Highlights Rosengartengruppe

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Kesselkogel: Höchster Gipfel der Rosengartengruppe in den Dolomiten

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Mit 3.004 Metern ragt der Kesselkogel, italienisch Catinaccio d’Antermoia, als höchster Gipfel der Rosengartengruppe in den Dolomiten empor. Er liegt knapp auf Südtiroler Seite, etwa 20 Kilometer östlich von Bozen, an der Grenze zum Trentino, im Naturpark Schlern-Rosengarten. Von seinem Gipfel eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama, das von der Ortlergruppe über die Stubaier, Zillertaler und Ötztaler Alpen bis zu den markanten Vajolettürmen reicht. Der Kesselkogel gilt als einer der schönsten Panoramaberge der Dolomiten und ist ein beliebtes Ziel für erfahrene Bergsteiger.

Der Naturpark Schlern-Rosengarten ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten, das seit 2009 für seine außergewöhnliche geologische und landschaftliche Bedeutung anerkannt ist. Die Rosengartengruppe besticht durch ihre charakteristischen Felsformationen und ist eng mit der Laurinsage verbunden. Der ladinische Name „Catinaccio“ bedeutet „Geröllkessel“ und verweist auf die besondere Morphologie des Berges.

Geschichte

Historisch wurde der Kesselkogel erstmals 1873 von den Briten Charles Comyn Tucker und Thomas Henry Carson gemeinsam mit dem Bergführer Antonio Bernard über die Ostseite bestiegen. Die anspruchsvolle Westflanke durchstieg Johann Santner erstmals 1878. Eine weitere bedeutende Route, die Südverschneidung (UIAA V+), erschloss Hans Dülfer im Jahr 1914.

Aufstiegsrouten & Klettersteige auf den Kesselkogel

Der Gipfel ist über zwei gesicherte Klettersteige zugänglich, die von Osten und Westen führen und mit Schwierigkeitsgraden zwischen A und B als leicht bis mittelschwer gelten. Aufgrund teilweise brüchigen Felsmaterials sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine vollständige Klettersteigausrüstung inklusive Helm unerlässlich.

Typische Routen:

  • Von Osten: über das Antermoia Tal
  • Von Westen: über die Grasleitenpasshütte 

Diese Routen bieten abwechslungsreiche Einblicke in die alpine Landschaft und verbinden technische Herausforderungen mit eindrucksvollen Ausblicken – ideal für erfahrene Bergsteiger und Klettersteiggeher.

Umliegende Gipfel im Rosengarten

Anreise über Tiers (Eggental)

Mit dem Auto:

  • Über die A22 Brennerautobahn bis Ausfahrt Bozen Nord
  • Weiterfahrt über Tiers → St. Zyprian → Weißlahnbad
  • Parkmöglichkeiten entlang der Straße nördlich des Hotels Weißlahnbad

Wanderung zur Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe)

  • Wanderung vom Parkplatz über den Wanderweg Nr. 3 und und Wanderweg Nr.  3A über die Grasleitenhütte (2.165 m) weiter zur Grasleitenpasshütte (2.601 m) 
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Vajolet-Türme Rosengarten – Dolomiten-Faszination pur

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Die Vajolet-Türme sind eine faszinierende Dolomitenformation in der Rosengartengruppe. Sie erheben sich auf einer Höhe von etwa 2.821 Metern als Teil einer Sechsergruppe, die sich in eine nördliche und südliche Dreiergruppe gliedert (durch die Winklerscharte getrennt). Sie befinden sich im Grenzgebiet zwischen Südtirol und Trentino, zwischen dem Tierser Tal im Westen und dem Vajolettal im Osten.

Geschichte & Erstbesteigungen der Vajolet-Türme

Jeder der sechs Türme trägt einen eigenen Namen und weist teils prachtvolle Erstbesteigungen aus dem späten 19. Jahrhundert auf.

  • Hauptturm (Torre Principale, 2.821 m): Die Ersteigung erfolgte am 28. August 1882 durch G. Bernard und G. Merzbacher über die heutige Normalroute (II).
  • Winklerturm (Torre Winkler, 2.800 m): Im Jahr 1887 gelang Georg Winkler im Alleingang der Aufstieg über die Südostwand – eine technisch anspruchsvolle Route mit Abschnitten bis IV+.
  • Stabelerturm (Torre Stabeler, 2.805 m), Nordturm (Torre Nord, 2.810 m) & Ostturm (Torre Est, 2.813 m): Am 12. Juli 1892 überstiegen Hans Helversen und Johann Niederwieser (genannt „Stabeler“) den Nordturm (II), den Ostturm (II) sowie den Stabelerturm am 16. Juli 1892 über die Südostflanke (III & II).
  • Delagoturm (Torre Delago, 2.790 m): Im Alleingang bestieg Hermann Delago am 22. September 1895 die Südwand („Delagokamine“) – eine Route, die heute als klassischer Anstieg gilt (V–, IV, III).
  • Piazturm (Torre Piaz, 2.670 m), vorgelagert: Erstbesteigung am 2. September 1899 durch Tita Piaz (IV+)

Die Türme sind heute besonders bei Kletterern beliebt, denn einige Routen zählen zu den bekanntesten mittelschweren Kletterrouten in den Alpen. Der kurze Zustieg von der nahegelegenen Gartlhütte macht sie noch populärer – etwa 15 Minuten bis zum Delagoturm.

Anreise

Der meistgenutzte Zugang erfolgt über das Fassatal.

Mit der Seilbahn geht es ab Vigo di Fassa zur Bergstation Ciampedie.

Von dort aus führt ein breiter Weg zum Rifugio Gardeccia und weiter in etwa eineinhalb Stunden zur Vajolet-Hütte (ca. 2 243 m).

Eine Alternative ist die Anreise von Pera di Fassa aus mit dem Shuttlebus oder dem Sessellift nach Pian Pecei oder Gardeccia. Von dort aus wird die Wanderung fortgesetzt.

Von der Vajolet-Hütte aus erreicht man die Vajolet-Türme nach einem kurzen, aber beeindruckenden Aufstieg. Auch die Gartlhütte am Fuß der Türme ist ein beliebter Stützpunkt und beispielsweise von der östlich gelegenen Vajolet-Hütte aus erreichbar.

Wanderung zur Vajolethütte im Rosengarten

Ausgehend von Pera di Fassa bringt der Vajolet-Sessellift Wanderer bequem zu Pian Pecei. Von dort aus führt der märchenhafte Sagenweg („Sentiero delle Leggende“) durch Wald und das Vajolet-Tal. Von dort aus geht es weiter zur Gardeccia-Hütte und von dort aus zur Vajolet- und Preuss-Hütte, die direkt unter den imposanten Vajolet-Türmen liegen. Wer noch mehr Aussicht sucht, nimmt den Panoramasteig, einen idyllisch gelegenen Höhenweg mit Blick bis zur Rotwand. Der Rückweg führt über Gardeccia und den Sagenweg zurück zur Bahn. Insgesamt ist dies eine abgerundete Rundtour mit etwa 3,5 Stunden Gehzeit, einem moderaten Anstieg und beeindruckenden Ausblicken auf die Dolomiten.

Gesamtdauer: ca. 3,5 Stunden
Distanz: rund 9,4 km
Höhenprofil: rund 535 hm

Fazit

Die Vajolet-Türme sind ein beeindruckendes Naturschauspiel, tief verwurzelt in der Klettergeschichte der Alpen. Zwischen majestätischen Felsnarben bieten sie sowohl sportliche Herausforderungen als auch leichte Wanderwege – eingepackt in eine Landschaft, die mit ihrer mystischen Aura verzaubert.

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Rotwand Rosengartengruppe: Gipfel & Kletterparadies Dolomiten

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Wenn man vor der Rotwand steht, die Einheimischen nennen sie auch Roda di Vaèl, erhebt sich eine Wand aus Fels, Licht und Geschichte. Mit 2.806 Metern Höhe thront sie über der Grenze zwischen Südtirol und Trentino – ein Gipfel, der nicht nur durch seine Höhe, sondern vor allem durch seine Ausstrahlung fasziniert. 

Die mächtige Rosengartengruppe öffnet sich hier in einer Kulisse, die Bergsteiger, Wanderer und Naturliebhaber gleichermaßen in ihren Bann zieht. Besonders die 400 Meter hohe Südwestwand aus gelb-rötlichem Schlerndolomit verleiht der Rotwand ihren Namen – und ihre unverwechselbare Schönheit. 

Lage und Umgebung der Rotwand 

Von hier schweift der Blick weit über das Eggental im Westen und das Fassatal im Osten. Im Norden zieht sich ein schmaler Felsgrat bis zum Vajolonpass (2.560 m), im Süden trennt eine tiefe Scharte die Rotwand von der geheimnisvollen Teufelswand und dem kühnen Fensterlturm

Rund um den Gipfel liegen einige der schönsten Hütten in den Dolomiten

  • die Paolina-Hütte und die Kölner Hütte auf Südtiroler Seite, 

  • die Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl) im Trentino. 

Sie sind ideale Ausgangspunkte für Wanderungen, Hüttentouren und Klettersteige in der Rosengartengruppe. 

Wege zum Gipfel – Klettersteig und Kletterrouten 

Der Nordgrat-Klettersteig (A/B) 

Der Normalweg auf die Rotwand führt über den Nordgrat. Ein leichter, mit Drahtseilen versicherter Klettersteig (Schwierigkeit A/B), der vom Vajolonpass in etwa 45 Minuten auf den Gipfel leitet. 

Die Südflanke und der Masaré-Klettersteig 

Wer den Masaré-Klettersteig begeht, schließt seine Tour oft mit einem Abstecher über die gesicherte Südflanke zur Rotwand ab – ein eindrucksvolles Finale. 

Anspruchsvolle Kletterrouten an Ost- und Westwand 

Für geübte Alpinisten eröffnet die Rotwand ihre wahren Geheimnisse: steile und oft legendäre Routen an Ost- und Westwand, mit Schwierigkeitsgraden von IV bis IX−. Sie zählen zu den anspruchsvollsten Linien der gesamten Dolomiten. 

Historische Erstbegehungen – Pioniere der Dolomiten 

Die Rotwand wurde vermutlich schon lange vor dem „goldenen Zeitalter des Alpinismus“ von Einheimischen betreten. 

  • 1908: Angelo Dibona und seine Gefährten durchstiegen die Westwand in nur fünf Stunden – die berühmte Dibonaführe (IV+), bis heute ein Klassiker. 

  • 1958: Dietrich Hasse und Lothar Brandler erschlossen den Hermann-Buhl-Gedächtnisweg (VIII/VI A2) – eine der schwierigsten Dolomitenrouten ihrer Zeit, 1959 erstmals im Winter begangen. 

  • 2002: Mit Moulin Rouge (IX−) entstand eine moderne, extrem schwierige Linie. 

  • 2006: Die Route Zwergenkönig (IX) setzte ein weiteres Ausrufezeichen im alpinen Klettersport. 

So ist die Rotwand bis heute Bühne für große alpine Leistungen – und ein Magnet für Kletterer aus aller Welt. 

Rotwand – Gipfelerlebnis zwischen Südtirol und Trentino 

Wer den Gipfel erreicht, erlebt die Dolomiten in ihrer reinsten Form. Zu Füßen liegt der Rosengarten mit seinen Zinnen und Türmen, am Horizont funkeln die Gipfel der Marmolata, des Piz Boé und der Brentagruppe

Das Panorama von der Rotwand ist ein Bild, das man nie vergisst – ein Spiel aus Fels, Licht und Himmel, das alle Mühen des Aufstiegs belohnt. 

Hütten und Stützpunkte rund um die Rotwand 

  • Paolina-Hütte (2.125 m) – ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen. 

  • Kölner Hütte (Rifugio Fronza, 2.339 m) – idealer Start für den Nordgrat-Klettersteig. 

  • Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl, 2.280 m) – gemütliche Einkehr mit Blick auf die Dolomiten. 

Hier stärken sich Bergsteiger mit Südtiroler Spezialitäten und lassen den Tag zwischen Fels und Abendrot ausklingen. 

Wandertipp: Vom Vajolonpass zur Rotwandhütte 

Eine besonders schöne Wanderung in der Rosengartengruppe startet am stillen Vajolonpass (2.560 m). Von dort führt ein markierter Weg durch felsige Landschaft und blühende Almwiesen hinab zur Rotwandhütte (2.280 m)

Wer Lust hat, erweitert die Tour zum Gipfel der Rotwand (2.806 m). Der Aufstieg verlangt Trittsicherheit, belohnt aber mit einem Dolomitenpanorama der Extraklasse. Bei klarer Sicht erkennt man die Marmolata, den Sellastock und die fernen Brenta-Dolomiten. 

Im Winter oder bei Schnee wird der direkte Auf- und Abstieg über den Gipfel zur Herausforderung – ein Erlebnis für geübte Bergsteiger. 

Nach der Rückkehr lockt die Rotwandhütte mit regionalen Gerichten und dem einzigartigen Blick auf den Rosengarten, der im Abendlicht erglüht. 

Häufig gestellte Fragen zur Rotwand (Roda di Vaèl) 

Wie hoch ist die Rotwand in den Dolomiten? 

Die Rotwand (Roda di Vaèl) in der Rosengartengruppe erreicht eine Höhe von 2.806 Metern. Sie ist einer der markantesten Gipfel zwischen Südtirol und Trentino. 

Welche Klettersteige führen auf die Rotwand? 

Der klassische Normalweg auf die Rotwand führt über den Nordgrat-Klettersteig (A/B), der in etwa 45 Minuten vom Vajolonpass zum Gipfel leitet. Auch der Masaré-Klettersteig endet an der Südflanke der Rotwand und bietet eine eindrucksvolle Route. 

Gibt es leichte Wege auf die Rotwand? 

Ja. Der Nordgrat-Klettersteig gilt als leichter und gut gesicherter Zustieg, der auch für trittsichere Bergwanderer machbar ist. Anspruchsvollere Alternativen finden sich an den Ost- und Westwänden, wo alpine Kletterrouten mit Schwierigkeitsgrad IV bis IX− warten. 

Welche Hütten liegen in der Nähe der Rotwand? 

Drei Hütten dienen als ideale Stützpunkte: die Paolina-Hütte und die Kölner Hütte auf Südtiroler Seite sowie die Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl) im Trentino. Sie bieten Einkehr, Übernachtung und regionale Spezialitäten. 

Warum heißt die Rotwand „Roda di Vaèl“? 

Der Name leitet sich von der markanten rötlich-gelben Färbung des Schlerndolomits ab, aus dem die 400 Meter hohe Südwestwand besteht. Im Abendlicht scheint der ganze Berg in warmen Rottönen zu glühen – daher der Name Rotwand

Was sieht man vom Gipfel der Rotwand? 

Vom Gipfel öffnet sich ein grandioses Panorama: Direkt vor einem liegt der Rosengarten, am Horizont erheben sich die Marmolata, der Sellastock, der Piz Boé und die mächtige Brentagruppe. Ein Ausblick, der zu den schönsten der Dolomiten zählt.