Naturschönheiten im Teide Nationalpark

Der Teide Nationalpark ist ein unglaubliches Naturschauspiel, das viele erstaunliche Sehenswürdigkeiten in einer beeindruckenden Landschaft bietet. Hunderte Vulkankegel und Krater, spektakuläre Felsformationen, zahllose erstarrte Lavaströme und Höhlen machen ihn zu einem ganz besonderen Ort.

Auf den Spuren der Natur im Teide Nationalpark

Viel Abwechslung inmitten atemberaubender Vulkanlandschaft

Der Teide Nationalpark ist ein ganz besonderer Ort, der es leicht macht, sich für ihn zu begeistern. Dabei bietet er viel Abwechslung auf kleinem Raum. Tauche ein in die atemberaubende Vulkanlandschaft, die dich mit ihren traumhaften Farben und Formen in Ihren Bann ziehen wird.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team

Faszinierende Gesteinsformationen:
Los Roques de García und Roque Cinchado

Die Roques de García, auch nur Los Roques genannt, sind eine Ansammlung spektakulärer vielfarbiger Felsspitzen und Gesteinsblöcke. Von der Felsgruppe eröffnet sich ein fantastischer Blick hinab in die Ebene Llano de Ucanca.

Als vor etwa 180.000 Jahren die Cañadas abrutschten, blieben die Roques aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit stehen. Die Felsformationen ziehen sich auf einer Strecke von ca. einem Kilometer hin und teilen die Caldera in eine westliche und eine östliche Hälfte. Die Felsgruppe mit gewaltigen Gesteinsblöcken, skurrilen Felstürmen und Vulkandämmen besteht hauptsächlich aus versteinerten Lavaresten, die durch Regen, Wind und große Temperaturschwankungen geformt wurden.

Der Roque Cinchado, der prominenteste Fels der Los Roques, der blickt jedoch auf eine andere Entstehungsgeschichte zurück. Der auch als »Finger Gottes« bekannte Fels hat seinen Ursprung in unterschiedlich harten Gesteinsschichtungen. Die unteren Schichten sind weicher und geben der Erosion daher schneller nach. Der obere Teil erodiert deutlich langsamer. Dies führt zu der Form, welche an eine aufgestellte Nadel erinnert, wobei der Nadelkopf in die Höhe ragt.

Früher oder später wird der untere Teil den restlichen Fels nicht mehr tragen können und folglich in sich zusammenbrechen. Dieser Vorgang einer in unterschiedlichem Tempo voranschreitenden Erosion wird als Differenzialerosion bezeichnet.

Bis zu diesem Ereignis dürfte allerdings noch einiges an Zeit vergehen und somit den interessierten Urlaubern noch ausreichend Gelegenheit bieten, den 30 Meter hohen Roque Cinchado mit dem ihn im Hintergrund überragenden Teide zu fotografieren. Dieses Motiv schmückte schon zahlreiche spanische Postkarten und zierte außerdem vor der Einführung des Euro den 1.000-Peseten-Schein.

Wer sich für besondere Felsformationen interessiert, der sollte die Roques de García auf gar keinen Fall verpassen.

Eine felsige Sehenswürdigkeit – Zapato de la Reina

In der Ebene von Ucanca lässt sich neben Los Roques noch eine weitere felsige Sehenswürdigkeit finden: der Zapato de la Reina (dt. Schuh der Königin). Wie der Name vermutet lässt, erinnert die Form des Felsens an einen Schuh.

Nach einer Sage der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas, verlor eine Prinzessin diesen »Schuh« in den Cañadas. Der Name des Felsen soll von dieser Legende herrühren und bedeutet nichts anderes als »Schuh der Königin«.

Pico Viejo und die traumhafte Kraterlandschaft Narices del Teide

Die Nummer zwei der Kanaren: Mit seiner Höhe von 3.134 Metern steht der Pico Viejo im Schatten des Pico del Teide. Er ist auch weniger bekannt und die Touristen zieht es auch aufgrund der dortigen Infrastruktur zum »großen Bruder«.

Der vielfarbige Hauptkrater des Pico Viejo, auch Chahorra genannt, ist mit einem Durchmesser von 800 Metern und einer Tiefe von 225 Metern besonders faszinierend. Am Krater befinden sich zwei Gipfel: Der südliche Gipfel der Pico Sur bildet ein atemberaubendes Felsplateau und liegt auf einer Höhe von 3.105 Metern. Ein Besuch dieses Naturspektakels ist definitiv ein Highlight während eines Urlaubs auf der Insel Teneriffa.

Etwas Geschichtliches zur Entstehung: Im Jahr 1798 ereignete sich der letzte Ausbruch auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks am Pico Viejo. Damals öffneten sich an dessen Westseite Spalten, aus denen über Monate hinweg Lava austrat. Schließlich bedeckte die Lava eine Fläche von 5 km².

Die Öffnungen des letzten Ausbruchs sind auch heute noch zu sehen. Diese spektakulären Vulkankrater tragen passenderweise den Namen Narices del Teide, also »Nasenlöcher des Teide«.

Mehrere Wanderwege führen zum Pico Viejo und den Narices del Teide. Vom Aussichtspunkt Mirador Narices del Teide kann man über die Wege 32 und 9 aufwandern. Von Boca Tauce führt Wanderweg 28 zu den Narices del Teide und mündet anschließend auf Weg 9, der zum Gipfelkrater des Pico Viejo verläuft.

Hat man den Gipfel des Pico Viejo erklommen, wird man mit einem wunderbaren Blick in den riesigen Krater des Vulkans und natürlich auch auf den östlich gelegenen Pico del Teide belohnt. Außerdem überblickt man von hier die Cañadas im Süden und im Westen das Teno-Gebirge. Bei guter Sicht überblickt man die Südwestküste Teneriffas bis zu den Nachbarinseln La Gomera, El Hierro und La Palma.

Ein eindrucksvolles Naturschauspiel:
Montaña Blanca und die Teide-Eier

Der Montaña Blanca (dt. weißer Berg) mit 2.748 Metern Höhe, ist die dritthöchste Erhebung Teneriffas. Er liegt neben dem Montaña Rajada an der Flanke des Teide.

Seinen Namen verdankt der Montaña Blanca seiner hellen Farbe. Der Vulkan mit seiner sanften Gipfelkuppe ist nahezu komplett mit gelblich-beigen Bimsstein bedeckt.

Der Vulkan ist ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Er entstand durch den Druck eines sehr dickflüssigen Magmas und wird aus diesem Grund auch als Lavadom bezeichnet. Die zähflüssigen Lavaströme solcher Vulkane legen in der Regel nur sehr kurze Distanzen zurück, der bei Eruptionen herausgeschleuderte Bimsstein kann jedoch weit fliegen.

Auf dem Weg zum Montaña Blanca kommt man an den »Huevos del Teide« vorbei. Die großen, schwarzen Teide-Eier aus Basalt liegen verstreut an den Hängen des Montaña Blanca. Die Huevos del Teide sind ein natürliches Phänomen, das durch verfestigte Lava entstanden ist, die über flüssige Lava gerollt ist und so immer neue Schichten bildete – ein imposanter Anblick, den man nicht verpassen sollte.

Los Azulejos – wunderschönes Felsenmeer in Blau- und Grüntönen

Nur ca. einen Kilometer hinter dem Aussichtspunkt auf die Los Roques finden sich links in südlicher Richtung die Felsformationen der Los Azulejos.

Das wunderschöne Felsenmeer ist von verschiedensten Blau- und Grüntönen durchzogen, in der Sonne schimmert es in einzigartigen Farben. Das großartige Farbspektrum reicht hierbei von Türkis über Jadegrün bis hin zu Purpur. Seine einzigartige grünliche Optik bekam das Vulkangestein bei der Entstehung durch eine Reaktion mit aufsteigendem Wasserdampf, wobei sich Eisenhyrat ablagerte. Die atemberaubende Szenerie lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen an und lässt sie die Schönheit der Natur bestaunen.

Bei den Los Roques und an der westlichen Abbruchkante der Caldera findet man ähnlich gefärbte Felsen.

Montaña Samara – spektakuläre Vulkanlandschaft am Fuße des Pico Viejo

Der 1.936 Meter hohe Montaña Sámara liegt in der Vulkanlandschaft am Fuße des Pico Viejo am westlichsten Rand des Teide-Nationalparks. Von dort ergeben sich wunderbare Ausblicke auf den Pico Viejo und den Pico del Teide von Ihrer fotogensten Seite.

Vom Aussichtspunkt Mirador de Sámara an der Landstraße TF-38 aus kann man ihn binnen weniger Minuten erwandern.

Der Montaña Sámara ist durch eine pyroklastische Eruption entstanden. Beim Ausbruch wurde Lava durch Gasexplosionen in die Luft geschleudert. Heute findet man neben sogenannten Lavabomben auch zahllose kleine Pyroklasten rund um den Vulkan – ein interessantes Naturschauspiel in sämtlichen Formen und Farben von Orange über Rot bis Braun.

Cuevas Negras – imposante schwarze Lavahöhlen  

Die Cuevas Negras bilden eine Reihe unterschiedlicher Vulkanhöhlen, umgeben von schönen Fließ- und Stricklavaformationen. Die Vulkankegel und Lavaverwerfungen in diesem Gebiet sind beeindruckend. Die vulkanischen Höhlen selbst befinden sich auf einer Ebene am Fuße des Pico Viejo. Sie sind an den schwarzen Lavastrukturen zu erkennen, die aus der Ebene herausragen.

Die Cuevas Negras liegen am Wanderweg 38 des Nationalparks. Eine schöne Rundwanderung ergibt sich in Kombination mit Wanderung 13 um den Montaña Sámara.

Perfekter Panoramablick vom Montaña Guajara

Der Montaña Guajara ist mit seinen 2.175 Metern Höhe der vierthöchste Berg Teneriffas. Er liegt gegenüber dem Teide-Massiv und ist zudem der höchste der Caldera-Randberge. Somit ist er der perfekte Aussichtspunkt, um den Teide Nationalpark in voller Pracht zu überblicken.

Die Tour zum Gipfel startet am Parador Nacional und führt durch eine traumhafte Landschaft. Vom Gipfel aus eröffnet sich bei gutem Wetter eine fantastische Sicht auf den Pico del Teide und den Pico Viejo im Norden sowie die Ausläufer der Caldera im Westen. Im Süden kann man über die Kiefernwälder hinweg bis nach Gran Canaria sehen - es lohnt sich also!