Die Besteigung des Rubihorns zählt zu den eindrucksvolleren Bergtouren rund um Oberstdorf – ein alpines Abenteuer, das sowohl landschaftlich als auch konditionell überzeugt. Ausgangspunkt ist der Ortsteil Reichenbach, idealerweise am Parkplatz Gaisalpe auf etwa 880 Metern Höhe.
Der Aufstieg beginnt mit einer Weggabelung: Wandernde haben die Wahl zwischen einer gemütlicheren befestigten Zufahrtsstraße oder dem steileren, naturnahen Pfad entlang des Gaisalpbachs, der durch eine reizvolle Tobelpassage führt. Beide Varianten treffen an der Gaisalpe wieder zusammen – einer urigen Berghütte in aussichtsreicher Lage.
Von hier geht es weiter zum Unteren Gaisalpsee (ca. 1.500 m), der mit seinem klaren, türkisfarbenen Wasser inmitten der Berglandschaft ein echter Hingucker ist. Die Szenerie wirkt beinahe schon kitschig schön – perfekt für eine erste Rast mit Blick auf das Rubihorn, das nun immer näher rückt.
Der Weg zieht sich anschließend durch ein alpin geprägtes Hochtal zwischen Rubihorn und Gaisalphorn. Latschenkiefer säumen den Pfad, das Gelände wird felsiger, und die Steigung nimmt spürbar zu. Das markante Felsmassiv des Rubihorns, dessen rötlich-braune Wände bei Sonnenschein leuchten, ist dabei stets im Blick und wirkt wie ein Ziel, das einen magisch anzieht.
Kurz vor dem Gipfel beginnt der technisch anspruchsvollste Abschnitt der Tour: Über Drahtseile, eingebaute Trittstufen und teils ausgesetzte Passagen schlängelt sich der Weg die felsige Nordseite hinauf. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unverzichtbar – doch wer den Anstieg meistert, wird belohnt.
Oben auf 1.957 Metern erwartet einen ein spektakuläres Panorama über die Allgäuer Alpen: Tiefblicke ins Illertal, weite Sicht auf den Hochvogel, das Nebelhorn, den Entschenkopf – und bei klarer Fernsicht reicht der Blick bis weit in die Alpenhauptkette.
Die Rundtour erstreckt sich über ca. 12,2 Kilometer und bewältigt rund 1.100 Höhenmeter im Aufstieg. Die reine Gehzeit beträgt etwa 6 bis 6,5 Stunden – Pausen und Gipfelgenuss nicht eingerechnet.