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Historische Regensteinmühle bei Burg Regenstein im Harz

Naturpark Harz
, Harz , Deutschland
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Die historische Regensteinmühle liegt idyllisch im Heers-Wald, südwestlich der Burg Regenstein, etwa 3 Kilometer nördlich von Blankenburg im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Umgeben von dichtem Kiefernwald bietet die Mühle einen besonderen Einblick in die Technik und Geschichte der Region.

Geschichte und Besonderheiten

Die Regensteinmühle wurde im frühen 12. Jahrhundert errichtet, um die Burg Regenstein und das nahe Vorwerk Nienrode mit Grützmehl und Öl zu versorgen. Ein knapp zwei Kilometer langer Mühlgraben, der Wasser vom Goldbach ableitete, versorgte zwei in den Fels gehauene Wasserstollen sowie zwei kaskadierte Wasserräder mit Durchmessern von etwa 4 und 5 Metern.

Bis ins späte Mittelalter war die Mühle in Betrieb, verfiel jedoch mit Beginn der Neuzeit. Im Jahr 1758 zerstörten preußische Truppen die Reste aus strategischen Gründen während des Siebenjährigen Kriegs. Zwischen 1988 und 1991 wurde die Anlage vom Bergbauingenieur Lothar Tomaszewski gemeinsam mit freiwilligen Helfern wiederentdeckt und erste Wasserräder rekonstruiert.

Ein besonderes Highlight war das deutsch-französische Jugendprojekt 2013/14, bei dem junge Franzosen und Deutsche gemeinsam die beiden Mühlräder neu fertigten und installierten. Dabei entstanden auch Schautafeln und eine verbesserte Weg-Infrastruktur. Heute ist die Regensteinmühle Stempelstelle Nr. 82 der Harzer Wandernadel und wurde 2014 zur schönsten Stempelstelle gekürt.

Anreise und Wanderung

Die Regensteinmühle ist am besten mit dem Auto über Blankenburg bis zum Parkplatz „Pfeifenkrug“ an der B81 zu erreichen. Von dort führt ein etwa 700 Meter langer Wanderweg entlang des freigelegten Mühlgrabens direkt zur Mühle. Alternativ ist auch ein Start vom Parkplatz unterhalb der Burg Regenstein möglich, was einen Fußweg von rund 1,5 Kilometern bedeutet.

Zu Fuß führen gut beschilderte Pfade durch den Kiefernwald zur Mühle. Festes Schuhwerk wird empfohlen, insbesondere auf dem Felspfad mit steilen Stellen und teilweise morschen Holzgeländern.

Die Regensteinmühle lässt sich gut mit einer Wanderung zu den Sandsteinhöhlen im Heers und der Burgruine Regenstein verbinden – ein lohnendes Ziel für Natur- und Geschichtsliebhaber im Harz.

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Burgruine Regenstein: Felsenburg bei Blankenburg im Harz

Naturpark Harz
, Harz , Deutschland
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Die Ruine Burg Regenstein thront auf einem imposanten Sandsteinfelsen im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt, etwa 3 Kilometer nördlich von Blankenburg im Landkreis Harz. Auf einer Höhe von rund 290 bis 295 Metern bietet die Höhenburg einen beeindruckenden Blick über die Region. Das steil abfallende Gelände machte die Burg einst zu einem strategisch wichtigen Standort zur Kontrolle der Umgebung.

Geschichte der Burg Regenstein

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Konrad von Regenstein hier residierte. Ihre Blütezeit erlebte die Anlage im 14. Jahrhundert unter Albrecht II., der wegen zahlreicher Konflikte mit benachbarten Herrschaften als „Raubgraf“ bekannt wurde. Später verlegten die Regensteiner ihre Residenz nach Blankenburg, wodurch die Burg allmählich verfiel. Ab dem 17. Jahrhundert wurde sie zur preußischen Festung ausgebaut, geriet jedoch im Verlauf von Kriegen und Zerstörungen in den Ruinenzustand, den Besucher heute erleben können.

Was heute zu entdecken ist

Heute sind noch Reste des Bergfrieds, Mauern der späteren Festung sowie zahlreiche in den Sandstein gehauene Räume erhalten. Die Ruine fungiert als Freilichtmuseum mit einer historischen Ausstellung, Hörstationen und Informationsplaketten, die die Geschichte lebendig machen. Zudem ist Burg Regenstein Teil des Harzer Wandernadel-Netzwerks und trägt die Stempelstelle Nr. 80 – ein lohnendes Ziel für Wanderer und Geschichtsinteressierte.

Anreise und praktische Hinweise

Für die Anreise ist die Adresse Am Platenberg 1, 38889 Blankenburg im Navigationsgerät einzugeben. Direkt unterhalb der Burg befindet sich ein kostenfreier Parkplatz mit Toiletten. Von dort sind etwa 500 Meter Fußweg bis zur Anlage zurückzulegen. Der Vorhof ist für gehbehinderte Besucher erreichbar, jedoch ist das Gelände nur eingeschränkt barrierefrei.

Mit dem Auto ist die Burg über die Nordharzautobahn A36 am schnellsten zu erreichen. Blankenburg ist zudem gut an die Autobahnen A2 und A14 angebunden. Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten sich die IC- und ICE-Bahnhöfe Wernigerode oder Halberstadt an, von dort geht es per Regionalbahn oder Bus weiter nach Blankenburg.

Öffnungszeiten und Eintritt

Die Burg ist vom 25. März bis 28. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten von November bis März ist sie dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr zugänglich. An Heiligabend und Silvester bleibt die Anlage geschlossen. Der Eintritt beträgt etwa 4 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder ab 6 Jahren. Vor Ort steht ein Imbiss zur Verfügung.

Die Ruine Burg Regenstein lädt zu einer faszinierenden Entdeckungsreise ein – Geschichte, Natur und beeindruckende Ausblicke im Herzen des Harzes können dort erlebt werden.