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Paradiestal: Wandern & Klettern in der Fränkischen Schweiz

Fränkische Schweiz
, Fränkische Alb , Deutschland
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Wenn man das Paradiestal in der Fränkischen Schweiz betritt, fühlt es sich an, als öffne sich ein verborgenes Tor in eine andere Welt. Stille Wälder, zerklüftete Felsen und das geheimnisvolle „Blaue Meer“ begleiten den Wanderer auf seinem Weg durch eines der schönsten Täler der Region. 

Lage im Herzen der Fränkischen Schweiz 

Das Paradiestal liegt eingebettet im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst, zwischen den Gemeinden Stadelhofen und Königsfeld im Landkreis Bamberg. Etwa 4,2 Kilometer lang zieht sich dieses unberührte Tal vom Hochplateau bei Stadelhofen in Richtung Wiesenttal

Schon nach wenigen Schritten spürt man: Hier ist die Landschaft noch urwüchsig, von der Natur selbst geformt. 

Landschaft und markante Felsen 

Wer das Paradiestal erwandert, begegnet einer ganzen Galerie aus Stein: 

  • der gewaltige Langerstein

  • der wachsame Paradiestalwächter

  • der geheimnisvolle Wüstenstein mit dem sagenumwobenen „Teufelsloch“, 

  • der pilzförmige Parasol

  • die Zigeunerstube und die imposante Silberwand

Zwischen ihnen sprudelt die Karstquelle „Blaues Meer“, deren türkisblaues Wasser im Sonnenlicht fast unwirklich leuchtet – ein Naturwunder, das zu den schönsten Orten der Fränkischen Schweiz zählt. 

Geologie – ein Tal der Eiszeit 

Geologisch gesehen ist das Paradiestal ein klassisches Trockental. Seit der letzten Eiszeit fließt hier kein Bach mehr dauerhaft, und doch erzählen die Schichten aus Frankendolomit vom jahrtausendealten Wirken von Wasser und Gestein. Das Bayerische Landesamt für Umwelt bewertet das Gebiet als geowissenschaftlich wertvoll – ein Schatz, den man wandernd entdecken kann. 

Flora und Fauna – ein lebendiges Mosaik 

Man wandert vorbei an Nadel- und Mischwäldern, über Trockenrasen und Wacholderheiden. Am Waldrand blüht der Seidelbast, auf offenen Flächen finden Wildblumen ihren Platz. Wer genau hinsieht, entdeckt Pilze wie Steinpilze, Pfifferlinge oder die seltene Krause Glucke

Zwischen den Bäumen klingen die Rufe von Pirol und Kuckuck, während über den Höhen Greifvögel kreisen. Rot- und Schwarzwild zieht durch die Wälder – die Tierwelt ist ebenso vielfältig wie die Landschaft. 

Wandern und Natur erleben im Paradiestal 

Das Tal ist sowohl von Norden als auch von Süden gut erreichbar. Wanderparkplätze bei Wölkendorf und Treunitz machen den Einstieg leicht. Ein gut ausgeschilderter Wanderweg führt durch das Paradiestal, immer wieder verzweigen sich kleine Pfade zu Felsen oder Aussichtspunkten. 

Im Winter verwandelt sich die Landschaft in ein stilles Schneereich, und gespurte Langlaufloipen laden zum Skilanglauf ein – ein ganz anderes Gesicht des Tals. 

Klettern im Paradiestal – Frankenjura für Könner 

Für Kletterer ist das Paradiestal im Frankenjura ein wahres Eldorado. Mehr als 20 erschlossene Kletterrouten warten allein am Wüstenstein. Auch an der Silberwand oder den Nasenlöcherfelsen findet man anspruchsvolle Routen, die in der Szene hohes Ansehen genießen. 

Wer hier klettert, spürt die enge Verbindung von Sport und Natur – jede Route erzählt ihre eigene Geschichte im Kalkstein der Fränkischen Alb

Geschichte und besondere Orte 

Das Tal selbst ist unbewohnt, doch Spuren der Vergangenheit finden sich bis heute. Am Wüstenstein liegt ein alter Felsenkeller, der von 1848 bis 1920 der Brauerei Schrenker als Bierkeller diente. 

Die Zigeunerstube gilt als vorgeschichtlicher Siedlungsplatz – ein stiller Hinweis darauf, dass dieses Tal schon seit Jahrtausenden Menschen angezogen hat. 

Fazit – ein Tal für Entdecker 

Ob man wandert, klettert oder einfach nur staunt: Das Paradiestal in der Fränkischen Schweiz vereint wilde Natur, geheimnisvolle Felsen und reiche Geschichte. Es ist ein Ort, an dem man die Stille hören und die Kraft der Landschaft spüren kann – ein Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Abenteurer gleichermaßen. 

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Felsengarten Sanspareil: Historischer Landschaftsgarten & Burg Zwernitz

Fränkische Schweiz
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Ankunft im Felsengarten Sanspareil 

Der im 18. Jahrhundert angelegte Felsengarten Sanspareil ist in die Kalksteinfelsen des Fränkischen Juras eingebettet. Zwischen den uralten Buchen und entlang der Pfade erhebt sich die mittelalterliche Burg Zwernitz und wird so selbstverständlich Teil des Gesamtkunstwerks. 

Das Ensemble liegt in der Fränkischen Schweiz, nahe Bayreuth, und ist bequem über die A70 (Anschlussstelle Schirradorf) erreichbar. Während der Garten ganzjährig frei zugänglich bleibt, öffnen die Burg, das Museum im Morgenländischen Bau und das Schlosscafé im Küchenbau von April bis Oktober ihre Tore. 

Geschichte des Felsengartens Sanspareil 

Zwischen 1744 und 1748 entstand hier ein Garten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Markgraf Friedrich von Bayreuth begann die Anlage, doch es war seine Gemahlin, Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die dem Garten ihre Seele gab. 

Ihr literarisches Vorbild war Fénelons Roman Les Aventures de Télémaque. Entlang der bizarren Felsformationen wurde die Geschichte des jungen Telemach, Sohn des Odysseus, in Szene gesetzt. Jede Grotte, jeder Turm, jedes Bauwerk erzählt ein Kapitel seiner Prüfungen und Abenteuer. 

Als eine Hofdame beim ersten Anblick des Gartens 1746 ausrief: “Ah, c’est sans pareil!“ – „Das ist ohnegleichen!“ – erhielt der Ort seinen neuen Namen. 

Natur und Gestaltung – Gartenkunst zwischen Felsen 

Der Felsengarten Sanspareil widersetzt sich den strengen Formen barocker Parks. Hier verschmelzen Natur, Kunst und Literatur zu einer neuen Art des Landschaftsgartens. 

Ein Netz von über 17 Kilometern Fußwegen verbindet die 39 Kalksteinfelsen. Grotten wie die Mentorsgrotte, die Kalypsogrotte, die Dianengrotte oder die Aeolusgrotte wirken wie Bühnenbilder einer antiken Tragödie. 

Zwischen den Felsen erheben sich Staffagen: das Belvedere, der Morgenländische Bau mit seinem Museum, das Ruinen- und Grottentheater sowie die alte Burg Zwernitz, die als „natürliche Ruine“ ins Konzept integriert wurde. 

Burg Zwernitz – Mittelalter trifft Gartenkunst 

Man blickt hinauf zur Burg Zwernitz, deren Ursprünge ins 12. Jahrhundert reichen. Einst markgräfliche Jagdburg, wurde sie im 18. Jahrhundert Teil des poetischen Gartenspiels. 

Heute lassen sich ihre Mauern erklimmen, Ausstellungsräume besuchen und von den Zinnen weite Ausblicke über die Fränkische Schweiz genießen. Die Burg selbst ist ein Monument, das Geschichte und Gartengestaltung auf einzigartige Weise verbindet. 

Poetische Atmosphäre im Buchenhain 

Der Buchenhain des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura bildet die Kulisse des Gartens. Zwischen uralten Baumriesen, seltenen Arten und bemoosten Steinen entfaltet sich ein Naturraum, der bis heute eine stille Mystik ausstrahlt. 

Es ist dieser Kontrast zwischen wilder Natur und kunstvoller Inszenierung, der den Felsengarten Sanspareil unverwechselbar macht. Man schreitet über schmale Pfade, entdeckt verborgene Höhlen und verweilt in Grotten, in denen Literatur und Landschaft miteinander verschmelzen. 

Ein Ausflug ohnegleichen 

Der Felsengarten Sanspareil bei Wonsees ist mehr als ein Park – er ist ein Mythenspiel im Freien, ein lebendiges Geschichtsbuch und eine Bühne der Natur. 

Als Teil der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Fränkischen Schweiz verbindet er romantische Gartenkunst, die mittelalterliche Burg Zwernitz und die wilde Schönheit des Fränkischen Juras

Ein Ausflug hierher führt nicht nur durch bizarre Felsen und geheimnisvolle Grotten, sondern auch mitten hinein in die literarische Welt der Antike.