Regionen in Griechenland

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Agia-Irini-Schlucht Kreta – Naturjuwel & Wanderung im Lefka Ori

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Wandern im wilden Süden Kretas 

Wenn man die Agia-Irini-Schlucht auf Kreta betritt, taucht man in eine Welt ein, in der Natur und Geschichte einander begegnen. Eingebettet in das imposante Lefka-Ori-Gebirge im Südwesten der Insel, zeigt sich hier eine Landschaft, die mit ihren steilen Felswänden, schattigen Pfaden und blühender Flora begeistert. 

Die Schlucht der Heiligen Irene (griechisch: Φαράγγι Αγίας Ειρήνης) zählt zu den schönsten Wanderzielen auf Südkreta – ein Ort, an dem man Stille, Abenteuer und Ursprünglichkeit zugleich findet. 

Geschichte der Agia-Irini-Schlucht – Ein Ort voller Schicksale 

Die Agia-Irini-Schlucht ist nicht nur Natur, sondern auch Geschichte. Wie die berühmte Samaria-Schlucht bot sie in schweren Zeiten Schutz. Im Jahr 1866 suchten hier rund tausend Frauen und Kinder Zuflucht vor den Osmanen – und überlebten. 

Auch während des Zweiten Weltkriegs schrieb die Schlucht Geschichte: 1943 zerstörte die deutsche Wehrmacht im nahegelegenen Bergdorf Koustogerako Häuser als Vergeltungsmaßnahme. Noch heute trägt die Schlucht die stille Würde dieser Erinnerungen. 

Anreise und Zugang – So erreicht man die Schlucht 

Der Einstieg in die Schlucht liegt unweit des Dorfes Agia Irini, direkt an der Landstraße von Chania nach Sougia. Von hier führt der gut markierte Weg in das felsige Tal hinein. 

  • Anreise mit dem Bus: Mehrmals täglich fährt ein Linienbus von Chania. 

  • Anreise von Sougia: Von hier aus bieten Taxis und Sammeltaxis eine bequeme Verbindung zum oberen Eingang. 

  • Beste Wanderzeit: Von Frühling bis Herbst, wenn der Bachlauf wenig Wasser führt. 

Am Eingang entrichtet man eine kleine Eintrittsgebühr – ein Beitrag zur Pflege dieses besonderen Naturraums. 

Wandern durch die Agia-Irini-Schlucht – Ein Naturerlebnis auf 7 Kilometern 

Der Europäische Fernwanderweg E4 leitet Wanderer durch die gesamte Schlucht. Der Weg beginnt sanft hinter dem Kassenhäuschen, ehe er sich durch das felsige Tal schlängelt. 

Über knapp 7 Kilometer führt der Pfad bergab, vorbei an Schatten spendenden Platanen und Rastplätzen mit Brunnen. Am unteren Ausgang nahe Koustogerako endet die Schlucht – von dort sind es noch etwa 3 Kilometer bis Sougia am Libyschen Meer

Die Tour dauert rund 4 Stunden, überwindet 560 Höhenmeter und belohnt mit Naturmomenten, die man nicht vergisst. 

Flora und Fauna – Blühende Vielfalt der Schlucht 

Im Frühling verwandelt sich die Agia-Irini-Schlucht in ein Blütenmeer. Neben mächtigen Zypressen und Platanen wachsen hier seltene Pflanzen wie die Gemeine Drachenwurz (Dracunculus vulgaris), das Kretische Alpenveilchen (Cyclamen creticum) und der Diptam-Dost (Origanum dictamus) – ein Heilkraut, das seit Jahrhunderten geschätzt wird. 

Früher streifte sogar die Kretische Wildziege (Kri-Kri) durch diese Schlucht, heute lebt sie nur noch in abgelegenen Teilen der Samaria-Schlucht. 

Wander-Highlight in Kombination – Die Fygou-Schlucht 

Wer noch Kraft in den Beinen hat, kann die Wanderung erweitern: Die Fygou-Schlucht, die nördlich in die Agia-Irini-Schlucht mündet, bietet eine zusätzliche Route – ideal für alle, die das Naturerlebnis noch intensiver auskosten möchten. 

Die Highlights der Agia-Irini-Schlucht auf einen Blick 

  • Lage: Lefka Ori Gebirge, Südwest-Kreta, Nähe Sougia 

  • Länge: ca. 7 km Schlucht + 3 km bis Sougia 

  • Dauer: rund 4 Stunden, 560 Höhenmeter 

  • Zugang: Eintrittsgebühr, Bus- und Taxi-Anbindung 

  • Besonderheiten: Historische Bedeutung, Rastplätze mit Brunnen, Flora & Fauna 

  • Wanderweg: Europäischer Fernwanderweg E4 

  • Extra-Tipp: Kombination mit der Fygou-Schlucht 

Agia-Irini-Schlucht – Die ruhige Alternative zur Samaria-Schlucht 

Wer die berühmte Samaria-Schlucht auf Kreta kennt, wird die Agia Irini-Schlucht als stilles, naturnahes Erlebnis zu schätzen wissen. Abseits der Menschenmassen eröffnet sich ein Weg voller Ruhe, blühender Natur und beeindruckender Felslandschaften. 

Weniger Wanderer, mehr Natur 

Hier trifft man auf Kreta Wanderungen abseits der Touristenströme: Statt tausender Besucher an Spitzentagen begegnet man in der Agia Irini-Schlucht nur wenigen Wanderern. Das macht den Weg zu einem echten Geheimtipp für alle, die die Natur in Ruhe genießen wollen. 

Kürzere Strecke – Perfekt für Genießer 

Mit einer Länge von nur 6,8 Kilometern ist die Wanderung deutlich kürzer als die 16 Kilometer der Samaria-Schlucht. Ideal für Tagesausflüge oder für Wanderer, die es etwas gemächlicher angehen möchten. 

Schonender Abstieg – Sanft für die Gelenke 

Der Höhenunterschied beträgt rund 500 Meter, der Abstieg ist somit wesentlich sanfter als in der Samaria-Schlucht. Knie und Gelenke danken es – und die Wanderung bleibt angenehm, selbst an heißen Sommertagen. 

Ganzjährig begehbar – Flexibel planen 

Während die Samaria-Schlucht nur von Mai bis Oktober geöffnet ist, kann man die Agia Irini-Schlucht Kreta das ganze Jahr über erkunden. Frühling, Sommer, Herbst oder milde Wintertage – die Natur zeigt sich zu jeder Jahreszeit von ihrer schönsten Seite. 

Schattiger Pfad – Ideal für heiße Tage 

Die meisten Abschnitte liegen im Schatten von Kiefern, Platanen und blühenden Oleanderbüschen. Der Pfad bietet eine willkommene Erfrischung an sonnigen Tagen und lädt zum Verweilen ein, um die Flora und Fauna Kretas zu entdecken. 

Fazit – Wandern in der Agia-Irini-Schlucht 

Die Agia-Irini-Schlucht ist kleiner und ruhiger als die Samaria-Schlucht – und gerade deshalb ein Geheimtipp für alle, die Natur und Ursprünglichkeit auf Kreta suchen. Steil aufragende Felsen, rauschende Bäume, seltene Blüten und die Geschichte des Ortes machen diese Wanderung zu einem Erlebnis, das man nicht nur geht, sondern mit allen Sinnen erfährt. 

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Fygou-Schlucht Kreta – Historisches Naturjuwel am Omalos-Plateau

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Fygou-Schlucht: Verstecktes Naturjuwel in den Lefka Ori 

Man betritt die Fygou-Schlucht (auch Figou-Schlucht genannt), eine kleine, aber eindrucksvolle Schlucht nahe dem Omalos-Plateau im Südwesten Kretas. Als Nebenschlucht der Agia Irini-Schlucht bietet sie ein kurzes, intensives Naturerlebnis: enge Felswände, duftende Zypressen, kühler Schatten und der stille Atem der Geschichte. 

Historische Bedeutung – Fluchtweg in den Sfakia-Bergen 

Der Name „Fygou“ bedeutet „Entkommen“ – und genau das taten die kretischen Rebellen, die hier während der zahlreichen Aufstände gegen die Osmanen Zuflucht suchten. Die Schlucht war ein geheimer Pfad in die Sfakia-Berge, ein Ort, an dem Hoffnung und Widerstand lebendig wurden. Noch heute spürt man beim Wandern die historische Tiefe dieses Naturwegs. 

Verlassene Siedlung und die Höhle von Choirotrypa 

Zwischen Zypressen und Kiefern erreicht man die Stätte Polla Spitakia, eine verlassene Siedlung mit einem alten Vorposten des Forstdienstes. Ganz in der Nähe liegt die sagenumwobene Höhle von Choirotrypa. Hier wurden 1822 zwei Einsiedler von den Osmanen ermordet – ein düsteres Kapitel kretischer Geschichte, das diesen Ort zu einem Mahnmal macht. 

Wanderroute durch die Fygou-Schlucht – Verbindung zur Agia Irini-Schlucht 

Die Fygou-Schlucht Wanderung ist kurz, aber abwechslungsreich. Von Agios Theodoros aus gelangt man über den historischen Vasiliki Strata, einen alten venezianischen Pfad, in die Schlucht. Umgeben von wilden Zypressen, Eichen und stillen Felsen wandert man talwärts, bis der Weg auf die Agia Irini-Schlucht trifft. Von dort führt die Route weiter hinab Richtung Sougia. 

Unterwegs laden kleine Rastplätze mit frischem Quellwasser zu Pausen ein. Nach etwa vier bis fünf Stunden erreicht man die Taverne Oasis, wo kretische Spezialitäten und die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen die Wanderung abrunden. 

Wandertipps im Westen Kreta´s – Schluchten, Steinwälder und Natur pur

Agia-Irini-Schlucht – Wandern entlang des Psilafi-Bachs

Wenn man im kleinen Dorf Agia Irini aufbricht, beginnt das Abenteuer leise. Man folgt dem schmalen Pfad, der sich am Psilafi-Bach entlangzieht, und schon bald öffnen sich die steilen Wände der Agia-Irini-Schlucht. Man wandert unter dichten Baumkronen, atmet feuchte Kühle und hört das leise Rauschen des Wassers. Immer wieder laden schattige Plätze zum Verweilen ein, während sich imposante Felsen zu beiden Seiten auftürmen. Der Weg ist gut markiert und leicht begehbar – perfekt für alle, die Naturgenuss mit einer sanften Herausforderung verbinden möchten. Festes Schuhwerk und ausreichend Wasser gehören unbedingt ins Gepäck.

Steinwälder am Psilafi – Mystisches Wandererlebnis

Folgt man dem Psilafi-Bach weiter, stößt man auf eine Landschaft, die beinahe unwirklich wirkt: die geheimnisvollen Steinwälder. Bizarre Felsformationen und knorrige, uralte Bäume erschaffen eine Szenerie, die wie aus einer anderen Welt erscheint. Hier wandert man abseits der üblichen Routen, fern von Trubel und Lärm, und entdeckt Kretas stille Seite. Der Weg ist abwechslungsreich und dennoch gut begehbar. Wer Ruhe, Ursprünglichkeit und eine einzigartige Naturatmosphäre sucht, findet hier sein Wanderparadies. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sorgen dafür, dass man die Tour unbeschwert genießen kann.

Abenteuer in der Agia-Irini-Schlucht – Natur und Stille zugleich

Man spürt den Reiz des Abenteuers, sobald sich der Pfad durch enge Passagen windet. Schroffe Felsen ragen auf, die Szenerie wirkt dramatisch und lebendig. Und doch schenkt die Agia-Irini-Schlucht immer wieder stille Momente, in denen man einfach innehält und die Ruhe auf sich wirken lässt. Besonders im Frühling, wenn die Natur in sattem Grün erblüht, oder im Herbst, wenn die Luft klar und angenehm kühl ist, entfaltet die Schlucht ihre ganze Magie. Wer diese Wanderung plant, sollte Proviant einpacken und Zeit für Pausen lassen – die Mischung aus Abenteuer und Gelassenheit macht sie zu einer der schönsten Wanderungen auf Kreta.

Rundwanderung Figou- und Agia-Irini-Schlucht – Vielfalt erleben

Wenn man beide Schluchten miteinander verbindet, wird die Wanderung zu einer Rundtour voller Abwechslung. Startpunkt ist wieder das Dorf Agia Irini. Zunächst folgt man dem bekannten Pfad durch die Agia-Irini-Schlucht, bevor der Rückweg über die weniger bekannte Figou-Schlucht führt. Mal wandert man durch enge Schluchten mit hohen Felswänden, mal öffnet sich die Landschaft zu weiten Steinwäldern. Diese Tour erfordert Kondition und gutes Schuhwerk, doch sie belohnt mit einem Panorama der besonderen Art: pure Natur, Ruhe und das Gefühl, ganz im Herzen Kretas unterwegs zu sein.

Fygou-Schlucht: Kleine Wanderung mit großer Wirkung 

Die Fygou-Schlucht nahe Sougia ist ein stilles Naturparadies und zugleich ein Ort voller Geschichte. Sie ergänzt die Wanderung durch die Agia Irini-Schlucht perfekt und bietet ein intensives Erlebnis abseits der großen Touristenströme. Ob als kurzer Abstecher oder als Teil einer längeren Wanderung – hier verbindet sich Naturgenuss mit historischem Erbe zu einer unvergesslichen Entdeckung auf Kreta. 

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Sarakina-Schlucht Meskla – Wildes Naturerlebnis nahe Chania

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Versteckte Schönheit der Sarakina-Schlucht bei Meskla 

Man betritt die Sarakina-Schlucht, ein verborgenes Juwel etwa 20 Kilometer südwestlich von Chania, eingebettet zwischen den Dörfern Meskla und Zourva. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Schlucht im Osten Kretas bei Mythi, offenbart diese kleine Schlucht ihre eigene, wilde Schönheit. Auf rund 7 Kilometern wandert man durch ein beeindruckendes Naturpanorama, das in 2,5 bis 3 Stunden zu bewältigen ist. 

Anspruchsvolle Wanderung durch enge Felswände und kühles Flussbett 

Die Wanderung ist kein Spaziergang: Man überwältigt größere Felsbrocken und folgt dem meist trockenen Flussbett, das für eine feuchte, kühle Atmosphäre sorgt. Die Schlucht beeindruckt mit steilen, fast senkrechten Felswänden, die bis zu 80 Meter in den Himmel ragen. Holz- und Steinstufen sowie Metallkonstruktionen helfen beim Überqueren des Flusses. Nach den ersten zehn Minuten verändert sich die Landschaft dramatisch: Das Kiesbett weicht massiven Kalksteinblöcken, deren zerklüftete Oberfläche von der Natur zu faszinierenden Skulpturen geformt wurde. 

Reiche Vegetation und faszinierende Naturformen 

Die Sarakina-Schlucht ist umgeben von einer üppigen Vegetation aus Olivenbäumen, Platanen und Zypressen. Die engste Passage der Schlucht, nur wenige Meter breit, erzeugt ein Gefühl von Ehrfurcht vor der Kraft der Natur. Die Route beginnt im Dorf Meskla, führt über eine unbefestigte Straße und dann durch das Flussbett, bevor sie unterhalb von Zourva in einer Rundwanderung endet. 

Historische Bedeutung und lokale Legenden 

Der Name „Sarakina“ stammt aus dem Glauben der Einheimischen, dass sich hier einst Sarazenen versteckt hätten. Diese Legende verleiht der Schlucht eine geheimnisvolle Aura, die man beim Wandern spürt. Die Felsen wirken, als seien sie in der Mitte gespalten – ein eindrucksvolles Zeugnis der Erosionskräfte, die hier über Jahrtausende gewirkt haben. 

Praktische Hinweise zur Wanderung in der Sarakina-Schlucht 

Die Schlucht ist gut ausgeschildert und wird von lokalen Behörden gepflegt, die Wege angelegt haben, um die Durchquerung sicher und angenehm zu gestalten. Die Wanderung ist ideal für Naturfreunde, die eine kurze, aber intensive Tour suchen, die abseits der bekannten Pfade liegt. Die grüne Umgebung mit Orangenplantagen, Wäldern und Wasserquellen rund um Meskla macht die Region zu einem besonders reizvollen Wanderziel nahe Chania.

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Samaria-Schlucht Kreta: Europas spektakulärste Schlucht erleben

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Die Samaria-Schlucht – Länge, Lage und Bedeutung 

Die Samaria-Schlucht (griechisch Φαράγγι της Σαμαριάς) im Südwesten Kretas ist mit 17 Kilometern eine der längsten Schluchten Europas. Sie erstreckt sich von der Omalos-Hochebene auf über 1.200 Metern Höhe bis zum Libyschen Meer an der Südküste Westkretas. Die Schlucht ist Teil des Nationalparks Samaria und liegt im Regionalbezirk Chania, Gemeinde Sfakia. Am südlichen Ausgang befindet sich der kleine Hafenort Agia Roumeli, der nur per Schiff oder zu Fuß erreichbar ist. 

Geologie und Entstehung 

Vor etwa zwei Millionen Jahren entstand die Samaria-Schlucht durch tektonische Bewegungen an der Subduktionszone zwischen der afrikanischen und eurasischen Platte. Regenwasser und Quellen erodierten das Gestein und formten die heute bis zu 600 Meter hohen senkrechten Felswände. Geologisch besteht die Schlucht aus Phylliten, Schiefern und metamorphem Karbonatgestein, die der Gigilos-Formation, der Plattenkalk-Serie und der Trypali-Einheit zugeordnet werden. 

Historische Bedeutung 

Die Samaria-Schlucht spielte im 19. Jahrhundert während der griechischen Befreiungskämpfe eine wichtige Rolle als Versteck der Rebellen. Auch im Zweiten Weltkrieg diente sie als Fluchtweg für die griechische Regierung und als Rückzugsort für Partisanen, die von den deutschen Besatzern nicht gefasst werden konnten. Die Schlucht war bis 1965 bewohnt, ehe die Bewohner des Dorfes Samariá umgesiedelt wurden. Seit 1962 ist die Schlucht Nationalpark und wurde 1980 vom Europarat für ihren Schutz ausgezeichnet. 

Flora und Fauna – Ein einzigartiges Ökosystem 

Die Samaria-Schlucht beherbergt eine reiche Pflanzenwelt mit Kiefern, Platanen, Zypressen, Kretischem Ahorn und Kermeseichen. Aufgrund ihrer isolierten Lage wachsen hier 14 endemische Pflanzenarten. Besonders bekannt ist die Schlucht als letztes natürliches Rückzugsgebiet der Kretischen Wildziege (Kri-Kri). Über der Schlucht kreisen häufig Bartgeier und Gänsegeier, die hier brüten. 

Die Wanderung durch die Samaria-Schlucht 

Die Wanderung beginnt auf der Omalos-Hochebene und führt über 17 Kilometer und rund 1.200 Höhenmeter hinab bis zum Libyschen Meer. Die eigentliche Schlucht ist etwa 13 Kilometer lang und erfordert je nach Kondition 5 bis 7 Stunden Gehzeit. Der Weg ist gut markiert und führt durch beeindruckende Landschaften mit steilen Felswänden, schattigen Abschnitten und der berühmten „Eisernen Pforte“ – dem engsten Durchgang mit nur drei bis vier Metern Breite. 

Entlang der Strecke gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten, jedoch zahlreiche Brunnen mit Trinkwasser. Am südlichen Ende in Agia Roumeli laden Tavernen und Kioske zum Verweilen ein. Für Wanderer, die die gesamte Strecke nicht bewältigen möchten, besteht die Möglichkeit, per Schiff nach Agia Roumeli zu gelangen und von dort eine kürzere Wanderung zur Eisernen Pforte zu unternehmen. 

Praktische Informationen 

  • Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober, täglich von 06:00 bis 15:00 Uhr 

  • Eintritt: Die Wanderung ist kostenpflichtig, der Einlass wird kontrolliert 

  • Sicherheit: Das Verlassen der Schlucht wird dokumentiert, um sicherzustellen, dass niemand zurückbleibt 

  • Anreise: Startpunkt Omalos-Hochebene, Ziel Agia Roumeli (kein Straßenanschluss) 

FAQ zur Samaria-Schlucht auf Kreta 

Wann ist die Samaria-Schlucht geöffnet?

Die Samaria-Schlucht ist von Mai bis Oktober geöffnet, täglich von 6:00 bis 16:00 Uhr. Im Winter bleibt der Nationalpark wegen Wettergefahren geschlossen. 

Wie lang ist die Wanderung durch die Samaria-Schlucht?

Die Schlucht selbst ist 13 km lang. Inklusive des Weges bis zum Küstendorf Agia Roumeli beträgt die gesamte Wanderung rund 16 km

Wie lange dauert die Wanderung durch die Samaria-Schlucht?

Je nach Kondition benötigt man 5 bis 7 Stunden für die Strecke vom Eingang Xyloskalo bis nach Agia Roumeli am Libyschen Meer. 

Wie schwer ist die Samaria-Schlucht-Wanderung?

Die Wanderung gilt als mittelschwer bis anspruchsvoll. Besonders die ersten 6 km sind steil und belasten die Knie. Gute Kondition und festes Schuhwerk sind empfehlenswert. 

Wie hoch ist der Eintritt zur Samaria-Schlucht?

Der Eintritt kostet aktuell 10 Euro pro Person. Kinder und Senioren aus der EU haben freien Eintritt. 

Wo beginnt die Wanderung durch die Samaria-Schlucht?

Der Startpunkt ist Xyloskalo auf dem Omalos-Plateau, ca. 1.200 m über dem Meer. Von hier führt der Weg hinab bis nach Agia Roumeli

Wie kommt man zur Samaria-Schlucht? 

  • Mit dem Bus: Mehrere Abfahrten täglich ab Chania (früh morgens). 

  • Mit dem Auto: Über Serpentinenstraßen zum Parkplatz Xyloskalo. 
    Am Ende der Schlucht nimmt man eine Fähre nach Chora Sfakion oder Sougia, wo Busse nach Chania zurückfahren. 

Was ist das „Eiserne Tor“?

Das „Eiserne Tor“ (Sideroportes) ist die engste Stelle der Samaria-Schlucht: nur 3–4 Meter breit, flankiert von 500 Meter hohen Felswänden. Es ist das spektakulärste Highlight der Wanderung. 

Welche Ausrüstung braucht man für die Samaria-Schlucht? 

  • Feste Wanderschuhe mit gutem Profil 

  • Mindestens 2 Liter Wasser (Nachfüllen unterwegs möglich) 

  • Leichte Kleidung + evtl. Fleecejacke 

  • Sonnenschutz: Hut, Sonnencreme 

  • Snacks, Pflaster, Handtuch & Badesachen für das Bad in Agia Roumeli 

Wann ist die beste Zeit für die Wanderung?

Ideal sind Frühling und Herbst: angenehme Temperaturen, blühende Vegetation und weniger Besucher. Im Hochsommer wird es sehr heiß und oft überfüllt. 

Kann man die Samaria-Schlucht auch ohne lange Wanderung sehen?

Ja. Man kann mit der Fähre nach Agia Roumeli fahren und von dort aus ein Stück in die Schlucht hineinwandern – perfekt für alle, die keine komplette Tagestour machen möchten. 

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Imbros-Schlucht Kreta: Natur, Geschichte & Wandern erleben

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Abseits der Samaria-Schlucht: Wandern durch die Imbros-Schlucht 

Man wandert durch die Imbros-Schlucht und spürt sofort die Ruhe, die zwischen ihren hohen Felswänden liegt. Mit rund acht Kilometern Länge ist sie zwar nur halb so lang wie die berühmte Samaria-Schlucht, doch ihre Schönheit steht der großen Schwester in nichts nach. Wer den Massen entkommen will, findet hier ein stilles Naturerlebnis. Der Weg führt vom Bergdorf Imbros bergab nach Komitades an die Südküste – ein Abenteuer, das in zweieinhalb Stunden zu bewältigen ist. 

Eine Kulisse aus Stein und Grün: Natur in der Imbros-Schlucht 

Links und rechts erheben sich Felswände, bis zu hundert Meter hoch. Zypressen, Steineichen und Feigenbäume säumen den Pfad. Die Vegetation verändert sich mit jeder Kurve, bis die Schlucht an ihrer schmalsten Stelle nur noch zwei Meter misst. Wer hier hindurchgeht, fühlt sich klein im Angesicht der gewaltigen Natur. Am Ende der Tour warten Tavernen und Busse oder Taxis, die einen bequem zurückbringen. 

Imbros-Schlucht: Fakten, Zahlen und Geschichte 

Die Imbros-Schlucht (griechisch: Φαράγγι Ίμπρου) zählt zu den beliebtesten Schluchtenwanderungen auf Kreta. Der Weg beginnt bei rund 700 Metern Seehöhe im Dorf Imbros an der Straße nach Chora Sfakion und endet bei Komitades am Libyschen Meer. Auf der rund 7–8 Kilometer langen Strecke überwindet man etwa 570 Höhenmeter. 

Besonders eindrucksvoll: die engsten Passagen mit nur 1,60 Metern Breite und die sich auftürmenden Felswände. Ein ständiges Spiel aus Licht, Schatten und Stein begleitet den Wanderer, bis sich am Ende die Schlucht weitet und der Blick über das glitzernde Libysche Meer schweift. 

Ganzjährig begehbar: Die Imbros-Schlucht als Winteralternative 

Viele Schluchten auf Kreta sind nur im Sommer zugänglich – nicht so die Imbros-Schlucht. Auch im Winter kann man sie begehen, sofern keine starken Regenfälle die Wege unpassierbar machen. Das macht sie zu einer idealen Alternative, wenn die Samaria-Schlucht noch geschlossen ist. 

Warum die Imbros-Schlucht so beliebt ist 

  • Leichter Schwierigkeitsgrad: Rund 8 Kilometer, 600 Höhenmeter bergab – gut machbar, auch mit Kindern. 

  • Halbtages-Tour: Etwa zweieinhalb Stunden reine Gehzeit. 

  • Bequeme Anreise: Direkt mit dem Auto erreichbar, kein Boot für den Rückweg notwendig. 

  • Spektakuläre Passagen: Enge Schluchtabschnitte, die der Samaria-Schlucht in nichts nachstehen. 

  • Ganzjährig geöffnet: Besonders reizvoll im Frühling, wenn die Natur blüht und die Samaria-Schlucht noch geschlossen bleibt. 

Namensherkunft und Legenden rund um die Imbros-Schlucht 

Der Legende nach wurde die Schlucht nach zwei Brüdern benannt, die von der Insel Imvros nach Kreta verbannt wurden und hier das Dorf Imbros gründeten. Doch nicht nur Mythen ranken sich um diesen Ort – die Schlucht war über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Lebensader. 

Bevor die heutige Straße nach Chora Sfakion gebaut wurde, war die Imbros-Schlucht der einzige Verkehrsweg von Nord- nach Südkreta. Noch immer sind Reste des alten Maultierpfades sichtbar, über den Händler, Bauern und Hirten einst zogen. 

Die Imbros-Schlucht als Ort der Geschichte 

Die Schlucht war nicht nur Handelsweg, sondern auch Zufluchtsort in schweren Zeiten. Eine Gedenktafel erinnert an die Ermordung von Sfakioten während der osmanischen Besatzung. 

Besonders bewegend ist die Rolle der Schlucht im Zweiten Weltkrieg: Im Mai 1941 flohen rund 20.000 alliierte Soldaten – Neuseeländer, Australier und Briten – durch die Imbros-Schlucht zur Südküste. Von dort wurden sie nach Ägypten evakuiert. Rund 13.000 schafften es auf ein Schiff, andere wurden gefangen genommen oder versteckten sich in den Bergen. 

Für viele Nachfahren dieser Soldaten ist die Wanderung heute eine Art Pilgerreise. In Chora Sfakion erinnert ein Denkmal an die Ereignisse jener Tage. 

Fazit: Imbros-Schlucht – Wanderung zwischen Natur und Geschichte 

Die Imbros-Schlucht-Wanderung verbindet Naturerlebnis, historische Bedeutung und eine Portion Abenteuer. Wer durch diese enge, wildromantische Schlucht geht, erlebt die raue Schönheit Kretas auf besonders eindrückliche Weise. Nicht zu lang, nicht zu schwer – aber voller Bilder, die im Gedächtnis bleiben. 

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Lisos Kreta: Antike Stadt an der Südküste – Geschichte & Ruinen

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An der Südküste Kretas, eingebettet in die stille Bucht von Agios Kirykos, liegt die antike Stadt Lisos – oder Lissos, wie sie in alten Quellen genannt wird. Einst ein bedeutendes Zentrum, heute eine stille Ruinenlandschaft, die nur über das Meer oder auf Wanderwegen des E4-Fernwanderwegs erreichbar ist. 

Lage von Lisos – verborgen zwischen Paleochora und Sougia 

Die Anreise ist Teil der Magie: Von Sougia erreicht man Lisos in etwa 90 Minuten zu Fuß, von Paleochora in gut drei Stunden. Alternativ legen im Sommer Boote von beiden Orten in die kleine Bucht ab. 

Geschichte von Lissos – Vom Hafen zur Kultstätte 

Die Ursprünge von Lisos reichen bis in die minoische Zeit zurück. Später wurde es der Hafen der Stadt Hyrtakina und prägte im 4. Jahrhundert v. Chr. eigene Münzen – mit Symbolen wie Delfinen, der Göttin Diktynna oder den Sternen der Dioskuren. 

Lisos war Teil des Städtebundes der „Oreioi“, der Bergbewohner, und schloss Allianzen mit Mächten wie Knossos oder Gortyn. Unter den Römern entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Heilbad, in der byzantinischen Epoche sogar zum Bischofssitz. Erst mit der arabischen Eroberung Kretas im 9. Jahrhundert verlor Lisos endgültig seine Bedeutung. 

Das Asklepieion – Heiligtum und Quelle 

Im nördlichen Taleinschnitt erheben sich die Reste des Asklepieions, eines Tempels zu Ehren des Heilgottes Asklepios. Schon im 3. Jahrhundert v. Chr. pilgerten Menschen hierher, um Heilung zu suchen. Unter dem Tempel sprudelt eine Quelle, die noch heute Wasser führt – einst heilig, heute geheimnisvoll. 

Im Inneren des Heiligtums fand man Statuen des Asklepios und der Hygieia, die heute im Archäologischen Museum von Chania zu bewundern sind. 

Kirche Agios Kirykos – Fresken und byzantinische Geschichte 

Nur wenige Schritte entfernt steht die Kirche Agios Kirykos, im 14. Jahrhundert errichtet. Ihre Wände tragen gut erhaltene Fresken, während in ihrem Mauerwerk Fragmente antiker Bauten verbaut wurden. 

Das antike Theater von Lisos 

Etwa 45 Meter südlich erhebt sich das kleine antike Theater, vermutlich ein Odeon oder Bouleuterion. Mit seinen 14 Sitzreihen und dem Durchmesser von nur 23 Metern wirkt es intim – fast wie eine geheime Bühne, die von einem Erdbeben im Jahr 365 schwer beschädigt wurde. 

Weitere Sehenswürdigkeiten in Lisos 

  • Der Turm: ein griechisch-römisches Bauwerk westlich des Theaters. 

  • Römische Thermen: Reste von Badeanlagen nahe der Tempelanlagen. 

  • Panagia-Kirche: errichtet auf frühbyzantinischen Fundamenten, mit ungewöhnlicher rechteckiger Apsis. 

  • Zollhaus: eine zweistöckige Ruine am Hang gegenüber. 

  • Antiker Hafen: Überreste eines Piers, heute vom Erdbeben um mehrere Meter aus dem Meer gehoben. 

Friedhof von Lisos – Stadt der Toten 

Am Westhang liegt der beeindruckende Friedhof von Lissos mit über 100 Grabhäusern. Tonnengewölbe, zweistöckige Anlagen und Sitzbänke deuten auf den Wohlstand der Stadt hin. 

Erforschung von Lisos – Ausgrabungen zwischen Geschichte und Gegenwart 

Die Faszination von Lisos weckte schon im 19. Jahrhundert das Interesse europäischer Forscher wie Robert Pashley und John Linton Myres. Zwischen 1957 und 1961 legte der Archäologe Nikolaos Platon das Asklepieion frei. Noch heute wird geforscht: In den Jahren 2022 und 2023 wurden Teile des Theaters neu ausgegraben. 

Fazit – Lisos, Zeitreise am E4-Wanderweg 

Wer nach Lisos auf Kreta wandert, betritt nicht nur eine archäologische Stätte, sondern einen Ort voller Geschichten. Zwischen Ruinen, byzantinischen Kirchen, antiken Gräbern und dem glitzernden Meer verschmilzt Natur, Mythos und Geschichte zu einem Erlebnis, das unvergesslich bleibt. 

Lisos ist ein Reiseziel für Entdecker – abseits der Massen, eingebettet in die wilde Schönheit der Südküste Kretas.

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Balos Kreta: Traumhafte Lagune & Strand an Kretas Westküste entdecken

Chania
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Balos Beach – Eine verborgene Perle an Kretas Westküste 

Folgt man einem schmalen Pfad entlang der unberührten Küstenlandschaft, öffnet sich plötzlich ein Anblick, den man nie vergisst: die Lagune von Balos auf Kreta. Zwischen türkisfarbenem Wasser, weißen Sandstränden und der wilden Schönheit der Natur liegt hier eines der bekanntesten Postkartenmotive Griechenlands. 

Die Balos-Bucht nahe Kissamos im Regionalbezirk Chania ist mehr als nur ein Ausflugsziel. Sie ist ein Naturwunder, das Wanderer, Familien, Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen in seinen Bann zieht. 

Geografische Lage: Wo sich Himmel und Meer begegnen 

Die Halbinsel Gramvousa im Nordwesten Kretas erstreckt sich über zwölf Kilometer hinaus ins Ägäische Meer. Dort, wo sie sich auf eine schmale Landzunge verengt, liegt die berühmte Balos Lagune – geschützt vom Kap Tigani, das sich mit 117 Metern Höhe majestätisch erhebt. 

Eine schmale Landbrücke trennt die ruhigen Lagunen vom offenen Meer. Hier entsteht ein seichtes, glasklares Wasserbecken, das mit seiner Farbpalette aus Weiß, Rosa und Türkis fast unwirklich erscheint. 

Die Lagune von Balos – Ein Spiel aus Sand, Wasser und Licht 

Man setzt den Fuß in den weichen, weißen Muschel- und Korallensand und spürt sofort die besondere Magie von Balos Beach. Das Wasser ist flach, warm und fast durchsichtig, die Dünenlandschaft karg und wild. 

Rosafarbene Schimmer im Sand, verursacht durch zerriebene Muscheln, lassen den Strand wie ein Naturgemälde wirken. Und während der Blick über die Lagune schweift, spürt man, warum Balos zu den schönsten Stränden Kretas zählt. 

Infrastruktur & Sehenswürdigkeiten rund um Balos 

Im Sommer lädt eine kleine Taverne zum Verweilen ein. Eine Kantine der Stadt Kissamos bietet Snacks, Getränke, Liegen und Sonnenschirme. Doch trotz dieser Annehmlichkeiten bleibt die Umgebung ursprünglich. 

Auf dem Kap Tigani steht eine kleine Kapelle, während auf der vorgelagerten Insel Imeri Gramvousa die Ruinen einer venezianischen Festung aus dem 16. Jahrhundert thronen – ein Ort, der Geschichte und Natur verbindet. 

Anreise: Wie gelangt man zum Balos Beach? 

Mit dem Auto und zu Fuß 

Von Kaliviani führt eine Schotterstraße etwa acht Kilometer entlang der Halbinsel Gramvousa. Am Ende wartet ein Parkplatz auf 100 Metern Höhe. Von dort wandert man in rund 30 Minuten hinab zur Lagune – ein Weg, der spektakuläre Ausblicke bietet. 

Mit dem Schiff 

Bequemer erreicht man die Balos Lagune per Boot. Ab Kissamos fahren täglich Ausflugsschiffe (April bis Oktober), oft mit Zwischenstopp auf Imeri Gramvousa. Vom Wasser aus offenbart sich ein Panorama, das man nie vergisst. 

Geheimtipps für den Besuch von Balos 

  • Früh am Morgen kommen, um die Stille zu erleben, bevor die Boote eintreffen. 

  • Genügend Wasser und Sonnenschutz mitbringen – Schattenplätze sind rar. 

  • Gute Schuhe einpacken, falls man die Wanderung vom Parkplatz wählt. 

  • Wer Ruhe sucht, sollte Juli und August meiden, wenn die meisten Besucher anreisen. 

Die Lagune von Balos – Ein Naturparadies unter Schutz 

Balos gehört zum Natura-2000-Schutzgebiet. Hier nisten seltene Vögel wie der Eleonorenfalke, auch Mönchsrobben und Meeresschildkröten finden Zuflucht. 

Trotz des touristischen Andrangs bleibt Balos ein Symbol für unberührte Schönheit, ein Ort, an dem sich die Elemente vereinen: Wasser, Wind, Sand und Licht. 

Fazit: Balos Beach – Ein Muss auf jeder Kreta-Reise 

Ob mit dem Boot, über die Schotterstraße oder zu Fuß – der Weg nach Balos Beach ist ein kleines Abenteuer. Doch die Belohnung ist unvergleichlich: eine Lagune, die wirkt wie ein Stück Himmel auf Erden. 

Die Bilder, die man hier im Herzen trägt – das leuchtende Türkis des Wassers, der rosafarbene Sand, die wilden Felsen im Hintergrund – bleiben für immer. 

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Falasarna Kreta: Traumstrände & antike Hafenruinen erleben

Chania
, Kreta , Griechenland
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Falasarna Beach – Ein Juwel der Westküste Kretas 

Folgt man der kurvenreichen Straße von Kissamos hinab zur Küstenebene, öffnet sich ein Paradies aus Sand, Dünen und Meer: Falasarna Beach. Mehrere lange Strände schmiegen sich an die Westküste Kretas, wo das Wasser in allen Nuancen von Türkis und Blau schimmert. 

Hier erlebt man die Magie des Sonnenuntergangs, wenn das Meer in goldene, violette und rosafarbene Töne getaucht wird. Kein Wunder, dass Falasarna zu den schönsten Stränden Griechenlands gezählt wird. 

Die Strände von Falasarna – Weite und Natürlichkeit 

Falasarna besteht aus mehreren Strandabschnitten: 

  • Pachia Ammos (Big Beach) – ein kilometerlanger, goldener Sandstrand, der selbst an belebten Sommertagen nie überfüllt wirkt. 

  • Kleinere Buchten im Norden und Süden – ideal für alle, die Abgeschiedenheit suchen. 

  • Familienfreundliche Strandzonen mit flachem Einstieg ins Wasser. 

Während der Saison stehen Liegen, Sonnenschirme und Strandbars bereit, doch man findet auch immer ein stilles Plätzchen, um einfach nur die Wellen und den Wind zu genießen. 

Archäologische Schätze: Die antike Stadt Phalasarna 

Nur wenige Minuten nördlich der Strände entdeckt man die Ruinen der antiken Hafenstadt Phalasarna – ein Ort, der Geschichte und Meer vereint. 

In der hellenistischen Zeit war Phalasarna ein wichtiger Handels- und Kriegshafen, geschützt durch massive Stadtmauern und Türme. Ein Erdbeben im Jahr 365 n. Chr. hob die Küste um mehrere Meter an, sodass der Hafen heute im Landesinneren liegt – ein seltenes Schauspiel antiker Ingenieurskunst. 

Hier wandert man zwischen Überresten von Tempeln, Zisternen, einem antiken Fischbecken und den gewaltigen Mauern der Akropolis. Jeder Stein erzählt von Blüte, Piraterie und Zerstörung – und von einer Stadt, die einst zu den bedeutendsten Kretas zählte. 

Landwirtschaft, Landschaft und Kontraste 

Rund um Falasarna erstreckt sich fruchtbares Land. Moderne Gewächshäuser prägen die Ebene – hier gedeihen Tomaten und sogar Bananen. Von oben wirkt die Landschaft industriell, doch sobald man am Strand steht, überwiegt wieder die wilde Schönheit von Meer, Sand und Bergen. 

Anreise nach Falasarna 

  • Mit dem Auto: Von Kissamos über Platanos führt eine kleine Serpentinenstraße direkt hinunter zu den Stränden. 

  • Mit dem Bus: In der Saison verkehren öffentliche Busse. 

  • Zu den Ruinen: Man fährt bis ans Ende der Asphaltstraße oder wandert 15–20 Minuten zu Fuß. 

Parkplätze sind in Strandnähe vorhanden, und kleine Tavernen sowie Cafés laden zum Verweilen ein. 

Beste Zeit für einen Besuch 

Falasarna ist ganzjährig reizvoll. Im Sommer weht hier allerdings oft ein kräftiger Wind – gut für Surfer, weniger angenehm für Sonnenanbeter. Wer Ruhe sucht, sollte die Strände morgens oder außerhalb der Hochsaison besuchen. 

Die archäologische Stätte von Phalasarna ist dienstags bis freitags von 9 bis 15 Uhr geöffnet – ein Muss für alle, die neben Sonne und Meer auch in die Geschichte eintauchen möchten. 

Fazit: Falasarna – Ein Strand wie ein Traum 

Falasarna ist mehr als ein Badeort. Es ist ein Zusammenspiel aus: 

  • endlosen Stränden mit kristallklarem Wasser, 

  • spektakulären Sonnenuntergängen, 

  • und den Spuren einer bedeutenden Vergangenheit. 

Wer hier den Tag verbringt, erlebt sowohl die Ruhe der Natur als auch die Kraft der Geschichte. Falasarna Beach auf Kreta ist ein Ort, den man nicht nur besucht – man trägt ihn als Bild im Herzen weiter. 

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Potamon-See Kreta: Größter Stausee mit Natur & Kultur erleben

Rethymno
, Kreta , Griechenland
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Der Potamon-See – Kretas größter Süßwasser-Stausee 

Man steht am Ufer des Potamon-Sees, der sich wie ein stiller Spiegel im Herzen Kretas ausbreitet. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2008 versorgt dieser See die Stadt Rethymno und die Umgebung mit lebenswichtigem Wasser. 

Mit einer Fläche von rund 16 Quadratkilometern und einer Tiefe von bis zu 54 Metern ist er der größte Süßwassersee Kretas. Der Potamon-Staudamm, auch Amari-Damm genannt, erhebt sich 55 Meter hoch und staut 22,5 Millionen Kubikmeter Wasser – ein Meisterwerk moderner Ingenieurskunst. 

Lage und landschaftlicher Zauber im Amari-Tal 

Etwa 14 Kilometer südöstlich von Rethymno liegt der See eingebettet in das fruchtbare Amari-Tal. Olivenhaine, Weinberge und Obstgärten schmiegen sich an die Hügel, während im Hintergrund die Gipfel des Ida-Gebirges (Psiloritis) thronen. 

Kleine, traditionsreiche Dörfer wie Gerakari, Ano Meros oder Thronos erzählen von der tiefen Kulturgeschichte Kretas. Hier verbindet sich die grüne Landschaft mit jahrtausendealter Kultur. 

Der Staudamm von Potamon – Technik trifft Natur 

Zwischen 1996 und 2005 erbaut, ist der Amari-Staudamm ein beeindruckendes Bauwerk: 265 Meter lang, 10 Meter breit, errichtet als Erdaufschüttung. 

Zu 75 % von der Europäischen Union gefördert, kostete das Projekt rund 50 Millionen Euro. Heute bewässert der Damm die fruchtbaren Felder des Amari-Tals und sichert die Trinkwasserversorgung von Rethymno. 

Flora, Fauna und ein Hauch von Abenteuer 

Doch der See ist mehr als Technik – er ist ein lebendiges Feuchtgebiet im Mittelmeerraum. Zahlreiche Vogelarten, darunter Reiher, Kormorane und Greifvögel, haben hier ihren Lebensraum gefunden. 

2014 rückte der Potamon-See sogar weltweit in die Schlagzeilen: Ein zwei Meter langes Krokodil, liebevoll „Sifis“ genannt, schwamm monatelang durch den Stausee. Fotografen und Kamerateams reisten an, um den ungewöhnlichen Gast zu sehen. Im Winter 2015 wurde Sifis tot aufgefunden – ein kurioses, fast schon mythisches Kapitel der Potamon-See-Geschichte

Freizeit und Naturerlebnis am Potamon-See 

Am Potamon-See kann man wandern, picknicken oder angeln – und dabei die Ruhe genießen, die nur das Zusammenspiel von Wasser und Natur schenkt. 

Da der See zur Trinkwasserversorgung dient, ist Baden und Wassersport nicht erlaubt. Dafür bietet die Umgebung stille Buchten, grüne Hügel und Beobachtungsplätze für Vogel- und Naturfreunde. 

Historische Schätze im Amari-Tal 

Ein Ausflug zum Potamon-See lässt sich wunderbar mit Kultur verbinden: 

  • Das Kloster Arkadi, Symbol des kretischen Widerstands. 

  • Die minoische Ausgrabungsstätte Apodoulou, Zeugnis uralter Siedlungen. 

  • Byzantinische Kapellen und alte Dörfer, die Einblicke in das ursprüngliche Kreta geben. 

So verbindet der Besuch Natur, Geschichte und Erholung auf einzigartige Weise. 

Rundfahrt durch das Amari-Tal – Von Rethymno zum Stausee 

Wer den Potamon-See besucht, entdeckt zugleich die Schönheit des Amari-Tals. Die Route führt von Georgioupolis über Prassies, Patsos, Agia Fotini, Gerakari, Ano Meros, Vizari, Asomatos bis nach Thronos – eine 140 km lange Rundfahrt durch ein ländliches, grünes Kreta. 

Man spaziert durch Schluchten, verkostet Kirschlikör und kretische Spezialitäten, besucht frühchristliche Basiliken – und schließlich wartet der See selbst mit seiner stillen Weite und der Erinnerung an „Sifis, das Krokodil“. 

Fazit: Potamon-See – Ein Natur- und Kulturerlebnis im Herzen Kretas 

Der Potamon-See bei Rethymno ist mehr als ein Stausee: Er ist ein Symbol für die Verbindung von Mensch, Technik und Natur. Hier erlebt man Stille, Weite und Geschichten, die vom antiken Erbe bis hin zu modernen Kuriositäten reichen. 

Wer das Amari-Tal besucht, wird nicht nur mit eindrucksvollen Landschaften belohnt, sondern auch mit Momenten, die man so nur auf Kreta findet. 

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Omalos Hochebene Kreta – Tor zu den Weißen Bergen Lefka Ori

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Omalos – Das Herz der Lefka Ori 

Wenn man die Hochebene von Omalos betritt, fühlt es sich an, als trete man in das Herz der Weißen Berge (Lefka Ori). Bis weit in den Juni hinein tragen die schroffen Kalksteingipfel ihren weißen Schneemantel, der im Sommer im Sonnenlicht wie Marmor glitzert. Auf 1.040 bis 1.250 Metern Höhe, nur 38 Kilometer von Chania entfernt, öffnet sich hier ein rundes Plateau von seltener Schönheit. 

Omalos ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch der Ausgangspunkt für eine der berühmtesten Wanderungen Europas: die Samaria-Schlucht

Xyloskalo – Tor zur Samaria-Schlucht 

Am südlichen Rand des Plateaus liegt Xyloskalo auf 1250 Metern Höhe. Hier beginnt der Weg in die Samaria-Schlucht. Ein Infozentrum und ein kleiner Waldposten erzählen von Flora, Fauna und den Mythen der Lefka Ori. Gegenüber lädt ein Bergrestaurant zur Rast – von dessen Terrasse blickt man auf den majestätischen Gigilos-Gipfel (2.080 m), dessen Felswände die Fantasie an uralte Titanen erinnern lassen. 

Gigilos, Pachnes und die Mythologie der Weißen Berge 

Man kann sich leicht vorstellen, warum die Berge Kretas so tief in der griechischen Mythologie verwurzelt sind. Der Gigilos gilt als Sitz des Zeus, während die Gipfel Agathopi (1.768 m) und Psilafi (1.984 m) an seine Wagenrennen erinnern. Der höchste Gipfel der Lefka Ori ist jedoch der Pachnes (2.453 m) – ein Ziel für Bergsteiger, die die Stille der Hochwüste suchen. 

Omalos – Natur und Kultur im Einklang 

Im Frühling verwandelt sich das Omalos-Plateau in ein blühendes Meer aus wilden Blumen. Man entdeckt hier seltene Kräuter, auf denen Schafe und Ziegen weiden. Seit Jahrhunderten wird die Ebene für Landwirtschaft genutzt – Kartoffeln, Getreide und Obst gedeihen im kühlen Klima. 

Auch die Geschichte ist hier lebendig: Während der Osmanischen Herrschaft und im Zweiten Weltkrieg diente die Hochebene als Rückzugsort für Widerstandskämpfer. Besonders bekannt ist die Tzanis-Höhle, ein verborgenes Labyrinth, das einst Rebellen als Unterschlupf diente. 

Geografie – Das Omalos-Plateau im Überblick 

  • Höhe: ca. 1.100 m über dem Meer 

  • Durchmesser: 4–5 km, Fläche ca. 15 km² 

  • Form: nahezu kreisrunde Karstsenke (Polje) 

  • Zugänge: von Chania über Lakki und Kares, von Kissamos über Deres und Prases, von Westen über Sougia oder über die Samaria-Schlucht von Süden 

Das Dorf Omalos liegt 4 km vom Eingang der Schlucht bei Xyloskalo entfernt. 

Wandertipps rund um das Omalos-Plateau 

Omalos ist ein wahres Wanderparadies. Von hier führen Wege nicht nur in die Samaria-Schlucht, sondern auch auf Gipfel wie Gigilos (2.080 m), Volakias (2.116 m) und weiter in die Hochwüste der Lefka Ori. Der Europäische Fernwanderweg E4 durchquert die Region und verbindet Omalos mit Sfakia, Sougia und Paleochora. 

Zum Pass der Tripiti-Schlucht – Panorama zwischen Himmel und Meer 

Von der Hochebene Omalos startet man eine der eindrucksvollsten Touren in den Weißen Bergen (Lefka Ori): die Wanderung zum Pass der Tripiti-Schlucht. Der gut markierte E4-Fernwanderweg führt zunächst auf einem gepflasterten Steinweg bergauf. Vorbei an bizarren Felsformationen, uralten Pinien und der Linoseli-Quelle – ein idealer Ort für eine Rast mit Blick auf den mächtigen Gigilos-Gipfel (2.080 m)

Der Anstieg zum Afchenas-Sattel führt über ein weites Geröllfeld, bevor sich am Pass ein gewaltiges Panorama öffnet: tief unter einem liegt die Tripiti-Schlucht, dahinter glitzert das Libysche Meer. Von hier aus zweigt eine wilde Route in die Schlucht ab, während der markierte Weg weiter zum Gipfel des Gigilos führt. Der Aufstieg verlangt Trittsicherheit und leichte Kraxelei auf scharfkantigem Karstgestein. 

Oben angekommen, belohnt ein atemberaubender Rundblick: über die Tripiti-Schlucht, das endlose Blau des Mittelmeers und bis hin zur Insel Gavdos, dem südlichsten Punkt Europas. Wer geübter Bergsteiger ist, kann den Weg noch erweitern – zum benachbarten Volakias (2.116 m) mit weglosen Passagen und Kletterstellen. Eine Tour, die Abenteuer, Mythos und Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis verbindet. 

Durch die Samaria-Schlucht – das berühmteste Naturabenteuer Kretas →

Von Omalos führt der Weg direkt in die Samaria-Schlucht, eine der längsten Schluchten Europas und ein absolutes Muss für Wanderfreunde. Auf rund 16 Kilometern wandert man durch eine dramatische Landschaft: schroffe Felswände, schattige Pinien- und Zypressenwälder, uralte Platanen. 

Der Höhepunkt der Tour ist die legendäre „Eiserne Pforte“, eine nur wenige Meter breite Passage, in der sich die Felsen fast berühren. Am Ende öffnet sich die Schlucht zum Meer, und man erreicht das abgelegene Küstendorf Agia Roumeli, wo ein Bad im Libyschen Meer die Anstrengung belohnt. 

Die Wanderung durch die Samaria-Schlucht erfordert gute Kondition und festes Schuhwerk, belohnt aber mit einem unvergleichlichen Naturerlebnis. Da die Schlucht nur in den Sommermonaten geöffnet ist, sollte man sich vorher über Öffnungszeiten und Shuttle-Busse informieren, um die Rückfahrt zu organisieren. 

Die Agia Irini-Schlucht – stille Alternative zur Samaria → 

Weniger bekannt, aber ebenso reizvoll ist die Agia Irini-Schlucht – eine stille Schwester der Samaria-Schlucht. Ausgangspunkt ist das Dorf Agia Irini, von wo aus man einem gut markierten Weg folgt. Der Pfad schlängelt sich entlang des Psilafi-Bachs, vorbei an schattigen Pinienhainen, kleinen Wasserfällen und immer wieder zu weiten Ausblicken auf die Lefka Ori

Besonders eindrucksvoll ist der Rückweg durch die Figou-Schlucht mit ihren engen Felswänden und üppiger Vegetation. Diese Route ist moderat und ideal für Wanderer, die Ruhe und Vielfalt suchen, ohne die großen Besucherströme der Samaria-Schlucht. 

Da es unterwegs nur wenige Einkehrmöglichkeiten gibt, sollte man genügend Wasser mitnehmen und gute Wanderschuhe tragen. Die Agia Irini-Schlucht ist ein Geheimtipp für alle, die die wilde Schönheit Kretas auf stilleren Wegen erleben möchten. 

Praktische Tipps zur Anreise 

  • Mit dem Auto: Von Chania (38 km) über Lakki und Kares oder von Kissamos über Deres. 

  • Mit dem Bus: Die öffentlichen KTEL-Busse verbinden Chania, Omalos und in der Saison auch Paleochora und Sougia. 

  • Mit dem Taxi: Besonders praktisch, wenn man sich die Fahrt mit anderen Wanderern teilt. 

Wer die Samaria-Schlucht durchqueren möchte, sollte früh starten, um die Ruhe des Plateaus und die Morgenstimmung in den Bergen zu genießen. 

Fazit – Omalos, das Tor zur Wildnis der Lefka Ori 

Die Hochebene Omalos ist weit mehr als ein Ausgangspunkt für Wanderungen. Sie ist ein Ort, an dem sich Natur, Mythos und Geschichte zu einem Erlebnis verweben. Man spürt hier die Kraft der Lefka Ori, sieht die Spuren des Widerstands, riecht die Kräuter auf den Weiden und blickt über Gipfel, die schon den Göttern gehörten. 

Wer Omalos besucht, nimmt nicht nur Bilder mit nach Hause, sondern eine Erinnerung, die bleibt.

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Nida-Hochebene Kreta: Mythos, Natur & Geschichte im Ida-Gebirge

Ida-Gebirge
, Kreta , Griechenland
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Nida-Plateau – Hoch oben im Ida-Gebirge 

Man erreicht das Nida-Plateau auf rund 1.360 bis 1.400 Metern Höhe, eingebettet in die wilde Schönheit des Ida-Gebirges. Hier, wo die Luft klar und die Landschaft karg ist, öffnet sich eine weite Ebene, umgeben von schroffen Gipfeln und stillen Hängen. Von Anogia, einem traditionsreichen Bergdorf, windet sich die Straße hinauf in dieses abgelegene Naturparadies, das seit Jahrhunderten als Weideland für Schafe und Ziegen dient. Statt Feldern wachsen hier alpine Kräuter, die dem berühmten kretischen Käse seinen besonderen Geschmack verleihen. 

Zugang und Tourismus 

Die Hochebene ist von Anogia über eine rund 20 Kilometer lange, asphaltierte Bergstraße erreichbar. Alternativ führt eine unbefestigte Schotterpiste von Gergeri im Süden herauf. Im Winter ist die Ebene oft von Schnee bedeckt und nur schwer zugänglich. Besucher finden am nördlichen Rand eine staatliche Hütte, die zeitweise auch als einfache Unterkunft dient. Von hier beginnen neben der Psiloritis-Besteigung auch mehrere Rundwanderungen sowie die Schotterpiste zur Analipsi-Kapelle und zur Idäischen Grotte. 

Die Ida-Höhle – Geburtsort des Zeus 

Ein Höhepunkt des Plateaus ist die sagenumwobene Ideon Andron, auch Ida-Höhle genannt. Der Mythos erzählt, dass hier Zeus, der oberste Gott des Olymps, aufwuchs, verborgen vor seinem Vater Kronos. Archäologische Funde – Schmuckstücke, Speerspitzen und Opfergaben – zeugen von ihrer Bedeutung als Kultstätte der minoischen und römischen Zeit

Auch wenn die Höhle aktuell wegen Restaurierungen nicht zugänglich ist, zieht sie Besucher in ihren Bann. Ein Schotterweg führt von der Kapelle Analipsi zur Grotte, deren Kammern sich tief in den Berg hineinziehen. Wer eine Taschenlampe mitnimmt, kann auch die alten Lorenbahnschienen entdecken – Spuren der frühen Ausgrabungen. 

Der „Friedensrebell“ – ein steinernes Mahnmal 

Am östlichen Rand der Hochebene erhebt sich die monumentale Steinskulptur des „Friedensrebellen“, geschaffen 1990 von der deutschen Künstlerin Karina Reck. Aus Tausenden Steinen errichtet, erinnert sie an den Widerstand der kretischen Bevölkerung gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. 

Aus der Nähe wirkt das Werk abstrakt, doch aus der Vogelperspektive offenbart sich ein Engel mit blutroten Flügeln – Symbol für Opfer, Hoffnung und Freiheit. Dieses eindrucksvolle Monument ist nicht nur Kunstwerk, sondern auch Mahnmal für den Frieden und tief mit der Geschichte Anogias verbunden. 

Psiloritis – Kretas höchster Gipfel Timios Stavros 

Von der Nida-Hochebene beginnt eine der berühmtesten Bergtouren Kretas: der Aufstieg zum Psiloritis (2456 m), auch Timios Stavros genannt. Der gut markierte E4-Fernwanderweg führt über Geröllfelder und karge Hänge. Mehr als 1000 Höhenmeter gilt es zu überwinden – eine Tour für geübte Wanderer. 

Oben erwartet einen die kleine Bruchsteinkapelle, die Zisterne mit Schmelzwasser und ein Panorama, das von der Messara-Ebene bis zum Libyschen Meer reicht. Wer den Gipfel betritt, versteht, warum dieser Ort als „Dach Kretas“ gilt. 

Mitata – Steinhütten der Hirten 

Überall auf der Hochebene stößt man auf die traditionellen Mitata. Diese runden Steinhütten mit kuppelförmigen Dächern dienten Hirten seit Jahrhunderten als Unterkünfte und Käsekammern. Ohne Mörtel gebaut, erinnern sie in ihrer Bauweise an minoische Gräber und fügen sich nahtlos in die Landschaft. Heute sind viele verlassen, doch manche werden noch immer für die Herstellung des berühmten kretischen Graviera-Käses genutzt. 

Kulturelle Nutzung 

Neben der traditionellen Viehwirtschaft war die Hochebene über Jahrhunderte auch ein Ort religiöser und kultureller Bedeutung. Die Idäische Grotte (Ideon Andron) diente schon in minoischer Zeit als bedeutender Kultplatz, wovon zahlreiche archäologische Funde wie Waffen, Siegel und Goldschmuck zeugen. Bis in die archaische und römische Zeit hinein blieb die Höhle ein Wallfahrtsort. 

Die Mitata, die charakteristischen Steinhütten der Schäfer, stehen in direkter Bautradition zu minoischen Tholos-Gräbern und sind ohne Mörtel allein durch Trockenmauertechnik errichtet. Sie bezeugen die enge Verbindung der Bewohner mit ihrer rauen Umgebung und gelten als Symbol der kretischen Hirtenkultur. 

Skinakas-Observatorium – Blick in die Sterne 

Ein kurzer Abzweig führt zum Skinakas-Gipfel (1752 m), wo sich eines der modernsten Observatorien Europas befindet. Seit 1995 beobachten Wissenschaftler hier mit einem 1,3-Meter-Spiegelteleskop den Himmel. An bestimmten Tagen im Jahr ist das Observatorium auch für Besucher geöffnet – eine faszinierende Gelegenheit, den Blick vom Götterberg in die Sterne zu richten. 

Astronomie und Geologie 

Östlich der Nida-Hochebene erhebt sich der Gipfel des Skinakas (1752 m), auf dem sich seit 1986 das Skinakas-Observatorium befindet. Die moderne Forschungsstation wird von der Universität Kreta, der Stiftung für Forschung und Technologie – Hellas (FORTH) sowie dem Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik betrieben. Dank der klaren Bergluft und der geringen Lichtverschmutzung zählt der Standort zu den besten astronomischen Beobachtungsplätzen im östlichen Mittelmeerraum. 

Die geologische Umgebung der Hochebene ist durch Karstphänomene wie Dolinen, Dolomitfelsen und Korrosionssenken geprägt. In den Senken sammelt sich im Winter Schmelzwasser, das langsam im porösen Kalkstein versickert. In unmittelbarer Nähe treten endemische Pflanzenarten wie die Horstrissea dolinicola sowie seltene Insektenarten wie der Psiloritis-Schmetterling (Kretania psylorita) auf, die ausschließlich in diesem Hochgebirge vorkommen. 

Geologische Vielfalt – Dolinen, Krater und endemische Arten 

Die Landschaft um das Nida-Plateau ist geprägt von Dolinen, Kratern und Karstformationen. Besonders eindrucksvoll ist das Geotop Petradolakia, wo Kalkfelsen von weißem Silikat durchzogen sind. Hier gedeihen seltene Pflanzen wie die Horstrissea dolinicola und im Frühjahr flattert der Psiloritis-Schmetterling (Kretania psylorita) – ein endemisches Juwel Kretas. 

Nida-Hochebene – Mythos, Natur und Geschichte in einem 

Die Nida-Hochebene ist mehr als ein Plateau. Sie ist ein Ort, an dem sich griechische Mythologie, minoische Kultur, Widerstandsgeschichte und alpine Natur zu einem einzigartigen Erlebnis verweben. Hier, zwischen Zeus-Höhle, Psiloritis-Gipfel, Mitata-Hütten und dem steinernen Friedensrebellen, spürt man, dass Kreta weit mehr ist als Strände und Sonne: Es ist eine Insel, deren Herz in den Bergen schlägt.

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Skinakas-Observatorium Kreta: Sternwarte im Ida-Gebirge entdecken

Ida-Gebirge
, Kreta , Griechenland
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Hoch oben im Ida-Gebirge: Das Skinakas-Observatorium 

Man fährt hinauf in die Berge Kretas, bis auf 1750 Meter Höhe, wo das Skinakas-Observatorium thront – ein Ort, an dem seit mehr als 35 Jahren bedeutende astrophysikalische Forschung betrieben wird. Gegründet unter Mitwirkung des renommierten Max-Planck-Instituts, wird die Sternwarte heute von der Universität Kreta und dem Institut für Astrophysik des FORTH betrieben. Für Astronomie-Fans und Wissenschaftler gleichermaßen ist das Skinakas-Observatorium ein geschätzter Forschungsstandort mit klarem Himmel und idealen Beobachtungsbedingungen. 

Modernste Teleskope für die Erforschung des Kosmos 

Das Skinakas-Observatorium beherbergt drei optische Teleskope: Ein 1,3-Meter-Ritchey-Chrétien-Teleskop mit modernster Technik, ein robotergesteuertes 1,0-Meter-Ritchey-Chrétien-Teleskop sowie ein 0,3-Meter-Schmidt-Cassegrain-Teleskop. Diese Instrumente ermöglichen tiefgehende Einblicke in ferne Galaxien, Sterne und kosmische Phänomene. Die Forschungseinrichtung verfolgt das Ziel, Grundlagenforschung in der Astrophysik zu fördern und die Faszination für den Nachthimmel in der griechischen Bevölkerung zu wecken. 

Anfahrt und Umgebung – Zwischen Anogia und der Idäischen Grotte 

Die Auffahrt zum Skinakas-Observatorium beginnt am Ortsrand von Anogia, einem historischen Bergdorf, das etwa 20 Kilometer vor dem Observatorium liegt. Die kurvenreiche, aber asphaltierte Straße ist die höchste ihrer Art auf Kreta und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Ida-Gebirge. Nur 25 Kilometer entfernt liegt die Stadt Heraklion, die man in gut einer Stunde erreicht. 

Nicht weit entfernt befindet sich die berühmte Idäische Grotte (Ideon Andron), die mythologische Geburtsstätte des Zeus. Zwischen Fledermauskot und kühler Dunkelheit soll hier der Göttervater das Licht der Welt erblickt haben – ein Ort voller Legenden und Geschichte. 

Öffentliche Führungen und Einblicke in die Astrophysik 

Das Skinakas-Observatorium öffnet mehrmals jährlich seine Türen für Besucher. An diesen Tagen kann man die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse kennenlernen, den Betrieb der Sternwarte erleben und bei klarem Himmel durch die Teleskope blicken. Für Hobbyastronomen und Naturfreunde ist dies eine einzigartige Gelegenheit, den Sternenhimmel Kretas aus nächster Nähe zu erleben. 

Faszinierende Bilder und Videos vom Observatorium 

Wer sich vorab einen Eindruck verschaffen möchte, findet eine umfangreiche Fotogalerie und Videoplaylist auf den Kanälen des Instituts für Astrophysik. Dort sind beeindruckende Aufnahmen des Observatoriums und des nächtlichen Himmels zu sehen – ein visueller Vorgeschmack auf das, was Besucher vor Ort erwartet. 

Fazit: Skinakas – Ein Sternenportal im Herzen Kretas 

Das Skinakas-Observatorium ist mehr als nur eine Forschungsstation. Es ist ein Fenster zum Universum, eingebettet in die wilde Bergwelt des Ida-Gebirges. Die Kombination aus moderner Astrophysik, kretischer Mythologie und atemberaubender Natur macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis – für Wissenschaftler und Reisende gleichermaßen.

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Meri Pigadi Strand Kreta – Verstecktes Paradies am Kap Gramvousa

Chania
, Kreta , Griechenland
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Meri Pigadi: Drei geschützte Buchten mit kristallklarem Wasser 

Man erreicht Meri Pigadi, auch „Tou Meri To Pigadi“ genannt, etwa 8 Kilometer nordwestlich von Kissamos und 44 Kilometer westlich von Chania. Der Name bedeutet „Meris Brunnen“ und erinnert vermutlich an einen früheren Brunnenbesitzer in der Region. Die Bucht liegt an der östlichen Seite des Kap Gramvousa und offenbart drei aufeinanderfolgende, kleine, geschützte Buchten. 

Diese Buchten sind von feinen Kieseln bedeckt, das Wasser schimmert kristallklar und tiefblau. Hier findet man keine touristische Infrastruktur – kein Trubel, keine Liegen, keine Bars. Nur die Natur, die Ruhe und das sanfte Rauschen des Meeres. Unter einigen kleinen Bäumen spendet der Schatten willkommene Erholung an heißen Tagen. 

Anreise und Wegbeschreibung: Unbefestigte Straße und Fußweg 

Um zum Meri Pigadi Strand zu gelangen, folgt man der etwa 1,5 Kilometer langen Schotterstraße von Kalivani zur Lagune von Balos. Man kann die Strecke zu Fuß oder mit dem Auto zurücklegen, doch der Weg ist unbefestigt und verlangt Trittsicherheit. Wer die Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wird hier belohnt. 

Die erste der drei Buchten, direkt hinter dem Ticketschalter der Balos-Lagune, heißt Mouri Lakkos. Sie ist der perfekte Einstieg, um in die stille Schönheit von Meri Pigadi einzutauchen. 

Kakia Skala – Kleiner Strand an den Klippen 

Etwa 1,5 Kilometer nördlich von Meri Pigadi, bei Kakia Skala, liegt ein weiterer kleiner Kieselstrand mit tiefblauem Wasser, der an die östlichen Klippen des Kaps grenzt. Der Zugang ist anspruchsvoll, denn die felsigen Klippen erschweren den Abstieg. Wer dieses Abenteuer wagt, wird mit unberührter Natur und einem spektakulären Ausblick belohnt. 

Meri Pigadi – Ein Ort zum Entspannen fernab vom Trubel 

Meri Pigadi ist ein Geheimtipp für alle, die dem Lärm der Stadt entfliehen möchten. Ohne jegliche Einrichtungen bietet der Strand die perfekte Kulisse für stille Momente, Schwimmen im klaren Wasser und Naturgenuss. Vergessen Sie nicht, ausreichend Wasser und Proviant mitzunehmen, denn hier gibt es keine Versorgung. 

Meri Pigadi Strand – Natur pur an der Westküste Kretas 

Die drei Buchten von Meri Pigadi sind windgeschützt und laden zum Schwimmen, Schnorcheln und Verweilen ein. Die Kieselstrände und das glasklare Wasser machen diesen Ort zu einem kleinen Juwel an der Westküste Kretas. Die Kombination aus Abgeschiedenheit, natürlicher Schönheit und der Nähe zur berühmten Lagune von Balos macht Meri Pigadi zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

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Nikolaos-Kirche Kyriakoselia – Byzantinische Kunst und Architektur

Chania
, Kreta , Griechenland
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Agios Nikolaos Kyriakoselia: Byzantinische Architektur in ihrer schönsten Form 

Man betritt die Nikolaos-Kirche in Kyriakoselia und spürt sofort die besondere Aura dieses bedeutenden Bauwerks Kretas. Agios Nikolaos, der Heilige Nikolaus, verleiht der Kirche nicht nur ihren Namen, sondern auch ihre spirituelle Tiefe. Wahrscheinlich war sie ursprünglich dem Heiligen Nikolaus dem Studiten gewidmet, einem Beichtvater aus Chania, der im Februar geehrt wird. Doch die prächtigen Wandmalereien erzählen vom Lebenszyklus des Heiligen Nikolaus von Myra, dessen Festtag am 6. Dezember gefeiert wird. 

Bauweise und Architektur – Kreuzförmig mit Rundkuppel 

Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und zeigt eine kreuzförmige Grundstruktur. Das Hauptschiff erstreckt sich von Ost nach West und ist deutlich größer als die Seitenschiffe, sodass man von innen eine rechteckige Form wahrnimmt. Im 20. Jahrhundert wurde die Westwand entfernt und ein Anbau hinzugefügt, der den Raum erweitert. 

Besonders beeindruckend sind die doppelteiligen Fenster mit feinen Mittelsäulen und halbkreisförmigen Verzierungen aus Sockeln. Die lange Rundkuppel, die während der venezianischen Herrschaft ergänzt wurde, sitzt auf den erhöhten Seitenarmen des Kreuzes. Ihr Ziegeldach und die schmalen, kunstvoll verzierten Fenster lassen Licht und Schatten in harmonischem Spiel in das Kircheninnere fallen. 

Fresken aus dem 13. Jahrhundert – Kunstvolle Erzählungen an den Wänden 

Im Inneren entfaltet sich ein wahres Freskenmeer, geschaffen von einem begabten Maler der komnenischen Tradition, beeinflusst von den Strömungen des Reiches von Nicäa. Die Nische des Heiligtums zeigt die Jungfrau Maria auf einem Thron, flankiert von zwei Erzengeln. Darunter sind die Kommunion der Apostel und Hierarchen in lebendigen Szenen dargestellt. 

Die Kuppel offenbart Christus als Antiphon, umgeben von Engeln und Propheten. Die östlichen Säulen, die die Kuppel tragen, fungieren als Ikonostase mit Darstellungen von Christus, der Panagia Vlachernitissa, dem Heiligen Nikolaus von Myra und dem Heiligen Nikolaus dem Studiten. Die übrigen Wände sind mit Szenen aus dem Leben Christi, der Jungfrau Maria und des Heiligen Nikolaus von Myra geschmückt. 

Ioannis Pagomenos – Der Meistermaler und sein Vermächtnis 

Die Fresken stammen aus dem Jahr 1326 und wurden von Ioannis Pagomenos geschaffen, einem der produktivsten und bekanntesten kirchlichen Künstler Kretas. Seine Werke zeichnen sich durch lebendige Farben und detailreiche Darstellungen aus. Der Maler selbst ruht unter dem Kirchenboden – ein stiller Zeuge seines künstlerischen Vermächtnisses. 

Besuch der Nikolaos-Kirche – Ein spirituelles und kulturelles Erlebnis 

Die Nikolaos-Kirche in Kyriakoselia ist für Besucher geöffnet und lädt ein, in die Welt der byzantinischen Kunst und Spiritualität einzutauchen. Hier erlebt man nicht nur Architektur und Fresken, sondern auch die Geschichte und den Glauben, die diese Mauern seit Jahrhunderten bewahren. 

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Gigilos Gipfel über Samaria-Schlucht – Gipfel in den Weißen Bergen

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Ein Gipfel, der den Atem raubt 

Wenn man das Omalos-Plateau betritt, spürt man bereits die Wucht der Landschaft. Über allem thront der Gigilos Berg (auch Gingilos genannt) – 2.080 Meter hoch, rau und geheimnisvoll. Von hier aus blickt man auf die mächtige Samaria-Schlucht, die sich tief in die Weißen Berge (Lefka Ori) gräbt. 

Der Weg beginnt direkt am Eingang der Samaria-Schlucht und führt Schritt für Schritt in eine wilde Szenerie aus schroffen Felsen, Geröllfeldern und uralten Bäumen. Oben, am Gipfel, öffnet sich ein Panorama, das den Blick weit über das Omalos-Plateau, die Lefka Ori und bis hin zum Libyschen Meer trägt. 

Ursprung und Bedeutung des Gigilos 

Der Name „Gigilos“ bedeutet ursprünglich „große Konzentration von Felsen“. Wer ihn erklimmt, versteht sofort, warum. Schon die Anfahrt durch die nördlichen Ausläufer der Weißen Berge, vorbei an Zitrusgärten und Kastanienhainen, wirkt wie eine Einladung in eine andere Welt – üppig, lebendig, und doch rau. 

Wandern auf den Gigilos: Sicherheit und Ausrüstung 

Ganzjährig möglich – doch das Wetter entscheidet 

Man kann den Gigilos Berg auf Kreta das ganze Jahr über besteigen. In den Sommermonaten reicht festes Schuhwerk, doch im Winter bedeckt Schnee oft die oberen Passagen. Ab dem Sattel wechseln die Bedingungen schnell – Nebel, Wind und Steinschlag erfordern volle Aufmerksamkeit. 

Gefahren unterwegs 

Bei schlechter Sicht sollte man niemals über den Sattel hinaus weitergehen. Hinter ihm stürzt die Felswand steil ab. Auch der letzte Aufstieg zum Gipfel verlangt Trittsicherheit und Orientierungssinn. 

Tipps für den Abstieg 

Der Rückweg fordert Kraft und Konzentration. Selbst wenn der Weg markiert ist – das steinige Gelände verlangt bis zuletzt Vorsicht. 

Praktische Hinweise für Wanderer 

  • Keine Eintrittsgebühr: Der Startpunkt liegt oberhalb des Nationalpark-Eingangs zur Samaria-Schlucht. 

  • Kostenloses Parken: Direkt am Startpunkt in Xyloskalo. 

  • Startpunkt Xyloskalo: Am höchsten Punkt des Omalos-Plateaus, direkt am Restaurant. Der Name „Xyloskalo“ („Holztreppe“) erinnert an frühere Holzleitern, die den Bewohnern halfen, die steilen Felswände zu überwinden. 

Anreise 

  • Auto: Direkt bis Xyloskalo möglich. 

  • Bus: Von Chania nach Omalos (nur bei geöffneter Schlucht). 

  • Taxi: Kosten ca. 60 Euro, oft mit anderen Wanderern teilbar. 

Atemberaubende Panoramen vom Gipfel 

Oben angekommen, öffnet sich die Sicht weit über die Samaria-Schlucht, die zentralen Weißen Berge und das glitzernde Libysche Meer. In den letzten Jahren wurde der Wanderweg verbessert – der Abschnitt bis zum Sattel ist nun leichter begehbar und damit auch für weniger geübte Wanderer zugänglich. 

Mythos und Geschichte: Zeus auf dem Gigilos 

Die griechische Mythologie verleiht dem Gipfel eine mystische Aura: Ein Titan soll die Samaria-Schlucht mit einem Messer in den Fels geschnitten haben. Zeus, auf Kreta geboren, errichtete seinen Thron auf dem Gigilos und raste mit seinem Streitwagen über die Hochebene von Angathoti. So wandert man hier nicht nur durch Natur, sondern auch durch Sagenwelten. 

Wandertipp: Zum Pass der Tripiti-Schlucht und optionaler Gipfelanstieg 

Die Tour zur Tripiti-Schlucht zählt zu den spektakulärsten in den Lefka Ori. Startpunkt ist das Omalos-Plateau (1.100 m). Der markierte E4-Wanderweg führt durch imposante Felslandschaften, vorbei an der sprudelnden Linoseli-Quelle – ein perfekter Rastplatz mit Blick auf den Gigilos. 

Am Afchenas-Sattel öffnet sich das Panorama zum Libyschen Meer. Wer weitergeht, erreicht über eine felsige Passage den 1964 Meter hohen Gipfel des Gigilos. Erfahrene Bergsteiger können sogar bis zum benachbarten Volakias weiterklettern – eine wilde, anspruchsvolle Route. 

Fazit: Warum man den Gigilos besteigen sollte 

Der Gigilos Berg ist mehr als ein Wanderziel auf Kreta. Er ist ein Tor in die wilde Schönheit der Weißen Berge, ein Ort, an dem Mythos und Natur verschmelzen. Wer hier oben steht, spürt die Kraft der Insel – und trägt das Bild dieser Felsenwelt für immer im Gedächtnis.

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Weiße Berge Kreta: Lefka Ori Gipfel, Schluchten & Wandertipps entdecken

Lefka Ori
, Kreta , Griechenland
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Faszinierende Bergwelt im Westen Kretas entdecken 

Wenn man die Weißen Berge – die Lefka Ori – betritt, taucht man ein in eine Landschaft von seltener Wucht. Im Winter trägt der Kalkstein einen Mantel aus Schnee, im Sommer glitzern die Gipfel wie aus weißem Marmor gemeißelt. Hier erhebt sich mit 2.453 Metern der Pachnes, höchster Gipfel Kretas, umgeben von mehr als 50 weiteren Zweitausendern. Ein Paradies für Bergsteiger und Wanderer, das seinesgleichen sucht. 

Lefka Ori – Fakten & Hintergründe 

Die Lefka Ori (griechisch Λευκά Όρη, „Weiße Berge“), auch Madares genannt, sind das größte Gebirgsmassiv auf Kreta. Ihr höchster Gipfel ist der Pachnes mit 2453 m – nur drei Meter niedriger als der Psiloritis im Osten der Insel. 

Das Massiv erstreckt sich über fast 30 km von Ost nach West und rund 20 km von Nord nach Süd. Fast 50 Gipfel über 2.000 m, mehr als 20 große Schluchten und die berühmte Omalos-Hochebene prägen diese einzigartige Bergwelt. 

Geschichte & Mythos 

Die Sfakioten, Bewohner der Bergregion, waren über Jahrhunderte für ihre Unabhängigkeit berüchtigt. Die Lefka Ori dienten stets als Rückzugsgebiet – ob gegen Venezianer, Osmanen oder im Zweiten Weltkrieg gegen die deutsche Besatzung. 

Eine Hochwüste wie aus einer anderen Welt 

Im Zentrum und Süden der Lefka Ori erstreckt sich auf über 1800 Metern Höhe eine Hochwüste – karg wie eine Mondlandschaft, einsam und still. Eine Landschaft, die in Europa einzigartig ist. Man wandert hier durch Dolinen, Karstflächen und Geröllfelder, und spürt die Kraft einer Natur, die uralt und ungezähmt wirkt. 

Die Madares – Schäferland in großer Höhe 

Zwischen 1600 und 2000 m erstrecken sich die Madares, karge Weideflächen, die traditionell von Schäfern genutzt wurden. Typisch für diese Region sind die Mitata, runde Steinhütten, die ohne Mörtel errichtet wurden und vor allem der Käseherstellung dienten. Der bekannte Sfakiotische Graviera und der frische Myzithra erhalten hier ihren besonderen Geschmack durch die kräuterreiche Hochweide. 

Schluchten und Gipfel: Samaria-Schlucht und Gingilos 

Rund 50 Schluchten zerreißen die Lefka Ori. Die bekannteste ist die Samaria-Schlucht, eine der längsten Europas. Direkt über ihrem Eingang erhebt sich der Gipfel des Gigilos (Gingilos, 1.974 m). Der Aufstieg beginnt am Restaurant von Xyloskalo, am Rand des Omalos-Plateaus. Wer den Gipfel erreicht, blickt weit über die Nordküste Kretas, die Ägäis und das Libysche Meer. 

Zugang über das Omalos-Plateau – Tor zur Samaria-Schlucht 

Die Weißen Berge sind nur über wenige Straßen erschlossen. Wichtigster Zugang ist das Omalos-Plateau (1.040–1.250 m), 38 Kilometer von Chania entfernt. Hier kreuzen sich die Bezirke Kydonia, Sfakia und Selino. Von Xyloskalo, dem höchsten Punkt, beginnt nicht nur die berühmte Samaria-Schlucht-Wanderung, sondern auch zahlreiche Bergtouren in die Lefka Ori. 

Wandern & Bergsteigen 

Heute sind die Lefka Ori ein Paradies für Wanderer. Der Europäische Fernwanderweg E4 durchquert das Massiv, markierte Routen führen auf Gipfel wie Gigilos (1.974 m), Volakias (2.116 m) oder den Pachnes (2.453 m)
Bekannteste Tour ist die Samaria-Schlucht mit jährlich über 100.000 Besuchern. Daneben locken die Aradena-, Agia-Irini- und Imbros-Schlucht sowie stille Hochrouten durch die Madares. 

Wichtige Ausgangspunkte sind: 

  • Omalos-Plateau – Tor zur Samaria-Schlucht 

  • Xyloskalo – Startpunkt vieler Bergtouren 

  • Anopoli (Sfakia) – Basis für die Pachnes-Besteigung 

Berghütten wie die Kallergi-Hütte (1.650 m) oder die abgelegene Svourihti-Hütte (2.080 m) bieten Bergsteigern einfache Unterkunft. 

Wandertipps für die Lefka Ori 

1. Wanderung zum Pass der Tripiti-Schlucht →

Eine der spektakulärsten Touren in den Weißen Bergen führt von Omalos (1100 m) hinauf zur Tripiti-Schlucht. Auf dem E4-Wanderweg passiert man uralte Pinien, die sprudelnde Linoseli-Quelle und weite Geröllfelder. Am Afchenas-Sattel öffnet sich der Blick auf das Libysche Meer. Wer weitersteigt, erreicht den Gigilos (1.964 m) über scharfkantiges Karstgestein. Geübte Bergsteiger können sogar bis zum Volakias (2116 m) weiterklettern. 

2. Durch die Samaria-Schlucht – Kretas Naturabenteuer → 

Die Samaria-Schlucht zählt zu den längsten und beeindruckendsten Schluchten Europas. Auf 16 Kilometern wandert man von Omalos bis ans Libysche Meer bei Agia Roumeli – vorbei an steilen Felswänden, Platanenwäldern und der berühmten Engstelle der „Eisernen Pforte“. Ein Muss für jeden Kreta-Besucher, mit Shuttle-Bussen für die Rückfahrt. 

3. Entdeckungsreise durch die Agia Irini Schlucht →

Als ruhigere Alternative bietet sich die Agia Irini Schlucht an. Start ist im Dorf Agia Irini, der Weg führt entlang des Psilafi-Bachs durch schattige Pinienwälder und vorbei an kleinen Wasserfällen. Der Rückweg über die Figou-Schlucht zeigt eine wilde, üppig bewachsene Landschaft. Ideal für Naturliebhaber, die abseits der großen Touristenströme wandern möchten. 

Flora, Fauna & Naturschutz 

Die Lefka Ori sind Lebensraum für seltene Tiere: Hier lebt die letzte Population der Kri-Kri-Wildziege auf Kreta, ebenso wie der majestätische Bartgeier, einer der seltensten Greifvögel Europas. Die Hänge tragen dichte Bestände von Kiefern, Zypressen und Ahorn – oberhalb der Baumgrenze dominieren Dornpolster und alpine Kräuter. Große Teile der Region sind als Natura-2000-Schutzgebiet ausgewiesen. 

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis in den Lefka Ori 

Die Weißen Berge Kretas sind mehr als ein Wandergebiet. Sie sind ein Naturwunder: mit schroffen Gipfeln, geheimnisvollen Hochwüsten und weltberühmten Schluchten wie der Samaria. Wer den Gigilos erklimmt oder die Tripiti-Schlucht durchquert, trägt die Bilder dieser Landschaft für immer im Herzen.