Die Zeit scheint in dem verschlafenen Hauptort der Gemeinde Garafía stehen geblieben zu sein. Aufgrund ihrer isolierten Lage mit schlechter Verkehrsanbindung und geringen Arbeitsmöglichkeiten hatte die Ortschaft in den letzten Jahrzehnten mit einem hohen Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Von den 1950 noch knapp 5.000 Einwohnern leben in der Gemeinde inzwischen nur noch ca. 2.000, in Santo Domingo de Garafía selbst etwa noch 500.

Heute ist der Ort in die zeitgemäße Infrastruktur der Insel eingebunden und einen Besuch wert.

Das soziale Zentrum des Ortes bildet der kleine Dorfplatz mit seiner Kirche, den Bars und malerischen Häusern. Die Dorfkirche »Templo Parroquial de Nuestra Señora de la Luz« stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Im Inneren ist sie mit einer im Mudéjar-Stil verzierten Decke und mehreren volkstümlichen Skulpturen geschmückt.

Daneben besitzt Garafía ein kleines Völkerkundemuseum. Im Kulturzentrum »Casa de la Cultura«, einem restaurierten Herrenhaus am Ortseingang, kann man sich über die Geschichte der ländlichen Bevölkerung und Kultur der Insel informieren. In der Casa de la Cultura finden auch immer wieder temporäre Ausstellungen statt. Außerdem gibt es im Haus eine Bar mit spanischem Fastfood.

Auch bei Garafia kann man Steinritzzeichnungen besichtigen. In der Nähe des Friedhofes befindet sich das Petroglyphenfeld El Calvario. Dazu einfach der direkt hinter dem Friedhof liegenden Straße in Richtung früheren Hafen folgen.

Im Hafen selbst, dem Puerto de Garafía, findet sich auch eine kleine Attraktion. Spektakulär ragt dort der Roque de Santo Domingo etwa 30 Meter aus dem Meer in die Höhe. Die Umgebung eignet sich für ausgiebige Wanderungen durch eine wildromantische Natur.

Vom Massentourismus blieb Santo Domingo bis heute verschont, obwohl die Umgebung eine so unglaubliche Abwechslung und Viel­falt bietet, dass man nur ins Staunen geraten kann.