Das Castillo Nuevo de Bedmar y Garcíez in Jaén (Andalusien) thront auf einem markanten Felsvorsprung in rund 680 Metern Höhe. Es beeindruckt durch seine doppelten Verteidigungsanlagen mit geschwungenem Mauerverlauf und einem Exerzierplatz am östlichen Ende. Charakteristisch ist der zylindrische Festungsturm, der aus Mauerwerk und Klinker gefertigt wurde.

Errichtet wurde die Burg im Jahr 1411 vom Orden des heiligen Jakob vom Schwert, einem spanischen Ritterorden, nachdem das ältere Castillo Viejo im Jahr 1407 zerstört worden war. Die Anlage diente strategisch als wichtiger Grenzposten zur nasridischen Herrschaft von Granada und als Bollwerk gegen Angriffe. Nach der Reconquista fungierte sie zudem als Verwaltungszentrum. Im 16. Jahrhundert gelangte die Burg in privaten Besitz, wodurch ihr Palastcharakter deutlich hervorstach.

Nach längerem Verfall wurde das Castillo 1993 als »Bien de Interés Cultural« anerkannt, 2017 von der Gemeinde zurückgekauft und seither umfassend archäologisch erforscht und konserviert. Die Burganlage mit ihrer doppelten Umwehrung, den Kreuzgewölbe-Durchgängen und dem Patio de Armas ist zwar noch nicht vollständig zugänglich, bietet aber kostenfreie Außenbesichtigungen und steht exemplarisch für den Wandel von einer militärischen Grenzfestung zu einer repräsentativen Residenz des 15. Jahrhunderts. Dank moderner Restaurierungsmaßnahmen entwickelt sich das Castillo Nuevo zunehmend zu einem bedeutenden kulturellen Wahrzeichen der Region.

Ein Besuch der Burg ist ein Muss bei einem Tagesausflug nach Bedmar. Das Dorf ist mit dem Auto erreichbar und liegt etwa eineinhalb Stunden von Granada und zwei Stunden von Jaén entfernt. Geführte Touren werden von lokalen Anbietern organisiert. Bedmar bietet verschiedene gastronomische Einrichtungen und ist Ausgangspunkt für Wanderungen in der Umgebung. Die Region zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Natur aus.