Wental – Faszinierendes Felsenmeer auf der Schwäbischen Alb
Im Bann des Trockentals
Man steht im Wental, einem eindrucksvollen Trockental auf der Schwäbischen Alb, das sich wie eine stille Landschaftsbühne über rund zehn Kilometer erstreckt. Zwischen Heidenheim, Steinheim am Albuch und Bartholomä öffnet sich eine Welt aus Dolomitfelsen, Wacholderheiden und Magerrasen, die zu jeder Jahreszeit ihr eigenes Gesicht zeigt.
Die bizarren Felsgebilde – das berühmte Felsenmeer im Wental – wirken wie versteinertes Leben: Sphinx, Nilpferd, Hirschfelsen oder Spitzbubenstadel. Namen, die nicht nur die Form beschreiben, sondern ganze Bilder wachrufen.
Lage und Geographie des Wental
Das Naturschutzgebiet Wental mit Seitentälern und Feldinsel Klösterle liegt auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb, nordwestlich von Steinheim am Albuch. Das Tal verläuft zunächst südsüdwestlich, schwenkt bei Bartholomä nach Südosten und endet im Steinheimer Becken, einem der eindrucksvollsten Meteoriteneinschlagskrater Europas.
Heute gehört das Gebiet zu gleich mehreren Schutzräumen:
Naturschutzgebiet Wental (288,9 ha)
FFH-Gebiet Steinheimer Becken (ca. 3.000 ha)
Vogelschutzgebiet Albuch (8.645 ha)
Diese Schutzgebiete bewahren die urtümliche Landschaft mit ihren freistehenden Dolomitfelsen, artenreichen Heiden und naturnahen Wäldern.
Entstehung und Geologie – Die Kraft des Wassers und des Himmels
Vor rund 150 Millionen Jahren, als das Jurameer zurückwich, begann die Alb zu verkarsten. Wasser grub sich tief ins Gestein, floss später ab, versickerte schließlich vollständig. Zurück blieb das Trockental Wental mit seinen skurrilen Felsformationen – ein Zeugnis unvorstellbarer Erdgeschichte.
Ein zweites Kapitel schrieb der Himmel: Vor etwa 14 Millionen Jahren schlug ein Meteorit ein und formte das Steinheimer Becken. Das Wental wurde zu einem Abfluss des Kratersees, bis das Wasser in den Tiefen der Karstlandschaft verschwand.
Felsenmeer Wental – Ein Naturerlebnis für Familien und Wanderer
Besonders eindrucksvoll zeigt sich das Wental im Bereich des Felsenmeers. Dort stehen rund 30 Felsgestalten, jede mit eigenem Charakter. Für Kinder ist es ein Abenteuerspielplatz aus Stein, für Erwachsene ein Ort zum Staunen und Verweilen.
Der Wentallehrpfad führt durch diese Kulisse und verbindet Naturerlebnis mit Wissensvermittlung. Ein Niederseilgarten und zahlreiche Wanderwege machen den Besuch auch für Familien abwechslungsreich.
Geschichte, Sagen und Mythen
Doch das Wental ist nicht nur ein geologisches Wunder. Es ist auch ein Ort voller Geschichten. Eine der bekanntesten ist die Legende vom Wentalweible – einer Krämerin, die in Hungerzeiten Waren hortete, überteuert verkaufte und schließlich durch Blitzschlag oder aus Reue ums Leben gekommen sein soll.
Noch heute, so erzählen die Menschen, kann man ihr Wehklagen in mondhellen Nächten zwischen den Felsen hören.
UNESCO-Geopark Schwäbische Alb
Im Juni 2023 wurde das Wental als Geopoint des UNESCO Global Geoparks Schwäbische Alb ausgezeichnet. Damit ist die Bedeutung dieses Naturjuwels für die Erd- und Kulturgeschichte noch einmal unterstrichen.
Anreise ins Wental
Das Wental ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar:
Mit dem Auto: Über die B466 Richtung Bartholomä, von dort führen ausgeschilderte Straßen direkt ins Tal. Parkplätze sind am Wanderparkplatz Wental vorhanden.
Mit Bus und Bahn: Regionalbusse verbinden Steinheim am Albuch und Bartholomä, von dort führen markierte Wege ins Felsenmeer Wental.
Fazit – Ein Naturwunder der Schwäbischen Alb
Das Wental bei Steinheim am Albuch ist mehr als nur ein Tal. Es ist ein Naturwunder der Schwäbischen Alb, in dem sich Erdgeschichte, Mythen und Landschaft in einzigartiger Weise begegnen.
Zwischen Dolomitfelsen, Wacholderheiden und Buchenwäldern erlebt man ein Stück unberührte Natur, das nicht nur Wanderer und Geologen, sondern auch Familien und Geschichtensucher begeistert.
Ein Ort, der zeigt: Die Schwäbische Alb ist ein Land der Geheimnisse – und das Felsenmeer Wental ihr steinernes Herz.
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