UNESCO-Welterbe „Pfahlbauten rund um die Alpen“
Du betrittst das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen und fühlst dich in eine längst vergangene Welt versetzt. Seit über 100 Jahren zeigt das Freilichtmuseum am Bodensee, wie Menschen in der Stein- und Bronzezeit lebten. 2011 wurden die Pfahlbauten rund um die Alpen von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt – ein einzigartiges Zeugnis versunkener prähistorischer Siedlungen, das Geschichte und Archäologie lebendig macht.
Originalgetreue Pfahlbaudörfer am Bodensee
Über 23 detailgetreu rekonstruierte Pfahlbauten stehen hier auf Stelzen im flachen Wasser des Überlinger Sees. Holzstege verbinden die steinzeitlichen Dörfer und lassen dich zwischen Jungstein- und Bronzezeit wandeln. Jedes Haus erzählt seine eigene Geschichte, von den Torfen und Funden bis zum einfachen Alltagsleben der Pfahlbauer.
Du spürst fast das Knarren der Bohlen unter den Füßen, während du den Blick über die spiegelnde Wasserfläche und die sanft geschwungenen Hügel der Bodenseeregion schweifen lässt.
Interaktive Erlebnisse für Groß und Klein
Das Museum bietet weit mehr als nur Pfahlbauten. Guides führen dich durch die Dörfer und erklären das Leben der Steinzeitmenschen. Kinder tauchen spielerisch in die Steinzeit ein, beim Kinderparcours oder in den Ferienaktionen. Das Pfahlbaukino zeigt archäologische Filme, die die prähistorischen Lebenswelten noch lebendiger werden lassen.
Neues Besucherzentrum 2024 – Höhepunkt der Ausstellung
Das 2024 eröffnete Besucherzentrum beeindruckt mit einer 12 Meter hohen Holzkonstruktion in Form eines umgedrehten Einbaums. Hier kannst du Originalfunde bewundern: 6.000 Jahre alte Hüte, Bronzesicheln und Hausreste aus der Stein- und Bronzezeit. Die „Erzählmaschine“ ARCHAEORAMA nimmt dich mit auf einen virtuellen Tauchgang durch die Unterwasserwelt der Pfahlbausiedlungen. Ein Erlebnis, das das UNESCO-Welterbe am Bodensee greifbar macht.
Lage und Anreise – Idyllisch am Bodensee
Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen liegt am Überlinger See, direkt am Rande eines Naturschutzgebietes. Von den Pfahlbaudörfern hast du einen atemberaubenden Blick über den See und die umliegende Landschaft. Ein perfekter Ort für Familien, Schulklassen und Kulturinteressierte, die Archäologie hautnah erleben möchten.
Geschichte des Pfahlbaumuseums
1922 wurde das Museum auf Initiative des Bürgermeisters Georg Sulger gegründet. Unter Anleitung des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts Tübingen entstanden die ersten beiden Pfahlbauten. Filme und Dokumentationen aus den 1920er Jahren machten das Museum schon früh einem breiten Publikum bekannt. Trotz der Wirren des Zweiten Weltkriegs überdauerte das Pfahlbaumuseum und öffnete ab 1950 wieder seine Pforten.
Seit 1990 unter der Leitung von Gunter Schöbel hat das Museum seine wissenschaftliche Arbeit intensiviert und sich kritisch mit seiner Geschichte auseinandergesetzt. Heute umfasst es neben den Freilichtbauten zwei Museumsgebäude, Labore, Archive und pädagogische Einrichtungen, in denen Tausende archäologische Funde erforscht und präsentiert werden.
Pfahlbauten und UNESCO-Weltkulturerbe
Die Unteruhldinger Pfahlbausiedlungen sind Teil des UNESCO-Welterbes „Pfahlbauten rund um die Alpen“. Zwar zeigt das Museum nur Rekonstruktionen, doch die originalgetreuen Pfahlbauten machen Geschichte erlebbar. Wer durch die Bohlenstege schreitet, spürt die Verbindung von Natur, Wasser und menschlicher Siedlungsgeschichte – ein einzigartiges Freilichtmuseum am Bodensee.