Historische Grenzwanderung am Grünen Band zur Burgruine Hanstein
Fakten
Tourencharakter
Die Historische Grenzwanderung startet in Bad Sooden und führt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Wahlhausen. Der Weg verläuft über den Kolonnenweg zur Gedenkstätte Grenzmuseum Schifflersgrund, das mit originalen Beobachtungstürmen, Fahrzeugen und Zaunfragmenten die Geschichte der deutschen Teilung lebendig hält. Weiter geht es zur Pfeilietenhütte und zur Teufelskanzel, einem Felsen mit sagenumwobener Geschichte und herrlichem Blick auf die Werra. Über den Wanderweg X5 erreicht man die imposante Burgruine Hanstein, eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. Der Rückweg führt durch Felder und Wald zum Bahnhof Neu-Eichenberg, von wo man bequem mit der Bahn zurückkehrt. Die Tour verbindet Geschichte, Natur und Kultur auf eindrucksvolle Weise.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Start in Bad Sooden-Allendorf
Die Historische Grenzwanderung beginnt im hessischen Stadtteil Bad Sooden-Allendorf, linksseitig der Werra. Über die Brücke an den Soleteichen gelangt man hinüber nach Allendorf, überquert dabei Fluss und Bundesstraße B 27 und folgt den Wegweisern der Rad- und Wanderwege.
Am Ortsrand passiert man ein Gebäude der Wasserwerke, wo seit jeher der Wasserstand der Werra gemessen wird. Während Radfahrer den offiziellen Radweg nehmen, empfiehlt es sich zu Fuß den Schotterpfad direkt am Fluss entlang zu gehen. Nach etwa einem Kilometer treffen sich beide Wege erneut und führen zur Landstraße 3466 nach Wahlhausen.
Auf dem Kolonnenweg – Wandern an der ehemaligen Grenze
Bald biegt der Weg rechts auf den alten Kolonnenweg der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Betonplatten führen bergauf, vorbei an einem großen Schild, das daran erinnert, dass Deutschland und Europa hier bis 1990 geteilt waren. Der Weg führt zum Grenzmuseum Schifflersgrund, einer bewegenden Gedenkstätte der deutschen Teilung. Hier erfährt man anhand von Fahrzeugen, Hubschraubern, einem originalen Beobachtungsturm, Bildern und einem Stück Grenzzaun, wie präsent Geschichte noch heute sein kann. Ein Ort, der eine zugleich erdrückende und faszinierende Wirkung hat – und der mahnt, nicht zu vergessen.
Von Wahlhausen zur Pfeilietenhütte
Vom Museum aus folgt man erneut dem Kolonnenweg zurück nach Wahlhausen. Kurz vor der Landstraße lohnt es, auf einen Feldweg auszuweichen, um Straße und Radweg zu umgehen.
Durch den Ort hindurch geht es schließlich ein Stück direkt an der Landstraße 3466 entlang, bis man von einem Wanderparkplatz über einen Feldweg hinauf zur Pfeilietenhütte gelangt. Sie thront hoch über den Feldern, weithin sichtbar, und bietet einen herrlichen Blick zurück ins Tal.
Zur Teufelskanzel – Sagen und Fernblicke
Im Wald steigt der Weg weiter an. Hinter einem kleinen Fischteich führt ein Hohlweg hinauf zur sagenumwobenen Teufelskanzel (452 m). Hier, nahe der Berghütte „Zur Teufelskanzel“, öffnet sich ein grandioser Blick auf das Tal. Die Werra windet sich wie ein Hufeisen durch die Landschaft. Der große Felsblock ist von einer Sage umwoben: Der Teufel soll hier im Streit mit Hexen so fest aufgestampft haben, dass der Abdruck seines Hufeisens für immer zurückblieb.
Mittelalter erleben – die Burgruine Hanstein
Über den Weitwanderweg X5 Werra-Burgen-Steig oder dem Jakobsweg – Via Regia erreicht man nach rund zwei Kilometern die Burgruine Hanstein bei Bornhagen im Eichsfeld. Sie zählt zu den größten Burgruinen Mitteldeutschlands und reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Der Aufstieg auf den mächtigen Burgfried lohnt sich: Oben eröffnet sich ein Rundum-Blick über Thüringen, Hessen und das Eichsfeld. Wer Platzangst hat, sollte den engen Turmaufgang besser meiden – alle anderen werden mit einem Panorama der Extraklasse belohnt. Der Eintritt in die Burganlage kostet 3,50 €.
Rückweg durch Felder und Wälder
Von der Burg führt der Weg abwärts durch den Ort unterhalb der Mauern. An einer alten Maschinenhalle biegt man links ab und taucht in goldene Kornfelder ein. Nach einem kurzen Waldstück erreicht man den ehemaligen Grenzstreifen oberhalb von Eichenberg. Dort überquert man die B 80, folgt ihr durch eine S-Kurve und biegt schließlich auf einen Feldweg ab, der direkt zum Bahnhof Neu-Eichenberg führt.
Rückfahrt mit der Cantus-Bahn
Von hier bringt die Cantus-Bahn für 5,50 € zurück nach Bad Sooden-Allendorf. Selbst am Wochenende fährt sie fast stündlich – die perfekte Möglichkeit, die Wanderung bequem abzuschließen.
Fazit – Geschichte zum Erwandern
Die Historische Grenzwanderung an der Werra verbindet Natur, Geschichte und Kultur auf eindrucksvolle Weise. Zwischen Grenzmuseum Schifflersgrund, der sagenhaften Teufelskanzel und der mittelalterlichen Burgruine Hanstein wandert man auf Spuren, die Vergangenheit lebendig werden lassen – und gleichzeitig eine abwechslungsreiche Landschaft eröffnen.
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