Montaña de Tindaya auf Fuerteventura
Die Montaña de Tindaya auf Fuerteventura ist weit mehr als nur ein geografisches Merkmal: Sie ist eine landschaftliche Ikone und zugleich ein bedeutendes archäologisches Juwel sowie ein kulturelles Zentrum mit einer tief verwurzelten Geschichte und zahlreichen Mythen. Die markante Trachyt-Kuppe erhebt sich mit einer Höhe von etwa 400 Metern über dem Meeresspiegel rund 225 Meter über die umgebende Ebene. Sie entstand durch magmatische Intrusionen, wobei basaltische Dikes ihre geologische Struktur prägten. Der Berg bietet Naturbegeisterten und kulturinteressierten Personen einen faszinierenden Einblick in die mystische Seite Fuerteventuras.
Highlights der Montaña de Tindaya
Hervorzuheben sind die mehr als 300 „Podomorph“-Felsgravuren in Form von Fußabdrücken, die sich an den Hängen und Felsvorsprüngen befinden. Diese Gravuren sind archäoastronomisch ausgerichtet, das heißt, sie beziehen sich beispielsweise auf den Teide auf Teneriffa sowie auf Venus- und Mondstände oder markieren astronomisch bedeutsame Ereignisse wie die Wintersonnenwende. Die Ureinwohner der Insel, die sogenannten Majos, betrachteten Tindaya als heiligen Ort für Rituale und die Beobachtung des Himmels. Im Laufe der Zeit entwickelte sich zudem das Bild eines sogenannten „Hexenbergs“, angereichert durch Legenden über rituelle Handlungen in der nahegelegenen „Cueva del Bailadero“.
Seit 1987 genießt die Montaña de Tindaya offiziellen Schutzstatus als „Monumento Natural“ und geologisches Schutzgebiet. Darüber hinaus wurde das Gebiet im Jahr 2009 im Rahmen des UNESCO-Biosphärenreservats anerkannt. Ein bemerkenswertes Kapitel der modernen Kunstgeschichte ist mit diesem Ort verbunden, denn in den 1990er-Jahren plante der baskische Bildhauer Eduardo Chillida ein Projekt: Er wollte im Inneren des Bergs eine gigantische Kubushöhle mit Abmessungen von etwa 50 mal 50 Metern schaffen, die er als „Monument der Toleranz“ konzipiert hatte. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgrund berechtigter Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Berges sowie zum Schutz der wertvollen Felsgravuren gestoppt.
→ Wanderung von La Oliva nach Tefía – Am Fuße des heiligen Berges Tindaya
Die Route folgt der 3. Etappe des Wanderwegs GR 131 Fuerteventura von La Oliva nach Tefía.
Anreise zur Montaña de Tindaya
Die Montaña de Tindaya liegt nahe dem gleichnamigen Dorf bei La Oliva, rund sechs Kilometer vom Atlantik entfernt. Am Fuße des Berges befindet sich ein Parkplatz, von dem aus einige markierte Wanderwege ausgehen, darunter auch eine Route entlang des Südwest-Grates. Allerdings endet hier der zugängliche Bereich vor einer Sperrzone am Gipfel selbst. Für den Aufstieg zum Gipfel ist eine behördliche Genehmigung des Cabildo de Fuerteventura erforderlich. Entsprechende Anträge können unter anderem in den Büros in Puerto del Rosario oder Corralejo gestellt werden.
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