Heidelberger Stadtrundgang durch die Vorstadt
Fakten
Tourencharakter
Diese Tour beginnt und endet am Universitätsplatz. Der Rundgang führt durch die ehemalige westliche Vorstadt. Hier erwarten die Teilnehmenden verschiedene Höhepunkte wie die Heidelberger Stadthalle und weitere historische Gebäude. Besonders empfohlen wird ein Besuch des Kurpfälzischen Museums.
Hinweis: Während der Tour sind an verschiedenen historischen Gebäuden orangefarbene Tafeln mit einer Nummer und einem Kurztext angebracht. Diese offiziellen Informationstafeln wurden vom Heidelberger Verkehrsverein installiert. Um eine bestmögliche Übersicht zu bieten, wird in den Beschreibungen auf diese Gebäudenummerierung verwiesen (siehe jeweils die angegebene Nummer in Klammern).
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Der Rundgang durch die Heidelberger Altstadt beginnt und endet am Universitätsplatz.
Start: Universitätsplatz
Der Weg führt durch den westlichen Bereich der Altstadt und die ehemalige Vorstadt. Zunächst wird der Marstallstraße in nördlicher Richtung gefolgt, und der Innenhof des Marstalls / Zeughauses wird durchquert.
1. Salamanderfigur am Marstall
Nachdem der Marstall-Innenhof durch den westlichen Durchgang wieder verlassen wird, ist es empfehlenswert, einen Blick an der Außenmauer nach oben zu richten. Dort ist eine kleine Sandsteintafel zu entdecken, auf der ein Salamander dargestellt ist. Der Salamander sollte das kurfürstliche Lagerhaus für Versorgungsgüter und Waffen vor Blitz und Brand schützen. Dies erwies sich jedoch als wenig effektiv, denn es brannte trotzdem.
2. „Haus Raquet” (lfd. Nr. 31 des Verkehrsvereins)
Ein kurzer Blick in die Schiffgasse, die nach links hinauf zur Hauptstraße führt, zeigt das barocke „Bürgerhaus Raquet” aus dem Jahr 1752. Gegenüber befand sich das ehemalige Gasthaus „Schwarzes Schiff”, das seinen Namen den unter schwarzer Flagge fahrenden Pulverschiffen verdankt.
3. Stadthalle (lfd. Nr. 35 des Verkehrsvereins)
Es geht nun durch die Untere Neckarstraße bis zur Heidelberger Stadthalle. Der breit gelagerte Bau des Kongresshauses entstand um 1900, seine Fassade zieren Wappen und die Köpfe berühmter Heidelberger. Neben Kongressen dient das Gebäude verschiedenen Festlichkeiten, der Aufführung von Konzerten und der Unterbringung von Ausstellungen. Ein von der Stadtverwaltung ausgeschriebener Erweiterungsbau für die Stadthalle wurde im Jahr 2010 per Bürgerentscheid abgelehnt.
4. Alte Anatomie (lfd. Nr. 36 des Verkehrsvereins)
Man folgt der Unteren Neckarstraße weiter bis zur Brunnengasse, die nach links in Richtung Hauptstraße führt. In der Brunnengasse befindet sich die Alte Anatomie, die 1844 erbaut wurde. Sie steht auf dem Gelände des im Jahr 1476 gegründeten Dominikanerklosters. Heute gehört das Gebäude zum Psychologischen Institut der Universität.
5. Friedrichsbau (lfd. Nr. 37 des Verkehrsvereins)
Daneben steht der Friedrichsbau mit seiner Vorderfront zur Hauptstraße. Er wurde 1863 als naturwissenschaftliches Institutsgebäude errichtet. In ihm waren unter anderem das Physiologische Institut, ein pharmazeutisch-chemisches Labor und das Physikalische Kabinett untergebracht. Das Gebäude erhielt seinen Namen von Großherzog Friedrich I. von Baden, der damals regierte. Heute befindet sich hier das Psychologische Institut der Universität.
Bunsen-Denkmal
Vor dem Friedrichsbau steht das Denkmal des berühmten Chemikers Robert W. Bunsen, der gemeinsam mit dem Physiker Gustav R. Kirchhoff die Spektralanalyse entdeckte.
6. Haus „Zum Riesen“ (lfd. Nr. 38 des Verkehrsvereins)
Das Gebäude gegenüber der Hauptstraßenfassade des Friedrichsbaus wurde 1707 erbaut. Der Kurfürst genehmigte die Verwendung von abgesprengten Sandsteinquadern des Dicken Turms. In der Mitte des Gebäudes sehen Sie die übergroße Figur des Bauherrn. Diese gab dem Haus den Namen „Zum Riesen“. Eine Inschrift erinnert an die beiden berühmten Naturwissenschaftler Bunsen und Kirchhoff, eine weitere an den Geologen Wilhelm Salomon Calvi.
7. Deutsches Verpackungsmuseum
Vom Haus „Zum Riesen” aus geht es nun ein Stück durch die Hauptstraße in westlicher Richtung. Als Nächstes empfiehlt sich ein Stopp am Deutschen Verpackungsmuseum in der Hauptstraße 22.
Es ist von Mittwoch bis Freitag von 13:00 bis 18:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
8. St.-Anna-Kirche (lfd. Nr. 39 des Verkehrsvereins)
Anschließend folgt der Weg nach links durch die Neugasse. Am Ende der Neugasse zieht die Fassade der St.-Anna-Kirche Ihren Blick schon von weitem auf sich. Allerdings handelt es sich hierbei nur um eine vorgeblendete Wand, die 1753 einem älteren Bau vorgesetzt wurde. Der eigentliche Kirchenbau entstand 1714.
9. Altes Waisenhaus (lfd. Nr. 34 des Verkehrsvereins)
Der Rundgang führt nun nach links durch die Plöck, eine schmale Straße, die parallel zur Hauptstraße verläuft. Kurz vor dem Friedrich-Ebert-Platz kommet man am Alten Waisenhaus vorbei. Das ehemals barocke Bürgerhaus diente nach 1756 als Hospital.
10. Friedrich-Ebert-Platz
Der Friedrich-Ebert-Platz trug früher den Namen des bayerischen Feldmarschalls Carl Philipp von Wrede (1767–1838), der in Heidelberg geboren wurde. Bis 1940 stand auf dem Platz sein Denkmal, das schließlich eingeschmolzen wurde. Nach dem Krieg wurde der Platz nach dem ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannt, der ebenfalls aus Heidelberg stammte. Vor Kurzem wurde der Platz neugestaltet. Dabei entstand darunter eine mehrgeschossige Tiefgarage.
Naturwissenschaftliche Institute (lfd. Nr. 41 des Verkehrsvereins)
Dem Friedrich-Ebert-Platz gegenüber liegen die Gebäude der ehemaligen Naturwissenschaftlichen Institute. Sie erstrecken sich entlang der Akademiestraße. Diese verschiedenen Institutsgebäude der Universität wurden zwischen 1653 und 1901 erbaut. Das Chemische Institut wurde ab 1855 von Robert Bunsen geleitet. Bunsen selbst und seine Nachfolger, Viktor Meyer und Theodor Curtius, wohnten im Pavillon an der Plöck.
11. Das Adelspalais des Grafen von Wieser (lfd. Nr. 42 des Verkehrsvereins)
Man geht nun weiter entlang der Plöck und biegt links in die Märzgasse ein. Hier, gegenüber dem „Märzgarten“, steht das barocke Adelspalais des Grafen von Wieser (Hausnummer 18). Es entstand Anfang des 18. Jahrhunderts. In den Jahren 1840 bis 1870 wohnte hier der berühmte Jurist von Vangerow.
Im Nachbarhaus (Nr. 16) lebte der berühmte Astronom Max Wolf (1863–1932). Er war der Begründer der Heidelberger Sternwarte auf dem Königstuhl und erlangte internationale Bekanntheit durch die Entwicklung der fotografischen Methode der Sternbeobachtung.
12. Providenzkirche (lfd. Nr. 34 des Verkehrsvereins)
Von hier aus geht es nach rechts durch die Landfriedstraße, die nach der gleichnamigen Unternehmerfamilie benannt wurde. Die Familie war für ihre Zigarrenproduktion bekannt. An der Karl-Ludwig-Straße biegt man links zur Providenzkirche ab. Die Providenzkirche wurde um 1660 als lutherische Pfarrkirche erbaut. Sie steht auf dem Gelände des ehemaligen kurfürstlichen Herrengartens. Nach ihrer Zerstörung im Jahr 1693 musste die Kirche erneut aufgebaut werden. Der Glockenturm wurde ab 1717 errichtet. Spätere Umbauten in den Jahren 1885/86 gaben dem Inneren der Kirche ihre heutige Gestalt. Ihr Name leitet sich von dem Wahlspruch des Kurfürsten Karl Ludwig ab: „Dominus providebit” (Der Herr wird sorgen).
13. Palais Morass / Kurpfälzisches Museum (lfd. Nr. 33 des Verkehrsvereins)
Die Hauptstraße führt weiter in östlicher Richtung. Nach wenigen Metern befindet sich auf der linken Seite das Palais Morass in der Hauptstraße 97. Dieser vornehme Herrensitz wurde um 1710 erbaut. Sein Bauherr war Regierungs- und Revisionsrat sowie Professor der Rechte an der Universität. Hof und Garten sind auch heute noch sehenswert. Die Innenräume mit den jahrhundertealten Barockstuckdecken sowie die Erweiterungsbauten im Garten beherbergen die Sammlung des Kurpfälzischen Museums.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (montags geschlossen). In dem Anwesen befinden sich außerdem der Heidelberger Kunstverein mit interessanten Ausstellungen sowie ein Restaurant und ein Garten-Café.
14. Ehemaliger Wormser Hof (lfd. Nr. 32 des Verkehrsvereins)
Von hier aus geht es weiter durch die belebte Fußgängerzone bzw. Hauptstraße in östlicher Richtung. An der Ecke zur Theaterstraße fällt der Blick auf den reich geschmückten Barockerker des ehemaligen Wormser Hofs. Das Anwesen wurde im Jahr 1409 erstmals als Heidelberger Stadtwohnung der Bischöfe von Worms erwähnt. Nach der Zerstörung im Jahr 1693 wurden beim Wiederaufbau Teile des alten Gebäudes integriert. Heute befinden sich hier verschiedene Kinos. Das Theater »Städtische Bühne« mit dem sehenswerten alten Theatersaal.
15. Ehemaliger Badischer Hof
Gegenüber dem Wormser Hof befindet sich an der Ecke Hauptstraße/Schiffgasse das ehemalige Gasthaus Badischer Hof, in dem heute eine Filiale der Volksbank untergebracht ist. Der Badische Hof war 1848 ein Treffpunkt führender Liberaler und Demokraten. Zu den Anwesenden gehörten bekannte Namen wie von Gagern, Welcker, Hecker und Struve. Diese Heidelberger Versammlung stellte einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus dar und bereitete den Weg zur Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
16. Zimmertheater (Hauptstraße 118)
Kurz vor dem Universitätsplatz befindet sich das Heidelberger Zimmertheater. Die sehenswerten Aufführungen beginnen in der Regel um 20:00 Uhr, sonntags bereits um 17:00 Uhr. Die Kassenzeiten sind wie folgt: Montag bis Samstag von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 18:00 bis 20:00 Uhr sowie sonntags von 16:00 bis 18:00 Uhr.
Man folgt der Hauptstraße nun noch ein kleines Stück bis zum Universitätsplatz. Dieser Platz ist der Ausgangspunkt und das Ziel der vierten Etappe des Rundgangs, der durch die ehemalige Vorstadt westlich des Altstadtkerns führt.
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