Jede Hüttentour findet ihr Ende – so begann unser vierter Tag im Kaisergebirge mit dem Abstieg ins Tal. Tobias Siegl vom Weinbergerhaus meinte zwar, der Weg sei „nicht schön“, doch wir sahen das anders: Märchenhafte Wälder, idyllische Pfade und immer wieder faszinierende Ausblicke machen den Abstieg zu einem lohnenswerten Erlebnis.
Abschied vom Weinbergerhaus und Blick ins Inntal
Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns vom Weinbergerhaus und dem beeindruckenden Panorama auf das Inntal. Der Wanderweg startet direkt neben der Hütte und führt zunächst zum Berghaus Aschenbrenner. Die kühle Morgenluft erwärmte sich schnell unter der Sonne. Schmale Pfade wechseln sich mit Forstwegen ab, und freie Stellen bieten Fernblicke auf das schneebedeckte Wiedersberger Horn (2.127 m). Kurz vor dem Berghaus Aschenbrenner gelangt man zur Duxer Alm, oberhalb der Mittelstation des Kaiserlifts.
Entscheidung am Kaiserlift: Kienbergklamm oder Elfenhain
Hier steht die Wahl an: Welchen Weg nimmt man durch die Kienbergklamm hinab nach Kufstein? Wir entschieden uns für den Pfad zum Elfenhain, einem urwüchsigen Wanderweg am Stadtberg von Kufstein.
Durch den Elfenhain – märchenhafter Wald
Der Elfenhain bezaubert mit alten Bäumen, verwurzelten Pfaden und dichter Vegetation. Immer wieder öffnen sich Lichtungen mit herrlichen Ausblicken auf Kufstein und die umliegende Tiroler Landschaft. Der Weg ist größtenteils mit Holzgeländern gesichert, an wurzeligen Stellen ist Trittsicherheit gefragt.
Letzte Kehren bis zum Stadtrand
Über zahlreiche Kehren führt der Weg zum Stadtrand von Kufstein. Hier laden Gasthof Felsenkeller und Gasthof Kienbergklamm zur Einkehr ein. Weiter geht es über den Hörfarterweg, leicht ansteigend um den Kienberg herum, vorbei an den Ortsteilen Rudolfiviertel und Sparchen. Endlich öffnet sich der Blick auf die imposante Festung Kufstein, die bis dahin oft von Bäumen verdeckt war.
Festung Kufstein – majestätisches Wahrzeichen
Die Festung Kufstein thront auf einem Hügel über der Stadt und zählt zu den bedeutendsten historischen Bauwerken Österreichs. Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, diente sie als Verteidigungsanlage und Gefängnis. Heute beherbergt sie das Heimatmuseum und die berühmte Heldenorgel, die größte Freiorgel der Welt, deren Klang täglich um 12 Uhr über die Stadt erklingt. Ein perfekter Ort, um die Hüttentour stimmungsvoll zu beenden.
Rückkehr zum Ausgangspunkt
Nur wenige Meter trennen uns vom Parkplatz am Kaiseraufstieg, unserem Startpunkt vor vier Tagen. Die Hüttentour war abwechslungsreich, teils anspruchsvoll, aber genau das macht den Reiz einer Wanderung im Kaisergebirge aus. Zurück bleiben unvergessliche Eindrücke: herrliche Wege, märchenhafte Wälder und die beeindruckende Festung Kufstein.