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Minas de la Estrella – Spuren alter Bergbautradition in Andalusien

Sierra Nevada
, Andalusien , Spanien
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Die Ruinen der Minas de la Estrella befinden sich auf etwa 1.088 Metern Höhe oberhalb des Río Genil bei Güéjar Sierra. Sie sind vor allem über den gut ausgebauten Wanderweg PR-A 24 „Vereda de la Estrella“ erreichbar. Dieser führt vom Barranco de San Juan entlang historischer Transportwege zu den einstigen Bergwerken. 

Die Route entstand um 1890, um den Abtransport von Kupfer und Silber aus den Minen La Estrella, La Probadora und La Justicia zu ermöglichen. Anfang des 20. Jahrhunderts verband die Bergbahn Tranvía de la Sierra mit mehreren Haltepunkten entlang der Strecke das abgelegene Gebiet zusätzlich mit der Außenwelt. Der Bergbau selbst reicht bis in römische und maurische Zeiten zurück und kam erst während des Spanischen Bürgerkriegs zum Erliegen.

Heute zeugen verfallene Gebäude, Schutthalden und Stolleneingänge von der einst regen Bergbautätigkeit. Die Hauptmine „Estrella“ liegt auf rund 1 502 Metern Höhe. Ihre zentrale Galerie reicht etwa 100 Meter tief in den Berg und weist charakteristische Wasserkanäle sowie Doppelstollen auf. In unmittelbarer Nähe, auf ca. 1.437 Metern, befindet sich die Mina La Probadora, die für ihre längeren Gänge und Vorkommen an Kupfer- und Eisenoxidmineralien bekannt ist. Die Ruinen liegen nahe dem Río Guarnón, unweit einer hölzernen Brücke entlang des Wanderwegs.

Die Wanderung auf der Vereda de la Estrella umfasst je nach Variante etwa 15 bis 20 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 800 bis 1.000 Metern. Der Weg gilt als mittelschwer bis anspruchsvoll, setzt Trittsicherheit voraus und ist meist gut ausgeschildert (PR-A 24/GR 240 Sulayr). Für die Strecke sollten 6 bis 7 Stunden eingeplant werden. Mögliche Startpunkte sind der Barranco de San Juan oder der Cortijo Hornillo. Entlang der Route begegnet man spannenden Überresten der alten Bahntrasse sowie dem imposanten, mehrere hundert Jahre alten Kastanienbaum „El Abuelo“. Atemberaubende Panoramen auf die Gipfel Mulhacén, Alcazaba und Veleta runden das Erlebnis ab. Flussläufe wie der Genil und der Guarnón durchziehen die Landschaft und verleihen ihr einen besonderen Reiz – insbesondere im Herbst, wenn die Eichen-, Kastanien- und Ahornwälder in leuchtenden Farben erstrahlen.

Die Minas de la Estrella sind somit ein lohnendes Ziel für Naturfreunde und Geschichtsinteressierte gleichermaßen. Die Verbindung von industriellem Erbe, landschaftlicher Schönheit und großartiger Fernsicht zählt zu den eindrucksvollsten Wandererlebnissen der Region. Empfehlenswert ist eine Begehung im Frühling oder Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Farben der Natur besonders eindrucksvoll leuchten. Zur Grundausstattung für diese Tour gehören gute Wanderschuhe, ausreichend Wasser und Proviant.