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Highlights Rosengartengruppe

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Die Grasleitenpasshütte im Rosengarten – Ein perfekter Ort für alpine Abenteuer

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Die Grasleitenpasshütte (italienisch Rifugio Passo Principe) befindet sich auf einer Höhe von 2.601 Metern am Grasleitenpass in der Rosengartengruppe der Dolomiten und liegt an der Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino. Sie markiert zugleich einen sprachlichen Übergang zwischen dem Deutschen und Ladinischen. Die Hütte steht an einem bedeutenden Alpenübergang, der das Eggental mit dem Fassatal verbindet, und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Bergsteiger und Wanderer. Direkt am Grasleitenpass gelegen, befindet sie sich zwischen der Rosengartenspitze und dem Kesselkogel, dem höchsten Gipfel dieser Gebirgsgruppe. Zudem gehört die Hütte zum Naturpark Schlern-Rosengarten, welcher Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten ist.

In unmittelbarer Nähe finden sich außerdem die Grasleitenhütte, die Tierser-Alpl-Hütte sowie die Vajolet-Hütte.

Namensherkunft und Geschichte der Grasleitenhütte

Der italienische Name der Grasleitenpasshütte unterscheidet sich vom deutschen. Er ist auf den Fürstbischof von Brixen zurückzuführen, der seine Untertanen im Fassatal besuchte und ihnen finanzielle Unterstützung gewährte, damit sie ihre Steuern begleichen konnten. Aus Dankbarkeit nannten die Bewohner den Pass daraufhin „Passo Principe“.

Die Bezeichnung „Grasleitenpasshütte” leitet sich vom geografischen Umfeld und der Weidewirtschaft ab. Die Hütte unterhalb des Passes wurde während der faschistischen Zeit in „Rifugio Bergamo” umbenannt und heißt auf Deutsch „Grasleitenhütte”. Sie liegt am Pass über den letzten Weiden und dient als Schutzhaus für diese Almflächen. 

Errichtet wurde die Hütte 1952 durch Franz Kofler. Im Jahr 2005 übernahmen Sergio und Daniele Rosi die Bewirtschaftung und ersetzten die rund fünfzig Jahre alte Holzkonstruktion durch einen Neubau an gleicher Stelle, der zwischen 2006 und 2007 fertiggestellt wurde. Trotz der Modernisierung hat die Hütte ihren traditionellen Charakter als Hochgebirgshütte bewahrt und bietet heute zeitgemäßen Komfort wie Duschen, einen Trockenraum, eine kleine aber gut ausgestattete Bar sowie eine hervorragende Tiroler Küche. Die Schlafräume sind funktional gestaltet und mit Holz verkleidet.

Wanderungen und Klettersteige in der Umgebung

Die Grasleitenpasshütte stellt einen wichtigen Ausgangspunkt für Touren zum Kesselkogel sowie zu weiteren Gipfeln in der Rosengartengruppe dar. Wenige Minuten von der Hütte entfernt befindet sich der Einstieg zum Klettersteig des Kesselkogels (3.004 m).

Kesselkogel-West-Klettersteig mit Abstieg über den Ost-Klettersteig ab Grasleitenpasshütte:

Startpunkt: Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe), 2.601 m
Ziel: Gipfel des Kesselkogels (3.004 m)
Dauer Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
Dauer Abstieg: ca. 2,5 Stunden (inklusive Abstieg über die Ostseite und Rückkehr)
Schwierigkeit: mittelschwer bis anspruchsvoll (Klettersteig B)
Höhenmeter: ca. 400 m im Aufstieg
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung erforderlich

Anreise und Aufstieg zur Grasleitenpasshütte

Vom Fassatal im Trentino:

Von Vigo di Fassa aus fährt man mit der Seilbahn nach Ciampedié. Von dort aus führt ein bequemer, ebener Weg (Weg Nr. 540) in etwa 45 Minuten nach Gardeccia. Von Gardeccia aus geht es weiter über eine Schotterstraße (Weg Nr. 546) zu den benachbarten Schutzhütten Preuss und Vajolet, die auf 2.245 Metern Höhe liegen. Für diese Etappe sollte man etwa eine Stunde einplanen. Anschließend folgt man einem angenehmen Weg (Weg Nr. 584) entlang der rechten Talseite und erreicht nach circa einer Stunde und 15 Minuten den Grasleitenpass auf 2.600 Metern sowie die gleichnamige Grasleitenpasshütte.

Von der Südtiroler Seite bei Tiers:

Der Aufstieg beginnt bei Weißlahnbad in der Nähe der Ortschaft Tiers. Von dort aus führt der Weg (Weg Nr. 3-3a) durch das malerische Tschamintal zur auf 2.165 Metern Höhe gelegenen Grasleitenhütte. Für diese Etappe sollte man ungefähr 3,5 Stunden einplanen. Von dort aus geht es auf einem recht steilen und steinigen Pfad (Weg Nr. 554-3a) in etwa 1,5 Stunden weiter hinauf zur Grasleitenpasshütte.

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Kesselkogel: Höchster Gipfel der Rosengartengruppe in den Dolomiten

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Mit 3.004 Metern ragt der Kesselkogel, italienisch Catinaccio d’Antermoia, als höchster Gipfel der Rosengartengruppe in den Dolomiten empor. Er liegt knapp auf Südtiroler Seite, etwa 20 Kilometer östlich von Bozen, an der Grenze zum Trentino, im Naturpark Schlern-Rosengarten. Von seinem Gipfel eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama, das von der Ortlergruppe über die Stubaier, Zillertaler und Ötztaler Alpen bis zu den markanten Vajolettürmen reicht. Der Kesselkogel gilt als einer der schönsten Panoramaberge der Dolomiten und ist ein beliebtes Ziel für erfahrene Bergsteiger.

Der Naturpark Schlern-Rosengarten ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten, das seit 2009 für seine außergewöhnliche geologische und landschaftliche Bedeutung anerkannt ist. Die Rosengartengruppe besticht durch ihre charakteristischen Felsformationen und ist eng mit der Laurinsage verbunden. Der ladinische Name „Catinaccio“ bedeutet „Geröllkessel“ und verweist auf die besondere Morphologie des Berges.

Geschichte

Historisch wurde der Kesselkogel erstmals 1873 von den Briten Charles Comyn Tucker und Thomas Henry Carson gemeinsam mit dem Bergführer Antonio Bernard über die Ostseite bestiegen. Die anspruchsvolle Westflanke durchstieg Johann Santner erstmals 1878. Eine weitere bedeutende Route, die Südverschneidung (UIAA V+), erschloss Hans Dülfer im Jahr 1914.

Aufstiegsrouten & Klettersteige auf den Kesselkogel

Der Gipfel ist über zwei gesicherte Klettersteige zugänglich, die von Osten und Westen führen und mit Schwierigkeitsgraden zwischen A und B als leicht bis mittelschwer gelten. Aufgrund teilweise brüchigen Felsmaterials sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine vollständige Klettersteigausrüstung inklusive Helm unerlässlich.

Typische Routen:

  • Von Osten: über das Antermoia Tal
  • Von Westen: über die Grasleitenpasshütte 

Diese Routen bieten abwechslungsreiche Einblicke in die alpine Landschaft und verbinden technische Herausforderungen mit eindrucksvollen Ausblicken – ideal für erfahrene Bergsteiger und Klettersteiggeher.

Umliegende Gipfel im Rosengarten

Anreise über Tiers (Eggental)

Mit dem Auto:

  • Über die A22 Brennerautobahn bis Ausfahrt Bozen Nord
  • Weiterfahrt über Tiers → St. Zyprian → Weißlahnbad
  • Parkmöglichkeiten entlang der Straße nördlich des Hotels Weißlahnbad

Wanderung zur Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe)

  • Wanderung vom Parkplatz über den Wanderweg Nr. 3 und und Wanderweg Nr.  3A über die Grasleitenhütte (2.165 m) weiter zur Grasleitenpasshütte (2.601 m) 
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Vajolet-Türme Rosengarten – Dolomiten-Faszination pur

Rosengartengruppe
, Dolomiten , Italien
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Die Vajolet-Türme sind eine faszinierende Dolomitenformation in der Rosengartengruppe. Sie erheben sich auf einer Höhe von etwa 2.821 Metern als Teil einer Sechsergruppe, die sich in eine nördliche und südliche Dreiergruppe gliedert (durch die Winklerscharte getrennt). Sie befinden sich im Grenzgebiet zwischen Südtirol und Trentino, zwischen dem Tierser Tal im Westen und dem Vajolettal im Osten.

Geschichte & Erstbesteigungen der Vajolet-Türme

Jeder der sechs Türme trägt einen eigenen Namen und weist teils prachtvolle Erstbesteigungen aus dem späten 19. Jahrhundert auf.

  • Hauptturm (Torre Principale, 2.821 m): Die Ersteigung erfolgte am 28. August 1882 durch G. Bernard und G. Merzbacher über die heutige Normalroute (II).
  • Winklerturm (Torre Winkler, 2.800 m): Im Jahr 1887 gelang Georg Winkler im Alleingang der Aufstieg über die Südostwand – eine technisch anspruchsvolle Route mit Abschnitten bis IV+.
  • Stabelerturm (Torre Stabeler, 2.805 m), Nordturm (Torre Nord, 2.810 m) & Ostturm (Torre Est, 2.813 m): Am 12. Juli 1892 überstiegen Hans Helversen und Johann Niederwieser (genannt „Stabeler“) den Nordturm (II), den Ostturm (II) sowie den Stabelerturm am 16. Juli 1892 über die Südostflanke (III & II).
  • Delagoturm (Torre Delago, 2.790 m): Im Alleingang bestieg Hermann Delago am 22. September 1895 die Südwand („Delagokamine“) – eine Route, die heute als klassischer Anstieg gilt (V–, IV, III).
  • Piazturm (Torre Piaz, 2.670 m), vorgelagert: Erstbesteigung am 2. September 1899 durch Tita Piaz (IV+)

Die Türme sind heute besonders bei Kletterern beliebt, denn einige Routen zählen zu den bekanntesten mittelschweren Kletterrouten in den Alpen. Der kurze Zustieg von der nahegelegenen Gartlhütte macht sie noch populärer – etwa 15 Minuten bis zum Delagoturm.

Anreise

Der meistgenutzte Zugang erfolgt über das Fassatal.

Mit der Seilbahn geht es ab Vigo di Fassa zur Bergstation Ciampedie.

Von dort aus führt ein breiter Weg zum Rifugio Gardeccia und weiter in etwa eineinhalb Stunden zur Vajolet-Hütte (ca. 2 243 m).

Eine Alternative ist die Anreise von Pera di Fassa aus mit dem Shuttlebus oder dem Sessellift nach Pian Pecei oder Gardeccia. Von dort aus wird die Wanderung fortgesetzt.

Von der Vajolet-Hütte aus erreicht man die Vajolet-Türme nach einem kurzen, aber beeindruckenden Aufstieg. Auch die Gartlhütte am Fuß der Türme ist ein beliebter Stützpunkt und beispielsweise von der östlich gelegenen Vajolet-Hütte aus erreichbar.

Wanderung zur Vajolethütte im Rosengarten

Ausgehend von Pera di Fassa bringt der Vajolet-Sessellift Wanderer bequem zu Pian Pecei. Von dort aus führt der märchenhafte Sagenweg („Sentiero delle Leggende“) durch Wald und das Vajolet-Tal. Von dort aus geht es weiter zur Gardeccia-Hütte und von dort aus zur Vajolet- und Preuss-Hütte, die direkt unter den imposanten Vajolet-Türmen liegen. Wer noch mehr Aussicht sucht, nimmt den Panoramasteig, einen idyllisch gelegenen Höhenweg mit Blick bis zur Rotwand. Der Rückweg führt über Gardeccia und den Sagenweg zurück zur Bahn. Insgesamt ist dies eine abgerundete Rundtour mit etwa 3,5 Stunden Gehzeit, einem moderaten Anstieg und beeindruckenden Ausblicken auf die Dolomiten.

Gesamtdauer: ca. 3,5 Stunden
Distanz: rund 9,4 km
Höhenprofil: rund 535 hm

Fazit

Die Vajolet-Türme sind ein beeindruckendes Naturschauspiel, tief verwurzelt in der Klettergeschichte der Alpen. Zwischen majestätischen Felsnarben bieten sie sowohl sportliche Herausforderungen als auch leichte Wanderwege – eingepackt in eine Landschaft, die mit ihrer mystischen Aura verzaubert.