Gütersteiner Wasserfall – Verborgener Naturschatz der Schwäbische Alb
Wo liegt der Gütersteiner Wasserfall auf der Schwäbischen Alb?
Man folgt stillen Pfaden durch das Maisental, nordwestlich des bekannten Uracher Wasserfalls. Nach gut zwei Kilometern öffnet sich ein verstecktes Kleinod, eingebettet in das sanfte Grün der Schwäbischen Alb. Hier fällt der Gütersteiner Wasserfall in einen alten Talschluss, einst Standort eines Klosters des Kartäuserordens.
Entstehung und Geologie des Gütersteiner Wasserfalls
Vor Augen liegt eine 25 Meter breite, 125 Meter lange Sinterkalkterrasse, geformt durch stetige Ablagerungen kalkhaltigen Wassers. Über diese Terrasse fließt der obere Teil des Wasserfalls – sanft, fast flüsternd – in ein künstlich angelegtes Becken. Von dort fließt das Wasser über eine moosbedeckte Kalktuffnase, die durch Ablagerungen entstanden ist. Das Zusammenspiel von Wasser, Kalk und Zeit formt hier lebendige Felsen.
Pflanzen, Tierleben & Klima – das kleine Ökosystem am Wasserfall
Man spürt die feuchte Luft, hört das Tropfen und sieht, wie sich Moos sanft über jeden Felsen legt. In diesem Bannwald gedeiht üppige Vegetation: Brunnenmoose, Hirschzungenfarn, überall Grün, das mit Wasser atmet.
Im kleinen Becken unterhalb des oberen Wasserfalls leben Feuersalamanderlarven – kleine Lebewesen, die das klare Wasser zum Überleben brauchen.
Wanderwege und Aussichten am Gütersteiner Wasserfall
Man wandert über Naturpfade, die sich sanft durch Wald und Farnwiesen schlängeln. Das Blätterdach lichtet sich, und der Wasserfall zeigt sich zuerst leise, dann lauter, bis er schließlich die Kalktuffnase in die Tiefe fällt. Von verschiedenen Perspektiven – oberes Becken, Naturterrasse oder untere Fallstufe – eröffnet sich immer ein neues, faszinierendes Bild.
Der Weg durch das Maisental führt zunächst über den Gestütshof Güterstein und steigt dann in einem schmalen Zickzackpfad zum Gütersteiner Wasserfall an. Oben angekommen, eröffnet sich der Blick auf den Wasserfall am Rand eines gefassten Teichs. Direkt oberhalb des Teichs erinnert eine kleine Kapelle an das bis 1560 hier bestehende Kloster Güterstein.
Rundwanderung Wasserfallsteig Bad Urach →
Der Wasserfallsteig führt Wanderer abwechslungsreich zu den eindrucksvollen Naturschauspielen des Uracher und Gütersteiner Wasserfalls. Von der Albkante am Rutschenfelsen eröffnet sich ein weiter Blick ins Tal, der die Burgruinen Teck, Hohenneuffen und Hohenurach sichtbar macht. Diese Kombination aus Natur und Geschichte macht die Tour zu einem besonderen Erlebnis.
Warum der Gütersteiner Wasserfall besonders ist
Der Gütersteiner Wasserfall ist kein lautes Spektakel, sondern eine Symphonie aus Wasser, Stein und Pflanzen. Er zeigt, wie Vielfalt und Geologie sich verbinden und Lebensräume entstehen.
Er steht nahe dem Uracher Wasserfall, doch seine Stimme ist leiser, geheimnisvoller. Wer ihn besucht, erlebt nicht nur einen Wasserfall auf der Schwäbischen Alb, sondern einen Ort zum Innehalten und Beobachten.
Anreise zum Gütersteiner Wasserfall
Mit dem Auto fährt man nach Bad Urach und folgt der Ausschilderung ins Maisental bis zum Parkplatz P 23 Bad Urach Wasserfall.
Wer mit der Bahn reist, steigt am Bahnhof Bad Urach aus. Von dort weiter mit dem Bus (Linie 108), der direkt ins Maisental fährt.
Tipp: Insbesondere in den Sommermonaten empfiehlt es sich, früh aufzubrechen, um den Wasserfall in aller Ruhe und ohne Menschenmengen zu erleben. So lässt sich die besondere Atmosphäre ungestört genießen.
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