Aufstieg zur Grasleitenhütte: Wandern durch das wildromantische Tschamintal
Fakten
Tourencharakter
Der erste Tag der Tour führt durch das wildromantische Tschamintal zur Grasleitenhütte. Der Weg startet gemächlich über Asphalt bis zur Tschaminschwaige, wo der eigentliche Wanderpfad abzweigt. Auf rund sieben Kilometern werden fast 1.000 Höhenmeter überwunden, was meist mehr als die angegebenen 3,5 Stunden Gehzeit erfordert. Der Pfad schlängelt sich über Stufen, Wurzeln und schmale Passagen stetig bergauf, begleitet vom rauschenden Tschaminbach und beeindruckenden Ausblicken auf die Grasleiten- und Valbonagruppe. Unterwegs laden Quellen mit klarem Wasser und idyllische Weiden wie das „Rechte Leger“ zur Rast ein. Der finale Anstieg führt durch raues Gelände bis zur Grasleitenhütte, wo Wanderer herzlich empfangen werden. Ein gelungener Auftakt für eine unvergessliche Hüttentour im Naturpark Schlern-Rosengarten.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die kompakte Rosengartengruppe bietet zahlreiche Hütten in kurzer Entfernung zueinander. Nur ein Gipfel überschreitet knapp die 3.000-Meter-Marke, während einige weitere knapp darunter liegen. Leichte Klettersteige lassen sich hier ideal in eine Hüttentour einbinden.
Dieses Gelände eignet sich perfekt für eine Hüttentour mit einfachen Klettersteigen in den weltberühmten Dolomiten. Der Rosengarten erstreckt sich über zwei italienische Bezirke: den nördlichen Teil Südtirols und den südlichen Teil Trentinos. So verbindet die Region beeindruckende Natur mit abwechslungsreichen Tourenmöglichkeiten auf engem Raum.
Das Rifugio Bergamo al Principe liegt auf 2.165 Metern etwas unterhalb des Grasleitenkessels. Die grünen Hänge, zwischen denen die Hütte eingebettet ist, werden im Volksmund Grasleiten genannt.
Die urige Schutzhütte bietet Platz für insgesamt 80 Übernachtungsgäste und ist somit ideal für Wanderer und Kletterer, die die Grasleitenhütte gerne als Ausgangspunkt für ihre Touren nutzen. Ein besonderes Highlight ist der Speisesaal aus dem Jahr 1887, der eine authentische Atmosphäre vermittelt. Die Hütte wurde von der Sektion Leipzig des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DAV) erbaut. Sie ist eine ausgezeichnete Wahl für die erste Nacht auf einer Hüttentour durch den Rosengarten.
Die Etappen der Dolomitentour im Rosengarten
Tag 1 Dolomitentour im Rosengarten:
Aufstieg zur Grasleitenhütte: Wandern durch das wildromantische Tschamintal
Tag 2 Dolomitentour im Rosengarten:
Kesselkogel Überschreitung – höchster Gipfel der Rosengartengruppe
Tag 3 Dolomitentour im Rosengarten:
Dolomiten Wanderung über den Antermoiapass: Sonnenaufgang am Antermoiasee – Sonnenuntergang bei den Vajolettürmen
Tag 4 Dolomitentour im Rosengarten:
Bergtour über den Santnerpass-Klettersteig zur Rotwandhütte
Routenbeschreibung
Der erste Tag der Tour beginnt mit einem vergleichsweise kurzen, aber kraftvollen Aufstieg durch das wildromantische Tschamintal zur Grasleitenhütte. Die ersten Meter führen noch gemächlich über Asphalt bis zur Tschaminschwaige (Malga Ciamin). Direkt am Eingang des Lokals zweigt der eigentliche Wanderweg ab. Der Wegweiser verspricht rund 3,5 Stunden Gehzeit – doch für die fast 1.000 Höhenmeter auf etwas über sieben Kilometern nehmen sich die meisten lieber etwas mehr Zeit.
Schon bald schlägt der Weg einen sportlicheren Ton an. Über Stufen, Wurzeln und schmale Pfade geht es stetig bergauf. Tief unten rauscht der Tschaminbach in weißen Kaskaden talwärts, während sich zwischen den Baumwipfeln die markanten Gipfel der Grasleiten- und Valbonagruppe zeigen. Das Hochtal liegt im Naturpark Schlern-Rosengarten, am Fuß des mächtigen Schlernmassivs – eine Kulisse, die den Atem raubt, lange bevor die Höhenmeter es tun.
Zwischen lichten Lärchenhainen zieht der Pfad weiter hinauf. Für einen Moment flacht das Gelände ab, der Weg weitet sich zu einem Forstweg, um bald darauf wieder dem rauschenden Tschaminbach zu folgen. Über Holzbrücken und Steinstufen geht es tiefer ins Tal hinein.
Auf der rechten Seite sprudelt die Quelle „Schwarze Letten“ – eiskaltes, klares Wasser, ein Geschenk für durstige Wanderer. Nach einem Seitenwechsel des Bachs öffnet sich eine kleine Lichtung mit einer einsamen Holzhütte, ehe eine weitere Brücke folgt. Kurz darauf erreicht man die Quelle „Hohen Steg“, wo das Wasser aus drei ausgehöhlten Holzstämmen fließt, während nebenan der Tschaminbach über mächtige Steinstufen stürzt.
Etwa auf halber Strecke liegt das Rechte Leger – eine weitläufige Weide mit einer großen Holzhütte, deren Schild den eingravierten Namen „Hirtenheim“ trägt. Hier quert man erneut den Bach, diesmal über eine neuere Brücke. Der Wegweiser verrät: Noch eine Stunde und 40 Minuten bis zur Grasleitenhütte.
Wer möchte, nutzt die Wiese am Hirtenheim für eine Pause, bevor der Pfad links hinauf ins Bärenloch führt. Der Steig wird steiler, das Gelände rauer. Ein Geröllfeld verlangt Konzentration, dann windet sich der Weg zwischen knorrigen Latschen hindurch – die Baumgrenze ist zum Greifen nah. Kehre um Kehre gewinnt man Höhe, bis eine große Fahne ins Blickfeld rückt. Der Jubel kommt vielleicht zu früh: Die Fahne steht auf einer kleinen Anhöhe, nicht bei der Hütte.
Der Pfad fällt noch einmal leicht ab, ehe er zu seinem finalen Anstieg ansetzt. Schritt für Schritt zieht er sich hinauf, bis plötzlich die Grasleitenhütte vor einem steht.
Das Ankommen ist ein Moment zum Genießen – nicht nur wegen der Aussicht. Hüttenwirt Hansl und sein Majordomo Felix heißen die Wanderer mit einem herzlichen Lächeln und einem kräftigen Schnaps willkommen. Ein perfekter Ausklang für den ersten Tag.
Hinweise + Tipps
Anreise
Die Anfahrt nach Weißlahnbad in Südtirol erfolgt bequem mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Von Bozen führt die SS241 Richtung Eggental, anschließend der Beschilderung nach Tiers am Rosengarten folgen. Kurz vor Tiers zweigt die Straße nach Weißlahnbad ab. Oberhalb des kleinen Ortes gibt es einen kostenlosen Wanderparkplatz, der sich ideal als Ausgangspunkt für mehrtägige Touren eignet. Von Weißlahnbad startet der erste Tourentag mit einem kurzen, landschaftlich reizvollen Anstieg durch das wildromantische Tschamintal zur Grasleitenhütte. Alternativ ist Weißlahnbad auch per Bus von Bozen oder Brixen aus erreichbar, mit Anschluss an lokale Wanderwege. So beginnt die Wanderung entspannt und gut vorbereitet inmitten der beeindruckenden Dolomitenlandschaft.
Wetter





















