Der kleine Bruder des Dürrensteins – mit großer Entourage
Manchmal wird der Sarlkofel (Monte Serla) als kleiner Bruder des Dürrensteins (Picco di Vallandro) bezeichnet. Doch schon beim Aufstieg merkt man, dass dieser Berg eine viel größere Entourage um sich schart: den Sarlgraben, den Sarlbach, die Sarlwiesen und den Sarlwald. Schließlich wartet am Ende des Weges der Gipfel selbst – ein stiller Herrscher, der seine Umgebung mit ruhiger Präsenz prägt.
Der Weg ist länger als jener zum Dürrenstein: Rund 1.200 Höhenmeter gilt es zu überwinden, bevor man das Gipfelkreuz erreicht.
Die Pragser Dolomiten – Sanfte Weite statt Zinnenmeer
Vergleicht man die Pragser Dolomiten (Dolomiti di Braies) mit den benachbarten Gruppen wie den Sextener Dolomiten, fällt der Unterschied sofort auf. Während dort Zinnen, Nadeln und Türme das Bild beherrschen, wirken die Pragser Dolomiten ruhiger und weiter: sanfte Weiden, aus denen nur wenige markante Gipfel aufragen.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind entsprechend der Pragser Wildsee (Lago di Braies) und die Plätzwiese (Prato Piazza) – ein See und eine Wiese, Sinnbilder für die stille Schönheit dieser Landschaft. Und doch ragen hier auch eindrucksvolle Berge empor: allen voran der Dürrenstein und sein Nachbar, der Sarlkofel.
Sarlkofel und Lungkofel – Zwei Gipfel, ein Grat
Nördlich des Dürrensteins senkt sich das Pragser Plateau zum Pustertal (Val Pusteria). Bevor es endgültig abfällt, erheben sich zwei Gipfel, die wie Zwillinge nebeneinanderstehen: der Sarlkofel (Monte Serla) und der Lungkofel (Monte Lungo).
Verbunden durch einen breiten Grat, wirken beide je nach Blickwinkel einschüchternd – weit wuchtiger, als ihre Höhe vermuten lässt.
Sarlkofel – Felswände und Pyramide über dem Tal
Der Sarlkofel erhebt sich mit steilen 800 Meter hohen Felswänden über das Höhlensteintal (Val Landro). Von Toblach (Dobbiaco) aus betrachtet, zeigt er sich als mächtige Pyramide, die wie ein steinernes Tor über dem Tal thront.
Doch aus der Nähe erkennt man seine Vielfalt: Der Gipfel ist dreigeteilt, mit dem östlichen Hauptgipfel auf 2.380 m als höchstem Punkt.
Wanderung auf den Sarlkofel – Wege und Routen
Zum Wandern auf den Sarlkofel gibt es zwei Routen. Beide beginnen in Bad Altprags (Bagni di Braies) und treffen sich am Sarlsattel, der den Berg vom niedrigeren Lungkofel trennt.
Von dort führt der Weg weiter zum Gipfel. Dank seiner exponierten Lage bietet der Sarlkofel eine der schönsten Panoramaaussichten in den Pragser Dolomiten: Man blickt auf die Sextener Dolomiten, die Pragser Dolomiten selbst und im Norden bis hin zu den Hohen Tauern.
Anreise zum Sarlkofel – Wege ins Herz der Dolomiten
Anfahrt aus Norden (Brennerautobahn A22)
Anfahrt aus Österreich (über Felbertauern)
A12 Inntalautobahn bis Kufstein
Über Kitzbühel und Mittersill auf die B108 durch den Felbertauern-Tunnel
Weiter nach Lienz, dann auf die E66 / SS49 nach Toblach
Anfahrt von Udine
Anfahrt von Venedig
Fazit – Der Sarlkofel, ein Berg mit Charakter
Der Sarlkofel (Monte Serla) mag kleiner wirken als sein Nachbar, der Dürrenstein. Doch wer ihn besteigt, erkennt schnell, dass er seinen eigenen Charakter hat: schroffe Felswände, stille Almen, ein weiter Blick bis in die Hohen Tauern.
Ein Berg für Wanderer, die den Zauber der Pragser Dolomiten in ihrer stillen, kraftvollen Form erleben wollen.