegenüber dem Parque Doñana genau richtig!
Real Escuela de Arte Equestre - Königliche Hofreitschule
Die Eleganz und Anmut der Reitkunst kann in der Real Escuela Andaluza del Arte Ecuestre, der renommierten Königlichen Hofreitschule, erlebt werden. Hier werden die traditionsreichen Techniken der klassischen Dressur mit prächtigen Hengsten vor einem atemberaubenden historischen Hintergrund präsentiert. Jeden Donnerstag und oft auch an weiteren Tagen im Monat finden beeindruckende Vorführungen in der Reitschule neben dem majestätischen Palacio de las C. Adenas aus dem 19. Jahrhundert statt. Zudem besteht die Möglichkeit, an geführten Touren durch die 60 Stallungen und die Sattelkammer teilzunehmen, die faszinierende Einblicke in die Geschichte und das Handwerk der Reitkunst bieten. Die kunstvoll gestalteten Geschirre und Zaumzeuge, von denen einige sogar aus dem 18. Jahrhundert stammen, können bewundert werden. Diese einmalige Erfahrung verbindet die Schönheit der Andalusischen Kultur mit der Pracht der Pferde und lässt in die Welt der klassischen Reitkunst eintauchen. Die Leidenschaft und das Können der Reiter begeistern und bieten ein unvergessliches Erlebnis für jeden Pferdeliebhaber.
Die Vorstellung beginnt um 12 Uhr. Das Training kann auch an anderen Wochentagen besucht werden. Tickets sind an der Schulkasse erhältlich. Gutscheine können online gekauft und an der Schulkasse bis zu einer Stunde vor Vorstellungsbeginn gegen eine Eintrittskarte eingetauscht werden.
Mercado de Abastos in Jerez
Der Mercado Central de Abastos de Jerez heißt "la Plaza". Die Markthalle wurde zwischen 1873 und 1885 auf dem Gelände des ehemaligen Klosters San Francisco erbaut und beeindruckt mit ihren typischen Bauelementen. Das Gebäude besticht durch seine elegante Fassade mit Laubsägearbeiten und nostalgischem Charme.
Einheimische Händler bieten fangfrischen Fisch, zartes Fleisch, knackiges Obst und Gemüse. Die Vielfalt inspiriert und lädt ein, die traditionellen Produkte der Region zu entdecken. Der Mercado Central de Abastos ist in drei Bereiche unterteilt: Das Angebot umfasst Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Oliven, Lebensmittel, Backwaren, Gewürze und eine Bar. Im Frühling/Sommer: Schnecken, Spargel; im Herbst: Pilze. Fisch und Meeresfrüchte schmecken am Meer besonders gut. Bekannte Muschelstädte sind 20 km entfernt.
Der Alcázar von Jerez de la Frontera – ein Erlebnis mit arabischem Flair
Der Name Alcázar kommt aus dem Arabischen und bedeutet Festung. Das Bauwerk wurde im 13. Jahrhundert von Kastilien erobert und zieht bis heute Besucher an. Die kunstvoll gestalteten Innenhöfe zeugen von der Kultur und Lebensweise ihrer Erbauer. Der malerische Springbrunnen ist ein Höhepunkt der Außenarchitekt
Der malerische Springbrunnen ist ein Highlight der Außenarchitektur. Der Alcázar von Jerez de la Frontera ist das älteste Bauwerk der Stadt und beeindruckt durch maurische Baukunst. Die gut erhaltenen Mauern und Gärten erzählen Geschichte. Die restaurierte Moschee ist heute die Kirche Santa María la Real. Die arabischen Bäder und die Gärten sind ein Erlebnis voller arabischem Flair.
Die Geschichte von Jerez de la Frontera
Jerez de la Frontera blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück, die bis in die Altsteinzeit reicht. Diese Stadt in Andalusien war einst ein bedeutendes Zentrum der Tartessos-Kultur, die hier ihre Blütezeit erlebte. Die Phönizier nannten den Ort Xera, was bereits auf die strategische Bedeutung und den florierenden Handel hinweist. Mit der Ankunft der Römer wurde der Name in Ceret umgewandelt, ein Zeichen für die fortdauernde kulturelle Entwicklung. Später, unter der Herrschaft der Westgoten, erhielt die Stadt ihren heutigen Namen Xeritum. Der Zusatz de la Frontera („an der Grenze“) hinter vielen Ortsnamen weist die Region um Jerez als lange umkämpftes Gebiet zwischen Mauren und Christen aus.
Die Einflüsse dieser verschiedenen Kulturen sind bis heute spürbar und prägen das Stadtbild sowie die Traditionen. In einer siebentägigen Schlacht bei Jerez schlugen die Araber 711 den Westgotenkönig Roderich vernichtend und festigten ihre Herrschaft über Spanien.
Die maurische Geschichte von Jerez de la Frontera ist ein faszinierendes Kapitel der iberischen Halbinsel, das die wechselvolle Zeit nach dem Zusammenbruch der almoravidischen Herrschaft in Al-Andalus beleuchtet. Unter der Herrschaft der Almoraviden und Almohaden erlebte Jerez de la Frontera eine bemerkenswerte Blütezeit, die die städtische Entwicklung maßgeblich prägte. Während dieser Epoche wurden prächtige Moscheen und eindrucksvolle Paläste errichtet, die nicht nur die religiöse und kulturelle Identität der Stadt festigten, sondern auch ihr architektonisches Erbe für zukünftige Generationen bewahrten. Der Bau dieser imposanten Gebäude förderte die Erweiterung des Stadtzentrums und machte Jerez zu einem bedeutenden Handels- und Kulturzentrum in Andalusien.
Im Jahr 1145 erlebte Jerez eine kurze, aber aufregende Periode als selbständiges Taifa-Emirat. In diesem Zeitraum folgten sich drei verschiedene Machthaber als Emire: Zunächst regierte Abu’l-Qaim Ahyal aus der Idrisiden-Dynastie, gefolgt von Abu’l-Gammar der Galbuniden und schließlich dem Maimuniden ’Ali. Diese machtpolitischen Umbrüche spiegeln die Unsicherheit und die Rivalitäten wider, die zu dieser Zeit in Al-Andalus herrschten. Doch schon gegen Ende des Jahres endete dieses Intermezzo, als die Almohaden, eine neue und mächtige Dynastie, Jerez einverleibten und die Kontrolle über die Region übernahmen.
Diese Herrschaft hielt bis zur Reconquista an, als Jerez 1264 an das Königreich Kastilien fiel. Danach war Jerez lange Zeit eine Grenzstadt. Ein Jahrhundert später verlagerte sich die Grenze zum Königreich Granada. Die maurische Vergangenheit der Stadt zeigt sich noch heute in ihrer Architektur und Kultur und lädt dazu ein, auf den Spuren dieser reichen Geschichte zu wandeln.
Jerez wurde im 15. Jahrhundert zu einer der wohlhabendsten Städte Andalusiens, durch Viehzucht, Weinbau und den Export von Wein nach Europa und später nach Amerika. Nach einer Rezession im 17. Jahrhundert begann im 18. Jahrhundert eine neue Phase des wirtschaftlichen Wachstums.Die Weinindustrie wurde zum Motor der Wirtschaft.
Das 19. Jahrhundert war eine Zeit der wirtschaftlichen Blüte, dank der Allianz zwischen englischen Exporteuren und Weinhändlern aus Jerez. Die Aufteilung des Landes in große Ländereien führte zur Entstehung einer starken anarchistischen Bewegung. Diese Situation löste immer wieder Aufstände der Arbeiter aus.
Anfang der 2010er Jahre war Jerez de la Frontera die höchstverschuldete Stadt Spaniens. Die städtischen Angestellten erhielten monatelang keinen Lohn. Sie demonstrierten vor dem Rathaus und streikten. Die Bürgermeisterin wurde mit dem Tod bedroht.
Touristeninformation
Das Fremdenverkehrsbüro von Jerez befindet sich in der Alameda Cristina, 11403 Jerez und ist von Montag bis Freitag von 10.00 bis 15.00 Uhr und ab 17.00 Uhr geöffnet.