Sababurg – Das Dornröschenschloss im Reinhardswald
Ein Märchenschloss mitten im Reinhardswald
Wenn man sich auf den Weg in den Reinhardswald macht, taucht man ein in eine Landschaft voller Geschichten und Geheimnisse. Mitten in den dichten Wäldern Nordhessens erhebt sich die Sababurg, weithin bekannt als das sagenhafte Dornröschenschloss. Der kleine Ortsteil Sababurg, kaum mehr als zwanzig Einwohner stark, schmiegt sich direkt an die alte Burg und bildet eine stille Exklave im Gutsbezirk Reinhardswald.
Das berühmte Dornröschenschloss der Brüder Grimm
Schon von Weitem glaubt man, den Zauber der Märchen zu spüren. Die Sababurg ist untrennbar mit dem Dornröschen-Märchen der Brüder Grimm verbunden. Zwischen 1571 und 1591 umgab eine undurchdringliche Dornenhecke die Burg, drei Meter hoch und fünf Kilometer lang – ein Bild, das später zum Symbol für die Märchenerzählung wurde. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg verwandelte sich die Burganlage in eine romantische Ruine, überwuchert von Efeu und Hecken, die wie im Märchen ein Dornröschenschloss aus einer anderen Welt erscheinen ließ.
Vom Schutzbau zur Jagdresidenz
Man blickt zurück ins Jahr 1334, als die damalige Zappenburg errichtet wurde, um Pilger auf dem Weg zum Wallfahrtsort Gottsbüren zu schützen. Später wandelte sie sich unter Landgraf Wilhelm I. zur Jagdresidenz. Ab 1490 entstand auf den alten Mauern das Jagdschloss Zapfenburg, und mit der Zeit setzte sich der Name Sababurg durch. Heute zählt die Burg zu den bekanntesten Burgen Nordhessens, gemeinsam mit der Trendelburg und der Krukenburg.
Sababurg – Geschichte, Legenden und Wiederaufbau
Die Jahrhunderte hinterließen Spuren: Plünderungen im Siebenjährigen Krieg, jahrzehntelanger Verfall und schließlich die Restaurierungen ab 1957. Heute ist die Anlage wieder zugänglich – als romantische Ruine, als Hotel im Dornröschenschloss, als Trauort mit historischem Flair und als Ausflugsziel im Reinhardswald. Hier entstand sogar die Idee zum Brettspiel Sagaland, das die märchenhafte Stimmung der Region einfängt.
Wandertipp: Zweitägige Wanderung durch den sagenhaften Reinhardswald – Märchenhafte Tour im Herzen Hessens →
Wer sich aufmacht, den Reinhardswald zu durchstreifen, wandert nicht nur durch einen der größten Waldgebiete Hessens, sondern taucht ein in eine Welt voller Mythen, Märchen und jahrhundertealter Geschichte. Diese zweitägige Wanderung ist eine Einladung, die Märchenlandschaft Nordhessens auf ganz besondere Weise zu erleben – mit dichten Wäldern, geheimnisvollen Sagenorten und Burgruinen, die direkt aus den Geschichten der Brüder Grimm entsprungen scheinen.
Erster Tag – Von verwunschenen Pfaden zum Dornröschenschloss Sababurg
Der erste Wandertag führt dich auf stillen Waldwegen durch das Herz des Naturparks Reinhardswald. Moosbewachsene Steine, knorrige Baumriesen und geheimnisvolle Lichtungen lassen dich glauben, mitten in einem Märchenwald unterwegs zu sein. Immer wieder öffnen sich Ausblicke, die dich innehalten und durchatmen lassen.
Bald erhebt sich vor dir die berühmte Sababurg, besser bekannt als das Dornröschenschloss. Ihre Ruinen wirken, als hätte man sie aus den Seiten der Grimmschen Märchen herausgehoben. Wer mag, kann den Tierpark Sababurg besuchen, in dem seltene Tierarten wie Wisente, Luchse oder Urwildpferde leben – eine Reise durch Zeit und Natur zugleich.
Zweiter Tag – Burgruinen, Urwald und stille Wege
Am nächsten Tag setzt du deine Wanderung durch den Reinhardswald fort. Der Weg führt dich zur Trendelburg, einer weiteren historischen Burganlage, die Geschichten von Rittern und Belagerungen in sich trägt.
Von dort geht es weiter in den Urwald Sababurg, das älteste Naturschutzgebiet Hessens. Hier stehst du zwischen jahrhundertealten Eichen und Buchen, deren knorrige Stämme wie Wächter der Vergangenheit wirken. Auf den gut ausgeschilderten Rundwanderwegen wanderst du durch eine stille, fast unberührte Landschaft – ein seltener Schatz mitten in Deutschland.
Märchenhafte Auszeit für Natur- und Kulturliebhaber
Diese zweitägige Reinhardswald-Wanderung ist weit mehr als ein Ausflug. Es ist eine Reise in eine Welt, in der Geschichte und Märchen, Kultur und Natur nahtlos ineinanderfließen.
Ob am Dornröschenschloss Sababurg, auf den Spuren alter Sagen oder in den stillen Tiefen des Urwalds – hier erlebt man Hessen in seiner ursprünglichsten Form. Perfekt für alle, die das authentische Nordhessen abseits der bekannten Touristenpfade entdecken möchten.
Sehenswürdigkeiten rund um die Sababurg
Dornröschenschloss Sababurg – Teile der Ringmauer, Türme und der Palas erzählen von vergangener Macht. Von April bis Oktober finden hier Märchenführungen statt.
Burggarten Sababurg – Rosen in allen Farben ranken an den Mauern, allen voran die berühmte „Kiftsgate“-Rose, die wie im Märchen bis zu den Türmen emporwächst.
Tierpark Sababurg – Heimat für rund 700 Tiere in großzügigen Freigehegen, von Wisenten und Auerochsen bis zu Luchsen und Wölfen. Flugschauen mit Greifvögeln machen den Besuch unvergesslich.
Urwald Sababurg – Mit seinen mächtigen Baumriesen und drei Rundwanderwegen ist er ein einzigartiges Naturerlebnis im Reinhardswald.
Anreise zur Sababurg – So gelangt man ins Dornröschenschloss
Mit dem Auto: Über die K55 von Hofgeismar Richtung Gottsbüren, mit Anbindung an die B83. Parkplätze finden sich direkt am Schloss und am Tierpark.
Mit Bus & Bahn: Linien 190 und 192 verbinden Hofgeismar mit der Sababurg; besonders praktisch im Sommer mit Fahrradträger.
Mit dem Rad: Mehrere Radrouten im Reinhardswald führen zur Sababurg, darunter der 55 Kilometer lange Reinhardswaldradweg von Kassel über Immenhausen bis Trendelburg.
Wetter





