Highlights Sierras Subbéticas

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Pico de La Tiñosa: Gipfelwanderung & Naturerlebnis in Sierra Subbética

Sierras Subbéticas
, Andalusien , Spanien
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Man steht am Fuße des höchsten Bergs der Provinz Córdoba, des mächtigen Pico de La Tiñosa, der sich mit 1.570 Metern stolz in den Himmel erhebt. Von hier aus beginnt ein Abenteuer voller Naturwunder, geologischer Schätze und atemberaubender Aussichten, das den Wanderer mit jedem Schritt tief in die einzigartige Landschaft der Sierra Subbética eintauchen lässt. 

Geologische Schätze und Landschaftsvielfalt auf dem Aufstieg 

Schon der Weg hinauf zum Gipfel ist eine Reise durch die Zeit. Die Landschaft trägt die Spuren verschiedener Erdzeitalter in sich – hier entdecken wir die Manantial de La Milana, die faszinierenden Radiolaritas de los Jarales sowie die eindrucksvolle Torta Periglacial, eine markante geologische Formation, die von Chozas de Toledo gut sichtbar ist und durch ein Hinweisschild erläutert wird. 

Der Pfad eröffnet einen Blick auf Felsen, die in unterschiedlichen Situationen und Epochen entstanden sind – steinerne Zeugen, die auf ungewöhnliche Weise Geschichten erzählen. Zwischen diesen Relikten verbergen sich auch botanische Kostbarkeiten: eine kleine geobotanische Insel, wo seltene Pflanzen und Pilze wachsen, die man in der Region so kaum erwartet. 

Biodiversität und Schutzgebiet – Flora und Fauna der Tiñosa 

Der Aufstieg zu La Tiñosa ist auch eine Entdeckungsreise durch die reiche Pflanzen- und Tierwelt des Naturparks. Ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Ornithologen, denn die Region ist durch das EU-Vogelschutzprogramm Natura 2000 als Vogelschutzgebiet (SPA) und Besonderes Schutzgebiet (BSG) geschützt. Stets mit dabei: die eleganten Überflieger, die majestätischen Gänsegeier, die hoch über den Gipfeln kreisen. 

Die oft sonnigen Monate bieten blühende Landschaften, in denen endemische Pflanzenarten inmitten von Olivenhainen und uralten Steineichenhainen ihre Nischen finden. Der Weg führt durch Täler und entlang klarer Bäche – die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Vielfalt. 

Der UNESCO-Geopark Sierra Subbética – Geologie trifft auf Geschichte 

Der Berg La Tiñosa gehört zum Geopark der Sierras Subbéticas, der 2006 in den Verband der Europäischen Geoparks aufgenommen wurde. Diese Auszeichnung schützt nicht nur die geologische Einzigartigkeit der Region, sondern fördert auch sanften Naturtourismus. 

Auf der Ammoniten-Route, die La Tiñosa durchquert, entdecken wir die berühmte Cueva del Morrión – eine Höhle, die im Dolomit der Spitze entstand. Von dort eröffnet sich ein spektakulärer Ausblick, den man nicht verpassen sollte: Im Gegenlicht des Stausees Iznájar schimmert die Landschaft in unvergleichlicher Pracht – ein perfektes Fotomotiv. 

Der anspruchsvolle Aufstieg – Nur für erfahrene Wanderer 

Der Rundweg beginnt im Dorf Las Lagunillas, auf etwa 810 Metern Höhe. Von dort schlängelt sich der Pfad geradlinig in das Herz der Sierra Horconera, wo uns zuerst ein alter Stein- und Galleichenwald willkommen heißt. Die letzten Kilometer vom Pass Puerto Mahína bis hinauf zur Tiñosa-Spitze sind wegen der steilen und teils ausgesetzten Passagen nur erfahrenen Wanderern vorbehalten. 

Dieser Abschnitt ist berühmt für seine Steinmännchen, die wie still wachende Hüter den Weg säumen. Über uns schweben die Gänsegeier, und die frische Bergluft füllt jeden Atemzug mit Freiheit und Kraft. Ausführliche Routenbeschreibung mit GPS-Download: La Tiñosa – Wandern in der Sierra Subbética →

Achtung: Der Zugang ist ausschließlich Fußgängern vorbehalten und führt durch ein streng geschütztes Gebiet. Für den offiziellen Wanderweg ist zudem eine Genehmigung erforderlich, die über das Umweltministerium Andalusiens zu beantragen ist. Hier kann man die Genehmigung beantragen →

Ein unvergessliches Naturerlebnis – Wandern, Entdecken, Staunen 

Oben angekommen, fühlt man sich wie auf dem Dach der Welt. Rundum erstreckt sich das Panorama Andalusiens – ein Meer aus Bergen, Tälern, Olivenhainen und Wäldern, verschmolzen zu einem Schwarm aus Farben, Licht und Schatten. Die Wanderung auf den Pico de La Tiñosa verbindet natürliche Schönheit mit geologischer Einzigartigkeit und erweckt Respekt für die Jahrmillionen währende Geschichte dieser Landschaft. 

Wer seinen Blick schweifen lässt, spürt die tiefe Verbindung von Mensch, Natur und Geschichte, eingebettet in die schwindelerregende Höhe und umgeben von der Ruhe des Naturparks.

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Picacho de Cabra: Geologie, Aussicht & Wandern in Subbética

Sierras Subbéticas
, Andalusien , Spanien
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Mitten im geografischen Herzen Andalusiens erhebt sich der Picacho de Cabra – ein 1.217 Meter hoher Gipfel in den Sierras Subbéticas, der als einer der spektakulärsten Aussichtspunkte Südspaniens und als Wahrzeichen der Karstlandschaft Andalusien gilt. Wer hierher kommt, erlebt eine faszinierende Symphonie aus Geologie, Geschichte und grandiosen Panoramen. 

Der Picacho de Cabra, auch als »Balkon Andalusiens« berühmt, ist Teil des Naturparks Sierras Subbéticas und der zweithöchste Gipfel des lokalen Massivs. Einst als eines der ersten Naturschutzgebiete Spaniens 1927 ausgezeichnet, zieht dieser kalksteinreiche Himmelsbalkon bis heute Wanderer, Naturbegeisterte und Geologen gleichermaßen an. Von seinem Gipfel schweift der Blick weit – an klaren Tagen über fünf andalusische Provinzen, zu den Höhenzügen der Sierra Morena, bis ins fruchtbare Guadalquivir-Becken und zur Cordillera Bética

Das Besondere am Picacho de Cabra liegt in seiner Geologie: Der Gipfel entstand durch die Überschiebung tektonischer Platten und ist eindrucksvolles Beispiel für das Zusammenspiel von Kalkablagerungen, Erdverschiebung und Erosion. Die berühmten Karstformationen – insbesondere das Lapiaz de los Lanchares – weisen bizarre, zerklüftete Oberflächen auf, wie sie für Kalkstein- und Karstgebiete typisch sind. Die Polje von La Nava, eine weite, flache Ebene mit periodischem Wasserstand, breitet sich nahe des Gipfels aus und ist Beweis für die unvergleichliche Geodiversität Andalusiens

Auf dem Gipfel thront die Kapelle Virgen de la Sierra, die Schutzpatronin von Cabra. Seit Jahrhunderten ist die Kapelle Ziel für Pilger und ein Symbol spiritueller Verbundenheit der Region – besonders zur Zeit der großen Romerías und Feste. Ein weiterer Höhepunkt am Picacho ist die beeindruckende Sima de Cabra: Diese 116 Meter tiefe und etwa 20 Meter breite Karstschlucht am Fuß des Picacho wird sogar in Don Quijote von Cervantes erwähnt und fasziniert durch ihre mächtige Geometrie sowie als Naturmonument. 

Der Picacho ist integraler Bestandteil der Ammonitenroute Subbética, die Besucher zu den wichtigsten geologischen Sehenswürdigkeiten des UNESCO Geopark Subbética führt. Die Gebirgskette, 3.000 Hektar groß, zeigt türkisgraue Kalkmassive, tiefe Täler mit Detritus- und Vulkanschutt und Zeugen einer Erdgeschichte, die über 200 Millionen Jahre zurückreicht. An den Hängen der Sierra de Cabra nisten heute Gänsegeier, seltene Schwarzkehlchen und es bieten sich spektakuläre Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. 

Wanderfreunde erreichen den Picacho de Cabra über die Regionalstraße A-339 – der markierte Weg CO-6212 schlängelt sich über sieben Kilometer vom 700 Meter-Niveau sanft, aber stetig bergauf bis zum Gipfel. Unterwegs begegnet man den charakteristischen Kalksteinfelsen, seltenen Pflanzen und Fernsichten, die zu den schönsten der Region zählen. Am Picacho kreuzen sich zudem die Wege zum Polje von La Nava und weiter zu anderen Karstwundern der Subbética. 

So öffnet sich am Picacho de Cabra ein geologisches Bilderbuch: Kalkfelsen, wie Seiten einer alten Chronik aufgeschlagen, erzählen von der Geburt und Wandlung Andalusiens. Hier wird Wandern zu einem Ausflug durch Millionen Jahre Erdgeschichte, gepaart mit dem friedvollen Blick von einem echten europäischen Naturwunder.