Wandern auf das Walmendinger Horn über den Heuberggrat im Kleinwalsertal
Fakten
Tourencharakter
Die anspruchsvolle Wanderung auf das Walmendinger Horn über den Heuberggrat startet in Mittelberg und führt zunächst durch den Ort zur Zaferna-Alp. Bereits nach wenigen Höhenmetern bietet sich ein beeindruckendes Panorama auf umliegende Gipfel wie den Widderstein oder die Kanzelwand. Über einen alpinen Steig mit Kletterpassagen geht es durch dichten Wald und hinauf zum unmarkierten Gipfel des Heubergs (1.795 m).
Der Weg über den Grat zum Walmendinger Horn verlangt Trittsicherheit und Kondition, belohnt aber mit spektakulären Ausblicken ins Schwarzwassertal und auf die umliegende Bergwelt. Natürliche Tritte, steile Anstiege und kurze Kletterstellen machen den Weg abwechslungsreich und spannend. Schließlich führt ein steiler Anstieg zur Bergstation, wo ein kurzer Abstecher zum Gipfelkreuz mit beeindruckender Fernsicht wartet. Die Rückfahrt ins Tal erfolgt bequem mit der Gondel – ein unvergessliches Naturerlebnis für geübte Wanderer.
Wer den Grat bewältigen möchte, sollte seine Fähigkeiten realistisch einschätzen und im Zweifelsfall lieber auf Begleitung durch erfahrene Bergführer setzen. So bleibt der Heuberggrat ein spannendes Abenteuer, das mit Respekt und Vorsicht genossen werden kann.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Wanderwege am Walmendinger Horn
Das Walmendinger Horn bietet Wanderern vielfältige Routen, die sowohl Einsteiger als auch erfahrene Bergliebhaber begeistern. Der klassische Aufstieg beginnt in Mittelberg und führt überwiegend über gut ausgebaute, breite Wege zum Gipfel – ideal für weniger geübte Wanderer.
Wer jedoch eine etwas anspruchsvollere Tour sucht, kann alternative Pfade wählen, die durch abwechslungsreiche Almwiesen und schattige Wälder führen. Besonders reizvoll sind die Panoramawege, die immer wieder beeindruckende Ausblicke auf das Kleinwalsertal und die umliegenden Gipfel der Allgäuer Alpen freigeben. Die gute Beschilderung erleichtert die Orientierung; unterwegs laden mehrere Hütten zur Einkehr ein. Für alle Wanderer ist der Einsatz der Walmendingerhornbahn eine praktische Option, um nach der Tour komfortabel zurück ins Tal zu gelangen oder den Aufstieg abzukürzen. So lässt sich das Walmendinger Horn ganz nach den eigenen Bedürfnissen und Fitnesslevels erkunden – ein perfektes Ziel für abwechslungsreiche Bergtouren im Vorarlberg.
Der Heuberggrat bietet Bergwanderern und Kletterern eine attraktive, jedoch nicht zu unterschätzende Aufstiegsmöglichkeit. Während die Route von geübten Bergwanderern und Bergsteigern meist problemlos bewältigt wird, zeigen Berichte aus der Praxis, dass sie insbesondere für weniger erfahrene Gruppen erhebliche Herausforderungen bereithält. So kam es 2022 bei einer Schulklassenwanderung zu einer aufwendigen Rettungsaktion, bei der zahlreiche Teilnehmer aufgrund unerwarteter Schwierigkeiten evakuiert werden mussten. Diese Erfahrung verdeutlicht, dass die Angaben zur Tour – von „lockerer Feierabendrunde“ bis hin zu Stellen mit Klettereinsatz – nicht immer die tatsächlichen Anforderungen widerspiegeln.
Für eine sichere Begehung des Heuberggrats empfiehlt sich daher eine sorgfältige Vorbereitung und das Mitführen geeigneter Ausrüstung, insbesondere Kletterausrüstung. Die DAV-Sektion Oberstdorf weist darauf hin, dass viele Wanderer diese Empfehlung zwar kennen, aber nicht immer umsetzen. Bei der Führung von Gruppen empfiehlt sich, unsichere Teilnehmer an kritischen Stellen mit einem Kletterseil zu sichern.
Routenbeschreibung
Die Wanderung beginnt am Parkplatz der Walmendingerhornbahn und führt zunächst durch den beschaulichen Ort. Vorbei an der historischen St.-Jodok-Kirche und entlang der Schützabühlstraße erreicht man den Einstieg des Wanderwegs nahe dem Naturhotel Lärchenhof. Der Weg verläuft über befestigte Fahrstraßen, die zügig zur Sonna-Alp und weiter zur Bergstation des Zaferna-Sessellifts führen.
Bereits nach etwa 200 Höhenmetern eröffnet sich eine beeindruckende Aussicht auf die benachbarten Gipfel. Sichtbar sind unter anderem der 2.083 Meter hohe Bärenkopf, der markante 2.533 Meter hohe Kleiner- und Großer Widderstein, die 2.259 Meter hohe Oberstdorfer Hammerspitze und die 2.059 Meter hohe Kanzelwand.
Bei klarem Wetter bietet sich hier ein Panorama, das jeden Wanderer begeistert. Oberhalb der Zaferna-Alp verläuft der Weg in Richtung Wald. Er folgt einem Forstweg nordöstlich nach Hirschegg und führt nach etwa 1,5 Kilometern zu einem unscheinbaren Abzweig zum Heuberggrat. Dieser ist ein lohnendes Ziel für alle, die noch mehr Bergluft schnuppern möchten.
Alpiner Steig oberhalb der Almwiese
Oberhalb der kleinen Skipiste bzw. Almwiese zweigt links ein Pfad ab, der einen direkten Blick auf Hirschegg sowie die Oberstdorfer Hausberge Rubihorn und Nebelhorn eröffnet. Ab dem Waldrand ist der Weg gut erkennbar und führt steiler bergauf durch einen wie ein Urwald wirkenden Nadelwald mit wechselnden Abschnitten. Größere Aussichten bleiben aufgrund des dichten Bewuchses zunächst aus.
Aber nach wenigen hundert Metern erreicht man den ersten anspruchsvollen Abschnitt. Hier warnt eine Hinweistafel vor den Gefahren des alpinen Steigs. Immer wieder sind Kletterpassagen zu meistern, bei denen ein etwa 30 Meter hoher Hügel überwunden werden muss. Dabei ist der Einsatz der Hände erforderlich, da die zum Teil feuchten, erdigen Stufen glitschig sind. Im Herbst ist der Pfad stark zugewachsen und aus der Distanz nur schwer erkennbar.
Nach dem steilen Anstieg wird das Gelände flacher und die Aussicht verbessert sich merklich. Gelegentlich eröffnen sich Ausblicke auf den markanten Hohen Ifen und das Gottesackerplateau. Zwischen Heuberggrat und Hohen Ifen rückt zunehmend das Schwarzwassertal in die Sicht – eine lohnende Perspektive für Wanderer, die sich für alpine Natur und beeindruckende Bergpanoramen interessieren.
Aufstieg zum Heuberg-Gipfel ohne Kreuzmarkierung
Der 1.795 Meter hohe Gipfel des Heubergs ist ein besonderes Ziel für Wanderer, da er nicht durch ein typisches Gipfelkreuz gekennzeichnet ist. Während des Aufstiegs wird das imposante Walmendinger Horn immer deutlicher sichtbar und begleitet die Wanderer wie ein steter Wegweiser. Am Gipfel angekommen, lädt der ruhige Bereich zu einer entspannten Rast ein – ideal, um die Stille der Berge zu genießen und neue Kraft zu tanken.
Der anschließende Wegabschnitt führt unter der Walmendingerhornbahn hindurch und zeichnet sich durch seine abwechslungsreichen Passagen aus. Es müssen zwei kurze Kletterstellen bewältigt und enge, schmale Pfade mit ständigen Auf- und Abstiegen gemeistert werden. Dabei eröffnen sich beeindruckende Ausblicke in die beiden Täler links und rechts des Grats. Besonders auffällig sind die Lawinenverbauungen auf der linken Bergseite, während die rechte Seite steiler abfällt. Der teilweise überwucherte Weg verlangt bei den zahlreichen Wurzelpassagen nach Aufmerksamkeit und stellt eine lohnenswerte Herausforderung für erfahrene Wanderer dar.
Kletterpassage an der Oberen Walmdinger Alpe
Bei gutem Wetter stellt dieser Wegabschnitt eine spannende Herausforderung für Wanderer dar. Hier beginnt die erste ernsthafte Kletterpassage, die mit griffigem Fels und stabilen Wurzeln ausgestattet ist. Diese natürlichen Tritte ermöglichen ein zügiges Überwinden der Höhenmeter und machen das Bergwandern zu einem reinen Genuss.
Bei schlechtem Wetter oder verschmutztem Schuhwerk ist jedoch Vorsicht geboten, da die Rutschgefahr steigt. Das Gebiet ist im Winter oder bei widrigen Bedingungen nicht empfehlenswert. Bei trockenem Wetter ist der Pfad hingegen gut begehbar und bietet ein Naturerlebnis mit sportlichem Aspekt. Die Mischung aus leichten und anspruchsvolleren Passagen macht diesen Abschnitt zu einem beliebten Ziel für erfahrene Wanderer.
Inzwischen befindet man sich fast direkt über dem Ausgangspunkt in Mittelberg und kann einen grandiosen Blick ins Tal genießen. Über dem Ort erheben sich neben dem Fellhorn (2.038 m) und der Kanzelwand (2.059 m) weitere Gipfel: die rund 2.170 m hohe Walser Spitze und die rund 2.649 m hohe Hochfrottspitze. Etwas weiter dahinter ist auch der Hochvogel (2 592 m) gut zu erkennen.
Anspruchsvolle Passagen vor dem Stützpfeiler der Walmendingerhornbahn
Auf dem Weg dorthin müssen noch einige nicht ganz einfache Stellen bewältigt werden. Der Wanderweg verläuft hier oft auf einem schmalen Pfad, der teils steil abwärts und anschließend wieder aufwärtsführt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Schwierigkeitsgrad mit den ersten Abschnitten auf dem Grat vergleichbar.
Unweit des Stützpfeilers mündet das Ende des Heuberggrats in den aus dem Schwarzwassertal kommenden Wanderweg. Die Strecke vom Einstieg bis zum Ende des Grats beträgt fast genau drei Kilometer und bietet trotz des zunächst eingeschätzten Schwierigkeitsgrads viel Freude und Abwechslung. Hier kann man das alpine Erlebnis bewusst genießen und wird zum Weitergehen auf den Gipfel motiviert.
Graterlebnisse bieten eine schöne Möglichkeit, die Natur zu erleben. Allerdings sollte man dabei vorsichtig sein, seine Grenzen kennen und die Gefahren einer solchen Tour keinesfalls unterschätzen. Bei Unsicherheiten oder fehlender Erfahrung empfiehlt es sich, eine erfahrene Begleitung mitzunehmen oder einen sicheren Weg zu wählen.
Aufstieg zur Bergstation der Walmendingerhornbahn
Nach dem Erreichen des anderen Wanderwegs folgt ein kurzer, aber steiler Anstieg zu einem breiten, geschotterten Fahrweg, der zur Bergstation hinaufführt. Diese letzte Herausforderung verlangt noch einmal Kraft und Ausdauer, bevor die gut besuchte Terrasse der Gipfelstube erreicht wird.
Nach einer kurzen Rast geht es zügig weiter zum Gipfelkreuz. Dort sind meist weniger Menschen und es bietet sich ein beeindruckender Panoramablick. Diese atemberaubende Aussicht erklärt die Beliebtheit des Walmendingerhorns.
Wanderer, die den Aufstieg aus eigener Kraft bewältigt haben, werden mit einem besonders intensiven Naturerlebnis belohnt. Im Anschluss geht es per Gondel zurück ins Tal. So findet diese gelungene Bergwanderung ihren Abschluss.
Hinweise + Tipps
Menschen mit eingeschränkter Mobilität können die Bahn nutzen, um das herrliche Bergpanorama zu genießen.
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