Rundwanderung Ermita de los Reyes – Mirador de Bascos – El Sabinar

Die Wanderung führt zum letzten zusammenhängenden Wacholderwald El Hierros, El Sabinar. Die spektakuläre Haltung der Bäume verdanken sie dem stetigen Fallwind von der Cumbre, dem sie bereits seit mehreren Jahrhunderten trotzen. Einige der ältesten Exemplare sind derart gebeugt, dass ihre Kronen bereits den Boden berühren. Ihr beeindruckender Drehwuchs ist weltweit einzigartig und macht sie zu einem der Symbole der Insel El Hierro.

In der Wallfahrtskirche Santuario Insular de Nuestra Señora de los Reyes wird die Schutzpatronin El Hierros, die Virgen de los Reyes, verehrt. Gemäß der Legende soll die Virgen de los Reyes inmitten einer der schlimmsten Dürreperioden, die jemals auf El Hierro stattgefunden haben soll, die Bewohner auf wundersame Weise mit Regenwasser versorgt haben. Deswegen wird ihr zu Ehren alle vier Jahre das Bajada de la Virgen de los Reyes, das größte Volksfest der Insel, gefeiert.

Die Wanderung startet am Parkplatz an der Ermita Virgen de los Reyes. Auf einer Piste, die links um die Kapelle herum führt, gelangt man nach wenigen Hundert Meter zur Wegkreuzung am rechteckig behauenen Piedra del Regidor (Stein des Rates). Dort hält man sich rechts und folgt einem breiten Weg, dem Camino de la Virgen, bergauf. Nach etwa 500 Metern erreicht man eine Kreuzung, auf der man auf den querenden Weg nach links abbiegt.

Der Weg führt nun zielstrebig weiter hinauf zum Aussichtspunkt Sabinosa, der direkt an der Abbruchkante der Cumbre liegt.  Am höchsten Punkt der Wanderung angekommen kann man einen traumhaften Ausblick über das El Golfo Tal und die Hochebene La Dehesa genießen.

Am Aussichtspunkt hält man sich links und folgt dem Weg entlang der Cumbre bergab durch das sogenannte Cres Gebiet. Die Landschaft ist hier durchzogen von Trockenmauern, die früher dazu dienten, das weidende Vieh von Ackerbauflächen fernzuhalten.

Der mit Steinmauern eingefasste Weg entfernt sich bald von der Abbruchkante des Golfo Tals und geht in einen steil bergab führenden Pfad über. Auf diesem passiert man vereinzelte Wäldchen von Monterey-Kiefern (Pinus radiata). Diese nicht heimische Kiefernart wurde in Zeiten wirtschaftlicher Not aufgrund ihres schnellen Wuchses zur Holzgewinnung gepflanzt. Heute wird sie vielerorts wieder durch die Kanarische Kiefer ersetzt.

Der Pfad mündet auf eine Piste, der man nach rechts zum Mirador de Bascos folgt. Die Aussichtsplattform ist wegen eines Felssturzes gesperrt – die atemberaubende Aussicht entlang der Steilwände lässt sich aber dennoch genießen. Vom Mirador de Bascos kann man bei guter Sicht über das gesamte El Golfo Tal bis zu den Roques de Salmor blicken.

Kurz vor dem Parkplatz vor der Aussichtsplattform zweigt links ein Pfad ab, der sanft absteigend durch die Weidelandschaft in Richtung El Sabinar führt. Der Pfad quert eine Piste und schlängelt sich durch weitere Kieferngruppen.

Bald erblickt man die ersten Wacholderbäume. Die vom Wind gezeichneten Bäume mit ihren bizarr verdrehten Stämmen gelten als eines der Wahrzeichen El Hierros. Der durch Abholzung und Waldbrände stark dezimierte Bestand erholt sich heute wieder. Kolkraben unterstützen die natürliche Verbreitung der Bäume durch die Verteilung der Samen.

Von El Sabinar führt eine langsam ansteigende Piste in einer weiten Linkskurve den Berg hinauf. Nach einiger Zeit mündet die Piste auf einen breiten Fahrweg. Diesem folgt man nach rechts und erreicht nach etwa 3 Kilometern den Ausgangspunkt an der Ermita.

Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz an der Ermita Virgen de los Reyes