Highlights Uracher Alb

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Uracher Wasserfall: Naturwunder & Wanderstimmung in der Schwäbischen Alb

Uracher Alb
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Lage und Entstehung – wo Wasser auf Kalk trifft 

Wandert man durch das stille Maisental, nur zwei Kilometer südwestlich von Bad Urach, öffnet sich plötzlich der Blick: Vor einem stürzt der Uracher Wasserfall in die Tiefe – ein Naturwunder, eingebettet in das Grün der Schwäbischen Alb

Der Brühlbach, gespeist von einer Karstquelle auf 623 Metern Höhe, tritt hier mit kristallklarer Kraft hervor. Im Sommer fließen rund 70 Liter pro Sekunde über die Felskante, doch nach starken Regenfällen oder Schneeschmelze steigert sich das Schauspiel: Dann donnern bis zu 420 Liter pro Sekunde in die Tiefe. 

Über eine markante Kalktuffstufe fällt das Wasser 37 Meter frei, ehe es über moosbewachsene Terrassen weitere 50 Meter in die Tiefe rauscht. Dabei verliert das kalkhaltige Wasser einen Teil seines Gehalts, der sich auf Moospolstern absetzt und sie mit feinen Schichten überzieht. Mit den Jahren entstehen so mehrere Meter dicke Ablagerungen – poröses Gestein, das man Kalktuff oder Quelltuff nennt. 

An der Absturzkante wächst dadurch ein immer weiter hervortretender Vorsprung, bis er schließlich über die Hochfläche hinausragt. Bricht er ab, stürzt er in die Tiefe – und formt so die charakteristischen Stufen, die den Uracher Wasserfall so unverwechselbar machen. 

Geschichte und Schutz – vom Naturdenkmal zum Geotop 

Schon im 19. Jahrhundert bündelte man kleine Rinnsale, um den Wasserfall in seiner heutigen Form entstehen zu lassen. Lange nutzte man hier Kalktuff als Baustoff, bis man erkannte, wie verletzlich dieses Naturjuwel ist. 

Der mit Moosen überzogene Fels bildet Lebensräume für seltene Insekten, die wiederum Tieren wie dem Feuersalamander Nahrung bieten. Geologie und Biologie sind hier untrennbar miteinander verwoben. 

Heute steht der Uracher Wasserfall unter strengem Schutz. Er ist ausgewiesenes Geotop, Teil des FFH-Gebiets »Uracher Talspinne«, eingebettet ins Biosphärengebiet Schwäbische Alb und geschützt im Naturschutzgebiet Rutschen. Damit bewahrt man nicht nur die wilde Schönheit des Ortes, sondern auch die stille Kraft des Wassers. 

Wanderwege zum Uracher Wasserfall – Natur auf Schritt und Tritt 

Von Bad Urach führen gut ausgeschilderte Wanderwege direkt zum Wasserfall. Man folgt dem plätschernden Bach durch kühle Wälder und erreicht schließlich die Kaskaden. Auf der rechten Seite windet sich ein Pfad hinauf zur Hochfläche, wo eine Brücke über die Absturzkante führt. Dort blickt man hinab, wie das Wasser über die Tuffsteinkante rauscht – ein Anblick, der unvergesslich bleibt. 

Die Wanderwege eröffnen immer neue Perspektiven: sanfte Lichtungen, schroffe Felswände, der stetige Wechsel von Wald und Wasser. Ideal für Familien, Naturfreunde und Wanderer, die das Spiel der Elemente hautnah erleben möchten. 

Rundwanderung Uracher Wasserfall 

Etwa sechs Kilometer durch das Maisental, vorbei am Wasserfall und zurück unterhalb der Burgruine Hohenurach – ein abwechslungsreicher Klassiker. 

Rundwanderung Gütersteiner und Uracher Wasserfall 

Rund 10,5 Kilometer, die zwei Wasserfälle verbinden: vom Maisental zum Gütersteiner Wasserfall. Am Fuße des Runden Bergs geht es weiter zum Uracher Wasserfall und entlang des Brühlbachs zurück zum Ausgangspunkt.  

Rundwanderung Wasserfallsteig Bad Urach →

Ein zertifizierter Premiumweg: Malerische Streuobstwiesen, urige Laubwälder, der Gütersteiner Wasserfall und die imposanten Kalkfelsen der Schwäbischen Alb begleiten den Weg, bevor man den Uracher Wasserfall erreicht.  

Bitte auf die Wege nicht verlassen und Bereich des Wasserfalls nicht betreten, um die filigranen Strukturen nicht zu beschädigen! 

Fazit – Warum der Uracher Wasserfall so besonders ist 

Der Uracher Wasserfall zählt zu den eindrucksvollsten Naturwundern der Schwäbischen Alb. Er ist nicht nur eine Attraktion im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb, sondern auch Teil des anerkannten UNESCO-Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Als Naturschauspiel und Wanderziel verbindet er Erdgeschichte, Lebensräume und Landschaftsromantik – und macht die Region zu einem der schönsten Reiseziele im Süden Deutschlands. 

Anreise zum Uracher Wasserfall – so gelangt man hin 

Mit dem Auto fährt man nach Bad Urach und folgt der Ausschilderung ins Maisental bis zum Parkplatz P 23 Bad Urach Wasserfall

Wer mit der Bahn reist, steigt am Bahnhof Bad Urach aus. Von dort erreicht man den Wasserfall in etwa 30 Gehminuten oder bequem mit dem Stadtbus (Linie 108), der direkt ins Maisental fährt. 

Gerade in den Sommermonaten lohnt es sich, frühzeitig aufzubrechen, um die Magie des Wasserfalls in Ruhe und ohne Gedränge zu erleben. 

FAQ zum Uracher Wasserfall 

Wo liegt der Uracher Wasserfall? 

Der Uracher Wasserfall liegt im Maisental, rund zwei Kilometer südwestlich von Bad Urach in der Schwäbischen Alb

Wie hoch ist der Uracher Wasserfall? 

Das Wasser stürzt zunächst 37 Meter frei über eine Kalktuffkante und fließt anschließend über weitere 50 Meter moosbewachsene Terrassen ins Tal. 

Wie kommt man zum Uracher Wasserfall? 

Von Bad Urach führen ausgeschilderte Wanderwege direkt zum Wasserfall. Autofahrer parken am Parkplatz Bad Urach Wasserfall, Bahnreisende starten am Bahnhof Bad Urach und erreichen den Wasserfall zu Fuß (ca. 30 Minuten) oder mit dem Stadtbus Linie 108. 

Welche Wanderwege führen zum Uracher Wasserfall? 

Beliebt sind der Rundwanderweg Uracher Wasserfall (ca. 6 km), die Rundwanderung Gütersteiner und Uracher Wasserfall (ca. 10,5 km) sowie der Wasserfallsteig Bad Urach, ein zertifizierter Premiumwanderweg. 

Ist der Uracher Wasserfall für Familien geeignet? 

Ja, die Wege sind gut ausgebaut und familienfreundlich. Kinder erleben die Natur hautnah. Festes Schuhwerk ist erforderlich. 

Wann ist die beste Zeit für einen Besuch? 

Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Wasserfall nach Regenfällen oder während der Schneeschmelze. Im Sommer sorgt er für Abkühlung, im Winter verwandelt er sich manchmal in ein bizarr schönes Eisgebilde. 

Kann man den Uracher Wasserfall mit Hund besuchen? 

Ja, Hunde sind auf den Wanderwegen willkommen. Man sollte sie jedoch an der Leine führen, da es steile Abschnitte und geschützte Naturbereiche gibt. 

Gibt es Eintrittsgebühren für den Uracher Wasserfall? 

Nein, der Zugang zum Naturwunder Uracher Wasserfall ist kostenlos. Lediglich fürs Parken am Maisental können Gebühren anfallen. 

Ist der Uracher Wasserfall barrierefrei erreichbar? 

Die Wege sind naturbelassen und teils steil. Für Rollstühle und Kinderwägen sind nur die ersten Abschnitte im Maisental geeignet, nicht aber die direkten Wege zum Wasserfall.

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Gütersteiner Wasserfall Schwäbische Alb – Naturjuwel entdecken

Uracher Alb
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Wo liegt der Gütersteiner Wasserfall auf der Schwäbischen Alb? 

Man folgt stillen Pfaden durch das Maisental, nordwestlich des bekannten Uracher Wasserfalls. Nach gut zwei Kilometern öffnet sich ein verstecktes Kleinod, eingebettet in das sanfte Grün der Schwäbischen Alb. Hier fällt der Gütersteiner Wasserfall in einen alten Talschluss, einst Standort eines Klosters des Kartäuserordens.  

Entstehung und Geologie des Gütersteiner Wasserfalls 

Vor Augen liegt eine 25 Meter breite, 125 Meter lange Sinterkalkterrasse, geformt durch stetige Ablagerungen kalkhaltigen Wassers. Über diese Terrasse fließt der obere Teil des Wasserfalls – sanft, fast flüsternd – in ein künstlich angelegtes Becken. Von dort fließt das Wasser über eine moosbedeckte Kalktuffnase, die durch Ablagerungen entstanden ist. Das Zusammenspiel von Wasser, Kalk und Zeit formt hier lebendige Felsen.  

Pflanzen, Tierleben & Klima – das kleine Ökosystem am Wasserfall 

Man spürt die feuchte Luft, hört das Tropfen und sieht, wie sich Moos sanft über jeden Felsen legt. In diesem Bannwald gedeiht üppige Vegetation: Brunnenmoose, Hirschzungenfarn, überall Grün, das mit Wasser atmet.  

Im kleinen Becken unterhalb des oberen Wasserfalls leben Feuersalamanderlarven – kleine Lebewesen, die das klare Wasser zum Überleben brauchen. 

Wanderwege und Aussichten am Gütersteiner Wasserfall 

Man wandert über Naturpfade, die sich sanft durch Wald und Farnwiesen schlängeln. Das Blätterdach lichtet sich, und der Wasserfall zeigt sich zuerst leise, dann lauter, bis er schließlich die Kalktuffnase in die Tiefe fällt. Von verschiedenen Perspektiven – oberes Becken, Naturterrasse oder untere Fallstufe – eröffnet sich immer ein neues, faszinierendes Bild. 

Der Weg durch das Maisental führt zunächst über den Gestütshof Güterstein und steigt dann in einem schmalen Zickzackpfad zum Gütersteiner Wasserfall an. Oben angekommen, eröffnet sich der Blick auf den Wasserfall am Rand eines gefassten Teichs. Direkt oberhalb des Teichs erinnert eine kleine Kapelle an das bis 1560 hier bestehende Kloster Güterstein

Rundwanderung Wasserfallsteig Bad Urach →

Der Wasserfallsteig führt Wanderer abwechslungsreich zu den eindrucksvollen Naturschauspielen des Uracher und Gütersteiner Wasserfalls. Von der Albkante am Rutschenfelsen eröffnet sich ein weiter Blick ins Tal, der die Burgruinen Teck, Hohenneuffen und Hohenurach sichtbar macht. Diese Kombination aus Natur und Geschichte macht die Tour zu einem besonderen Erlebnis. 

Warum der Gütersteiner Wasserfall besonders ist 

Der Gütersteiner Wasserfall ist kein lautes Spektakel, sondern eine Symphonie aus Wasser, Stein und Pflanzen. Er zeigt, wie Vielfalt und Geologie sich verbinden und Lebensräume entstehen. 

Er steht nahe dem Uracher Wasserfall, doch seine Stimme ist leiser, geheimnisvoller. Wer ihn besucht, erlebt nicht nur einen Wasserfall auf der Schwäbischen Alb, sondern einen Ort zum Innehalten und Beobachten. 

Anreise zum Gütersteiner Wasserfall 

Mit dem Auto fährt man nach Bad Urach und folgt der Ausschilderung ins Maisental bis zum Parkplatz P 23 Bad Urach Wasserfall.  

Wer mit der Bahn reist, steigt am Bahnhof Bad Urach aus. Von dort weiter mit dem Bus (Linie 108), der direkt ins Maisental fährt.  

Tipp: Insbesondere in den Sommermonaten empfiehlt es sich, früh aufzubrechen, um den Wasserfall in aller Ruhe und ohne Menschenmengen zu erleben. So lässt sich die besondere Atmosphäre ungestört genießen.