Telde ist die größte und am dichtesten besiedelte Gemeinde im östlichen Teil Gran Canarias und liegt 13 Kilometer von der Inselhauptstadt entfernt. Telde ist reich an archäologischen Fundstätten, die einen Einblick in die prähispanische Geschichte der Region geben, als Gran Canaria in zwei Königreiche aufgeteilt war. Die interessantesten archäologischen Fundstätten sind die von Baladero, Tufia, Cuatro Puertas, Tara und Cendro.

Die Gemeinde Telde beheimatet etwa 100.000 Bürger und ihre Hauptstadt gleichen Namens ist die zweitgrößte auf der Insel. Ein prägendes Merkmal dieser Stadt sind die starken Kontraste zwischen ländlicher Architektur und städtebaulichen Maßnahmen. Während Hochhäuser, Fabrikgebäude und geschäftige Straßen das Stadtbild an den Rändern dominieren, herrscht eine hektische Atmosphäre auf den Straßen.

In der historischen Innenstadt scheint die Zeit stillzustehen: Die Straßen sind mit Kopfsteinpflaster bedeckt, es gibt charmante kleine Plätze und hübsche alte Häuser prägen das Stadtbild. Das Teldes-Hügelland ist vor allem von Landwirtschaft geprägt.

Ein äußerst beliebtes Ausflugsziel ist der Berg Montaña de las Cuatro Puertas, auch bekannt als der Berg der vier Tore. An seinem Gipfel befinden sich vier Öffnungen in den Felsen gehauen, welche zu einer Höhle führen. Diese Höhle wurde einst als Kultstätte genutzt und ihr Vorplatz diente als Versammlungsort. Auf der Südseite des Berges gibt es zudem weitere natürliche und vom Volk der Altkanarier geschaffene Höhlen, die durch in den Fels gemeißelte Treppen miteinander verbunden sind.

An der Küste von Telde erstrecken sich Klippen und wunderschöne Strände aus vulkanischem Gestein. Entlang des fast 10 km langen Küstenabschnitts befinden sich die traditionellen Fischerstrände La Garita und Melenara sowie die Strände Salinetas, Ojos de Garza und Tufia. Die meisten bestehen aus Sand und Kies. Der schwarze Sandstrand Playa de Melenara ist 400 Meter lang. Er ist vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt. Die kleine Bucht ist durch Felsen vor der Strömung geschützt. Einige Imbissbuden und Fischrestaurants befinden sich an der breiten Strandpromenade.

Schon in altkanarischer Zeit hatte Telde eine große Bedeutung, denn hier war der Regierungssitz des guanarteme, des Königs der Ureinwohner, der über den östlichen Teil der Insel herrschte. Außerdem war Telde ein wichtiges Marktzentrum, wie verschiedene archäologische Funde belegen.

Nach der Eroberung durch die Spanier wurde die Stadt Telde gegründet. Im Norden lag San Francisco als Stadtzentrum und im Süden die Siedlung Los Llanos. Im Norden siedelte sich die spanische Bevölkerung an. Wohlhabende Kaufleute begannen hier ihre Anwesen zu errichten. Der Stadtteil Los Llanos wurde zur Heimat afrikanischer Sklaven. Sie mussten auf den Zuckerrohrplantagen und in den Zuckermühlen der Region arbeiten und wurden auf Sklavenmärkten wie Vieh verkauft.

Die Stadt Telde entwickelte sich nach Las Palmas zur wichtigsten Siedlung der Insel. Einerseits profitierte sie wirtschaftlich von der Nähe zur Hauptstadt. Andererseits war sie durch ihre Binnenlage vor Piratenüberfällen sicher.

Wie die gesamte Insel erlebte auch Telde im 20. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Niedergang. Erst der Bau des internationalen Flughafens bei Gando stoppte diesen und trug zur Entspannung der Lage bei. Heute zählt die Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht zu den wichtigsten Städten der Insel.