Teufelsschlucht (Eifel): Wandern im Zauberwald der Südeifel
Nur einen Steinwurf von Trier entfernt öffnet sich ein Naturparadies, das Wanderer ins Staunen versetzt: die Teufelsschlucht in der Eifel. Wer hier durch die engen Felsspalten schreitet, spürt das Echo der Jahrtausende unter den Füßen – eine Landschaft aus Stein, Licht und geheimnisvoller Magie.
Zwischen Felsen und Fantasie – das Abenteuer beginnt
Wenn man die ersten Schritte zwischen den mächtigen Felsen der Teufelsschlucht macht, wird der Mensch winzig klein. Sandsteinwände recken sich hoch, als wollten sie den Himmel berühren, während knorrige Baumwurzeln sich wie Fangarme von Riesen durch die Spalten winden. Moos und Flechten überziehen die Steine, Algen glänzen feucht im Schatten. Es ist ein Ort, an dem die Natur Skulpturen aus Fels, Licht und Schatten erschafft – ein verwunschener Zauberwald der Südeifel.
Früher Schauplatz von Sagen und Legenden, heute ein beliebtes Ausflugsziel, hallen hier staunende „Ah!“ und „Oh!“ durch die Schlucht – als würden Trolle, Kobolde und Waldgeister auf den Wanderer warten.
Felstrümmer und Fabelwesen – die Südeifel hautnah erleben
Die Natur in der Südeifel spart nicht mit spektakulären Überraschungen. Zwischen Vulkanlandschaften, Mooren und wilden Felsformationen erhebt sich die Teufelsschlucht als Juwel. Vor Urzeiten glaubten die Menschen, der Teufel selbst habe diese bizarre Landschaft erschaffen – der Name ist geblieben. Heute beeindruckt die Schlucht durch ihre geologische Geschichte, die jeden Schritt auf den Wanderwegen spannend macht.
Ankommen im Naturparadies Teufelsschlucht
Nur etwa 35 Minuten Autofahrt von Trier entfernt, liegt das Naturparkzentrum Teufelsschlucht auf dem Ferschweiler Plateau, nahe der luxemburgischen Grenze. Vom Parkplatz sind es nur wenige Minuten bis zum Einstieg in die verwunschene Felsenwelt.
Die Luft riecht nach Erde, Moos und Blüten, während Vogelgezwitscher jeden Schritt begleitet. Erst wirkt der Pfad unscheinbar – dann klafft mitten im Wald die Erde auf, und man betritt eine Welt aus Stein, die älter ist als jede Vorstellungskraft.
Abstieg in die geheimnisvolle Schlucht
Eine schmale Treppe führt hinab, 146 ausgetretene Steinstufen in einen 28 Meter tiefen Felsspalt. Rechts und links erheben sich steile Sandsteinwände, über die knorrige Bäume klettern. Über einem hängt ein mächtiger Felsblock – ein stiller Zeuge der Naturgewalten. Mit jedem Schritt wird es kühler, geheimnisvoller. Hier spürt man die Kraft der Erde, die vor rund 12.000 Jahren diese Landschaft formte.
Die Entstehung der Teufelsschlucht
Gegen Ende der letzten Eiszeit öffneten massive Felsstürze die Landschaft der Südeifel. Poröser Luxemburger Sandstein lag auf wasserdichten Keuperschichten, unterhöhlt durch Frostsprengung und Verwitterung. Die ersten Brocken donnerten ins Tal, andere kippten zur Seite – so entstand die heute enge Felsspalte von ein bis fünf Metern Breite. Noch immer erzählen verstreute Felstrümmer von den Urgewalten, die hier gewirkt haben.
Magische Details: Moos, Algen und Flechten
Der Pfad windet sich durch schmale Gänge, manchmal kaum mehr als einen Meter breit. Felsen saugen Feuchtigkeit auf, Flechten und Algen kleiden sie ein, besonders das grün schimmernde Leuchtmoos entfaltet hier seine Magie. Dank der kostenlosen Lauschtour-App erfährt man Interessantes über Natur, Geologie und Sagen. Selbst verrottendes Totholz wird zum Lehrstück über Kreisläufe der Natur.
Wandern auf den Teufelspfaden – Natur hautnah erleben
Vom Naturparkzentrum starten mehrere markierte Wanderwege:
Teufelspfad 1 (1,6 km) – kurze Tour, ideal für Familien und Kinder.
Teufelspfad 2 / Großer Rundweg (3,6 km) – führt zu weiteren beeindruckenden Felsformationen.
Teuflische Acht (6,3 km, 229 Höhenmeter) – anspruchsvoll, verbindet die Teufelsschlucht mit den Irreler Wasserfällen.
Holzstege, Steintreppen, enge Schluchten und Aussichtsfelsen begleiten die Wanderer, während die Prüm durch wildes Geröll plätschert. Wer genau hinschaut, entdeckt in jedem Felsspalt kleine Wunder der Natur.
Filmschauplatz und Naturmuseum
Die Teufelsschlucht diente bereits als Kulisse für Krimis, Mystery-Serien und Fanfilme. Das Naturparkzentrum Teufelsschlucht informiert über die Entstehung der Felsen seit der Zeit der Dinosaurier – eine echte Zeitreise.
Dinosaurierpark Teufelsschlucht
Wer die Erdgeschichte hautnah erleben möchte, besucht den Dinosaurierpark Teufelsschlucht: 160 Tiermodelle, darunter Tyrannosaurus Rex und Dilophosaurus, lassen die Zeit der Urzeitriesen lebendig werden. Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten runden den Besuch ab.
Praktische Infos für Wanderer
Adresse: Naturparkzentrum Teufelsschlucht, Ferschweilerstraße 50, 54668 Ernzen
Anfahrt & Parken: A61/B51, kostenlose Parkplätze
Eintritt: Schlucht frei, Dinosaurierpark 15 €, Kinder unter 3 Jahre frei
Hunde: erlaubt, Leinenpflicht
Gastronomie: Bistro „Teufels Küche“ (Naturparkzentrum), Dino’s Diner (Dinosaurierpark)
Ausflugsziele in der Nähe
Felsenweiher – bizarr-romantische Natur, nur 1 km entfernt
Felsenweg 6 – 17,4 km Premiumwanderweg, Platz 2 bei „Deutschlands schönster Wanderweg“
Luxemburger Mosel – Architektur, Weinkellereien, malerische Dörfer
Fazit: Teufelsschlucht erleben
Die Teufelsschlucht ist mehr als ein Wanderziel – sie ist ein Abenteuer zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Fels und Fantasie. Wer hier unterwegs ist, erlebt die Südeifel hautnah, spürt die Urgewalten, sieht die Jahrmillionen alte Geschichte unter den Füßen und taucht ein in ein Naturparadies, das jeden Schritt unvergesslich macht.
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