Die Wutachschlucht besteht aus drei Schluchtabschnitten. Auf einer Länge von 30 km sind die Schluchten zwischen 60 und 170 m tief. Sie bieten eine Vielfalt an Geo- und Biotopen sowie eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Schlucht beginnt am Zusammenfluss von Gutach und Haslach unterhalb von Lenzkirch. Die wildromantische Wanderung im Südschwarzwald entlang der grandiosen Urlandschaft der Wutach mit ihren romantischen Schluchten und urwüchsigen Wäldern ist ein Erlebnis für jeden Wanderer.

Der Schluchensteig durch die Wutachschlucht
Der Schluchtensteig führt auf den Etappen 1 bis 3 durch die Wutachschlucht und stellt damit den Höhepunkt des Fernwanderweges dar. Steile Felswände und ein rauschender Fluss ziehen Wanderer in ihren Bann. Ein absolutes Muss für Wanderfreunde ist die 12 Kilometer lange Tour durch die Wutachschlucht, einem Abschnitt des Schluchtensteigs. Stabiles Schuhwerk und eine gute körperliche Verfassung sind unerlässlich für diese anspruchsvolle Wanderung, da der Weg an einigen Stellen rutschig und steil sein kann. Ein Besuch in den Wintermonaten wird nicht empfohlen. Die Gegend ist auch als "Grand Canyon des Schwarzwaldes" bekannt.

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Wandern in die Obere Wutachschlucht
Beim Verlassen der tief eingeschnittenen Täler von Gutach und Haslach im östlichen Schwarzwald haben sich die Bäche zunächst in kleine, oft enge Schluchten gegraben. Zuerst passiert man einen Bereich mit den für den Schwarzwald typischen Buntsandstein. Hier fehlen spektakuläre Schluchtszenarien. Die Rötenbachschlucht auf der linken Seite endet in einem zweistufigen Wasserfall von 6 Metern Höhe. Der Fluss beruhigt sich am kleinen Stausee des Kraftwerks Stallegg. Kurz darauf führt der Weg zum Felsen Räuberschlössle mit der Burgruine Neu-Blumegg. An der Schattenmühle mündet die Lotenbachklamm in den Flusslauf. 

Tal von Dietfurt und Bad Boll
Wo der Fluss in den Unteren und Mittleren Muschelkalk übergeht, endet das für den Schwarzwald charakteristische Landschaftsbild. Ein etwas breiteres Kerbsohlental ist durch die Auslaugung von Gipseinlagerungen entstanden. Talabwärts liegen die Drei Zinnen genannten zerfallenen Muschelkalkfelsen. Weiter flussabwärts folgen langgestreckte Felswände aus Schichten des Oberen Muschelkalks. Der Tannegger Wasserfall stürzt etwa 15 Meter in die Tiefe.

Wandern durch die Mittlere Muschelkalk-Schlucht 
Nachdem die Muschelkalkwände weiter talabwärts die Schluchtsohle erreicht haben, beginnt der zweite Abschnitt dieser faszinierenden Schlucht. Der älteste und spannendste Teil zeichnet sich durch eine breite Kiessohle aus, auf der sich die Wutach zwischen Felswänden von über 80 Metern Höhe hindurchzwängt - teilweise unterspült oder überhängend.

Der Ludwig-Neumann-Weg verläuft exponiert entlang den Felswänden. Man startet mit einem beeindruckenden Blick vom fast 70 Meter hohen Amselfelsen. Die lange Wand des Engländerfelsens und die Forellenfelsen sind ein Hinweis auf den früher bei Engländern beliebten Tourismus in diesem Gebiet. Ein Großteil des Flusses verschwindet im Muschelkalkgestein und tritt nach 1,3 Kilometern kataraktartig am Fuße einer steilen Felswand wieder ans Tageslicht. Schließlich führt der Kanadiersteg zum Gauchachufer. Nachdem die Gauchachschlucht von Norden einmündet, beginnt sich das Tal wieder zu weiten. An der ersten Straßenbrücke liegt die Wutachmühle mit Kiosk. 

In der Unteren Schlucht wandert man durch die Wutachflühen
Im dritten Teil der Schlucht, den alemannisch Flühen genannten Felswänden, erreichen die Ausmaße der Schlucht und der Felswände ihren Höhepunkt. Neben der Walenhalde befindet sich hier die mit 350 m höchste Steilwand der Alb. Die Flühen haben erst mit dem Betrieb der durchführenden Wutachtalbahn eine gewisse touristische Bedeutung erlangt.

Man passiert den Letterngraben-Wasserfall, die Wasserfälle des Sackpfeiferdobels und des Sturzdobels. Die eigentlichen Wutachflühen bilden auf der linken Talseite eine 3 km lange und bis zu 85 m hohe Felswand. Als Gegenstück zur Gutachbrücke am Anfang markiert der Viadukt der Wutachtalbahn das Ende der Wutachschlucht.

Tourismus und Naturschutz 
Die Schlucht ist touristisch stark frequentiert und hat eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Naturschutzgedankens im Südwesten Deutschlands gespielt. Als Teil des Naturparks Südschwarzwald steht die Wutachschlucht als ausgewiesenes Naturschutzgebiet und als Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes Wutach und Baaralb unter besonderem Schutz.

In den letzten Jahren haben sich die umliegenden Städte und Gemeinden unter dem Namen ihrer größten touristischen Attraktion zu einer Feriendestination zusammengeschlossen. Im Westen grenzt sie an den Hochschwarzwald, im Süden an die Baar und im Osten an den Klettgau und den Randen in der Schweiz.