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Wallfahrtskirche Birnau: Geschichte, Lage & Anreise am Bodensee

Überlinger See
, Bodensee , Deutschland
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Man steht auf einem Hügelvorsprung, das Licht des Bodensees glitzert über dem Überlinger See, und plötzlich erhebt sich vor einem die Wallfahrtskirche Birnau. Wie ein strahlendes Juwel thront die barocke Basilika am Nordufer des Bodensees in Baden-Württemberg. Zwischen Nußdorf und Uhldingen-Mühlhofen gelegen, ist sie nicht nur ein bedeutendes Ziel der Oberschwäbischen Barockstraße, sondern auch eines der schönsten Wahrzeichen am See. 

Lage der Basilika Birnau – Kirche mit Blick auf den Bodensee 

Die Wallfahrtskirche am Bodensee ruht hoch über den Weinbergen des Klosters und blickt weit hinaus über das Wasser. Ihre Lage auf dem Hügel macht sie zu einer weithin sichtbaren Landmarke. Trotz der Nähe zur Bundesstraße B31 bleibt sie ein Ort der Stille – leicht erreichbar, doch von spiritueller Abgeschiedenheit durchdrungen. 

Von hier oben öffnet sich ein Panorama über den Überlinger See, die sanften Hügel des Linzgaus und die Alpenkette am Horizont. 

Geschichte der Wallfahrtskirche Birnau – Von Alt-Birnau zur Basilica minor 

Schon im 9. Jahrhundert dürfte hier eine Kapelle gestanden haben, die Pilger anzog. Um 1420 wurde das wundertätige Gnadenbild der Jungfrau Maria aufgestellt, das Gläubige von weither herbeiströmen ließ. 

Im 18. Jahrhundert wuchs der Pilgerstrom so stark, dass Abt Stephan Enroth von der Reichsabtei Salem den Neubau einer prächtigen Kirche anordnete. Von 1746 bis 1749 entstand unter dem Architekten Peter Thumb die heutige Wallfahrtskirche Birnau. 1750 wurde sie feierlich geweiht – trotz Widerstand der Reichsstadt Überlingen. 

1971 verlieh Papst Paul VI. ihr den Ehrentitel Basilica minor, womit sie auch offiziell den Rang einer der bedeutendsten barocken Kirchen am Bodensee erhielt. 

Barocke Architektur & Kunstwerke 

Betritt man die Basilika, taucht man in ein Gesamtkunstwerk des Rokoko ein. Fresken von Gottfried Bernhard Götz erzählen von der Gottesmutter Maria, während die Stuckaturen und Skulpturen des Bildhauers Joseph Anton Feuchtmayer den Raum in himmlische Leichtigkeit tauchen. 

Besonders berühmt ist der Putto des „Honigschleckers“: ein kleiner Knabe, der sich verstohlen am Honigtopf labt – Sinnbild für die süße Versuchung. 

Das Kirchenschiff ist ohne Seitenschiffe gestaltet, um den Blick unmittelbar auf den Hauptaltar mit dem Marien-Gnadenbild zu lenken. Sieben prachtvolle Altäre, inspiriert vom Petersdom in Rom, bilden das geistliche Herzstück. 

Anreise zur Wallfahrtskirche Birnau 

  • Mit dem Auto: Direkt an der B31 zwischen Überlingen und Uhldingen-Mühlhofen gelegen; Parkplätze befinden sich an der Kirche. 

  • Mit Bus & Bahn: Regelmäßige Buslinien verbinden Überlingen, Meersburg und Friedrichshafen mit der Birnau. 

  • Zu Fuß oder per Fahrrad: Die Kirche ist in die Rad- und Wanderwege am Bodensee eingebunden und Teil der Oberschwäbischen Barockstraße. 

Besichtigung & Führungen 

Von Mai bis September werden donnerstags kostenfreie Führungen angeboten (außer an Feiertagen). Für Gruppen lassen sich individuelle Besichtigungen vereinbaren. 

Neben Gottesdiensten und Messen laden auch die Fatima-Wallfahrten von November bis April (jeweils am 13. des Monats) Gläubige und Besucher ein. 

Im angeschlossenen Klosterladen findet man religiöse Andenken, Rosenkränze und Kerzen, aber auch regionale Spezialitäten wie Honig, Obstbrände oder Apfelsaft – ein Stück Bodensee zum Mitnehmen. 

Fazit: Die Basilika Birnau – ein Barockjuwel am Bodensee 

Die Basilika Birnau ist weit mehr als ein Ausflugsziel: Sie ist ein Ort der Andacht, ein Meisterwerk des Barock und eines der schönsten Wahrzeichen am Bodensee. 

Wer die Kirche besucht, erlebt die Einheit von Kunst und Landschaft. Man spürt die Spiritualität, bewundert die barocke Pracht und lässt den Blick über den See schweifen. Ein Besuch, der berührt – und in Erinnerung bleibt.

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen – UNESCO-Welterbe & Steinzeit erleben am Bodensee

Überlinger See
, Bodensee , Deutschland
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UNESCO-Welterbe „Pfahlbauten rund um die Alpen“ 

Du betrittst das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen und fühlst dich in eine längst vergangene Welt versetzt. Seit über 100 Jahren zeigt das Freilichtmuseum am Bodensee, wie Menschen in der Stein- und Bronzezeit lebten. 2011 wurden die Pfahlbauten rund um die Alpen von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt – ein einzigartiges Zeugnis versunkener prähistorischer Siedlungen, das Geschichte und Archäologie lebendig macht. 

Originalgetreue Pfahlbaudörfer am Bodensee 

Über 23 detailgetreu rekonstruierte Pfahlbauten stehen hier auf Stelzen im flachen Wasser des Überlinger Sees. Holzstege verbinden die steinzeitlichen Dörfer und lassen dich zwischen Jungstein- und Bronzezeit wandeln. Jedes Haus erzählt seine eigene Geschichte, von den Torfen und Funden bis zum einfachen Alltagsleben der Pfahlbauer. 

Du spürst fast das Knarren der Bohlen unter den Füßen, während du den Blick über die spiegelnde Wasserfläche und die sanft geschwungenen Hügel der Bodenseeregion schweifen lässt. 

Interaktive Erlebnisse für Groß und Klein 

Das Museum bietet weit mehr als nur Pfahlbauten. Guides führen dich durch die Dörfer und erklären das Leben der Steinzeitmenschen. Kinder tauchen spielerisch in die Steinzeit ein, beim Kinderparcours oder in den Ferienaktionen. Das Pfahlbaukino zeigt archäologische Filme, die die prähistorischen Lebenswelten noch lebendiger werden lassen. 

Neues Besucherzentrum 2024 – Höhepunkt der Ausstellung 

Das 2024 eröffnete Besucherzentrum beeindruckt mit einer 12 Meter hohen Holzkonstruktion in Form eines umgedrehten Einbaums. Hier kannst du Originalfunde bewundern: 6.000 Jahre alte Hüte, Bronzesicheln und Hausreste aus der Stein- und Bronzezeit. Die „Erzählmaschine“ ARCHAEORAMA nimmt dich mit auf einen virtuellen Tauchgang durch die Unterwasserwelt der Pfahlbausiedlungen. Ein Erlebnis, das das UNESCO-Welterbe am Bodensee greifbar macht. 

Lage und Anreise – Idyllisch am Bodensee 

Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen liegt am Überlinger See, direkt am Rande eines Naturschutzgebietes. Von den Pfahlbaudörfern hast du einen atemberaubenden Blick über den See und die umliegende Landschaft. Ein perfekter Ort für Familien, Schulklassen und Kulturinteressierte, die Archäologie hautnah erleben möchten. 

Geschichte des Pfahlbaumuseums 

1922 wurde das Museum auf Initiative des Bürgermeisters Georg Sulger gegründet. Unter Anleitung des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts Tübingen entstanden die ersten beiden Pfahlbauten. Filme und Dokumentationen aus den 1920er Jahren machten das Museum schon früh einem breiten Publikum bekannt. Trotz der Wirren des Zweiten Weltkriegs überdauerte das Pfahlbaumuseum und öffnete ab 1950 wieder seine Pforten. 

Seit 1990 unter der Leitung von Gunter Schöbel hat das Museum seine wissenschaftliche Arbeit intensiviert und sich kritisch mit seiner Geschichte auseinandergesetzt. Heute umfasst es neben den Freilichtbauten zwei Museumsgebäude, Labore, Archive und pädagogische Einrichtungen, in denen Tausende archäologische Funde erforscht und präsentiert werden. 

Pfahlbauten und UNESCO-Weltkulturerbe 

Die Unteruhldinger Pfahlbausiedlungen sind Teil des UNESCO-Welterbes „Pfahlbauten rund um die Alpen“. Zwar zeigt das Museum nur Rekonstruktionen, doch die originalgetreuen Pfahlbauten machen Geschichte erlebbar. Wer durch die Bohlenstege schreitet, spürt die Verbindung von Natur, Wasser und menschlicher Siedlungsgeschichte – ein einzigartiges Freilichtmuseum am Bodensee.