Burg Lichtenberg oder Château de Lichtenberg – eine Höhenburg in den Nordvogesen
Die Burg Lichtenberg befindet sich im Nordelsass (Département Bas-Rhin) in der Region Grand Est, Frankreich. Sie thront auf einem Sandsteinfelsen etwa 400 Meter über dem Meeresspiegel oberhalb des kleinen Dorfes Lichtenberg, am Rand des Regionalen Naturparks Nordvogesen (Parc naturel régional des Vosges du Nord). Von hier aus bietet sich bei klarem Wetter ein weiter Blick bis zum Schwarzwald.
Geschichtliche Meilensteine der Burg Lichtenberg
1260: Die Burg Lichtenberg wird erstmals urkundlich erwähnt.
1286: Der Straßburger Bischof Conrad von Lichtenberg lässt die Anlage wesentlich erweitern und ausbauen.
1305: Das unterhalb der Burg gelegene Dorf Lichtenberg wird befestigt und erhält das Recht, einen wöchentlichen Markt abzuhalten.
1352: Die Herrschaft ist in drei Linien der Familie Lichtenberg aufgeteilt. In einem dramatischen Ereignis nimmt Hanemann von Lichtenberg seine Geliebte Lise von Steinbach in die Burg auf. Die beiden anderen Linien reagieren empört und lassen Lise ermorden.
1434: Die Brüder Ludwig und Jacques von Lichtenberg teilen das Erbe und werden zu den mächtigsten Grafen im Unterelsass. Jacques, fasziniert von Astronomie und Alchemie, zieht mit seiner Geliebten, der schönen Barbara von Ottenheim, nach Bouxwiller. 1451 wird Barbara wegen Hexerei angeklagt und eingekerkert.
1471: Nach dem Tod seines Bruders Ludwig kehrt Jacques nach Lichtenberg zurück und übernimmt erneut die Regierung über die Grafschaft.
1480: Mit dem Tod von Jacques von Lichtenberg fällt die Burg an die Grafen von Hanau sowie von Zweibrücken-Bitsch.
1570: Die Anlage geht an Philippe IV. von Hanau-Lichtenberg über. Er beauftragt den renommierten Straßburger Architekten Daniel Specklin, die Burg zwischen 1577 und 1580 zur Artilleriefestung auszubauen.
1618–1648: Während des Dreißigjährigen Kriegs dient die Burg der Bevölkerung als Zuflucht und Schutzraum.
1677: französische Truppen unter General Montclar besetzen die Burg. Auf Anweisung Vaubans wird sie militärisch verstärkt und zeitweise als Staatsgefängnis genutzt.
1870: Im Deutsch-Französischen Krieg wird die Burg durch württembergische Truppen weitgehend zerstört.
Seit den 1990er Jahren umfangreiche Restaurierung und Ergänzung durch moderne Architektur, darunter ein Besucherzentrum – ein gelungenes Beispiel für den Dialog zwischen Denkmalpflege und zeitgenössischem Design
Besichtigung & Kultur
Die Burg Lichtenberg ist heute ein lebendiges kulturelles Zentrum, das Geschichte und moderne Kultur auf einzigartige Weise verbindet. Besucher erwartet eine spannende Dauerausstellung zur wechselvollen Geschichte der Burg und ihrer Region. Darüber hinaus bietet die Burg das ganze Jahr über ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Theateraufführungen, Mittelaltermärkten und anderen kulturellen Highlights.
Besonders familienfreundlich sind die interaktiven Führungen, die Geschichte auf unterhaltsame Weise erlebbar machen. Ein gemütliches Café und ein modernes Besucherzentrum laden zum Verweilen ein und runden den Besuch ab.
Anreise
Mit dem Auto
Aus Deutschland über die A65 → Grenzübergang Wissembourg → D3 Richtung Lichtenberg
Alternativ über die A4 (Ausfahrt Phalsbourg oder Hochfelden), dann weiter auf der D919 / D157
Parkplätze befinden sich direkt unterhalb der Burg
Mit Zug und Bus
Nächstgelegener Bahnhof ist Ingwiller (ca. 10 km entfernt). Von dort mit Bus oder Taxi nach Lichtenberg
Weitere Informationen, Öffnungszeiten und Veranstaltungstermine findest du auf der offiziellen Website: chateaudelichtenberg.alsace
Wetter







