Aufstieg von Schaanwald zur Gafadurahütte - Ein gelungener Auftakt zu einer Hüttentour durch Liechtenstein
Fakten
Tourencharakter
Die Hüttentour beginnt am Parkplatz am Grenzübergang Schaanwald/Feldkirch. Von dort führt der gut markierte Grenzsteig in moderatem Anstieg entlang der Grenze zu Liechtenstein, zunächst durch Wald und später über Forstwege und Pfade zur Paulahütte. Der Weg steigt stetig bergauf, immer wieder öffnet sich der Blick ins Rheintal und auf das imposante Drei-Schwestern-Massiv.
Nach etwa 4 Stunden erreicht man die idyllisch gelegene Gafadurahütte auf rund 1.428 m ü. M. Die ehemalige Jagdhütte wurde modernisiert und bietet heute eine einladende Alpenvereinshütte mit Verköstigung.
Unterwegs wechseln sich steilere Passagen mit flacheren Abschnitten und Bachquerungen ab; anfänglich breite Schotterwege münden später in wurzelige Pfade mit kleinen Serpentinen. Die Strecke ist technisch mittelschwer (Schwierigkeit T2) und eignet sich gut für fitte Wanderer, die auch ein wenig Trittsicherheit mitbringen. Die Hütte ist im Sommer bewirtschaftet und eignet sich sowohl als Tagesausflugziel als auch als Etappenpunkt auf der Via Alpina in Lichtenstein.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Wanderung zur Gafadurahütte – Blick ins Rheintal und zu den Schweizer Gipfeln
Die erste Etappe der viertägigen Hüttentour beginnt vielversprechend: Vom kostenlosen Parkplatz nahe des Grenzübergangs Schaanwald/Feldkirch aus startet der Aufstieg zur Gafadurahütte – bei strahlendem Kaiserwetter und klarer Sicht ein wahres Wandervergnügen. Der gut ausgeschilderte Pfad schlängelt sich durch abwechslungsreiche Landschaften: dichte Wälder, offene Almen und lichte Höhenzüge wechseln einander ab und eröffnen immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Rheintal und die umliegende Alpenwelt.
Zahlreiche Rastplätze entlang der Strecke laden zum Innehalten ein, sei es für ein kurzes Durchatmen oder um einfach den Blick schweifen zu lassen. Auf den letzten Metern wird der Weg steiler, doch die Vorfreude auf die Hütte lässt die Anstrengung schnell vergessen. Hoch über dem Tal thront die gemütliche Gafadurahütte – ein idealer Ort für eine ausgedehnte Pause, ein stärkendes Abendessen und erste Begegnungen mit Gleichgesinnten.
Dank der hervorragenden Unterstützung durch die Liechtenstein Tourismusorganisation verlief die Unterkunftsorganisation reibungslos. So konnten sich die Wandernden ganz auf Natur, Bewegung und den Moment konzentrieren. Dieser gelungene Einstieg zeigt eindrucksvoll, wie sich anspruchsvolle Bergwanderung, gute Infrastruktur und beeindruckende Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis vereinen – der perfekte Auftakt für ein alpines Abenteuer.
Blick ins Rheintal und zur Sarojahöhe – Zur Paulahütte und weiter zur Gafadurahütte
Gleich hinter der Firma Kaiser beginnt der sanfte Anstieg, der rasch in den sogenannten Grenzsteig übergeht – ein schmaler Pfad entlang der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein, der sich hier den Weg mit dem Liechtenstein-Weg teilt. Zunächst noch moderat, gewinnt der Weg allmählich an Steilheit. Bis zum Grillplatz Rüfen verläuft die Route angenehm schattig unter einem dichten Blätterdach – bei sommerlichen Temperaturen ein wahrer Segen.
Auf einer breiten Schotterstraße geht es weiter bis zur Paulahütte, idyllisch im Wald gelegen. Immer wieder eröffnen sich eindrucksvolle Blicke ins Rheintal und auf den markanten Hohen Kasten – ein erster Höhepunkt der Tour.
Hinter der Paulahütte verlässt man die Forststraße und taucht ein in einen wilden, wurzeligen Pfad, der steiler ansteigt als die bisherige Strecke. Schon bald erreicht man wieder einen Fahrweg und einen Wegweiser: Zur Gafadurahütte via Gerawald – noch gut eine Stunde. Der folgende Abschnitt zählt zu den schönsten der Tour: ein abwechslungsreicher Bergwanderweg auf rund 1.200 Metern Höhe, der zunächst kurz ins Tal abfällt und sich dann hangparallel unterhalb der Sarojahöhe (1.659 m) entlangzieht.
Der Weg führt über kleine Bachläufe, die noch von den letzten Regentagen erzählen, und wechselt sanft zwischen leichten Anstiegen und kurzen Abstiegen. Die Pfadführung ist spielerisch, abwechslungsreich und bestens zu begehen – ausgesetzte Stellen sucht man hier vergeblich. Nach etwa 1,5 Kilometern erreicht man eine offene Almwiese, von der sich ein weiter Blick auf das beeindruckende Drei-Schwestern-Massiv bietet – ein Vorgeschmack auf das, was am nächsten Tag bevorsteht.
Der Wanderweg quert nun die Wiese hinauf zur Uli-Marris-Hütte und verschwindet kurz darauf wieder im Wald, wo wurzelreiche Pfade den letzten Abschnitt zur Gafadurahütte einleiten. Unterhalb der Hütte trifft man schließlich auf den Wanderweg von Planken – hier begegnete man erstmals anderen Wanderern. Ein letzter kurzer Hang, übersät mit blühenden Herbstzeitlosen, führt direkt zur Hütte.
Gafadurahütte: Ruhiger Stützpunkt mit Aussicht
Die Gafadurahütte (1.428 m) liegt am Osthang des Rheintals, unterhalb des Sarojasattels, und ist eine von nur zwei Hütten des Liechtensteiner Alpenvereins. Ursprünglich als Jagdhütte erbaut, wurde sie liebevoll renoviert und bietet heute einfache, aber gemütliche Übernachtungsmöglichkeiten.
Von der Terrasse der Hütte aus eröffnet sich ein atemberaubender Blick ins Rheintal und auf markante Gipfel der Schweizer Alpen – eine Szenerie, die besonders bei Sonnenuntergang und in der nächtlichen Stille unvergesslich bleibt. Die Fernsicht reicht bis zu den gegenüberliegenden Schweizer Gipfeln wie dem Altmann (2.435 m), Wildhauser Schafberg (2.373 m), Groß Fulfirst (2.384 m) und dem Alvier (2.343 m).
Panoramablick von der Gafadurahütte – Sichtbare Gipfel im Überblick
Gipfelname | Höhe (m) | Land | Lage / Besonderheit |
Altmann | 2.435 | Schweiz | Markanter Felszahn im Alpstein-Gebiet |
Wildhauser Schafberg | 2.373 | Schweiz | Massiver Kalkgipfel südlich des Altmanns |
Groß Fulfirst | 2.384 | Schweiz | Dominanter Gipfel nahe der Sarganser Berge |
Alvier | 2.343 | Schweiz | Aussichtsgipfel über dem Walensee |
Hoher Kasten | 1.794 | Schweiz | Seilbahngipfel mit Rundsicht |
Nach einem ausgezeichneten Abendessen bescherte der Tag noch ein besonderes Schauspiel: ein goldener Sonnenuntergang, gefolgt vom Anblick des nächtlich erleuchteten Rheintals – ein stimmungsvoller Abschluss eines großartigen Wandertages.
Hinweise + Tipps
Tipp zur Übernachtung
Die Gafadurahütte verfügt nur über 14 Schlafplätze – eine rechtzeitige Reservierung ist daher unbedingt zu empfehlen. Die Hütte ist beliebter Stützpunkt für die Drei-Schwestern-Überschreitung, aber auch ein Ziel für Tagesgäste, die zu Fuß oder mit dem Mountainbike den Weg hierher finden. Das Hüttenteam um das Wirtspaar Tschiggfrei sorgt mit Herzblut für das Wohl der Gäste – ein perfekter Ort, um aufzutanken, zu genießen und den nächsten Wandertag vorzubereiten.
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