Gebiete Bozen – Südtirol

Highlights Eisacktal

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Schloss Velthurns: Renaissance-Museum im Eisacktal entdecken

Eisacktal
, Bozen – Südtirol , Italien
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Man steht vor den Mauern eines Renaissance-Schlosses, das seit Jahrhunderten Geschichten atmet. Schloss Velthurns in Feldthurns im Eisacktal erhebt sich wie eine Zeitkapsel, errichtet zwischen 1577 und 1587 von Kardinal Christof Madrutz und Bischof Johann Thomas Spaur. Jahrhunderte lang diente es den Fürstbischöfen von Brixen als Sommerresidenz, bevor es nach 1803 eine wechselvolle Geschichte durchlief. 

Heute begegnet man hier nicht nur einem Kulturdenkmal Südtirols, sondern einem lebendigen Heimatmuseum, das Kunst, Geschichte und Architektur miteinander verwebt. 

Renaissance-Glanz im Eisacktal 

Man schreitet durch geschnitzte Portale, hebt den Blick zur vergoldeten Kassettendecke im Fürstenzimmer, betrachtet Fresken und kunstvolle Täfelungen – und fühlt sich unweigerlich zurückversetzt in die Blütezeit der süddeutschen Renaissance. Die Katharinenkapelle mit dem Altarbild von Hans Schmid erzählt vom Glauben und vom feinen Sinn der Bauherren. 

Die Innenausstattung gehört zu den kostbarsten Kunstschreinereien der Region und macht Schloss Velthurns zu einem der bedeutendsten Renaissance-Bauten in Südtirol

Vom Sommersitz zum Museum 

Bis zur Säkularisation 1803 blieb das Schloss in kirchlicher Hand. Danach wechselte es mehrmals die Besitzer: vom Gasthaus über adelige Familien bis hin zur Stadtgemeinde Bozen. Schließlich gelangte es 1979 in den Besitz des Landes Südtirol, das die Residenz von 1980 bis 1983 aufwendig restaurierte. 

Heute ist Schloss Velthurns eine Perle unter den Südtiroler Sehenswürdigkeiten – offen für Besucher von März bis November und leicht erreichbar über die Dorfstraße oder idyllische Wanderwege im Eisacktal

Archäologie, Kunst und Geschichte 

Neben den prunkvollen Räumen entdeckt man auch die Vielfalt der Sammlungen des Heimatmuseums Feldthurns. Archäologische Funde aus dem Archeoparc Feldthurns, Skulpturen und Gemälde vom 15. bis zum 20. Jahrhundert geben Einblicke in die Kunstgeschichte Südtirols. 

Man verweilt vor Altarflügeln aus Mauls, Holzskulpturen aus der Schule Hans Leinbergers oder den Landschaften von Joachim Franz Beich. Ein Totentanz-Fragment von Albin Egger-Lienz führt mitten in die Moderne, während Porträts lokaler Maler die Gesichter längst vergangener Jahrhunderte lebendig werden lassen. 

Die Katharinenkapelle – ein Ort der Stille 

Wenn man die kleine Kapelle betritt, spürt man den Geist von Andreas von Österreich, der sie im späten 16. Jahrhundert einrichten ließ. Das Altarblatt zeigt das Martyrium der Heiligen Katharina, umrahmt von Ornamenten und Intarsien. Ein Raum, in dem Zeit und Ewigkeit sich berühren. 

Schloss Velthurns erleben 

Wer das Schloss Velthurns in Südtirol besucht, erlebt mehr als nur Architektur – man wandert durch Jahrhunderte, spürt die Nähe zu Brixen und zum Eisacktal, taucht ein in die Geschichte von Fürstbischöfen, Künstlern und Adeligen. 

Ein Ort, der den Besucher mitnimmt: hinein in die Welt der Renaissance, hinaus mit dem Gefühl, eine Sehenswürdigkeit Südtirols entdeckt zu haben, die sich tief einprägt.

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Kloster Neustift: Geschichte, Kunst & Kultur in Südtirol entdecken

Eisacktal
, Bozen – Südtirol , Italien
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Die größte Klosteranlage Tirols entdecken 

Betritt man das Kloster Neustift bei Brixen, spürt man sofort den Atem der Geschichte. Zwischen romanischen Mauern, gotischen Bögen und barocken Fresken entfaltet sich ein Ort, an dem die Jahrhunderte miteinander sprechen. Das Stift Neustift, gegründet im Jahr 1142, ist nicht nur das größte Kloster Tirols, sondern auch ein lebendiges Zentrum von Kultur, Bildung und Spiritualität. 

Man wandelt durch die Engelsburg, den gotischen Kreuzgang, den Wunderbrunnen, die Bibliothek mit ihren einzigartigen Handschriften und die historische Pinakothek. Jedes Bauwerk erzählt seine eigene Geschichte – von der Romanik über die Renaissance bis zum Rokoko. 

Von der Pilgerstätte zum Kulturzentrum 

Gegründet von Bischof Hartmann von Brixen, diente das Augustiner Chorherrenstift Neustift einst Pilgern und Reisenden als Raststätte. Strategisch gelegen an der Brennerroute und dem Weg ins Pustertal, verband es seit jeher Welten. Heute begegnet man hier einem Ort, der Tradition und Moderne vereint – Landwirtschaft, Kultur, Spiritualität und Bildung greifen harmonisch ineinander. 

Wein, Genuss und Stiftskellerei 

Besonders lebendig wird das Stift in seiner Weinkultur. In der Stiftskellerei Neustift reifen die berühmten Eisacktaler Weißweine: Sylvaner, Kerner, Gewürztraminer. Wer möchte, nimmt an einer Weinführung mit Verkostung teil und spürt, wie eng Spiritualität und Genuss hier verbunden sind. Auch im Klosterladen findet man nicht nur Weine, sondern auch edle Kräuter und Produkte anderer europäischer Klöster. 

Ein besonderes Erlebnis ist der Törggele-Rundweg in Neustift-Brixen. Auf sechs Kilometern führt er durch die nördlichsten Weinberge des Eisacktals und schenkt im Herbst ein Farbenmeer aus Gold und Rot. 

Kunst und Spiritualität in der Stiftskirche 

Die Stiftskirche Unserer Lieben Frau ist Herzstück des Klosters. Ihre Ursprünge reichen ins 12. Jahrhundert zurück, erweitert im 15. Jahrhundert, barockisiert im 18. Jahrhundert. Fresken von Matthäus Günther zeigen die Gründungsgeschichte des Klosters in eindrucksvollen Bildern. 

Die barocke Orgel, 2014 von Metzler Orgelbau neu geschaffen, mit 42 Registern auf drei Manualen und Pedal, erfüllt den Kirchenraum mit Klangwelten, die den Besucher tragen. Seit 1956 trägt die Kirche den Titel einer Basilica minor – ein Zeichen ihrer besonderen Bedeutung. 

Kloster Neustift heute – lebendig und vielfältig 

Man erlebt das Kloster nicht nur als Sehenswürdigkeit in Südtirol, sondern als Ort des Lebens. Die Chorherren betreuen zahlreiche Pfarreien in Süd- und Osttirol, ein Schülerheim und ein Bildungszentrum gehören ebenso zum Alltag wie die Stiftsgärten, die Alm- und Forstwirtschaft. 

Ein Rundgang durch das Augustiner Chorherrenstift Neustift verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Spiritualität und Weltlichkeit. So wird das Stift zu einem Ort, an dem man Geschichte nicht nur sieht, sondern tief spürt.