La Tiñosa – Wandern in der Sierra Subbética: Ein Weg aus Licht, Stein und Stille
Tourencharakter
Wandern in den Sierras Subbéticas beginnt in Las Lagunillas, auf der Calle Toledo, und führt über den Camino de Cañatienda hinauf zum Pico de La Tiñosa, dem höchsten Gipfel der Region. Schon die ersten Schritte durch Olivenhaine und alte Feldwege eröffnen einen Dialog zwischen Natur und Geschichte. Ein Tor markiert den Eintritt in die unberührte Sierra de la Horconera, begleitet vom leisen Flüstern des Bachbetts, Steineichen und Korkeichen.
Auf dem Weg begegnet man dem verlassenen Cortijo de Cañatienda, dessen Ruinen Geschichten vergangener Zeiten bewahren, und der Fuente de Cañatienda, die frisches Wasser spendet. Der Pfad führt weiter zur alten Steineiche „del Tejón“ und öffnet den Blick über den Puerto Mahina, ein natürlicher Balkon über die umliegenden Gipfel der Sierra Subbética.
Der Aufstieg zum Morrión verlangt Trittsicherheit: Kettenabschnitte sichern steile Passagen, schmale Pfade führen vorbei an der Torta Periglacial, einem geologischen Relikt der Eiszeit. Steinmännchen und Markierungen begleiten jeden Schritt. Bei Kilometer 4,6 erreicht man die Cueva del Morrión, einen stillen Aussichtspunkt in den Kalkwänden, bevor der Weg den Gipfel des La Tiñosa freigibt.
Am Gipfel auf 1.570 Metern Höhe eröffnet sich ein 360-Grad-Panorama über die Sierra de Alhucema, den Pico Bermejo und die Dörfer Andalusiens. Die Route ist auch ein Naturerlebnis: seltene Pflanzen, klare Bäche und kreisende Gänsegeier prägen die Flora und Fauna des Naturparks Sierras Subbéticas, der Teil des EU-Vogelschutzprogramms Natura 2000 ist.
Der Rückweg führt entlang derselben Route zurück nach Las Lagunillas, vorbei an geologischen Highlights und Olivenhainen. Die Wanderung zum Pico de La Tiñosa verbindet Natur, Geologie und Kultur zu einem unvergesslichen Erlebnis und zeigt die Schönheit der Sierras Subbéticas in all ihren Facetten.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Hinweise zur Route und Genehmigung
Die Route:
Calle Toledo in Las Lagunillas – Camino de Cañatienda – Tor und Bach – Pfad zwischen Steineichen und Korkeichen – Steineiche „del Tejón“ – Puerto Mahina – cortijo de Cañatienda – Lichtung mit Blick auf Priego – Wende zum Morrión – periglaziale Torte – Cueva del Morrión – Gipfel La Tiñosa – geodätischer Punkt (1.570 m).
Man respektiert die Natur, achtet auf Markierungen und schließt alle Tore wieder. Es gilt: Nur Trittspuren hinterlassen – Bilder und Erinnerungen mitnehmen.
Wichtig: Der Aufstieg erfordert eine offizielle Genehmigung: Genehmigungsantrag Pico de la Tiñosa →
Beste Zeit für die Wanderung auf La Tiñosa
Frühling, Herbst und Winter – die lohnendsten Monate
Die Wanderung auf den Pico de la Tiñosa lohnt sich das ganze Jahr über, doch die Sommermonate (Juni bis Mitte September) bringen meist zu große Hitze.
Die beste Zeit liegt zwischen Mitte September und Mai, gelegentlich auch bis Mitte Juni, sofern die Temperaturen mild bleiben. Im Frühling blühen die Felder in allen Farben, die Luft riecht nach Erde und Leben.
Im Herbst tragen die Bäume Gold, und der Winter zeigt die Sierra in stiller, klarer Schönheit – kalt, aber beeindruckend.
Routenbeschreibung
Startpunkt: Calle Toledo in Las Lagunillas – Beginn des Camino de Cañatienda
Man beginnt früh, wenn das Licht noch weich ist und die Luft die Versprechen des Tages trägt. Vom Ortsrand führt der erste Abschnitt über die Calle Toledo. Der Asphalt verliert sich bald im Staub, und man tritt auf den Camino de Cañatienda, einen alten Feldweg, gesäumt von silbrigen Olivenbäumen. Die Olivenbäume säumen die Ränder, als würden sie den Weg bewachen. Hier startet der Aufstieg zum Pico de la Tiñosa, dem höchsten Gipfel der Sierra Subbética, auf der Calle Toledo. Schon nach wenigen Schritten lässt man die Häuser hinter sich – als würde man ein stilles Versprechen mitnehmen: hinauf zum Gipfel von La Tiñosa.
Tor und Bach – Eintritt in die Sierra
Ein Tor markiert den Eintritt in die unberührte Sierra de la Horconera – man öffnet es, tritt hindurch, schließt es leise wieder hinter sich – und spürt, dass man eine Schwelle überschreitet. Das Bachbett aus Steinen zeichnet eine Linie, der man folgt. Nur in der Regenzeit fließt hier Wasser, doch auch in der Trockenheit führt der Pfad wie ein stiller Faden in die Landschaft. Der Pfad führt weiter zwischen Steineichen und Korkeichen, bis sich das Tal öffnet.
Pfad der Steineichen und Korkeichen
Der Weg führt begleitet vom Duft nach Erde, Rinde und Wind weiter. Lichtflecken tanzen über den Boden, und mit jedem Schritt öffnet sich der Blick – ein Stück weiter hinein in das Herz der Sierras Subbéticas.
Cortijo de Cañatienda oder Caserío de Cañatienda – Spuren vergangener Tage
Man steigt weiter und trifft auf Rinder, die gemächlich ihren eigenen Rhythmus pflegen. Bald erreicht man das verlassene Caserío de Cañatienda, ein altes Bauernhaus, das noch Geschichten von Ackerbau und Sommerhitze in seinen Mauern bewahrt. Nach 2,5 Kilometern erreicht man die Ruinen – Mauerreste, die an der Zeit lehnen, Fensteröffnungen, die in die Landschaft blicken. Der Weg wird hier mäßig steil, gerade richtig, um den Körper auf die kommenden Hänge vorzubereiten. Zwischen Geschichte und Natur entsteht ein stilles Gespräch, das diesen Punkt unauslöschlich macht. Hier fühlt man das Andalusien vergangener Zeiten – rau, warm und echt.
Nur wenige Schritte weiter, bei Kilometer 2,7, liegt die Fuente de Cañatienda. Beschreibungen der Quelle klingen verlässlich. Man füllt die Flasche, lehnt sich an den Schatten, hört dem Wind zu, der über die Gräser zieht.
Abzweig zur Steineiche »del Tejón« und Blick auf den Puerto Mahina
Man folgt dem Verlauf des Pfades nordwestwärts, bis links der Hügel ansteigt. Dort steht die alte Steineiche »del Tejón«, die schon viele Wanderer im Schatten empfangen hat. Hinter ihr spannt sich der Puerto Mahina auf – eingerahmt von der Sierra de Alhucema zur Linken und der Sierra de la Horconera zur Rechten. Ein natürliches Tor, das zur nächsten Etappe des Aufstiegs zum Pico de la Tiñosa führt.
Puerto Mahina – Tor zum dramatischen Gelände
Der Pfad zieht nun spürbar an. Bei Kilometer 3,5 öffnet sich der Puerto Mahina, ein natürlicher Balkon über der Sierra de la Subbética. Die umliegenden Gipfel treten schärfer hervor – Sierra de Alhucema in der Nähe, dahinter die Linie des Pico Bermejo.
Hinter einem weiteren Tor öffnet sich das Landschaftsbild. In der Ferne schimmert Priego de Córdoba. Ein Moment, in dem Nähe und Ferne ineinanderfließen – wie ein Atemzug zwischen Himmel und Stein. Weiter geht es über den Collado De La Tiñosa.
Warnschilder erinnern: Hier betritt man ein hochgelegenes Wandergebiet Andalusiens. Kondition, Trittsicherheit und Bergkenntnis sind keine Empfehlung, sondern notwendig.
Aufstieg zum Morrión – Abschnitte mit Ketten: Konzentration im Fels
Man dreht sich nun um 90 Grad nach rechts: der Aufstieg zum Morrión beginnt. Das Gelände wird steiler, der Weg schmaler. Jeder Schritt zählt, jeder Atemzug trägt weiter hinauf.
Oberhalb des Collado de La Tiñosa beginnt der erste Abschnitt mit Ketten. Fest im Fels verankert, führen sie durch einen steilen Aufschwung – anspruchsvoll, doch gut zu meistern. Die Hände finden Stahl, die Füße Kalkstein.
Schmaler Pfad an La Tiñosa – die Torta Periglacial
An der Basis von La Tiñosa beginnt ein schmaler Pfad, der sich serpentinenartig durch das Felsgelände zieht – wie eine Handschrift aus Stein. Rechts am Fuß der Felsen liegt die geologische Besonderheit der Torta Periglacial, ein stilles Relikt der Eiszeit. Die »Torta Periglacia« ist eine felsen- oder steinartige Formation in den Sierras Subbéticas, die während der Eiszeit entstanden ist. Es handelt sich um eine scheibenförmige oder tortenförmige Ansammlung von Gesteinen.
Markierungen, Steinmännchen und die Kunst des Aufstiegs
Nach dem Steilstück folgt ein flacherer Abschnitt, ehe Ketten nochmals über den Grat leiten. Etwa einen Kilometer lang zieht sich der Aufstieg durch steiniges Gelände. Man folgt den Markierungen und Steinmännchen, achtet auf festen Tritt und lässt sich vom Rhythmus der eigenen Schritte leiten. Hier oben wird Wandern zu einer Art stiller Meditation – ein Dialog zwischen Kraft, Gelände und Zeit.
Rechts fällt der Hang steil ab, der Blick weitet sich. Der zweite Kettenabschnitt endet kurz vor der Cueva del Morrión – etwas kürzer, aber ausgesetzter. Vorsicht und ruhige Hände sind hier Gold wert, besonders bei Nässe.
Cueva del Morrión – das Fenster zum Süden
Dort, wo der Weg sanfter wird, öffnet sich die Cueva del Morrión. Bei Kilometer 4,6 erreicht man die Cueva del Morrión, eine Höhle in steilen Kalkwänden. Der Pfad ist schmal, stellenweise ausgesetzt. Ein einfacher Felsunterschlupf, einst von Hirten genutzt, heute ein stiller Aussichtspunkt über die Täler des Geoparks Sierras Subbéticas. Der Wind ändert hier seine Sprache; er trägt Geschichten von Sommern, Pässen und Fernweh.
Hier spürt man die raue, unberührte Schönheit der Sierras Subbéticas, den Ernst und die Freiheit, die aus Stein gemacht sind. Hinter der Höhle öffnet sich der Blick bis zur fernen Sierra Nevada, deren Schneelinie wie eine Erinnerung am Horizont schwebt.
Gipfel von La Tiñosa – Krone der Sierra Subbética
Hinter der Höhle erscheint das Ziel: der Gipfel von La Tiñosa. Der Pfad zieht direkt über den Bergrücken, der sich gegen den Himmel legt. Der Pfad wendet sich nun klar dem Rücken von La Tiñosa zu. Steinmännchen und Markierungen halten die Spur. Man steigt im Dialog mit der Neigung, findet den Schritt, der trägt.
Rechts unten bleibt die Torta Periglacial, eine geologische Skulptur, im Blick. Die Höhenwanderung zeigt jetzt ihren Charakter – direkt, klar, ehrlich.
La Tiñosa: 1.570 Meter Höhe und die Weite über Andalusien
Nach 5,6 Kilometern steht man am Gipfel von La Tiñosa – 1.570 Meter über dem Meer, höchster Punkt der Sierras Subbéticas. Hier löst sich Anstrengung in Aussicht: ein 360-Grad-Panorama, das Dörfer wie Priego de Córdoba aufblättert und an klaren Tagen die über 3.000 Meter hohen Gipfel der Sierra Nevada herüberholt.
Man trägt den Namen ins Gipfelbuch ein – ein leiser Strich, der sagt: Man war hier.
Hier oben öffnet sich das Panorama weit: Dörfer, Berge und Horizonte verschmelzen zu einer stillen Karte aus Licht.
Sierra de Alhucema: Nachbarin mit rotem Ton
Vom Gipfel blickt man hinüber zur Sierra de Alhucema (1.431 m) und weiter zum Pico Bermejo (1.476 m) – zweithöchster Gipfel der Region, beliebt bei denen, die nach dem ersten Ziel eine zweite Linie ziehen möchten.
Der rötliche Ton der Felsen kontrastiert mit dem grauen Kalk von La Tiñosa – ein Farbwechsel, der Landschaft zu Malerei macht.
Rückweg und Nachklang
Man verweilt, sieht, atmet. Dann beginnt man den Abstieg entlang derselben Route.
Man schließt Tore, die man geöffnet hat, und lässt die Landschaft hinter sich – doch sie lässt einen nicht los. Die Wanderung zum Pico de la Tiñosa endet, aber das Gefühl, Teil der Sierra geworden zu sein, bleibt.
Hinweise + Tipps
Anreise nach Las Lagunillas – Tor zum Aufstieg auf den Pico de la Tiñosa
Anfahrt in die Sierra Subbética
Am Fuße des La Tiñosa, rund 110 Kilometer von Córdoba entfernt, liegt das kleine Dorf Las Lagunillas – still und von Olivenhainen umgeben. Hier beginnt die Wanderung auf den Pico de la Tiñosa, den höchsten Gipfel der Sierra Subbética.
Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich; wer diesen Ort erreichen möchte, braucht ein Auto. Von Córdoba dauert die Fahrt etwa anderthalb Stunden, von Málaga rund eine Stunde und zwanzig Minuten.
Mit GPS-Navigation ist die Strecke leicht zu finden – wichtig ist nur, Las Lagunillas (Córdoba) als Ziel einzugeben, denn Orte gleichen Namens gibt es in Spanien mehrere.
Ausgangspunkt der Wanderung
Der Startpunkt des Aufstiegs liegt am Ortsrand von Las Lagunillas. Gibt man im GPS »La Tiñosa Sendero« ein, findet man den Zugang, doch Parkplätze sind dort keine vorhanden.
Da der Wanderweg über Privatgrund führt, sollte man im Dorf parken und den Weg zu Fuß beginnen. Wer das Ackerland der Anwohner durchquert, tut gut daran, sich respektvoll zu verhalten – hier ist man Gast in einer lebendigen Kulturlandschaft.
Empfohlene Wanderausrüstung für La Tiñosa
Was man für den Aufstieg wirklich braucht
Die Ausrüstung hängt von der Jahreszeit ab, doch eines gilt immer: gutes Schuhwerk ist Pflicht.
Der Pfad zum Gipfel führt ab dem Puerto Mahina über felsiges, steiles Gelände – Wanderschuhe oder -stiefel mit Profil sind unerlässlich.
In den wärmeren Monaten reichen Shorts und T-Shirt, doch oben auf dem Gipfel kann der Wind kräftig wehen. Eine Windjacke gehört deshalb immer in den Rucksack. Wanderstöcke erleichtern den Aufstieg erheblich, besonders bei längeren Etappen. Wer zu Knieproblemen neigt, sollte zusätzlich Kniebandagen mitnehmen.
In der kalten Jahreszeit gehören Mütze, Handschuhe, Fleece und winddichte Jacke zur Grundausstattung.
Da unterwegs keine Trinkwasserquellen vorhanden sind, sollte man 2–3 Liter Wasser mitnehmen.
Packliste für die Wanderung
Mittagessen oder Brotzeit
Obst und Snacks
Wasserbeutel oder Trinkflasche (2–3 Liter)
Windjacke
Wanderstöcke
Buff (Schlauchschal) oder Halstuch
Zusätzliche Kleidung je nach Wetterlage
Verpflegung und Vorräte in Las Lagunillas
Las Lagunillas ist ein sehr kleines andalusisches Dorf, in dem Bäckerei und Lebensmittelläden unscheinbar wirken – oft wie private Wohnhäuser.
Wer sich auf die La-Tiñosa-Wanderung vorbereitet, sollte daher Vorräte und Wasser bereits vor der Ankunft einkaufen, beispielsweise in Priego de Córdoba oder Almedinilla.
Übernachtung rund um La Tiñosa
Im Dorf selbst gibt es nur wenige Unterkünfte.
Empfohlen wird eine Übernachtung in Priego de Córdoba, nur etwa acht Kilometer entfernt.
Die Stadt bietet Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sowie Sehenswürdigkeiten wie den Barrio de la Villa und die berühmten barocken Brunnen – ideal, um die Wanderung auf La Tiñosa mit einem kleinen Kulturabstecher zu verbinden.
Genehmigung für die Wanderung auf La Tiñosa
Warum eine Genehmigung nötig ist
Der Pico de la Tiñosa liegt im Parque Natural Sierras Subbéticas, einem streng geschützten Naturraum. Daher ist für jede Wanderung auf La Tiñosa eine offizielle Genehmigung erforderlich. Diese kann online beantragt werden.
So beantragt man die Genehmigung Schritt für Schritt
Ausweisauswahl:
Bei fehlendem spanischem Ausweis (DNI/NIE) wählt man „Otros del titular“ und gibt die Passnummer ein.Gebiet:
Unter „Espacio“ wird „Parque Natural Sierras Subbéticas“ ausgewählt.Aktivität:
Wähle „Sendero de La Tiñosa – Sendero Señalizado“.Itinerario:
Der Eintrag „Sendero de La Tiñosa“ erscheint automatisch mit dem aktuellen Jahr.Datum:
Im Kalender sind grün markierte Tage verfügbar. Fehlen diese, stehen aktuell keine Termine bereit – später erneut prüfen.Zeitfenster:
Unter „Horario“ kann z. B. „Todo el Día“(ganzer Tag) gewählt werden.Teilnehmerzahl:
Trage die Anzahl der Wanderer unter „Nº Visitantes“ ein.Kontaktdaten:
Im Abschnitt „Datos del titular de la reserva“ die eigenen Daten angeben.Bestätigung:
Nach Absenden erhält man eine E-Mail mit Bestätigungslink. Erst nach Klick darauf ist die Genehmigung gültig.
Tipp: Einen Screenshot der Genehmigung speichern, um sie offline auf dem Smartphone vorzeigen zu können.
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