Die tiefe und schmale Schlucht Barranco de las Angustias bildet den natürlichen Abfluss der Caldera de Taburiente zum Atlantik.  Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa zehn Kilometern, bevor sie schließlich bei Puerto de Tazacorte am Atlantik endet. 

Der obere Abschnitt des Barranco zählt zum Nationalpark Caldera de Taburiente. Eine prägende Würdigung erhielt der Barranco de Las Angustias am 19. Juni 1987, als es durch ein Gesetz zum Naturpark ausgerufen wurde. Die Schlucht beginnt im Gebiet Dos Aguas, wo der Rio Taburiente und der Rio Almendro Amargo zusammentreffen.

​Die Schlucht bildet einen Zugang zur Caldera de Taburiente und kann über verschiedene Routen auf dem Weg PR-LP 13 durchwandert werden. Immer wieder muss man auf dem Weg durch den Barranco über Trittsteine die Uferseite wechseln. Der Weg führt vorbei an zahlreichen Ansammlungen von Kissenlava. Durch geologische Prozesse wie Grünverwitterung färbt sich das Gestein und lässt den Rio Taburiente an mehreren Stellen algengrün schimmern. Kommt es zu heftigen Regenschauern, verwandelt sich besonders der Rio Taburiente in einen reißenden Fluss. Eine Durchquerung ist dann unmöglich. Doch auch im trockenen Sommer lassen sich nasse Füße nicht immer vermeiden.

Der Name des Barranco bedeutet so viel wie »Schlucht der Ängste« – und das nicht ohne Grund. Hält man sich bei hereinbrechendem, starkem Regen in der tiefen Schlucht auf, kann es schnell lebens­gefährlich werden, denn man hat nahezu keine Fluchtmöglichkeit aus dem tiefen Bachbett. Deswegen sperrt die National­parkaufsicht bei entsprechenden Wetterverhältnissen den Wan­derweg.