Wer die Schrammsteine in der Sächsischen Schweiz erwandert, spürt sofort, wie urwüchsig und zeitlos dieses Felsmassiv im Elbsandsteingebirge wirkt. Über Jahrmillionen hat Wind und Wasser hier eine zerklüftete Landschaft geschaffen, die sich östlich von Bad Schandau erhebt. 

Eingebettet zwischen dem Kirnitzschtal, dem Elbtal und den Winterbergen entfaltet sich eine Felsgruppe von einzigartiger Schönheit – gegliedert in die Vorderen Schrammsteine mit dem Falkenstein bis zur Breiten Kluft und die Hinteren Schrammsteine bis hin zu den Affensteinen. 

Landschaft voller Kontraste 

Die Schrammsteine sind mehr als nur eine Felsgruppe – sie sind ein Naturwunder der Sächsischen Schweiz. Besonders eindrucksvoll zeigen sich die drei markanten Einschnitte, die sogenannten Schrammtore. Wie Tore in eine andere Welt öffnen sie den Blick in das zerklüftete Gestein, geformt von Millionen Jahren Verwitterung. 

Wer hier wandert, bewegt sich durch eine Landschaft, die in jedem Licht eine neue Gestalt annimmt – mal schroff und geheimnisvoll, mal offen und weit. 

Wanderungen zu den Schrammsteinen 

Man erreicht die Schrammsteine am besten per Bahn oder Schiff. Der Bus fährt nur bis Ostrau, doch gerade die Anreise über den Fluss verstärkt das Gefühl, in eine andere Zeit einzutreten. 

Für Wanderer gibt es verschiedene Routen: 

  • Eine 10 Kilometer lange Tour ab Ostrau, die hin- und zurückführt und die Schönheit der Vorderen Schrammsteine erschließt. 

  • Eine anspruchsvollere 7 Kilometer Wanderung ab Bad Schandau, die über Ostrau, den Zahnsgrund, das Große Schrammtor und die Schrammsteinaussichten bis zum Carolafelsen führt. 

Trotz Höhenunterschieden bis zu 350 Metern sind die Wege gut markiert und auch für weniger erfahrene Wanderer machbar. 

Die Schrammsteinaussicht – Panoramablick über das Elbsandsteingebirge 

Wer den Aufstieg wagt, wird belohnt: Auf etwa 417 Metern Höhe liegt die Schrammsteinaussicht, einer der bekanntesten Aussichtspunkte der Region. Von hier schweift der Blick über das zerklüftete Felsmassiv, das weite Elbtal und bekannte Gipfel wie den Falkenstein, den Lilienstein und die Affensteine

Der Weg dorthin führt über Steige wie den Wildschützensteig oder den Jägersteig. Besonders zauberhaft wirkt der Ausblick bei Sonnenuntergang, wenn sich das Gestein in warmes Gold taucht – ein magischer Moment und ein beliebtes Fotomotiv. 

Kletterparadies mit Geschichte 

Die Schrammsteine sind nicht nur ein Paradies für Wanderer, sondern auch für Kletterer in der Sächsischen Schweiz. Mit über 80 Gipfeln und dem Hohen Torstein als höchstem Punkt (425 m) zählt die Schrammsteinkette zu den größten und eindrucksvollsten Felsformationen des Elbsandsteingebirges

Besonders die steilen Nordwände und markanten Felsnadeln wie der Dreifingerturm oder die Felsnadel Tante ziehen seit Jahrhunderten Bergsteiger an. Schon im Mittelalter befand sich auf dem Vorderen Torstein die Burgwarte Schramensteyn – ein Hinweis darauf, wie lange Menschen diese Felsen schon genutzt und bewundert haben. 

Zugänge und Aufstiege 

Die Schrammsteine sind durch ein Netz aus Wegen erschlossen: 

  • Von Ostrau führen Pfade durch den Lattengrund oder den Schießgrund

  • Über das Schrammtor gelangt man zum Wildschützensteig, einem spektakulären Gratweg. Der Rückweg erfolgt meist über den Jägersteig

  • Vom Kirnitzschtal startet man am Parkplatz „Nasser Grund“ und erreicht über den Gratweg und den Schrammsteinweg die Affensteine und den Großen Winterberg

  • Wer es besonders steil mag, nimmt die Rotkehlchenstiege bei Schmilka: 286 Stufen überwinden 150 Höhenmeter – heute sicherer und komfortabler als früher dank moderner Treppen. 

Fazit: Ein Muss für Natur- und Wanderfreunde 

Wer die Schrammsteine in der Sächsischen Schweiz besucht, erlebt eine Landschaft voller Kontraste: wilde Felsformationen, stille Wälder, schmale Steige und grandiose Aussichten. Ob man wandert, klettert oder einfach nur staunt – die Schrammsteine sind ein Ort, den man nie vergisst.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team