Gebiete Lüneburger Heide

Highlights Naturpark Lüneburger Heide

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Heideschleifen Lüneburger Heide – 12 Qualitätsrundwanderwege am Heidschnuckenweg

Naturpark Lüneburger Heide
, Lüneburger Heide , Deutschland
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Seit Herbst 2021 laden zwölf neue Heideschleifen Wanderer dazu ein, die landschaftliche Vielfalt der Lüneburger Heide noch intensiver zu erleben. Diese Rundwanderwege mit Streckenlängen zwischen 1,4 km (barrierefrei) und 20,9 km bieten für jeden Geschmack und jede Kondition passende Tagestouren.  

Die Heideschleifen bieten eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Lüneburger Heide auf abwechslungsreichen Rundwanderungen zu entdecken – ideal für Tagesausflüge, Familien und alle, die den Heidschnuckenweg flexibel erleben möchten. 

Rundtouren mit flexiblem Einstieg 

Die Heideschleifen sind als Rundwege konzipiert, Start- und Zielpunkt sind identisch. Ein Einstieg ist jedoch auch „unterwegs“ möglich, was die Organisation der An- und Abreise erleichtert. Teilweise verlaufen die Schleifen auf dem Heidschnuckenweg oder kreuzen ihn, sodass Wanderer ihre Tour flexibel verlängern oder verkürzen können. 

Vielfalt der Touren 

Länge: 1,4 bis 20,9 Kilometer 

Dauer: ca. 0,5 bis 5,5 Stunden 

Schwierigkeitsgrad: Von leicht bis anspruchsvoll, für Einsteiger und erfahrene Wanderer geeignet 

Beispiel: Die Heideschleife Haverbeeke führt entlang eines typischen Heidebaches mit Erlen und Kiefern und bietet eine kurze, naturnahe Wanderung. 

Qualität und Auszeichnungen 

Der Heidschnuckenweg selbst ist ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Qualitätsweg. Er wurde mehrfach zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands gewählt und ist das nördlichste Mitglied der „Top Trails of Germany“. 

Landschaftliche Höhepunkte 

Der Weg verbindet die größten zusammenhängenden Heideflächen Nordeuropas mit Naturschutzgebieten, Flussauen, Wäldern und typischen Heidedörfern. Sanfte Erhebungen bieten immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die weite Heidelandschaft. 

Perfekt für Einsteiger und Familien 

Mit einer maximalen Höhe von 169 Metern ist der Heidschnuckenweg auch für ungeübte Wanderer gut machbar. Die Heideschleifen bieten zudem kurze und barrierefreie Alternativen. 

Der Heidschnuckenweg im Überblick 

Länge: 223 km (mit Abzweigungen 278 km) 

Verlauf: Von Hamburg-Neugraben-Fischbek bis Schloss Celle 

Landschaft: Fischbeker Heide, Harburger Berge, Lüneburger Heide u.v.m. 

Anschluss an Fernwanderwege: Europäischer Fernwanderweg E1, Jakobsweg Lüneburger Heide u.a. 

Betreuung: Verein Naturparkregion Lüneburger Heide e. V. 

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Pietzmoor Schneverdingen – Geheimnisvolles Hochmoor in der Lüneburger Heide

Naturpark Lüneburger Heide
, Lüneburger Heide , Deutschland
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Entstehung des Pietzmoores 

Hier steht man am Rand eines der ältesten Hochmoore der Lüneburger Heide: Das Pietzmoor in Schneverdingen erstreckt sich über rund 2,5 km² und ist etwa 8.000 Jahre alt. Hier formten Muldenlagen und wasserundurchlässige Tonschichten ein Terrain, das dem Moor seinen einzigartigen Charakter schenkte. Anders als viele andere Moore der Region entstand das Pietzmoor nicht aus einem nährstoffreichen See, sondern direkt nach der Eiszeit – als sich Wollgras, Seggen und Torfmoose ansiedelten. 

Dank erfolgreicher Renaturierung wächst das Moor heute wieder und präsentiert sich als lebendiges „Geschichtsbuch der Natur“, in dem Flora und Fauna alte Spuren und neue Entwicklungen zugleich zeigen. 

Flora und Fauna im Pietzmoor 

Beim Wandern durch das Hochmoor erlebt man die Vielfalt der Natur hautnah. Der Kranich zieht hier seine Jungen auf, blaue Moorfrösche paaren sich im Frühjahr, und auf den Bohlenstegen sonnen sich Kreuzottern und Eidechsen. Die Vegetation ist typisch moortypisch: Wollgras, Sonnentau, Rosmarinheide, Krähenbeeren und die seltene Gelbe Moorlilie eröffnen einen Kaleidoskopblick der Farben und Formen. Libellen tanzen über das Wasser, während abgestorbene Bäume und dunkle Torfstiche eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugen. 

Wandern im Pietzmoor – Der MoorErlebnisweg 

Ein 5 km langer Rundweg aus sicheren Bohlenstegen führt einen mitten in die Moorlandschaft. Der MoorErlebnisweg Schneverdingen informiert auf Schautafeln über die Geschichte, Nutzung und Renaturierung des Hochmoores. Jede Jahreszeit verleiht dem Pietzmoor einen eigenen Zauber: 

  • Frühling: Blühendes Wollgras, Balz der blauen Moorfrösche 

  • Sommer: Sonnenbadende Eidechsen und Kreuzottern 

  • Herbst: Nebelverhangene Stimmungen und goldene Farben 

  • Winter: Stille, klare Luft und schneebedeckte Bohlenstege 

Geführte Moorwanderungen 

Von Mai bis Oktober werden geführte Moorwanderungen angeboten, die rund zwei Stunden dauern. Expert:innen erklären die Geschichte, den Torfabbau und die Renaturierung des Pietzmoores, während man spannende Einblicke in Tier- und Pflanzenwelt erhält. Gruppen können ganzjährig Führungen buchen und so das Hochmoor Lüneburger Heide intensiv erleben. 

Anreise, Parken und Hinweise 

Das Pietzmoor befindet sich in Schneverdingen, Heberer Straße 100, und ist über Bispingen und Heber gut erreichbar. Am Parkplatz gibt es öffentliche Toiletten (inkl. Behinderten-WC). 

Der Rundweg ist etwa einen Meter breit. Für Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer oder Kinderwagen ist er nur bedingt geeignet, da Ausweichmöglichkeiten begrenzt sind. Fahrradfahren im Moor ist verboten, um den empfindlichen Lebensraum zu schützen. 

Erlebnisbericht: Frühlingswanderung im Pietzmoor 

Die Sonne steht hoch, als man den Bohlensteg am Naturhotel Schäferhof betritt. Um einem herum leuchten sattgrüne Pflanzen, das Wasser spiegelt den Himmel, und die Ruhe des Moores umfängt einen wie ein sanfter Mantel. 

Besonders eindrucksvoll: die blauen Moorfrösche, die im März und April ihre Balz vollführen – ein Naturspektakel, das man so nur hier erleben kann. Nach 10.000 Schritten endet die Wanderung, doch die Bilder und Eindrücke bleiben im Gedächtnis wie ein stilles Gemälde. 

Kulturgeschichte des Pietzmoores 

„O schaurig ist’s übers Moor zu gehen.“ Die Worte klingen noch heute im Pietzmoor nach. Über die Bohlenstege hinweg siehst du abgestorbene Bäume und dunkle Torfstiche – klassische Motive eines Hochmoores. Doch das Pietzmoor ist kein unberührter Urwald: Jahrhunderte menschlicher Nutzung haben seine Landschaft geprägt. 

Torfabbau war hier über Jahrhunderte hinweg überlebenswichtig. In der fast baumlosen Heide ersetzte Torf Holz zum Heizen und Kochen. Das Moor wurde entwässert, um an diesen Rohstoff zu gelangen. Heute ermöglichen umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen vielen moortypischen Arten ein Comeback – von Wollgras bis Sonnentau, von Krickente bis Gelber Moorlilie. 

Das Pietzmoor heute 

Benannt nach dem Hof Pietz ist es das größte zusammenhängende Moor der Lüneburger Heide. Das Hochmoor liegt südöstlich von Schneverdingen und misst im Durchschnitt 4 m Torftiefe, stellenweise bis zu 7,5 m. 

Es bildet das Quellgebiet von Böhme und Veerse, fungiert als Wasserscheide zwischen Aller und Wümme und entwässert schließlich über die Weser. Ein Ort voller Geschichte, Natur und geheimnisvoller Schönheit – ideal für Moorwanderungen Lüneburger Heide, Naturfotografie und stille Naturerlebnisse.