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West Highland Way: 8 Etappen auf Schottlands Weitwanderweg

Highlands
, Schottland , Vereinigtes Königreich
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Manchmal muss man einfach losziehen. Und wenn man sich entscheidet, Schottlands Natur und Kultur zu Fuß zu erleben, dann führt kein Weg am West Highland Way vorbei. Er ist der älteste und beliebteste Weitwanderweg in Schottland – 154 Kilometer pures Abenteuer, das einen Schritt für Schritt in eine andere Welt entführt. 

Der Weg von Glasgow nach Fort William 

Man startet am Rande der pulsierenden Metropole Glasgow, wo die Reise noch wie ein leiser Aufbruch klingt. Mit jedem Kilometer taucht man tiefer ein in das Herz der Highlands, bis man schließlich im Städtchen Fort William, am Fuße des Ben Nevis, ankommt. 

Unterwegs verändert sich die Landschaft ständig: sanfte, grüne Hügel weichen dichten, mystischen Wäldern; weite Moorlandschaften öffnen den Blick in die Ferne. Dann wieder glitzern majestätische Seen wie der Loch Lomond im Sonnenlicht, während im Hintergrund die mächtigen Berge der Highlands aufragen. 

Natur, Wetter und schottisches Flair auf dem West Highland Way 

In Milngavie, einem charmanten Vorort von Glasgow, setzt man den ersten Schritt auf den West Highland Way Wanderweg. Von dort aus beginnt ein Outdoor-Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. 

Man erlebt die wilde Schönheit der Highlands – und ebenso die Launen des Wetters. Ein Augenblick voller Sonnenschein, dann zieht ein nasser Wind vom See herauf. Genau das macht den Reiz dieser Trekkingroute in Schottland aus: Man ist immer mitten in der Natur und stets überrascht, was sie bereithält. 

Schwierigkeit und Infrastruktur – ideal auch für Einsteiger 

Der West Highland Way ist für viele der ideale Einstieg ins Fernwandern in Schottland. Die Etappen sind abwechslungsreich, das Streckenprofil überwiegend moderat. Steile Anstiege sind selten, sodass auch weniger geübte Wandernde ihre Freude haben. 

Zudem ist die Infrastruktur hervorragend. Entlang der Route findet man gemütliche B&Bs am West Highland Way, einfache Hostels und Campingplätze für echte Outdoor-Fans. Abends kehrt man dort ein, findet ein warmes Bett oder ein wärmendes Feuer – genau das, was man nach einem langen Tag braucht. 

Praktische Tipps: Gepäck, Verpflegung und Anreise 

Wer das Abenteuer sucht, kann sein Zelt mitbringen – muss es aber nicht selbst tragen. Gepäcktransfer-Services am West Highland Way bringen den Rucksack bequem von Etappe zu Etappe. So kann man die Wanderung unbeschwert genießen. 

Für das leibliche Wohl ist gesorgt: urige Pubs in den Highlands laden ein, traditionelle Gerichte wie Haggis zu probieren. Kleine Shops am Wegesrand versorgen einen mit Snacks, Blasenpflaster oder Mückenschutz – alles, was man plötzlich dringender braucht, als man dachte. 

Die Anreise ist unkompliziert: Von Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es viele Direktflüge nach Glasgow. Auch Edinburgh ist ein guter Ausgangspunkt; von dort erreicht man den Startort Milngavie bequem mit Zug oder Bus. Wer flexibel bleiben will, profitiert von guten Bus- und Bahnverbindungen entlang der Route – perfekt, um Etappen abzukürzen oder spontan einen Ausstieg zu finden. 

Der West Highland Way: Flexibilität und Abenteuer auf den Etappen 

Manchmal ist der Weg das Ziel, und auf dem West Highland Way teilt man sich dieses Ziel am besten in kleine, genussvolle Abschnitte ein. Die meisten Wanderer entscheiden sich dafür, diese Weitwanderung in acht Tagen zu bewältigen. Das Tempo ist dabei so gewählt, dass man täglich etwa 11 bis 25 Kilometer zurücklegt – ein ideales Pensum, um die Landschaft wirklich zu spüren und zu genießen. Man hat genug Zeit für eine Pause, um einen Moment innezuhalten, und der Tag endet, bevor man vollkommen erschöpft ist. 

Wer sich mehr Zeit nimmt, kann die Tour noch intensiver erleben. Es ist das perfekte Abenteuer für Einsteiger ins Langstreckenwandern und ermöglicht es, abseits des Hauptweges weitere, faszinierende Ecken der schottischen Natur zu erkunden. Für die besonders sportlich Ambitionierten gibt es ebenfalls eine Option: Man kann den gesamten West Highland Way in nur fünf Tagen meistern. Doch das erfordert eine tägliche Distanz von rund 30 Kilometern, die gute Kondition und Erfahrung voraussetzt. 

Der West Highland Way bietet somit eine flexible Etappenplanung für jeden Anspruch. Er macht die atemberaubende Natur Schottlands für jedermann zugänglich – ob man die Reise entspannt oder mit einer sportlichen Herausforderung angehen möchte. 

Die Etappen im Detail: Dein Weg durch die schottischen Highlands 

Da die meisten Wanderer die Gesamtstrecke über eine gute Woche verteilen, ist hier eine bewährte Etappenübersicht für eine achttägige Wanderung aufgeführt. 

1. Etappe: Von Milngavie nach Drymen (20,1 km)

Das Wanderabenteuer beginnt in Milngavie, einem charmanten Vorort von Glasgow. Der Weg führt einen durch die sanften Hügel und Felder der Lowlands. Hier spürt man, wie der Alltag langsam zurückbleibt, während man das Tagesziel Drymen, am Rande des Loch Lomond and the Trossachs Nationalparks, anpeilt. Eine moderate Wanderung (20,1 km), die durch die sanften Landschaften der Lowlands führt. Als Highlights werden die Glengoyne Distillery und der älteste Pub Schottlands in Drymen genannt. 

2. Etappe: Von Drymen nach Rowardennan (25,3 km)  

Der Morgen startet mit einer weiten Heidelandschaft, gefolgt vom Anstieg auf den Conic Hill. Oben angekommen, wird man mit einer beeindruckenden Aussicht auf den Loch Lomond belohnt. Danach verläuft der Pfad direkt am malerischen Ufer des Sees. Eine ebenfalls moderate, 25,3 km lange Etappe. Sie zeichnet sich durch den Aufstieg auf den Conic Hill aus, von dessen Gipfel man eine beeindruckende Aussicht auf den Loch Lomond hat. 

3. Etappe: Von Rowardennan nach Inverarnan (21,7 km)  

Diese Etappe ist für alle, die unebenes Gelände und kleine Kletterpartien lieben. Der Weg schlängelt sich fast vollständig durch einen herrlichen Wald direkt am Ufer des Loch Lomond entlang. An warmen Tagen lädt das klare Wasser zu einer belebenden Pause ein. Dieser Abschnitt wird als schwierig eingestuft und verläuft über 21,7 km. Die Route folgt dem Loch Lomond und wird als echtes Abenteuer durch das unberührte Schottland beschrieben. 

4. Etappe: Von Inverarnan nach Tyndrum (18,7 km)  

Dieser Abschnitt ist geprägt von breiten, gut begehbaren Wegen. Die Route führt einen durch weite Täler sowie dichte Misch- und Nadelwälder, während die Hügel allmählich an Höhe gewinnen. Der Weg führt entlang einer alten Militärstraße durch das Tal des River Falloch und des River Fillan. Er verläuft durch die grünen Hügel der Highlands, vorbei an Schaffarmen. Die Route endet in Tyndrum, wo man Vorräte auffüllen kann. 

5. Etappe: Von Tyndrum nach Bridge of Orchy (11,3 km)  

Eine kürzere, entspannende Etappe, die parallel zur A82 und der Eisenbahnlinie verläuft. Man wandert durch ein Tal mit beeindruckendem Bergpanorama. Ein Highlight ist ein Viadukt, der an die Harry-Potter-Brücke erinnert. Man folgt der Bahnstrecke zwischen Glasgow und Fort William. Kurz vor dem Ziel erwartet einen der 320 Meter hohe Mam Carreigh mit einem fantastischen Blick auf das Rannoch Moor. Das Tagesziel ist Bridge of Orchy oder das Inveroran Hotel

6. Etappe: Von Bridge of Orchy nach Kingshouse (19,4 km)  

Hier verlässt man die Straße und begibt sich auf offenes Gelände am Rande des Rannoch Moor. Bei gutem Wetter blickt man auf endlose Heide- und Sumpflandschaften und die Berge in der Ferne. Eine landschaftlich reizvolle Etappe, die mit einem steilen Anstieg zum Mam Carreigh beginnt. Danach führt der Weg über das offene Gelände des Rannoch Moor bis zum Kingshouse Hotel. Auf der Strecke gibt es kaum Schutz vor dem Wetter. 

7. Etappe: Von Kingshouse nach Kinlochleven (14 km)  

Einer der wohl spektakulärsten Abschnitte wartet: Man erklimmt die Devil’s Staircase, den mit 550 Metern höchsten Punkt der gesamten Wanderung. Der Aufstieg ist anstrengend, doch die atemberaubenden Ausblicke sind die Mühe wert. Der Ausblick auf das umliegende Tal Glen Coe ist spektakulär. Die Etappe endet in Kinlochleven, wo man in einem traditionellen Pub entspannen kann. 

8. Etappe: Von Kinlochleven nach Fort William (24,4 km)  

Die letzte Etappe beginnt mit einem steilen Anstieg von 300 Höhenmetern, bevor der Weg durch ein grün-karges Hochtal führt. Der Abstieg ins Glen Nevis ist landschaftlich besonders reizvoll, und bei klarer Sicht zeigt sich der Ben Nevis, Schottlands und Großbritanniens höchster Berg, in seiner ganzen Pracht. Die letzten Meter führen durch die Fußgängerzone von Fort William bis zum offiziellen Zielstein – ein unvergesslicher Moment. 

Die Etappen des West Highland Way bieten eine perfekte Mischung aus Herausforderung und purem Genuss, die jede Etappe zu einem Höhepunkt macht. 

B&Bs und Unterkünfte am West Highland Way – Schlafplätze voller Atmosphäre 

Wenn man den West Highland Way wandert, dann ist es nicht nur der Pfad durch Schottlands wilde Landschaft, der die Erinnerung prägt. Es sind auch die Nächte: die kleinen B&Bs am West Highland Way, die urigen Gasthäuser, die komfortablen Hotels und manchmal auch einfache Hostels. Unterkünfte, die wie Oasen am Weg liegen und den Wandernden ein Stück Heimat auf Zeit schenken. 

Doch gerade in der Hauptsaison ist die Nachfrage groß. Wer sicher sein will, am Ende des Tages ein Bett zu finden, sollte früh buchen – viele West Highland Way Unterkünfte sind Monate im Voraus ausgebucht. 

1. Etappe: Milngavie – Drymen 

Am Anfang der Reise, noch in Stadtnähe, spürt man die Vorfreude, die in die Ferne zieht.

  • Premier Inn Milngavie – ein gut bewertetes Hotel, ideal für den Start, wenn man frisch und ausgeruht in die erste Etappe gehen möchte.
  • The Drymen Inn (Drymen) – ein B&B mit Herz, geschätzt für seine Gastfreundschaft und das Essen, das nach einem langen Tag Körper und Seele wärmt. 

2. Etappe: Drymen – Rowardennan 

Hier begegnet man zum ersten Mal dem Loch Lomond, dessen Wasser im Abendlicht wie Glas glänzt. 

  • Birchwood Guest Lodge (Balmaha) – ein Stück abseits vom Weg, mit gemütlichen Zimmern und einer Gemeinschaftsküche, die Begegnungen zwischen Wandernden möglich macht. 

  • The Oak Tree Inn (Balmaha) – direkt am Ufer gelegen, eines der beliebtesten Hotels am Loch Lomond, berühmt für seine Lage und die warme, schottische Küche. 

3. Etappe: Rowardennan – Inverarnan 

Die Wälder werden dichter, der Weg ursprünglicher, und man findet Unterkünfte, die wie kleine Zufluchten wirken. 

  • Inversnaid Bunkhouse (Inversnaid) – ein einfaches, aber herzliches Haus oberhalb der Route, das mit einem Shuttle erreichbar ist. 

  • Beinglas Farm (Inverarnan) – von B&Bs bis Hütten reicht hier das Angebot, direkt am West Highland Way gelegen. 

5. Etappe: Tyndrum – Inveroran 

Zwischen Bergen und Mooren, wo die Landschaft still wird, liegen traditionsreiche Gasthäuser. 

  • Bridge of Orchy Hotel – direkt am Weg, eine Institution unter Wanderern. 

  • Inveroran Hotel (Inveroran) – ein Ort, der noch den Zauber der alten Highlands atmet. 

7. Etappe: Kingshouse – Kinlochleven 

Hier tragen die Berge ein anderes Gesicht, rauer und majestätischer. 

  • Blackwater Hostel (Kinlochleven) – zentral gelegen, praktisch und geschätzt auch für private Zimmer. 

  • Glencoe House (Glencoe) – eine luxuriöse Alternative, die ein Stück abseits der Route liegt und eine ganz besondere Erfahrung verspricht. 

8. Etappe: Kinlochleven – Fort William 

Die letzte Etappe, das Ziel schon nah, und die Unterkünfte sind wie ein würdiger Abschluss der Reise. 

  • The Garrison (Fort William) – ein modernes Hotel im Zentrum, beliebt für seine Lage und gute Bewertungen. 

  • Nevis Bank Inn (Fort William) – komfortabel am River Nevis, mit Vier-Sterne-Komfort und bekannt für sein Frühstück. 

Schlafplätze, die den West Highland Way unvergesslich machen 

Wer den West Highland Way wandert, entdeckt nicht nur Schottlands Landschaft, sondern auch die Gastfreundschaft seiner Menschen. Die Unterkünfte am West Highland Way – ob B&B, Hotel oder Hostel – sind mehr als nur Schlafplätze. Sie sind Orte, an denen man ankommt, Geschichten hört und neue Kraft für den nächsten Abschnitt sammelt. 

Fazit: Der West Highland Way als unvergessliches Wanderabenteuer 

Der West Highland Way in Schottland ist mehr als ein Fernwanderweg. Er ist eine Einladung, die Highlands zu Fuß zu entdecken, die Landschaft mit allen Sinnen zu erleben und sich von der Gastfreundschaft der Menschen tragen zu lassen. 

Man muss nur den ersten Schritt wagen – und schon beginnt ein Abenteuer, das man nie vergessen wird. 

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Arthur’s Seat Edinburgh: Vulkanischer Hausberg mit Panorama & Geschichte

Lowlands
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Wenn man auf dem Gipfel von Arthur’s Seat steht 

Man steigt die 251 Meter hinauf, Schritt für Schritt, und spürt, wie sich mit jeder Höhe die Stadt kleiner unter einem ausbreitet. Auf dem Gipfel von Arthur’s Seat, dem markanten Hausberg im Herzen von Edinburgh, öffnet sich der Blick: ein endloses Panorama über die schottische Hauptstadt, das stolze Edinburgh Castle, den schimmernden Firth of Forth, dahinter die sanften Linien der Southern Uplands und in der Ferne die Highlands. 

So nah am Stadtzentrum – nur 1,5 Kilometer von der Old Town Edinburgh entfernt – und doch eine Landschaft, die wild und urwüchsig wirkt: Arthur’s Seat ist Natur, Geschichte und Mythos zugleich. 

Lage und Panorama – ein Berg im Herzen Edinburghs 

Mitten im Holyrood Park erhebt sich der Vulkan wie ein Wächter über die Stadt. Wer hier hinaufsteigt, erlebt in weniger als einer Stunde, wie der Trubel der Straßen hinter einem zurückbleibt und die raue Schönheit der Vulkanlandschaft sich öffnet. 

Von oben reicht der Blick weit: über East Lothian, die Brücken über den Firth of Forth und – bei klarer Sicht – bis zum North Berwick Law, einem weiteren Lavadom in der Ferne. 

Geologie – der Vulkan von Edinburgh 

Arthur’s Seat entstand vor rund 350 Millionen Jahren im Karbonzeitalter. Damals schob sich Lava an die Oberfläche, kühlte ab und formte diesen einzigartigen Lavadom. 

Heute beeindrucken besonders die Salisbury Crags, gewaltige Basaltsäulen, die wie Mauern in den Himmel ragen, sowie die Samson’s Ribs, steinerne Rippen, die sich meterhoch aus der Erde heben. Zwischen Gipfel und Crags zieht sich ein kleines Tal, geformt von den Gletschern der Eiszeit. 

Der Normalweg auf Arthur’s Seat führt sanft hindurch, doch es gibt auch steilere Pfade für Geübte. 

Namensgebung und Mythen um Arthur’s Seat 

Woher der Name stammt, bleibt bis heute ein Rätsel. Manche deuten ihn auf gälische Ursprünge zurück: Àrd-na-Said („Gipfel der Pfeile“) oder Àrd-thir Suidhe („Ort auf hohem Grund“). Andere sehen eine Verbindung zu den Legenden um König Artus

Wie so oft in Schottland verweben sich Geologie, Sprache und Mythos – und lassen den Berg geheimnisvoll wirken. 

Die siebzehn Särge – Edinburghs dunkles Geheimnis 

Im Jahr 1836 stießen spielende Jungen an der Flanke des Arthur’s Seat auf einen versiegelten Hohlraum. Dahinter lagen siebzehn winzige Holzsärge, jeder mit einer geschnitzten Figur, bekleidet mit Gesicht, Totenhemd und Stoff. 

Bis heute rätselt man über die Bedeutung dieser „Edinburgh Fairy Coffins“. Viele sehen darin symbolische Gräber für die Opfer der Serienmörder Burke und Hare, die 17 Menschen für anatomische Studien verkauften. Vielleicht ein stilles Gedenken, vielleicht ein Ritual – das Geheimnis bleibt bis heute im Berg verborgen. 

Wandern auf Arthur’s Seat – Naturerlebnis mitten in Edinburgh 

Der Aufstieg beginnt oft am Holyrood Palace, dem königlichen Palast am Rand des Parks. Über sanfte Wiesenwege oder steinige Stufen erreicht man in weniger als einer Stunde den Gipfel. 

Unterwegs begegnet man stillen Seen wie Dunsapie Loch und St. Margaret’s Loch oder den Ruinen der St. Anthony’s Chapel. Wer weitergeht, gelangt ins charmante Dorf Duddingston mit seinem uralten Pub The Sheep Heid Inn (seit 1360) und dem verwunschenen Dr. Neil’s Garden

Arthur’s Seat – Symbol von Edinburgh 

Man begreift rasch: Arthur’s Seat ist mehr als nur ein Hügel. Er ist Wahrzeichen von Edinburgh, geologisches Denkmal und Ort der Legenden. 

Die Wanderung verlangt ein wenig Kondition, schenkt jedoch etwas, das unbezahlbar ist: den schönsten Rundblick über die Stadt, die Nähe zur Natur und das Gefühl, mitten in Edinburgh doch die Weite der Highlands zu atmen. 

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Calton Hill Edinburgh: Aussicht, Monumente & Geschichte erleben

Lowlands
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Auf dem Calton Hill in Edinburgh 

Der Calton Hill erhebt sich 103 Meter hoch im Herzen von Edinburgh, am östlichen Ende der Princes Street. Oben öffnet sich ein Panorama, das die Stadt in all ihrer Vielfalt zeigt: die mittelalterliche Altstadt mit dem Edinburgh Castle, die elegante New Town, der markante Arthur’s Seat und in der Ferne der glitzernde Firth of Forth

Doch dieser Hügel ist weit mehr als ein Aussichtspunkt. Er ist Bühne der Geschichte, Heimat monumentaler Bauwerke und Sinnbild für Edinburghs Beinamen: „Athen des Nordens“

Bedeutende Denkmäler auf dem Calton Hill 

Die Hochebene des Calton Hill gleicht einem Freilichtmuseum. Zwischen grünen Wiesen und gepflasterten Wegen erheben sich Monumente, die von Schottlands Vergangenheit erzählen: 

  • National Monument Edinburgh – eine unvollendete Nachbildung des Parthenons von Athen. Errichtet 1822–1829 zum Gedenken an die Opfer der napoleonischen Kriege, heute liebevoll wie spöttisch „Edinburgh’s Disgrace“ genannt. 

  • Nelson Monument – ein 32 Meter hoher Turm in Fernrohrform, erbaut zwischen 1807 und 1815. Er erinnert an Admiral Horatio Nelson und seinen Sieg bei Trafalgar. Die historische Zeitkugel an der Spitze diente Seefahrern als präzises Zeitsignal. 

  • Dugald Stewart Monument – ein klassischer Rundtempel von 1831, inspiriert vom Lysikratesmonument in Athen. Kaum ein Motiv prägt Edinburghs Skyline stärker. 

  • Weitere Denkmäler – darunter das Playfair Monument, das Robert Burns Monument, das Political Martyrs’ Monument und das American Civil War Memorial

  • City Observatory und Old Observatory House – frühere Zentren der Astronomie, heute Teil des kulturellen Angebots. 

  • St. Andrew’s House – Sitz der schottischen Regierung seit 1999, errichtet an der Stelle des einst gefürchteten Calton-Gefängnisses. 

Geschichte und Bedeutung des Calton Hill 

Der Hügel ist vulkanischen Ursprungs und liegt am Rand der New Town. Seine klassizistischen Denkmäler aus dem 18. und 19. Jahrhundert brachten Edinburgh den Beinamen „Athen des Nordens“ ein. 

Am Old Calton Burial Ground ruhen große Persönlichkeiten: der Philosoph David Hume, der Wissenschaftler John Playfair und andere, deren Ideen die Stadt prägten. 

Über die Jahrhunderte wandelte sich der Calton Hill – von einer eigenständigen Gemeinde über den Standort eines Gefängnisses bis hin zum kulturellen Symbol einer ganzen Nation. 

Leichter Aufstieg – große Wirkung 

Der Weg zum Calton Hill ist kein beschwerlicher Anstieg, sondern ein kurzer Spaziergang. In nur 15 Minuten führt er von der Royal Mile oder der Princes Street hinauf zum Gipfel. 

Ob im hellen Tageslicht, wenn die Denkmäler majestätisch vor dem Himmel stehen, oder bei Sonnenuntergang, wenn die Dächer der Stadt in goldenes Licht getaucht sind – die Aussicht gehört zu den schönsten in ganz Edinburgh. 

Besuchserlebnis – Kultur und Panorama vereint 

Zwischen den Monumenten lädt der Hügel zum Verweilen ein. Stufen, Mauern und Wiesen werden zu stillen Aussichtsbalkonen, während die Silhouette der Stadt im Hintergrund glüht. 

Architektur, Natur und Geschichte verschmelzen hier zu einem Erlebnis, das gleichermaßen inspiriert und entschleunigt. Der Calton Hill ist nicht nur Aussichtspunkt, sondern Herzstück der städtischen Identität. 

Fazit – Edinburghs „Athen des Nordens“ 

Der Calton Hill Edinburgh ist ein unverzichtbares Ziel für Reisende, die Sehenswürdigkeiten in Edinburgh entdecken möchten. Er vereint monumentale Bauwerke, grandiose Ausblicke und eine historische Tiefe, die ihresgleichen sucht. 

Dieser Hügel macht deutlich, warum Edinburgh auf sieben Hügeln ruht – und warum gerade der Calton Hill zu den größten Schätzen der Stadt zählt.

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St. Anthony’s Chapel Edinburgh: Mystische Ruine im Holyrood Park

Lowlands
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Wenn man hoch über Edinburgh steht 

Man steht auf dem Felsvorsprung der St. Anthony’s Chapel im Holyrood Park, und der Blick schweift weit über das glitzernde St. Margaret’s Loch, über Nord-Edinburgh und Leith, bis hin zum Fluss Forth

Die Kapelle, deren Ursprung im Nebel der Geschichte liegt, wurde spätestens im frühen 15. Jahrhundert errichtet. Vermutlich diente sie als Außenkapelle der nahegelegenen Holyrood Abbey. Heute wirkt sie mit ihren wuchtigen Mauern und der einsamen Lage eher wie die Ruine einer alten Burg als wie ein religiöses Gebäude. 

Lage und Architektur der St. Anthony’s Chapel 

Die Ruine thront auf einem markanten Felsen, der einen der besten Panoramablicke über Edinburgh eröffnet. 

Ursprünglich war die Kapelle ein rechteckiger Bau von rund 13,1 x 5,5 Metern – mit fast meterstarken Mauern. Ein etwa 12 Meter hoher Turm mit Wendeltreppe ragte einst über das Gelände. Heute erinnern nur noch die Nordwand, Teile der Westwand und Reste eines Nebengebäudes an die einstige Anlage. 

Geschichte der Kapelle – vom Pilgerweg zum Verfall 

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die St. Anthony’s Chapel 1426, als der Papst Reparaturmittel bewilligte. Wahrscheinlich stand sie in Verbindung mit dem Preceptory of St. Anthony in Leith, einem Hospiz für Hautkranke. 

Die Kapelle könnte den Pilgern auf ihrem Weg zur Holyrood Abbey Orientierung geboten haben – ebenso wie den Seefahrern auf dem Firth of Forth, für die sie ein weithin sichtbares Zeichen war. 

Über einen gut ausgebauten Steinweg war sie direkt mit der Abtei verbunden. Doch nach der schottischen Reformation 1560 verfiel sie, wurde aufgegeben und zerfiel im Laufe der Jahrhunderte. 

Heilige Quelle und spirituelle Bedeutung 

Ganz in der Nähe liegt der St. Anthony’s Well, eine Quelle, der man im Mittelalter heilende Kräfte zuschrieb. Wahrscheinlich stand die Kapelle im Schutz dieses heiligen Wassers und war Teil einer religiösen Landschaft, die Pilger und Gläubige seit Jahrhunderten aufsuchten. 

Heute – Mystische Atmosphäre im Holyrood Park 

Noch immer übt die Ruine ihre Faszination aus. Wer den kurzen Aufstieg im Holyrood Park wagt, findet hier einen Ort, der Geschichte atmet – und zugleich eine stille, beinahe mystische Atmosphäre besitzt. 

Von der Kapelle aus bietet sich ein spektakulärer Blick über Edinburgh, und doch weht ein Hauch von Geheimnis durch die zerbrochenen Mauern. Zwischen den Spuren der Vergangenheit und den Narben der Moderne wird die Ruine zum Spiegel der Stadt selbst: voller Widersprüche, voller Geschichten. 

Fazit – Ein verborgenes Highlight Edinburghs 

Die St. Anthony’s Chapel ist mehr als nur eine Ruine. Sie ist ein Relikt der religiösen Geschichte Edinburghs, ein mystischer Aussichtspunkt und ein stiller Zeuge der Zeit. 

Wer Edinburgh Sehenswürdigkeiten entdecken will, sollte hier Halt machen: auf dem Felsvorsprung hoch über der Stadt, wo Geschichte, Legende und Landschaft eine einzigartige Verbindung eingehen.