Naturpark Jandía

Ein traumhaftes Wandergebiet im Süden der Insel Fuerteventura!

Traumhaft Wandern im Naturpark Jandía

Der Parque Natural de Jandía im Süden der Insel Fuerteventura

Der Parque Natural de Jandía erstreckt sich über den größten Teil der Jandía-Halbinsel an der Südspitze der Insel Fuerteventura. Das geschützte Wüstengebiet genießt seit 1987 den Status eines Naturparks. Der Park umfasst eine Fläche von mehr als 14.900 Hektar. Er befindet sich in der Gemeinde Pájara.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team

Das Gebiet von Jandía präsentiert sich als nahezu unberührte Naturlandschaft mit großen Kontrasten. Die Sandwüste geht ab dem Pecenescal-Tal in eine schroffe, von Schluchten durchzogene Gebirgslandschaft über. Von den höchsten Gipfeln der Insel, dem Pico de la Zarza und dem Pico de Mocán, fällt das Jandía-Gebirge steil zum langen Sandstrand Playa de Cofete ab.

An der Südspitze geht die Bergkette in sanftere Hänge über. Nach einer flachen, sandigen Ebene folgt eine zerklüftete Steilküste. Am Fuße der Steilküste befinden sich traumhafte Strände wie die Playa de los Ojos. Der Naturpark gilt als einer der bedeutendsten und charakteristischsten Naturräume der Kanarischen Inseln.

Felsformationen am Klippenpfad | © Sunhikes
Felsformationen am Klippenpfad oberhalb der Playa de Barlovento

Wandern durch die Dünenlandschaft des Istmo de la Pared

Eines der Hauptmerkmale der Landschaft sind die großen Sandverwehungen organischen und marinen Ursprungs. Sie sind durch den Wind in ständiger Bewegung. Von der Playa de Barlovento überquert der Sandstreifen die Landenge von La Pared und bildet ein ausgedehntes Dünenfeld, das sich bis zu den Stränden von Sotavento erstreckt. Nur wenige Bergrücken ragen aus dem Sand heraus. In diesem Teil der Insel trifft man immer wieder auf so genannte Antophoren. Dabei handelt es sich um fossile Brutzellen ausgestorbener wespenartiger Insekten.

fossile Brutzellen  | © Sunhikes
fossile Brutzellen in der Wüstenlandschaft 

Einzigartig sind die Felsformationen aus verfestigtem Sand im Bereich von Agua Liques und Agua de Ovejas. Die Sandböden dieser Strände sind marinen und quartären Ursprungs. Sie sind vollständig verfestigt und verleihen dieser Küste ein ganz besonderes Aussehen.

Die von Sanddünen durchzogene Wüstenlandschaft des Istmo de la Pared bietet traumhafte Wanderrouten in einer imposanten, unwirklichen Landschaft.

unterspülte Felsformationen an der Westküste  | © Sunhikes
unterspülte Felsformationen an der Westküste des Istmo de la Pared

Wanderung von La Pared zur Playa Agua Liques: Die Route entlang der beeindruckenden Küste überwindet 188 Höhenmeter im Auf- und Abstieg auf einer Strecke von ca. 9,5 Kilometern und einer Gehzeit von ca. 3,5 Stunden.

Westcoast-Trail bei Agua Tres Piedras | © Sunhikes
Westcoast-Trail bei Agua Tres Piedras

Wanderung von La Pared über Agua Liques nach Agua Tres Piedras: Mit 331 Höhenmetern im Auf- und Abstieg und einer Länge von ca. 17,5 km sollte man für diese Route eine Gehzeit von ca. 6 Stunden einplanen.

Felsformationen aus verfestigtem Sand | © Sunhikes
Felsformationen aus verfestigtem Sand

Rundwanderung von Costa Calma nach Agua Tres Piedras: Die Wanderung durch die Sandwüste überwindet auf einer Strecke von knapp 13 Kilometern 226 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bei einer Gehzeit von ca. 4,5 Stunden.

Wandern im Jandía-Gebirge

Die vor 15 bis 16 Millionen Jahren entstandene Halbinsel Jandia ist ein altes Gebirgsmassiv. Ursprünglich war sie eine eigenständige Insel, die zur gleichen Zeit wie der Rest der Insel entstand. Heute ist sie durch eine nur 6 km breite Landzunge am Istmo de la Pared mit der Hauptinsel verbunden. 

Das Jandía-Gebirge beschreibt einen ausgedehnten Gebirgsbogen, der im Westen steil zum Meer abfällt. Hier befinden sich mit dem 807 m hohen Pico de La Zarza, dem 801 m hohen Pico de Mocán und dem 744 m hohen Pico de la Palma die höchsten Erhebungen Fuerteventuras. Die Gipfel sind die meiste Zeit des Jahres in Wolken gehüllt. 

Blick vom Gipfel des Pico de la Zarza Richtung Süden | © Sunhikes
Blick vom Gipfel des Pico de la Zarza entlang der Bergkette Richtung Süden

Wanderung auf den Pico de la Zarza: Auf der 12,6 km langen Route auf den höchsten Berg Fuerteventuras sind 714 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen, die Gehzeit beträgt 4-4:45 Stunden.

von der Passhöhe Degollada de Pecenescal blickt man bis zur Südspitze der Insel | © Sunhikes
von der Passhöhe Degollada de Pecenescal blickt man bis zur Südspitze der Insel bei der Caleta de la Madera

Rundwanderung Barranco de Pecenescal - SL FV 11 - Playa de Barlovento - Barranco del Rinconcillo: Diese grandiose Rundwanderung überwindet 511 Höhenmeter im Auf- und Abstieg auf einer Strecke von ca. 17 Kilometern bei einer Gehzeit von ca. 6,5 Stunden.

Ausblick vom Pico de Mocán entlang der Westküste | © Sunhikes
Ausblick vom Pico de Mocán entlang der Westküste Fuerteventuras

Wanderung zum Pico de Mocán: Mit einem Höhenunterschied von 787 Metern und einer Streckenlänge von über 13 Kilometern ist die Besteigung des zweithöchsten Gipfels der Insel ein echtes Erlebnis. Die Gehzeit beträgt 5 bis 6 Stunden.

Wanderungen an der Playa de Cofete 

Die große Bucht von Cofete wird als eines der bedeutendsten Naturdenkmäler auf den Kanarischen Inseln angesehen. Eine breite Küstenlinie bietet eine spektakuläre Kulisse mit einem weitläufigen Strand von 12 km Länge und 50 m Breite, der im Norden von der kleinen Felsinsel El Islote begrenzt wird. Dahinter schließt der raue, von den Gezeiten geprägte Strand Playa de Barlovento an. Von dem fast endlosen hellen Sandstrand blickt man auf die steil abfallenden Gebirgszüge des Jandía-Massivs.
Oberhalb des Strandes liegt das winzige Dorf Cofete mit einem kleinen Restaurant und der legendären Villa Winter.

Am südlichen Ende des Strandes von Cofete befindet sich der riesige, 5 Meter hohe Felsmonolith Roque del Moro. Am Strand des Roque del Moro kann man wunderschöne Formationen aus weißem und beige geädertem Trachyt (Vulkangestein) bewundern.

Blick von der Passhöhe Degollada del Cofete auf den langen Sandstrand  | © Sunhikes
Blick von der Passhöhe Degollada del Cofete auf die Villa Winter und den langen Sandstrand 

Wanderung Gran Valle - Degollada del Cofete - Playa de Cofete: Diese wunderschöne Wanderung überquert das Jandía-Gebirge am Pass Degollada del Cofete und führt mit atemberaubenden Ausblicken hinunter zum Strand von Cofete. Auf der 7,5 Kilometer langen Strecke sind 311 Höhenmeter im Aufstieg und 368 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen.

Gesteinsschichtungen am Wanderweg zum Roque del Morro | © Sunhikes
Gesteinsschichtungen am Wanderweg zum Roque del Morro

Wanderung zum Roque del Moro: Auf der leichten Strandwanderung mit einer Länge von ca. 9 km und einer Gehzeit von 3 Stunden sind nur wenige Höhenmeter zu bewältigen.

Blick von der Felsinsel El Islote auf den Strand Playa de Barlovento | © Sunhikes
Blick von der Felsinsel El Islote auf den Strand Playa de Barlovento

Strandwanderung – Playa de Cofete – El Islote – Playa de Barlovento: Die Wanderung entlang der Küste mit 18 Höhenmetern im Auf- und Abstieg ist ca. 14 km lang und dauert ca. 5,5 Stunden.

Fauna und Flora des Naturparks Jandía sind reich an endemischen Arten 

Die Fauna ist vor allem wegen der Vogelwelt bemerkenswert: Turmfalke, Schwarzkehlchen, Kragentrappe und Schmutzgeier sind hier zu Hause. Weitere gefiederte Besucher sind Reiher, Löffler und Ibis.

Löffler an der Playa de Cofete | © Sunhikes
Löffler an der Playa de Cofete

Eidechsen und Kanarenskinks sind typische Parkbewohner. Ergänzt wird die Tierwelt durch zahlreiche Wirbellose, vor allem Insekten.
Die gesamte Küste Fuerteventuras ist ein Durchzugsgebiet für Wale, vor allem im Sommer ist die Halbinsel Jandía ein idealer Ort, um sie zu beobachten: Finnwale, Grindwale, Pottwale und Große Tümmler sind einige der Meeresbewohner, die diese Gewässer durchqueren. Die Unechte Karettschildkröte wird an den Stränden von Cofete wieder angesiedelt.

Sanderlinge an der Playa Agua Liques | © Sunhikes
Sanderlinge auf Futtersuche an der Playa Agua Liques

Auf den Gipfeln und Berghängen des Jandia-Gebirges gibt es zahlreiche Pflanzenarten, von denen einige endemisch sind: Kanarenwucherblume (Magarza de Jandía), oder das Wintergänseblümchen (Argyranthemum winteri) und die Tajinaste de Jandía (Echium handiense). Der Jandía-Kaktus (Euphorbia handiensis), eine endemische Art, die nur im Park und auf der Insel vorkommt. Er gilt als pflanzliches Symbol Fuerteventuras.

der seltene Jandía-Kaktus im Gran Valle | © Sunhikes
der seltene Jandía-Kaktus (Euphorbia handiensis) im Gran Valle