Der „Kaiserdom“ in Speyer ist nicht nur die Kathedralkirche der gleichnamigen Diözese, sondern zählt auch zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. 1925 wurde er zur päpstlichen Basilika erhoben und gehört seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Dieses majestätische Bauwerk begeistert durch seine sechstürmige, dreischiffige Architektur und die außergewöhnliche Höhe. Mit einer Gesamtlänge von 134 Metern und einem Mittelschiff, das stolz 33 Meter hoch und 14 Meter breit ist, stellt der „Kaiserdom“ die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche dar. Seine Türme ragen im Osten 71,20 Meter und im Westen 65,60 Meter empor und prägen somit das Stadtbild von Speyer auf eindrucksvolle Weise.
Ein Besuch des Doms ist ein absolutes Muss für alle, die sich für Geschichte, Architektur und Kultur interessieren. Lassen Sie sich von der majestätischen Erscheinung des „Kaiserdoms“ verzaubern und entdecken Sie die faszinierende Geschichte, die mit diesem historischen Bauwerk verbunden ist.
Geschichte des Speyerer Dombaus
Die Geschichte des „Kaiserdoms“ ist eine faszinierende Erzählung von Krieg und Frieden, von Aufbau und Zerstörung. Der Bau des Doms wurde von der Salier-Dynastie initiiert, die von 1024 bis 1125 die Könige und Kaiser des Reichs stellte. Kaiser Konrad II. ließ im Jahr 1024 den reißerischen Bau beginnen, mit dem Ziel, die größte Kirche des Abendlandes zu errichten.
Bereits wenige Jahre nach der Vollendung des Baus begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen. Heinrich IV. ließ einen Teil des Doms einreißen und den Bau entsprechend seinen Vorstellungen erweitern, wodurch unter anderem das größte Kreuzgratgewölbe im damaligen Deutschen Reich entstand. Der Dom gilt somit als eine der ersten eingewölbten Kirchen des Mittelalters.
Als Heinrich IV. 1106 starb, war der neue Dom schließlich fertiggestellt und eines der größten Bauwerke seiner Zeit. Er stellte einen entscheidenden Impuls für die architektonische Entwicklung des romanischen Kirchenbaus in ganz Mitteleuropa dar. Die Herausforderung, große Räume zu überwölben, wurde mit Bravour gemeistert: Der Speyerer Dom vereint sowohl das Mittelschiff als auch die Seitenschiffe mit majestätischen Gewölben. Eine Zwerggalerie verläuft unter der Dachtraufe um das gesamte Bauwerk und verleiht ihm einen besonderen Charme.
Grabstätte von Königen und Kaisern
Im Inneren des Doms ruhen die Überreste von acht Königen und Kaisern sowie deren Gemahlinnen. In den Jahren 1900 bis 1906 wurden umfangreiche Grabungen durchgeführt, um die gräfliche Wirren wiederherzustellen. In den neu eröffneten Gräbern fanden Archäologen die Überreste von Konrad II. und seiner Gemahlin Gisela von Schwaben, Heinrich III. und Heinrich IV. mit seiner Gemahlin Bertha von Savoyen sowie Heinrich V. und Beatrix von Burgund. Auch die Gräber von Philipp von Schwaben, Rudolf von Habsburg, Adolf von Nassau und Albrecht von Österreich wurden wiederentdeckt.
Besonders hervorzuheben ist die Grabplatte Rudolfs von Habsburg in der Krypta, die das erste bekannte lebensechte Porträt einer Person des Mittelalters zeigt.
Zerstörung und Wiederaufbau
In den Jahrhunderten nach seiner Erbauung wurde der Speyerer Dom wiederholt durch Kriegseinwirkungen beschädigt. So setzten feindliche Soldaten während des Pfälzischen Erbfolgekriegs die Inneneinrichtung in Brand, was zur Zerstörung von Teilen der Gewölbe führte. Diese Zerstörungen erforderten immer wieder einen Wiederaufbau, der die ursprüngliche romanische Architektur erheblich veränderte.
Mitte des 20. Jahrhunderts entschloss man sich, das Domgebäude zu „reromanisieren“ und entfernte viele Ausmalungen aus dem 19. Jahrhundert.
Umgebung des Doms
Ursprünglich war der Dom von anderen Gebäuden umgeben, die jedoch mittlerweile weitgehend verschwunden sind. Heute erstrecken sich große Grünanlagen um den majestätischen Bau. Besonders interessant ist das „Heidentürmchen“ auf der Ostseite, ein Überrest der mittelalterlichen Stadtmauer.
Tipp zur Besichtigung des Doms
Ein Besuch des Speyerer „Kaiserdoms“ sollte auf jeden Fall auf der Liste stehen. Dies ist besonders gut möglich während der „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“, die jährlich stattfinden. Hier können internationale Orgelwettbewerbe sowie Sinfoniekonzerte, Kammermusikabende und geistliche Musik erlebt werden.
Anfahrt
Die über 2.000 Jahre alte Stadt Speyer und ihr majestätischer „Kaiserdom“ liegen nur 26 Kilometer westlich von Heidelberg in der malerischen Rheinebene entfernt. Diese historische Stätte lädt dazu ein, die faszinierende Geschichte und Architektur des Doms zu entdecken – ein unvergessliches Erlebnis!