Naturschutzgebiet Kaisergebirge – Wandern im Tiroler Naturjuwel

Das Naturschutzgebiet Kaisergebirge in Tirol gehört zu den eindrucksvollsten Wanderregionen der Alpen. Zwischen dem Wilden Kaiser und dem Zahmen Kaiser erstreckt sich ein geschütztes Bergmassiv mit einer einzigartigen Flora und Fauna. Von Kufstein, Ebbs oder Griesenau führen zahlreiche Wanderwege und Hüttentouren ins Herz des Gebirges, etwa ins idyllische Kaisertal, zur Ritzau Alm, zum Stripsenjochhaus oder zur Pyramidenspitze.

Das Gebiet steht seit 1963 unter Naturschutz. Wanderer erleben hier imposante Kalkfelsen, blühende Almwiesen und klare Bergluft. Beliebte Touren führen über den Bettlersteig zum Weinbergerhaus oder auf mehrtägigen Routen durch das gesamte Kaisergebirge – ideal für naturverbundene Bergfreunde.

Gebiete Kaisergebirge

Startpunkte Kaisergebirge

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Wandern im Kaisergebirge – Von Kufstein ins Kaisertal

Naturschutzgebiet Kaisergebirge
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Der Wanderparkplatz Kaisertal in Kufstein ist ein zentraler Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen ins idyllische Kaisertal sowie in die Gebirgszüge des Zahmen und Wilden Kaisers. Besonders bei schönem Wetter und kurz vor dem Wochenende ist der Parkplatz meist wenig frequentiert. Die Parkgebühr beträgt 3 Euro pro Tag und ist ausschließlich in bar am Automaten zu entrichten – Park-Apps sind hier nicht verfügbar. 

Die Wanderung vom Parkplatz über den Kaiseraufstieg führt vorbei an der Theaterhütte (derzeit geschlossen) und einem Waldkindergarten mit großem Spielplatz.  

Der Weg zur Tischoferhöhle führt durch die malerische Sparchenklamm entlang des klaren Kaiserbachs und bietet beeindruckende Ausblicke auf die Felswände. Der Weg durch die Sparchenklamm mit Stahltreppe und Serpentinenpfad ist abwechslungsreich und landschaftlich reizvoll.  

Mit einer Länge von rund 40 Metern ist die Höhle die größte des Kaisergebirges und eine besondere Sehenswürdigkeit. Sie diente bereits in der Steinzeit als Zufluchtsort und ist reich an archäologischen Funden, darunter Werkzeuge und Tierknochen. Diese sind im Heimatmuseum auf der Festung Kufstein ausgestellt.  

Nach der Höhlenbesichtigung führt der Weg weiter ins Tal zum Pfandlhof, einem traditionellen Alpengasthof mitten im Naturschutzgebiet Kaisergebirge. Der Pfandlhof besticht durch seine ruhige Lage, gemütliche Stuben und eine Küche mit regionalen Spezialitäten, insbesondere Wildgerichte aus eigener Jagd. Die Gästezimmer laden zur erholsamen Übernachtung ein. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Berg’k’hof Kaisertal, der komfortable Unterkünfte und Tiroler Küche in familiärer Atmosphäre bietet. Die dazugehörige Berg’k’hütte liegt idyllisch in Alleinlage und ist ideal für Wanderer, die Ruhe suchen. 

Die Kombination aus beeindruckender Natur, spannender Geschichte und herzlicher Tiroler Gastfreundschaft macht das Kaisergebirge zu einem lohnenden Ziel für Wanderer aller Erfahrungsstufen, Familien und Kulturinteressierte. Die abwechslungsreichen Landschaften des Zahmen und Wilden Kaisers bieten sowohl gemütliche Wanderwege als auch anspruchsvolle Kletterrouten, sodass jeder Besucher auf seine Kosten kommt.

leicht
339 hm
71 hm
3,5 km
Schwierigkeit
Routentyp
leicht
Strecke
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Wandern im Kaisergebirge – Tag 2: Von der Ritzaualm zur Pyramidenspitze und Stripsenjochhaus

Naturschutzgebiet Kaisergebirge
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Der zweite Tag der Hüttentour im Kaisergebirge führt Wanderer durch die sanften Landschaften des Zahmen Kaisers in Tirol, einem idealen Gebiet für Naturliebhaber und Bergfreunde. Die Tour verbindet landschaftliche Höhepunkte mit gemütlichen Einkehrmöglichkeiten und ist perfekt für alle, die alpine Natur und traditionelle Gastfreundschaft schätzen. 

Der Tag beginnt am Pfandlhof, einem traditionellen Alpengasthof mit rustikaler Atmosphäre und regionaler Küche. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten Wanderer bei meist schönem Wetter auf einer Schotterstraße, die sanft ansteigt und gut zum Aufwärmen geeignet ist. Der Weg führt vorbei an der abgelegenen Berg’k’hütte und weiter zur Ritzaualm, einer idyllisch gelegenen Alm mit herrlichem Blick auf das Inntal und den markanten Wilden Kaiser. Die Ritzaualm ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und bietet in den Sommermonaten eine gemütliche Einkehrmöglichkeit. 

Nicht weit entfernt liegt die Vorderkaiserfeldenhütte, eine Alpenvereinshütte mit beeindruckender Aussicht, die aktuell wegen Umbauarbeiten nur eingeschränkt zugänglich ist. Ab hier beginnen die eigentlichen Wanderwege zu den Gipfeln des Zahmen Kaisers. Besonders reizvoll ist der Aufstieg zur Pyramidenspitze (1.997 m), dem zweithöchsten Gipfel des Zahmen Kaisers. Der Weg führt durch abwechslungsreiche Landschaften mit Almwiesen, Latschenkiefern und felsigen Passagen. Unterwegs bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die Gipfel des Wilden Kaisers, darunter das Gamskarköpfl, Sonneck, Totenkirchl und die Ellmauer Halt

Die Pyramidenspitze ist bekannt für ihren 360-Grad-Rundumblick und gilt als einer der beliebtesten Gipfel im Zahmen Kaiser. Der Gipfelbereich lädt zu einer Rast ein, bevor der Abstieg beginnt. Der Weg führt hinunter zur Kaiserquelle und weiter zur Großmoosen Hochalm, die während der Sommermonate bewirtschaftet wird. Hier werden kalte Getränke, Kaffee und regionale Brotzeiten angeboten. Die Alm zeichnet sich durch eine besonders herzliche Bedienung aus und ist ein beliebter Rastplatz. 

Der letzte Abschnitt des Tages führt von der Großmoosen Hochalm zum zentral gelegenen Stripsenjochhaus auf 1.577 Metern Höhe. Das Stripsenjochhaus ist ein wichtiger Stützpunkt im Kaisergebirge und bietet rund 150 Schlafplätze in Zimmern und Lagern. Es ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Klettertouren, etwa zum markanten Totenkirchl oder zur höchsten Erhebung des Wilden Kaisers, der Ellmauer Halt. Der Weg zum Stripsenjochhaus verläuft unterhalb des Stripsenkopfs, einem beliebten Aussichtspunkt mit Pavillon und Übungsklettersteig. 

Nach einem langen Wandertag erwartet die Gäste ein gemütliches Abendessen und eine erholsame Nacht im großzügigen Bettenlager der Hütte. Die Kombination aus beeindruckender Natur, abwechslungsreichen Wanderwegen und komfortablen Hütten macht diesen Tag der Hüttentour zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle, die das Kaisergebirge entdecken möchten.

schwer
1.628 hm
838 hm
14,8 km
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Routentyp
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Strecke
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Hüttentour Kaisergebirge – Tag 3: Vom Stripsenjochhaus über den Bettlersteig zum Weinbergerhaus

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Die Nacht im Stripsenjochhaus war ruhig und erholsam. Früh am Morgen begrüßt ein grandioser Sonnenaufgang das Kaisergebirge und taucht die Felswände in warmes Licht. Noch schlafen viele Wanderer, doch bald füllt sich die Terrasse. Rucksäcke werden gepackt, Seile sortiert, Wanderstöcke überprüft – die Vorfreude auf den Tag wächst. 

Abstieg ins Tal: Vom Stripsenjochhaus zum Anton-Karg-Haus 

Der Wanderweg 801 führt durch Latschenkiefern zur Waldgrenze. Über fast drei Kilometer und mehr als 600 Höhenmeter geht es hinab zum Anton-Karg-Haus. Auf einer kleinen Lichtung öffnet sich der Blick zum Kleinen Halt (2.122 m). Das Gelände wird sanfter, bald umgibt der schattige Wald mit Fichten, Tannen und Bergahorn. 

Im Naturschutzgebiet Kaisertal spürt man die klare Bergluft. Am Wegesrand erinnert eine Gedenktafel an einen jungen Bergsteiger, der 1897 am Totenkirchl verunglückte. Weiter geht es vorbei am Jaga Brunnl, einer kleinen Quelle, bis zur Kaisertalhütte

Hans-Berger-Haus: Idyll im hinteren Kaisertal 

Das Hans-Berger-Haus auf 936 Metern ist eine bewirtschaftete Alpenhütte, beliebt bei Wanderern und Kletterern. 1933 eröffnet und 2009 renoviert, bietet es gemütliche Mehrbettzimmer, ein Bergsteigerlager und regionale Hausmannskost auf der sonnigen Terrasse. 

Nur einen Kilometer entfernt liegt das Anton-Karg-Haus, erreichbar über die Kaisertalstraße oder den Wanderweg entlang des Kaiserbachs, vorbei am historischen Hinterbärenbad. Der Name erinnert an die einstigen Bären, die hier lebten. 

Anton-Karg-Haus: Bergidylle zwischen Wilder und Zahmer Kaiser 

Das Anton-Karg-Haus auf 829 Metern bietet Platz für rund 100 Gäste. Urige Stuben und eine Sonnenterrasse laden zum Verweilen ein. Regionale Gerichte und frische Säfte stärken Bergwanderer, Kletterer und Familien gleichermaßen. 

Bettlersteig und Gürttlersteig: Anspruchsvolle Wanderungen 

Vom Anton-Karg-Haus führt der Bettlersteig über steile Gräben und schmale Pfade zum Brentenjoch – 650 Höhenmeter voller alpiner Natur und Ausblicke. Für trittsichere Wanderer ein unvergessliches Erlebnis. 

Der Gürttlersteig zweigt ab und führt über Wald, Latschen und Geröll zum Nordgrat des Sonnecks (2.260 m). Wiesenflächen rund um die Straßwalch Jagdhütte laden zur Rast mit freiem Blick auf den steilen Bettlersteig. 

Steinberg Alm und Kaindlhütte: Alpenhütten im Kaisergebirge 

Am Brandkogel (1.411 m) öffnet sich das Gelände zur Steinberg Alm. Kurz darauf erreicht man die Kaindlhütte (1.293 m), eine private Schutzhütte mit 45 Betten und gemütlicher Atmosphäre. Reichhaltiges Frühstück und frisch zubereitete Abendgerichte, auch vegetarisch, erwarten die Gäste. Nebenan liegt die idyllische Steinbergkapelle

Tagesziel Weinbergerhaus: Panorama über Kufstein und Inntal 

Die letzten drei Kilometer führen zum Weinbergerhaus (1.272 m), oberhalb von Kufstein gelegen. Über Almwiesen und den Gaisbach erreicht man diese Hüttenperle mit spektakulärem Blick ins Inntal bis nach Rosenheim. Auf der Terrasse oder in der urigen Gaststube werden traditionelle Tiroler Hausmannskost serviert. 

Nach einem langen Wandertag lässt sich hier der Sonnenuntergang und die Bergromantik im Kaisergebirge genießen – ein perfekter Abschluss eines unvergesslichen Tages.

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650 hm
967 hm
12,6 km
Schwierigkeit
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Strecke
650 hm
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12,6 km
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Hüttentour im Kaisergebirge – Tag 4: Abstieg nach Kufstein

Naturschutzgebiet Kaisergebirge
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Jede Hüttentour findet ihr Ende – so begann unser vierter Tag im Kaisergebirge mit dem Abstieg ins Tal. Tobias Siegl vom Weinbergerhaus meinte zwar, der Weg sei „nicht schön“, doch wir sahen das anders: Märchenhafte Wälder, idyllische Pfade und immer wieder faszinierende Ausblicke machen den Abstieg zu einem lohnenswerten Erlebnis. 

Abschied vom Weinbergerhaus und Blick ins Inntal 

Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns vom Weinbergerhaus und dem beeindruckenden Panorama auf das Inntal. Der Wanderweg startet direkt neben der Hütte und führt zunächst zum Berghaus Aschenbrenner. Die kühle Morgenluft erwärmte sich schnell unter der Sonne. Schmale Pfade wechseln sich mit Forstwegen ab, und freie Stellen bieten Fernblicke auf das schneebedeckte Wiedersberger Horn (2.127 m). Kurz vor dem Berghaus Aschenbrenner gelangt man zur Duxer Alm, oberhalb der Mittelstation des Kaiserlifts. 

Entscheidung am Kaiserlift: Kienbergklamm oder Elfenhain 

Hier steht die Wahl an: Welchen Weg nimmt man durch die Kienbergklamm hinab nach Kufstein? Wir entschieden uns für den Pfad zum Elfenhain, einem urwüchsigen Wanderweg am Stadtberg von Kufstein. 

Durch den Elfenhain – märchenhafter Wald 

Der Elfenhain bezaubert mit alten Bäumen, verwurzelten Pfaden und dichter Vegetation. Immer wieder öffnen sich Lichtungen mit herrlichen Ausblicken auf Kufstein und die umliegende Tiroler Landschaft. Der Weg ist größtenteils mit Holzgeländern gesichert, an wurzeligen Stellen ist Trittsicherheit gefragt. 

Letzte Kehren bis zum Stadtrand 

Über zahlreiche Kehren führt der Weg zum Stadtrand von Kufstein. Hier laden Gasthof Felsenkeller und Gasthof Kienbergklamm zur Einkehr ein. Weiter geht es über den Hörfarterweg, leicht ansteigend um den Kienberg herum, vorbei an den Ortsteilen Rudolfiviertel und Sparchen. Endlich öffnet sich der Blick auf die imposante Festung Kufstein, die bis dahin oft von Bäumen verdeckt war. 

Festung Kufstein – majestätisches Wahrzeichen 

Die Festung Kufstein thront auf einem Hügel über der Stadt und zählt zu den bedeutendsten historischen Bauwerken Österreichs. Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, diente sie als Verteidigungsanlage und Gefängnis. Heute beherbergt sie das Heimatmuseum und die berühmte Heldenorgel, die größte Freiorgel der Welt, deren Klang täglich um 12 Uhr über die Stadt erklingt. Ein perfekter Ort, um die Hüttentour stimmungsvoll zu beenden. 

Rückkehr zum Ausgangspunkt 

Nur wenige Meter trennen uns vom Parkplatz am Kaiseraufstieg, unserem Startpunkt vor vier Tagen. Die Hüttentour war abwechslungsreich, teils anspruchsvoll, aber genau das macht den Reiz einer Wanderung im Kaisergebirge aus. Zurück bleiben unvergessliche Eindrücke: herrliche Wege, märchenhafte Wälder und die beeindruckende Festung Kufstein.

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39 hm
814 hm
8,3 km
Schwierigkeit
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Strecke
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