• Wanderziele
  • Wanderungen
  • Entdecken
  • Magazin
  • Trailbox
  • Planer
Entdecken › Griechenland › Kreta › Ida-Gebirge › Besondere Landschaft
Zurück

Highlights Ida-Gebirge

  • Besondere Landschaft
  • Sternwarte
Panorama der Nida-Hochebene im Ida-Gebirge
auf der Nida-Hochebene im Ida-Gebirge ist die griechische Mythologie allgegenwärtig
Image
auf Karte anzeigen

Nida-Hochebene Kreta: Mythos, Natur & Geschichte im Ida-Gebirge

Ida-Gebirge
, Kreta , Griechenland
auf Karte anzeigen

Nida-Plateau – Hoch oben im Ida-Gebirge 

Man erreicht das Nida-Plateau auf rund 1.360 bis 1.400 Metern Höhe, eingebettet in die wilde Schönheit des Ida-Gebirges. Hier, wo die Luft klar und die Landschaft karg ist, öffnet sich eine weite Ebene, umgeben von schroffen Gipfeln und stillen Hängen. Von Anogia, einem traditionsreichen Bergdorf, windet sich die Straße hinauf in dieses abgelegene Naturparadies, das seit Jahrhunderten als Weideland für Schafe und Ziegen dient. Statt Feldern wachsen hier alpine Kräuter, die dem berühmten kretischen Käse seinen besonderen Geschmack verleihen. 

Zugang und Tourismus 

Die Hochebene ist von Anogia über eine rund 20 Kilometer lange, asphaltierte Bergstraße erreichbar. Alternativ führt eine unbefestigte Schotterpiste von Gergeri im Süden herauf. Im Winter ist die Ebene oft von Schnee bedeckt und nur schwer zugänglich. Besucher finden am nördlichen Rand eine staatliche Hütte, die zeitweise auch als einfache Unterkunft dient. Von hier beginnen neben der Psiloritis-Besteigung auch mehrere Rundwanderungen sowie die Schotterpiste zur Analipsi-Kapelle und zur Idäischen Grotte. 

Die Ida-Höhle – Geburtsort des Zeus 

Ein Höhepunkt des Plateaus ist die sagenumwobene Ideon Andron, auch Ida-Höhle genannt. Der Mythos erzählt, dass hier Zeus, der oberste Gott des Olymps, aufwuchs, verborgen vor seinem Vater Kronos. Archäologische Funde – Schmuckstücke, Speerspitzen und Opfergaben – zeugen von ihrer Bedeutung als Kultstätte der minoischen und römischen Zeit. 

Auch wenn die Höhle aktuell wegen Restaurierungen nicht zugänglich ist, zieht sie Besucher in ihren Bann. Ein Schotterweg führt von der Kapelle Analipsi zur Grotte, deren Kammern sich tief in den Berg hineinziehen. Wer eine Taschenlampe mitnimmt, kann auch die alten Lorenbahnschienen entdecken – Spuren der frühen Ausgrabungen. 

Der „Friedensrebell“ – ein steinernes Mahnmal 

Am östlichen Rand der Hochebene erhebt sich die monumentale Steinskulptur des „Friedensrebellen“, geschaffen 1990 von der deutschen Künstlerin Karina Reck. Aus Tausenden Steinen errichtet, erinnert sie an den Widerstand der kretischen Bevölkerung gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. 

Aus der Nähe wirkt das Werk abstrakt, doch aus der Vogelperspektive offenbart sich ein Engel mit blutroten Flügeln – Symbol für Opfer, Hoffnung und Freiheit. Dieses eindrucksvolle Monument ist nicht nur Kunstwerk, sondern auch Mahnmal für den Frieden und tief mit der Geschichte Anogias verbunden. 

Psiloritis – Kretas höchster Gipfel Timios Stavros 

Von der Nida-Hochebene beginnt eine der berühmtesten Bergtouren Kretas: der Aufstieg zum Psiloritis (2456 m), auch Timios Stavros genannt. Der gut markierte E4-Fernwanderweg führt über Geröllfelder und karge Hänge. Mehr als 1000 Höhenmeter gilt es zu überwinden – eine Tour für geübte Wanderer. 

Oben erwartet einen die kleine Bruchsteinkapelle, die Zisterne mit Schmelzwasser und ein Panorama, das von der Messara-Ebene bis zum Libyschen Meer reicht. Wer den Gipfel betritt, versteht, warum dieser Ort als „Dach Kretas“ gilt. 

Mitata – Steinhütten der Hirten 

Überall auf der Hochebene stößt man auf die traditionellen Mitata. Diese runden Steinhütten mit kuppelförmigen Dächern dienten Hirten seit Jahrhunderten als Unterkünfte und Käsekammern. Ohne Mörtel gebaut, erinnern sie in ihrer Bauweise an minoische Gräber und fügen sich nahtlos in die Landschaft. Heute sind viele verlassen, doch manche werden noch immer für die Herstellung des berühmten kretischen Graviera-Käses genutzt. 

Kulturelle Nutzung 

Neben der traditionellen Viehwirtschaft war die Hochebene über Jahrhunderte auch ein Ort religiöser und kultureller Bedeutung. Die Idäische Grotte (Ideon Andron) diente schon in minoischer Zeit als bedeutender Kultplatz, wovon zahlreiche archäologische Funde wie Waffen, Siegel und Goldschmuck zeugen. Bis in die archaische und römische Zeit hinein blieb die Höhle ein Wallfahrtsort. 

Die Mitata, die charakteristischen Steinhütten der Schäfer, stehen in direkter Bautradition zu minoischen Tholos-Gräbern und sind ohne Mörtel allein durch Trockenmauertechnik errichtet. Sie bezeugen die enge Verbindung der Bewohner mit ihrer rauen Umgebung und gelten als Symbol der kretischen Hirtenkultur. 

Skinakas-Observatorium – Blick in die Sterne 

Ein kurzer Abzweig führt zum Skinakas-Gipfel (1752 m), wo sich eines der modernsten Observatorien Europas befindet. Seit 1995 beobachten Wissenschaftler hier mit einem 1,3-Meter-Spiegelteleskop den Himmel. An bestimmten Tagen im Jahr ist das Observatorium auch für Besucher geöffnet – eine faszinierende Gelegenheit, den Blick vom Götterberg in die Sterne zu richten. 

Astronomie und Geologie 

Östlich der Nida-Hochebene erhebt sich der Gipfel des Skinakas (1752 m), auf dem sich seit 1986 das Skinakas-Observatorium befindet. Die moderne Forschungsstation wird von der Universität Kreta, der Stiftung für Forschung und Technologie – Hellas (FORTH) sowie dem Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik betrieben. Dank der klaren Bergluft und der geringen Lichtverschmutzung zählt der Standort zu den besten astronomischen Beobachtungsplätzen im östlichen Mittelmeerraum. 

Die geologische Umgebung der Hochebene ist durch Karstphänomene wie Dolinen, Dolomitfelsen und Korrosionssenken geprägt. In den Senken sammelt sich im Winter Schmelzwasser, das langsam im porösen Kalkstein versickert. In unmittelbarer Nähe treten endemische Pflanzenarten wie die Horstrissea dolinicola sowie seltene Insektenarten wie der Psiloritis-Schmetterling (Kretania psylorita) auf, die ausschließlich in diesem Hochgebirge vorkommen. 

Geologische Vielfalt – Dolinen, Krater und endemische Arten 

Die Landschaft um das Nida-Plateau ist geprägt von Dolinen, Kratern und Karstformationen. Besonders eindrucksvoll ist das Geotop Petradolakia, wo Kalkfelsen von weißem Silikat durchzogen sind. Hier gedeihen seltene Pflanzen wie die Horstrissea dolinicola und im Frühjahr flattert der Psiloritis-Schmetterling (Kretania psylorita) – ein endemisches Juwel Kretas. 

Nida-Hochebene – Mythos, Natur und Geschichte in einem 

Die Nida-Hochebene ist mehr als ein Plateau. Sie ist ein Ort, an dem sich griechische Mythologie, minoische Kultur, Widerstandsgeschichte und alpine Natur zu einem einzigartigen Erlebnis verweben. Hier, zwischen Zeus-Höhle, Psiloritis-Gipfel, Mitata-Hütten und dem steinernen Friedensrebellen, spürt man, dass Kreta weit mehr ist als Strände und Sonne: Es ist eine Insel, deren Herz in den Bergen schlägt.

Highlight anzeigen
Über Sunhikes Die Mission von Sunhikes Warum Sunhikes
Sunhikes Partner
  • Home
  • Sitemap
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutz
  • Datenschutzeinstellungen
  • Cookie Einstellungen