Wandern auf den Pico Mágina: Der höchste Gipfel der andalusischen Provinz Jaén
Fakten
Tourencharakter
Der Pico Mágina, mit seinen beeindruckenden 2.167 Metern Höhe, stellt ein Muss für Wanderbegeisterte und Abenteuerlustige dar. Vor der Besteigung dieses majestätischen Gipfels sollte unbedingt die Berghütte Refugio de Miramundos besucht werden, die sich auf 2.077 Metern Höhe befindet. Diese Hütte ist nicht nur ein idealer Rastplatz, sondern bietet an klaren Tagen einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Gebirgszüge wie Cazorla, Segura y las Villas, Andújar und Sierra Nevada.
Der Wanderweg beginnt am Cortijo de La Tosquilla, auch bekannt als Cañada de las Tres Cruces. Um dorthin zu gelangen, wird der ansteigende Feldweg genutzt, der bei Kilometer 17 der Straße A-324 von Cambil und Huelma abzweigt. Der etwa 6 Kilometer lange Weg ist in manchen Abschnitten etwas herausfordernd für Fahrzeuge, doch mit Vorsicht und Geduld kann das Cortijo problemlos erreicht werden.
Auf dem Weg zum Gipfel können außerdem faszinierende historische und ethnografische Sehenswürdigkeiten entdeckt werden. Die alten Schneegruben sowie die Hütten und Viehweiden, die einst von den Hirten genutzt wurden, sollten nicht verpasst werden. Jedes dieser Elemente erzählt eine eigene Geschichte und trägt zur Faszination dieser Umgebung bei.
Es erwartet ein unvergessliches Abenteuer, das nicht nur körperliche Herausforderungen, sondern auch eine Reise durch die Geschichte und atemberaubende Natur dieser Region bietet.
Mit einer Strecke von ca. 11,7 Kilometern und 607 Höhenmetern ist die Pico Mágina Rundwanderung für Wanderer mit guter Kondition und Bergerfahrung geeignet.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Der Ausgangspunkt der Route ist das Cortijo de la Tosquilla auf 1.600 m Höhe. Auf den ersten Blick mag der Weg schwierig erscheinen. Die Steigung von 11 % auf den ersten 300 Metern lässt das Adrenalin steigen. Im Norden sticht der 2.147 Meter hohe Peña Jaén ins Auge, in diesem Massiv befindet sich auch der geheimnisvolle Pico Mágina. Dieser Gipfel kann auch über die Alternativroute Mata-Begid erreicht werden.
Um den Aufstieg zu beginnen, folgt man den Schildern Pico Mágina und Miramundos. Diese führen zunächst auf einem Feldweg nach Osten. Hinter dem Cortijo de la Tosquilla, das im Westen vom imposanten Pico la Serrezuela (1.973 m) abgeschirmt wird, überquert man weitere Hügel und Berge im Süden, wie den Morciguillo (1.680 m).
Entlang der Route befinden sich Informationstafeln, die spannende Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des Karstsystems der Sierra Mágina geben. Es wird erläutert, wie Regen und Schnee im Laufe der Jahrhunderte das Gestein zu Tälern und Schluchten geformt haben. Einige dieser Schluchten, darunter der Barranco del Buey und der Barranco de las Covatillas, werden durchquert, von denen aus herrliche Ausblicke auf die Gebirgszüge von Lucena und Alta Coloma möglich sind.
Auf dem weiteren Weg nach Osten wird man von malerischen Felsvorsprüngen auf den Gipfeln begleitet. Nach 1,8 km ist das Ende der Piste erreicht. Hier stehen noch 2 Parkplätze für maximal 3 Fahrzeuge zur Verfügung. An dieser Stelle wechselt man auf den schmalen Wanderweg mit Steigungen von bis zu 18 %.
Auf dem Weg zum Refugio de Miramundos: Collado del Puerto
Nach etwas mehr als 400 Metern wird die Wegkreuzung Collado del Puerto erreicht. Hier eröffnet sich nach Osten ein faszinierender Blick, während das Gelände zum Barranco del Gargantón abfällt, der sich malerisch entlang des Baches schlängelt und den 1.539 Meter hohen Cerro Gordo umgeht.
An dieser Kreuzung biegt der Pfad nach Norden ab. Es ist kaum möglich, den Blick von dem wunderschönen Pfad abzuwenden, der sich hinter einem erstreckt. Doch die Wanderung geht weiter, und nach einem weiteren anstrengenden Abschnitt von 300 Metern mit Steigungen von über 20 % gelangt man zu einer neuen Weggabelung. Da es nun an der Zeit ist, die Schutzhütte Refugio de Miramundos zu besuchen, folgt man dem Pfad weiterhin nach Norden.
Wenn eine Höhe von 1.950 Metern erreicht ist, ist es an der Zeit, eine kurze Pause einzulegen. Dieser Moment bietet die Gelegenheit, die beeindruckende Aussicht auf die Schlucht Barranco del Gargantón und die Cuerda del Milagro, die sie im Süden begrenzt, zu genießen. Diese malerischen Ausblicke sind ein idealer Ort, um Energie zu tanken und sich auf den bevorstehenden Aufstieg vorzubereiten. Es ist Zeit, sich bereit zu machen, denn das Ziel – der Gipfel des Pico Mágina – rückt näher!
Hoya de los Tejos: Eine wohlverdiente Verschnaufpause
Auf dem Weg zum Pico Mágina wird die Hoya de los Tejos erreicht, eine scheinbare Ebene, die eine willkommene Gelegenheit zur Erholung von der anspruchsvollen Strecke bietet. Obwohl sie nur etwa 400 Meter lang ist, stellt diese kleine Verschnaufpause genau das dar, was benötigt wird, um Kraft für den bevorstehenden Anstieg zu tanken.
Es sei jedoch gewarnt: Der nächste Abschnitt hat es in sich! Auf etwas mehr als 500 Metern Strecke müssen über 100 Höhenmeter bewältigt werden. Mit Steigungen von bis zu 27 % wird schnell an Höhe gewonnen, und die Anstrengung ist in den Beinen spürbar. Im Westen erhebt sich bereits majestätisch der Pico Mágina, doch dieser faszinierende Gipfel wird für später aufbewahrt. An der nächsten Kreuzung wird nach Osten in Richtung Refugio de Miramundos abgebogen.
Auf dem Weg dorthin bieten sich beeindruckende Ausblicke. Im Norden ist der Cerro Ponce sichtbar, und etwas weiter entfernt lächelt der 1.741 Meter hohe Aznaitín de Albanchez entgegen. Diese Szenerie ist nicht nur atemberaubend, sondern auch eine wunderbare Erinnerung an die Schönheit des Naturparks Sierra Mágina. Das Abenteuer geht weiter, und jeder Schritt bringt einen näher an das Ziel!
Refugio de Miramundos: Ein Ort für Entdecker und Naturfreunde
Ein kurzer, aber lohnenswerter Aufstieg führt zum Refugio de Miramundos, das hinter dem nächsten Hügel aufragt. Hinter der Schutzhütte erhebt sich der Gipfel La Peña und verspricht ein unvergessliches Panorama.
Die Aussicht hier ist atemberaubend. Im Norden erstrecken sich die Serrezuela de Bedmar sowie die Gipfel Cuevas del Aire, Alto de la Serrezuela und der imposante Gipfel Golondrina. Jedes dieser Ziele hat seinen eigenen Reiz und lädt dazu ein, die umliegende Landschaft zu erkunden.
Nach nur wenigen Minuten wird die Schutzhütte auf rund 2.077 Metern Höhe erreicht, wo sich, wie der Name schon verrät, ein schier endloser Horizont auftut. Bei klarer Sicht können im Nordosten die majestätischen Gipfel des Naturparks Sierras de Cazorla Segura y las Villas bewundert und im Nordwesten die beeindruckende Sierra de Andújar gespürt werden.
Beim Betreten der Hütte eröffnet sich ein einfacher, aber einladender Raum. Die mit Holzbrettern verkleideten Etagenbetten versprechen einen erholsamen Aufenthalt. Dennoch kämpft die Sonne mit den windigen 8 Grad, die das Thermometer anzeigt. Die frische Bergluft umgibt die Besucher, und nach und nach ziehen Wolken auf, die zögerlich die Landschaft verbergen, jedoch keinen Abbruch an der majestätischen Schönheit dieses Ortes tun. Das Refugio de Miramundos lädt dazu ein, die Verbindung von Abenteuer und Natur zu erleben. Ein Ort, der sowohl Ruhe als auch Inspiration bietet!
Auf zum Gipfel des Pico Mágina: Ein Abenteuer in der Sierra Mágina
Das nächste Ziel ist der Gipfel des Pico Mágina, und schon jetzt ist die Aufregung zu spüren, die die Wanderer antreibt. Zunächst geht es zurück zur letzten Kreuzung, wo die Wegweiser nach Westen weisen. Vor dem Wanderer breitet sich eine traumhafte Karstlandschaft aus, die den majestätischen Gipfel des Mágina immer näher rücken lässt. Von der Weggabelung aus führt der Weg zunächst bergab und dann an der Südflanke des Massivs entlang. Hier eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Hoya de los Tejos, das Tal, durch das man zuvor aufgestiegen ist.
Die beeindruckende, zerklüftete Kalksteinlandschaft ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch Lebensraum für eine faszinierende Vegetation. Kriechender Wacholder und stachelige Brombeersträucher haben sich den rauen Bedingungen dieser Region perfekt angepasst und begleiten den Wanderer auf seinem Weg. Nach etwa 600 Metern beginnt das Gelände wieder anzusteigen.
Nun steht der letzte Teil des Aufstiegs zum Gipfel an, der noch etwas mehr als zwei Kilometer entfernt ist. Der Beginn dieses Abschnitts ist mit einer Steigung von 12 % noch mäßig anspruchsvoll, doch nach 300 Metern wird der Aufstieg spürbar steiler. Hier ist eine kurze Verschnaufpause angesagt, bevor es in anspruchsvolles, steiniges Gelände geht. Doch die Mühe lohnt sich! Mit jedem Schritt nähert man sich dem Kamm des Massivs und lässt die sanften Hügel hinter sich, die den Weg zum alles überragenden Gipfel ebnen.
Dieses unvergessliche Naturerlebnis wird ebenso genossen wie die Landschaft. Es ist nicht nur eine Wanderung, sondern ein Weg zu den höchsten Gipfeln der andalusischen Provinz Jaén.
Pico Mágina: Höchster Berg der andalusischen Provinz Jaén
Nach einem letzten kurzen Stück erreicht man schließlich den höchsten Punkt von Jaén: den Pico Mágina, der stolze 2.167 Meter hoch ist. Auch wenn der Tag keine schönen Aussichten bietet, lässt man es sich nicht nehmen, einen letzten Blick auf das Refugio de Miramundos zu werfen. Dieser Moment der Stille und Erhabenheit erinnert daran, wie wichtig es ist, die Schönheit der Natur zu erleben und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Am Ziel wartet die Gipfelsäule! Der Rückweg beginnt in westlicher Richtung zur Peña de Jaén. Nach nur 200 Metern erreicht man eine Weggabelung, an der weitere Wegweiser auf die nächsten Erlebnisse hinweisen.
Pozo de Nieve: Ein Relikt aus der Vergangenheit
Sobald man den ausgeschilderten Weg betritt, erscheint der Pozo de Nieve, eine kreisrunde, mit Steinen ausgekleidete Mulde, in der früher der Schnee bis zum Sommer gelagert wurde. Dieser wurde dann in den umliegenden Dörfern verteilt, um für frische Lebensmittel zu sorgen. Es ist spannend zu beobachten, wie sich hier Tradition und Natur auf eindrucksvolle Weise verbinden.
An dieser Stelle eröffnet sich ein herrlicher Blick auf das Felsmassiv La Serrezuela. Dahinter erstreckt sich die Schlucht Barranco de las Covatillas, der Ausgangspunkt der Wanderung. Der Weg führt nun in südöstlicher Richtung zurück zur Wegkreuzung Collado del Puerto.
Dabei bleibt die Schönheit der Natur stets im Blickfeld - unterwegs gibt es eindrucksvolle Beispiele für große Kalksteinblöcke, die durch die Erosion auf einzigartige Weise geformt wurden. Die östliche Blickrichtung erlaubt wieder einen Blick auf die Cuerda del Milagro, während sich der steile Hang schnell von den Gipfeln entfernt.
Barranco del Buey: Ein beeindruckendes Naturwunder
Schließlich erreicht man die Schlucht Barranco del Buey, eine steil abfallende Geländemulde, die direkt in die Schlucht Barranco de las Covatillas mündet. Hier erwartet den Wanderer eine spektakuläre Landschaft: Die Felsvorsprünge offenbaren eine stufenförmige Geographie, deren Stufen sanft von der einheimischen Vegetation bedeckt sind.
Nach der Schlucht Barranco del Buey kommt der Pass Collado de Puerto in Sicht. Doch bevor dieser erreicht wird, steht ein anspruchsvoller Abstieg bevor. Schritt für Schritt geht es weiter, begleitet von der unberührten Schönheit der Natur, die uns mit jedem Schritt dem nächsten Ziel näher bringt.
Hütten und Ställe: Ein Blick in die Vergangenheit
Gleich nach dem Abstieg erreicht man eine faszinierende ethnografische Sehenswürdigkeit: die rekonstruierten Hütten und Ställe, die einst den Hirten als Unterkunft und dem Vieh als Stall dienten. Diese historischen Bauten sind eine eindrucksvolle Erinnerung an die Lebensweise vergangener Zeiten. Die Hütten wurden geschickt im Schutz eines riesigen Felsens errichtet, der als natürliches Dach fungiert und zur Milderung der Witterungseinflüsse mit Pflanzen bewachsen ist. Die Mauern bestehen aus Trockenmauerwerk ohne Mörtel, was ihre rustikale Schönheit unterstreicht.
Seine Ursprünge reichen bis in die Jungsteinzeit zurück und es wurde bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts genutzt, als es durch den Cortijo de la Tosquilla ersetzt wurde. Nachdem man die Geschichte dieses Ortes kennen gelernt hat, geht es weiter bergab bis zur Abzweigung nach Miramundos. Von hier aus geht es auf dem gleichen Weg zurück, zunächst in Richtung Collado del Puerto und dann am Barranco de las Covatillas entlang bis zum Feldweg. Der Rückweg belohnt mit atemberaubenden Eindrücken, die es zu genießen gilt.
Ein Panorama voller Kontraste
Auf der einen Seite erheben sich die markanten Hänge des Pico La Serrezuela und lassen den Cortijo, wo die Wanderung beginnt, winzig erscheinen. Der imposante Anblick zieht einen in seinen Bann und man kann kaum glauben, wie hoch man schon gekommen ist. Auf der anderen Seite die majestätischen Kalkfelsen des Mágina-Massivs, die sich dramatisch gegen die Wolken abheben. Beinahe sieht es aus, als wenn Schnee gefallen wäre, während das Licht magisch über die Felsen tanzt.
Der Rückweg wird so zu einem spektakulären Erlebnis, bei dem Geschichte und Natur auf beeindruckende Weise miteinander verschmelzen. Erstaunt von der Schönheit dieser Landschaft, geniesst man die letzten Momente dieses Naturabenteuers.
Hinweise + Tipps
Anfahrt zum Naturpark Pico Mágina in der Sierra Mágina
Im malerischen Naturpark Sierra Mágina, in der Provinz Jaén, liegt das charmante Arbuniel – der ideale Ausgangspunkt, um sich der Herausforderung des Aufstiegs zum majestätischen Pico Mágina zu stellen. Um die Wanderung zu beginnen, fährt man zunächst nach Cambil und nimmt dann die Landstraße A-324 in Richtung Huelma. Bei Kilometer 17 biegt man auf einen Feldweg ab, der den Wanderweg zum Gipfel markiert.
Wichtig zu beachten: In den Sommermonaten kann diese Straße für Fahrzeuge gesperrt sein, um die natürliche Umgebung zu schützen. Sollte die Straße jedoch für den Verkehr geöffnet sein, profitiert man von der Möglichkeit, einige Kilometer weiterzufahren. So können etwa 6 km auf der Waldstraße eingespart werden, was die gesamte Wanderstrecke deutlich verkürzt.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Steigung auf diesem Weg mitunter herausfordernd sein kann. Mit Vorsicht und Geduld gelangt man schließlich zum Cortijo de la Tosquilla, auch bekannt als Cañada de las Cruces. Dieser Ort ist ein wichtiger Halt auf der Reise und bietet die Möglichkeit, sich zu orientieren und neue Energie zu tanken, bevor der endgültige Aufstieg zum Pico Mágina beginnt.
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