Man betritt die Imbros-Schlucht und fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt. Zwischen hohen Felswänden und mediterraner Vegetation wandert man durch einen Canyon, der oft als die kleine Schwester der berühmten Samaria-Schlucht bezeichnet wird. Doch gerade ihre Kürze, die leichtere Begehbarkeit und die wilde Schönheit machen diese Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.
Alternative zur Samaria-Schlucht – weniger überlaufen, ganzjährig begehbar
Wer die Massen meiden und dennoch eine unvergessliche Schluchtwanderung auf Kreta erleben möchte, findet in der Imbros-Schlucht die perfekte Alternative. Während die Samaria-Schlucht nur von Mai bis September geöffnet ist, kann man hier fast das ganze Jahr wandern. Der Weg ist kürzer, weniger steil und damit auch für Kinder und ungeübte Wanderer geeignet.
Auf historischen Spuren in der kleinen Schwester der Samaria-Schlucht
Die Wanderung beginnt im rund 700 Meter hoch gelegenen Dorf Imbros nahe der Askifou-Hochebene. Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis: karge Berglandschaften, Olivenhaine und Ausblicke auf das libysche Meer. Von hier aus steigt man in die Schlucht ein – einst ein Rückzugsort der Sfakioten, heute einer der meistbesuchten Canyons Kretas.
Wanderung durch die Imbros-Schlucht – Verlauf und Highlights
Die ersten Schritte führen gemächlich bergab, vorbei an duftendem Thymian, Zypressen und Steineichen. Je weiter man wandert, desto enger rücken die Felsen zusammen.
Die engste Stelle: Nur zwei Meter breit, während die Felswände bis zu 300 Meter hoch aufragen.
Der Torfelsen: Ein natürlicher Torbogen und eines der beliebtesten Fotomotive.
Vegetationswechsel: Während der obere Teil noch grün und reich an Pflanzen ist, zeigt sich der südliche Abschnitt trockener und karger – eine eindrucksvolle Kontrasterfahrung.
Nach etwa 2 bis 3 Stunden und 6,7 Kilometern erreicht man den Ausgang bei Komitades, wo Tavernen und kleine Läden zum Einkehren einladen.
Praktische Tipps für die Imbros-Schlucht Wanderung
Länge: ca. 6,7 km
Dauer: 2–3 Stunden
Schwierigkeit: leicht, familienfreundlich
Höhenmeter: rund 620 m bergab
Ausrüstung: festes Schuhwerk, 1–2 Liter Wasser, Sonnenschutz
Viele Wanderer parken ihr Auto am Ende der Schlucht in Komitades und lassen sich mit Taxi oder Pick-up zum Startpunkt nach Imbros bringen – eine gängige und unkomplizierte Lösung.
Nach der Wanderung – Baden oder Einkehren
Nach der Tour lockt das libysche Meer: Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Dünenstrand von Frangokastello, perfekt für ein erfrischendes Bad. Wer lieber das Landesinnere genießen möchte, findet auch Angebote der kretischen Küche.
Fazit: Imbros-Schlucht – Ein unvergessliches Naturerlebnis auf Kreta
Die Imbros-Schlucht-Wanderung ist mehr als nur ein Spaziergang durch Fels und Stein. Man taucht ein in die wilde Natur Kretas, wandelt auf historischen Pfaden und erlebt die Schönheit der Insel in konzentrierter Form. Nicht zu lang, nicht zu schwer, aber voller unvergesslicher Momente – ein perfektes Halbtagesabenteuer für alle, die das Wandern auf Kreta lieben.