Der Barranco de la Osa liegt im Naturpark Sierra de Castril nördlich der Ortschaft Castril in der Provinz Granada in Andalusien. Das Karstgebirge erstreckt sich auf Höhen zwischen etwa 855 und über 2.138 Metern und wird vom Río Castril durch eindrucksvolle Schluchten geprägt. Seit 1989 bzw. 2003 gehört das gesamte Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz (LIC, ZEPA), was seine ökologische Bedeutung unterstreicht.

Wandern am Barranco de la Osa

Die beeindruckende Schlucht lässt sich am besten auf einer Rundwanderung entlang des Río Castril erleben.

→ Wanderung Barranco de la Osa entlang des Río Castril im Naturpark Sierra de Castril

Die rund acht Kilometer lange Wanderroute weist einen Höhenunterschied von etwa 450 Metern auf. Für diese mittelschwere Wanderung sollten Wanderer rund dreieinhalb bis vier Stunden einplanen. Entlang des Weges liegen verschiedene Sehenswürdigkeiten. Beeindruckend ist die Nacimiento del Río Castril, die Quelle des Flusses, aus der je nach Jahreszeit zwischen etwa 1.000 und 12.000 Litern Wasser pro Sekunde sprudeln. Der Barranco de la Osa zeichnet sich durch eine schroffe Schlucht mit schmalem Pfad aus. Dieser spricht vor allem geologisch Interessierte sowie abenteuerlustige Wanderer an und ist stellenweise mit Stahlseilen gesichert. Historisch bedeutsam ist die „Cueva de la Osa“, eine Höhle, die bereits prähistorischen Menschen und Hirten als Unterschlupf diente. Ein weiteres Highlight ist der mächtige Tejo Milenario, ein uralter Eibenbaum, dessen Schutz durch das schwer zugängliche Gelände gewährleistet wird.

Die Natur- und Tierwelt im Naturpark Sierra Castril ist sehr vielfältig. Das klare Wasser des Río Castril bildet beispielsweise einen ökologisch wertvollen Lebensraum für Fischotter, Forellen und Graureiher. Darüber hinaus beherbergt das Gebiet Gänsegeier, Steinadler, Wildkatzen, Mufflons, Hirsche und seltene Pflanzenarten wie Stein- und Aleppokiefern sowie endemische Macchia-Gewächse.

Tipps für den Besuch des Baranco de la Osa 

Die Monate von Frühling bis Herbst gelten als beste Zeit für eine Begehung. Im Winter sollten aus Sicherheitsgründen Schnee- und Eisflächen gemieden werden. 

Für einen gelungenen Ausflug empfiehlt es sich, festes Schuhwerk, Sonnenschutzmittel und ausreichend Trinkwasser mitzunehmen. Aufgrund der teilweise alpinen Bedingungen sollten bei wechselhaftem Wetter auch Regenschutz und eine Windjacke nicht fehlen. Die Wege sind gut markiert, dennoch ist bei schlechter Sicht oder Nebel besondere Vorsicht geboten. Gerade an exponierten Stellen sollte man Kinder besonders im Auge behalten, da manche Holzgeländer marode sein können. 

Der übliche Ausgangspunkt für diese Tour sind die Cortijos del Nacimiento. Sie sind mit dem Auto erreichbar und bieten einige Parkplätze. In der Nähe befindet sich außerdem der Ort Castril, der verschiedene Übernachtungs-, Informations- und Gastronomieangebote bietet.