Wanderung auf den Aussichtsberg Monumento Natural de La Fortaleza

Im Südwesten von La Gomera erhebt sich der Berg La Fortaleza, ein Kryptodom aus der vulkanischen Phase der Insel vor mehr als 4 Millionen Jahren. Im Zentrum des Naturschutzgebiets Monumento Natural de La Fortaleza gelegen, befindet sich der Berg auf dem Grat zwischen den Schluchten Barranco de Iguala im Westen und Barranco de Erques im Osten. Fast vertikale Abhänge in alle Richtungen prägen das heutige Erscheinungsbild von La Fortaleza, in dessen innere Struktur wird von der stark erodierten Ostflanke ein Einblick gewährt. Der einzige Zugang zum Plateau befindet sich an seiner Nordseite, während auf halber Höhe der Südseite sich die Höhle Cueva de San Blas befindet. Festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich und Wanderungen sollten bei Regenfällen oder Nebel vermieden werden. Die unzugängliche Lage der Steilhänge von La Fortaleza spiegelt sich in einer unberührten Tier- und Pflanzenwelt wider, die durch eine Vielzahl von einheimischen Arten wie Sideritis lotsyi, Bystropogon origanifolius, Pimpinella junoniae, Polycarpaea filifolia, Ceropegia ceratophora und Limonium redivivum gekennzeichnet ist. In einigen Regionen der Gegend gedeihen Euphorbien, Wacholder und der wilde Olivenbaum. Die natürliche Umgebung für Tiere wird von rauen Klippen und unberührtem Buschland geprägt. Hier sind die Felsentaube, der Turmfalke, der Mäusebussard und die Madeira-Fledermaus zu Hause. Eine Vielzahl von Reptilien, darunter die Kanareneidechse, der Südliche Kanarenskink und der Gomera-Gecko, leben hier ebenfalls. Die Flora am Fuß von La Fortaleza bietet vielen Vogelarten, wie dem Zilpzalp, dem Kanarienvogel, der Amsel, dem Felsenhuhn, der Wachtel und dem Kanarenpieper, eine behagliche Heimat. Halbwilde Ziegen und Schafe sind ebenso anzutreffen. Die größte Artenvielfalt findet sich jedoch unter den Wirbellosen, wobei 80 % der Käfer und Schnecken Endemiten sind.

La Fortaleza ist ein herausragender Aussichtsberg mit Blick auf den südlichen und westlichen Teil La Gomeras sowie auf die Nachbarinseln El Hierro und La Palma. Auf dem Plateau angekommen, bieten sich den Besuchern verschiedene Aussichtspunkte, die durch einen Rundweg miteinander verbunden sind. Vom Startpunkt am Parkplatz beim Technikgebäude geht man zuerst auf dem Wanderweg GR 131. Nach ca. 300 Metern zweigt die Route auf die Fortaleza nach rechts ab. Der Aufstieg erfolgt jetzt über einen Pfad. Man passiert ein schönes Ferienhaus und 300 Meter weiter erreicht man den Einstieg in die Felspassage. Der Weg wird rauer und steiler. Der 200 Meter lange Steig durch die Felsen ist schnell gemeistert. Trittsicherheit ist für diese Passage notwendig. Auch wenn keine absolute Schwindelfreiheit erforderlich ist, sollte der Weg vorsichtig begangen werden. Auf dem Plateau bieten sich auf dem Rundweg zahlreihe Aussichten auf die Schluchten und Felsen. Obwohl weder das Kreuz noch die als "Gipfel" betitelte Säule den höchsten Punkt markieren, bietet sich die atemberaubende Aussicht von jedem Standpunkt aus an. Vom Rundweg kann noch Abstecher zu einem tiefergelegenen Aussichtpunkt unternommen werden. Für Abenteuerlustige bietet sich der Felssporn im Süden an, jedoch nur für Schwindelfreie und Trittsichere, denn rechts und links geht es tief hinunter. Eine Felsspalte muss mit einem Sprung gemeistert werden, was einem das Herz höher schlagen lässt.