Auf dem Wanderweg durch das Naherholungsgebiet „Am Farnsberg” ist unter den Füßen das Rascheln der Blätter zu spüren. Nach etwa 300 Metern eröffnet sich der Blick auf den Basaltsee Tintenfass, dessen grünliches Wasser wie Tinte schimmert. Eingebettet in die felsigen Steilwände des ehemaligen Basaltsteinbruchs Farnsberg liegt der See still und geheimnisvoll. Baden ist hier strengstens verboten, denn die steilen Ufer und der felsige Untergrund machen den See zu einem Gefahrenbereich – ein Naturjuwel, das man nur vom Ufer aus bewundern darf.
Lage und Umgebung
Der Farnsberg liegt bei Riedenberg, einem Ortsteil von Wildflecken im Landkreis Bad Kissingen. Der Berg und der See befinden sich im Naturschutzgebiet Schwarze Berge, dem zweitgrößten Naturschutzgebiet Bayerns außerhalb der Alpen. Die Umgebung lädt zu Wanderungen, Naturbeobachtungen und geologischen Entdeckungen ein.
Nahe dem See liegen das Berghaus Rhön, der Jugendzeltplatz Farnsberg und das Würzburger Karl-Straub-Haus, ideale Ausgangspunkte für Wanderungen und Ausflüge in die Rhön.
Geschichte des Basaltsees Tintenfass
An der Stelle, wo man heute über die Schönheit des Sees und die beeindruckenden Basaltsäulen staunt, ragte früher die Basaltkuppe des „Spitzen Steinküppels“ empor. 1908 begann der Basaltabbau am Farnsberg, wie an vielen Orten der Rhön. Das ursprüngliche Berghaus Rhön diente als Unterkunft mit Kantine für die Steinbrucharbeiter.
1937 war der Steinbruch erschöpft und wurde geschlossen. Die vorhandene Seilbahn blieb jedoch als Umlenkstation für Basalt aus den Steinbrüchen am Gebirgsstein und Kellerstein in Betrieb. 1970 wurde der Basaltabbau am Farnsberg endgültig eingestellt. Heute erinnern eine alte Lok, die Umlenkstation und der stillgelegte Steinbruch an diese industrielle Vergangenheit.
Steilufer und Basaltformationen
Der kleine Basaltsee Farnsberg (710 m), auch als Tintenfass der Rhön bekannt, entstand nach dem Ende des Basaltabbaus im ehemaligen Steinbruch „Spitzer Steinküppel“. Der See ist als Geotop ausgewiesen und beeindruckt mit seinen steilen Ufern und den markanten Basaltformationen. Früher ragten hier die Berge „Breiter Steinküppel“ und „Spitzer Steinküppel“ empor – heute sind sie durch den See ersetzt worden.
Das Areal südwestlich des Sees ist als Naherholungsgebiet Farnsberg erschlossen. Hier gibt es Parkplätze, einen Spielplatz, einen Jugendzeltplatz und ein Biotop mit einem kleinen Weiher. Das Berghaus Rhön lädt zur Einkehr ein und bietet einen gemütlichen Ausgangspunkt für Wanderungen.
Einkehrmöglichkeiten – Berghaus Rhön
Nur etwa 300 Meter vom See entfernt liegt das Berghaus Rhön. Nach einer aufwändigen Renovierung wurde das Haus im November 2019 eröffnet. Neben der Gaststätte mit großzügigem Außenbereich gibt es mehr als zehn Gästezimmer, davon zwei barrierefrei. Im Sommer können Kinder auf dem Spielplatz toben, während man selbst die Aussicht auf den See genießt.
Parkmöglichkeiten und Anfahrt
Kostenlose Parkplätze stehen direkt unterhalb des Basaltsees, unweit vom Jugendzeltplatz Farnsberg, sowie ein paar Meter weiter am Berghaus Rhön zur Verfügung. Von einigen Stellplätzen hat man einen spektakulären Blick über das Sinntal, nach Bad Brückenau und auf die Autobahn A7 mit ihrer großen Brücke.
Anfahrt: Über die Bergseestraße aus Riedenberg oder Schildeck (Nähe Autobahnausfahrt). Vom Parkplatz sind es nur wenige hundert Meter Fußweg zum See.
Wanderungen rund um den Basaltsee Tintenfass
Der Basaltsee ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Schwarzen Berge in der Rhön. Man kann den See in wenigen Minuten umrunden oder längere Rundwanderungen starten, die auch das Würzburger Karl-Straub-Haus und das Bieberwäldchen einschließen. Unterwegs entdeckt man immer wieder spektakuläre Basaltformationen und bekommt die natürliche Schönheit der Rhön hautnah zu spüren.
Weitere Basaltseen in der Rhön, wie der Silbersee oder der Basaltsee Steinernes Haus, lohnen ebenfalls einen Besuch.