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Burg Steckelberg Hessen: Historische Höhenburg und Ruine bei Schlüchtern

Kuppenrhön
, Naturpark Hessischer Spessart , Deutschland
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Auf dem Steckelberg bei Ramholz, einem Ortsteil von Schlüchtern in Hessen, hat man einen tollen Blick auf die beeindruckende Ruine der Burg Steckelberg. Auf 472 Metern Höhe erhebt sich die mittelalterliche Höhenburg über dem Bergwinkel. Zwischen alten Mauern und einem markanten Rundturm spürt man den Atem der Geschichte. Von der Plattform des Geschützturms schweift der Blick weit über das Kinzigtal, und man begreift sofort, warum dieser Ort einst als Festung so bedeutend war. 

Die Anfänge – Burg Steckelberg auf dem Alteburgberg 

Man erfährt, dass die Burg Steckelberg erstmals 1131 urkundlich erwähnt wurde – allerdings noch auf dem benachbarten Alteburgberg. Als Reichsburg sollte sie die wichtigen Verkehrswege im Bergwinkel, darunter die historische Weinstraße von Fulda nach Franken, sichern. Von 1131 bis 1391 hielten die Herren von Steckelberg hier ihren Stammsitz. Zwischenzeitlich fiel die Burg an das Bistum Würzburg, ehe König Rudolf von Habsburg 1276 ihre Zerstörung befahl, weil sie als Raubritterburg galt. 

Die neue Höhenburg auf dem Steckelberg 

Im späten 14. Jahrhundert errichtet man die Burg neu – diesmal direkt auf dem Steckelberg. In den Jahren 1387/1388 entsteht die Anlage, die noch heute als Ruine zu sehen ist. Über dem alten Eingangstor liest man die verwitterte Inschrift „Anno domini 1509 Ulrich v. Hutten“. Damit ist der Vater des Dichters und Humanisten Ulrich von Hutten gemeint, der den mächtigen Geschützturm erbauen ließ. 

Ulrich von Hutten – Humanist auf Burg Steckelberg 

Man erinnert sich: Am 21. April 1488 wird hier Ulrich von Hutten geboren – Dichter, Humanist, Publizist und ein Wortführer der Reformation. Seine Familie gehört über Jahrhunderte zu den Besitzern der Burg. Noch heute deutet vieles in den Mauern auf diese Zeit hin: Schießscharten, einst für Büchsen angelegt, ein Kamin im Geschützturm, später von Hugo von Stumm eingefügt, und die Spuren der einstigen Wachstube. 

Niedergang und Verfall der Burg Steckelberg 

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts beginnt die Burg zu verfallen. Um 1700 dient sie bereits als Steinbruch. Doch die Geschichte endet nicht hier: 1883 erwirbt der Industrielle Hugo von Stumm die Anlage. Er baut unterhalb das Schloss Ramholz, lässt den Schlosspark anlegen, von dem aus man über verschlungene Wege zur Burgruine hinaufwandert. So bleibt die Burg vor dem endgültigen Untergang bewahrt. 

Renovierung und heutige Bedeutung 

2004 lässt der heutige Besitzer Teile der Burg restaurieren – die Ostmauer wird erneuert, der Burggraben wieder freigelegt. Heute wandelt man zwischen den Mauern einer mittelalterlichen Ruine in Hessen, spürt das Echo vergangener Jahrhunderte und genießt die Aussicht, die einst Burgherren, Wachsoldaten und Dichter gleichermaßen beeindruckt haben muss. 

Burg Steckelberg – Ausflugsziel im Bergwinkel 

Wer heute die Burgruine Steckelberg bei Schlüchtern besucht, entdeckt nicht nur ein Stück mittelalterliche Burgenbaukunst in Hessen, sondern auch ein Denkmal deutscher Geistesgeschichte. Zwischen Natur, Geschichte und Legenden spürt man den Zauber einer Zeit, die längst vergangen ist und doch in den Mauern weiterlebt.