Schriesheim – Eine Stadt im Zeichen des Weinbaus
Eingebettet in die malerischen Weinberge der sonnigen Bergstraße liegt die charmante Weinstadt Schriesheim, nur acht Kilometer nördlich von Heidelberg entfernt. Mit rund 15.000 Einwohnern ist Schriesheim ein bedeutendes Zentrum für den Weinbau, das mit zahlreichen Preisen für seine exzellenten Weine ausgezeichnet wurde. Besonders hervorzuheben ist die Winzergenossenschaft, die stolz auf ihren Perlwein, den „SchrieSecco”, ist, der aus Riesling und Müller-Thurgau hergestellt wird.
Die Geschichte von Schriesheim
Die Ursprünge Schriesheims gehen auf eine fränkische Dorfsiedlung zurück, die sich im fruchtbaren Schriesheimer Tal entwickelte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 764. Mitte des 13. Jahrhunderts ließen die Herren von Strahlenberg am Fuße des Ölbergs eine Stadt errichten, die später mit dem Tal zusammenwuchs. Im 14. Jahrhundert kam Schriesheim unter pfälzische Herrschaft.
Der traditionsreiche Mathaisemarkt wird seit 1579 in Schriesheim gefeiert und ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts wurde Schriesheim, wie auch Heidelberg, stark getroffen und größtenteils zerstört. Doch die Stadt erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung durch Bergbau und Papierherstellung. Im Jahr 1964 erhielt Schriesheim erneut die Stadtrechte, die im Mittelalter schon einmal verliehen wurden.
Was gibt es in Schriesheim zu sehen?
Ein Spaziergang durch den historischen Stadtkern ist empfehlenswert. Hier befinden sich das Alte Rathaus, die Ölmühle und der Alte Adelshof, umgeben von idyllischen Gassen, die den Charme der Stadt widerspiegeln. Hoch über der Stadt thront die Ruine Strahlenburg, die um das Jahr 1235 erbaut wurde. Obwohl sie seit dem 16. Jahrhundert eine Ruine ist, lohnt sich ein Besuch aufgrund der herrlichen Ausblicke auf die Bergstraße und die Rheinebene. Die Ruine ist sowohl zu Fuß durch die Weinberge als auch mit dem Auto zu erreichen (Zufahrt über das Schriesheimer Tal). Im Burgrestaurant erwartet die Gäste eine traumhafte Terrasse, die zum Verweilen einlädt.
Eine weitere Attraktion in Schriesheim ist das Besucherbergwerk „Anna Elisabeth”, das faszinierende Einblicke in die Geschichte des Bergbaus bietet. Die Grube wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt, und bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dort Bergbau betrieben, zunächst auf Silber und später auf Eisenvitriol. Die alten Stollen wurden von engagierten Schriesheimer Bürgern freigelegt und sind nun als Besucherbergwerk zugänglich. Im alten Sudhaus befindet sich zudem das Bergwerk-Museum (Talstraße 157), das noch mehr über die Geschichte der Grube und des Bergbaus in der Region erzählt.
Die Gelegenheit, Schriesheim zu erkunden, sollte genutzt werden, um sich von der wunderschönen Landschaft und der reichen Geschichte dieser Stadt verführen zu lassen.
Die Strahlenburg bei Schriesheim
Die Strahlenburg, eine eindrucksvolle Burgruine, erhebt sich majestätisch über der Stadt Schriesheim und prägt das Landschaftsbild dieser Region. Ihr Ursprung reicht bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück, als sie um das Jahr 1235 von den Herren von Strahlenberg erbaut wurde. Diese Adelsfamilie erkannte die strategische Bedeutung des Standorts, der nicht nur einen hervorragenden Blick über das Schriesheimer Tal und die Weinberge, sondern auch eine gute Verteidigungsposition bot.
Die Strahlenburg wurde zunächst als Wohnburg konzipiert und diente der Familie von Strahlenberg als wichtiger Sitz ihrer Herrschaft. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Burg verschiedene Phasen der Erweiterung und Umgestaltung. Mit der Zeit wuchs die Bedeutung der Strahlenburg weiter, sowohl als Residenz als auch als militärischer Stützpunkt.
Im 14. Jahrhundert fiel die Burg an die Pfalzgrafen, was ihre geopolitische Bedeutung weiter verstärkte. Unter pfälzischer Herrschaft wurde die Strahlenburg zu einem wichtigen Teil der regionalen Verwaltung und bot Schutz gegen mögliche Angriffe. Zu dieser Zeit wurde die Burg regelmäßig renoviert und ausgebaut, um den Bedürfnissen ihrer Bewohner und der sich verändernden militärischen Technologie gerecht zu werden.
Blütezeit der Strahlenburg
Die Blütezeit der Strahlenburg fiel in das späte Mittelalter, als sie eine Schlüsselrolle in den Konflikten zwischen den Pfalzgrafen und anderen Adelsfamilien spielte. In den folgenden Jahrhunderten war die Burg jedoch auch verschiedenen Zerstörungen ausgesetzt. Die Auswirkungen der Kriege im 17. Jahrhundert, insbesondere des Dreißigjährigen Krieges, führten dazu, dass die Strahlenburg zum Ziel von Plünderungen und Zerstörungen wurde. Ab dem 16. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen, und im Laufe der Zeit verlor sie ihre militärische und administrative Funktion.
Heute ist die Strahlenburg eine Ruine, die einen wichtigen Teil der regionalen Geschichte verkörpert. Die Überreste der beeindruckenden Bauwerke, darunter Teile der Ringmauer und der Kernbau, zeugen von der einstigen Größe und Bedeutung der Burg. Die Ruine ist seit dem 16. Jahrhundert ungenutzt und hat sich in eine beliebte Attraktion für Touristen und Wanderer verwandelt.
Die Strahlenburg hat nicht nur historische Bedeutung, sondern ist auch ein Teil der deutschen Literaturgeschichte. Sie inspirierte den Dichter Heinrich von Kleist in seinem berühmten Werk „Käthchen von Heilbronn”, das die Burg in einem literarischen Kontext verewigt hat.
Heutzutage zieht die Strahlenburg Besucher nicht nur durch ihre Geschichte an. Die Aussicht von der Burg auf die umliegende Landschaft, die Bergstraße und die Rheinebene ist atemberaubend und macht sie zu einem beliebten Ziel für Ausflüge. Im Burgrestaurant können Gäste die Umgebung bei einem Besuch genießen, und zahlreiche Wanderwege bieten die Möglichkeit, die Strahlenburg auf unterschiedlichen Routen zu erreichen.
Die Strahlenburg ist somit nicht nur ein faszinierendes Relikt vergangener Zeiten, sondern auch ein lebendiger Teil des kulturellen Erbes der Region, das Geschichte und Natur in harmonischer Weise vereint.
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